kennt jemand von Euch eine geeignete Methode, um das Volumen einer, von einem 8-12cm Lüfter, "geförderten" Luftmasse zu messen?
Mir ist als erstes nur die Pneumatische Wanne eingefallen, aber man müsste den Lüfter ja vor eine Art Trichter hängen, damit die Luft durch den Schlauch geht.
Wenn man Pech hat, wird die Luft im Trichter reflektiert ...
Zu jedem Lüfter gibt es vom Hersteller entsprechende Tabellen, in denen die geförderte Luftmenge, abhängig vom Gegendruck, nachzulesen ist. Wenn so eine Tabelle nicht greifbar ist, misst man normalerweise die mittlere Luftgeschwindighkeit in einem angeschlossen Rohr und berechnet dann entsprechend dem Rohrquerschnitt daraus die Fördermenge. Luftgeschwindigkeitsmesser gibt es fertig zu kaufen, normalerweise sind das Hitzdrahtanemometer.
Für Lüfter vollkommen ungeeignet. Der maximale Druck eines üblichen Lüfters (Flügelventilator) beträgt einige wenige mBar. Damit kannst du gerade mal 2-3 mm Wassersäule hochdrücken.
Am Sat, 8 Jan 2005 15:17:47 +0100, Tobias Wendorff postete:
Kommt auf den Gegendruck an.
Falls der sehr klein ist und die Menge der geförderten Luft sehr gross, würd ich das über die Stromaufnahme des Lüfters rechnen. Übersteigt der Gegendruck ein paar Millibar und ist in einem Experiment wichtig, so würd ich den Differenzdruck über dem Lüfter messen und diesen wiederum mit Hilfe der elektrischen Leistungsaufnahme und einem einmal zu bestimmenden Wirkungsgrad in einen Luftmassenstrom umrechnen.
Wenn du den Durchsatz messen willst, dann bei exakt dem Druck, der auch in der Anwendung anliegt. Lüfter haben nunmal eine Kennlinie und Durchsatz sowie Gegendruck sind miteinander korreliert.
.... und keinen fluidischen "Kurzschluss" verursachen, bei dem Luft wieder zurückströmt.
In welchem Anwendungsgebiet ist denn die Meßaufgabe? Wie genau muss es sein?
Grüsse, Ansgar
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Politcal correctness is a contradiction in itself.
gibt es ein paar Beispiele, welche Fördermenge bei welchem Gegendruck von üblichen Kleinlüftern erreicht wird. Vielleicht hilft das ja als erste Orientierung. Man sieht dort auch, dass bei kleineren Geräten nicht einmal 40 Pa Druck erreicht werden (entsprechen 4 mm Wassersäule).
Diese Tabellen sind Nennwerte des Herstellers. Wenn die tatsächlich erreichten Leistungen stark davon abweichen, wird er gröbere Probleme bezüglich Produkthaftungsgesetz und Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb bekommen. Insofern werden die Hersteller keine Werte angeben, die dann in der Praxis nicht erreicht werden.
Professionelle Luftgeschwindigkeitsmeßgeräte der Lüftungs- und Klimatechnik sind Hitzdrahtanemometer. Die heissen nun mal so. Siehe Google zu näheren Erklärungen.
[Pneumatische Wanne]
Wenn der Druck nicht einmal ausreicht, das Wasser aus deinem Schlauch rauszudrücken, warum soll dann nach doppelter Zeit die doppelte Menge rausgedrückt werden? Zwei mal nix bleibt nix. Nochmal der Link zu einer Beispieltabelle:
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Maximaler Druck bei kleineren Lüftern 30-40 Pa, entsprechend 3-4 mm Wassersäule. Ein Lüfter ist nur für minimalste Gegendrücke gedacht, die Meßmethode mit pneumatischer Wanne funktioniert nur, wenn das geförderte Gas mit so viel Druck aus dem Schlauch rauskommt, dass der zu überwindende Druck der Flüssigkeitssäule vernachlässigbar ist.
Die Luftgeschwindigkeit messen und mit der Ausströmfläche multiplizieren. Das müsste eigentlich dann den Volumenstrom ergeben. Falls du wirklich das Volumen wissen möchtest, dann den Volumenstrom mit der gewünschten Zeit multiplizieren.
Die Luftgeschwindigkeit müsste man mit einem solchen preiswerten Anemometer messen können:
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Ich habe schon überlegt, ob man mit einem solchen preiswerten Teil an einer Lüftungslanlage mit Wärmerückgewinnung den Volumenstrom an den Zu- und Abluftventilen messen kann, um diese einzustellen. Was meint ihr, könnte das gehen?
Das dürfte schwierig werden, da Du hinter dem Lüfter keine homogen durchströmte Fläche hast. Ein Rohr, mindestens 10x so lang wie sein Durchmesser, würde hier zumindest ein wenig Abhilfe schaffen, dann hätte man zwar immernoch einen Drall vom Lüfter, aber wenigstens eine gute Verteilung über den Querschnitt.
Das ist schon wieder so groß, daß es, hinter das Rohr gehalten, die Strömungsverteilung stark beeinflusst.
Den Radius des Lüfterflügels (oder wie nennt man dieses Propellerzeugs ;-) ) abmessen und dann mit Hauptschulmathematik Radius * Radius * Pi die Fläche davon ausrechnen.
Mit integrieren könnte das was werden. Die Luftgeschwindigkeit ist nämlich (abgesehen vom Drall, man muss also gerichtet messen) z.B. in der Mitte gern negativ.
Mit einem Rohr hätte ich Sorgen: So langsam, dass die Strömung darin laminar ist, wird der Lüfter kaum sein.
Kann man nicht einfach einen Heizwiderstand kalibrieren? Mit geeigneter löchriger Mimik drunherum und Brückenschaltung sollte das sogar richtungsabhängig gehen.
Ralf PS: Bei Euch allen fehlte das FUP - ich setze das mal auf dsp.
Am Sat, 8 Jan 2005 16:30:54 +0100, Tobias Wendorff postete:
Wissenschaftlich oder für Overclocking? Falls letzteres, hake es - die Unterschiede lohnen den Aufwand nicht. Und der Blick in ein Lehrbuch mit dem Kapitel "Wärmeübergang" und verstehen desselben hilft mehr als das Studium diverser bunter 2Up3RCew11eR-Datasheets.
Grüsse, Ansgar
F'up nach dsp gesetzt, da gehört es am ehesten hin.
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