Phasenverschiebung messen

Hallo!

Ich möchte die Phasenverschiebung zwischen zwei Signalen analog messen.

Signal 1 (Sinusschwingung, Referenzsignal) ist einigermaßen konstant etwa 80 KHz (mehr oder weniger im Rahmen der Temperaturdrift und sonstiger Drifteffekte).

Signal 2 (Meßsignal, auch sinusförmig) verschiebt sich in der Phase gegenüber Signal 1 um 0 bis zu 90° variabel nach hinten. Eine Verschiebung kann dabei innerhalb von ca. 50 bis 100 ms erfolgen, verteilt sich also über viele Perioden des Referenzsignals, und ist im Winkel variabel.

Ich habe mir das jetzt so vorgestellt: Ich nehme zwei Nulldurchgangsschalter (z. B. Komparator), die mir aus den Sinussignalen (das Meßsignal variiert leider in der Amplitude) bei ansteigender Flanke einen kurzen TTL-Impuls erzeugen (Differenzierer). Mit dem ersten Impuls setze ich ein Flipflop, mit dem zweiten lösche ich das Flipflop wieder. Der Q-Ausgang des Flipflops lädt über eine Konstantstromquelle einen Kondensator, der /Q-Ausgang entlädt den Kondensator wieder schnell.

Dann kriege ich am Kondensator einen der Zeit proportionalen Spannungsverlauf und habe bei Verwendung eines nachgeschalteten Spitzenwertgleichrichters mein gewünschtes Meßsignal, z. B. Phasenverschiebung 0 bis -90° ergibt 0 bis 1 V am Ausgang.

Der Spitzenwertgleichrichter ist nur so eine Idee, vielleicht tut es auch ein einfacher RC-Tiefpaß.

Was mir nicht ganz gefällt: mit diesem Prinzip messe ich die Zeit, und die ist leider abhängig von der Frequenz. Besser wäre es, ich würde die Phasenverschiebung unabhängig von der Zeit messen, so wie mit einer Ellipse auf einem Oszi. Dann wäre das Ganze auch unabhängig von der Temperaturdrift.

Irgendeine geniale Idee, wie man das frequenzunabhängig hinbekommt?

Noch besser wäre es, wenn bei einer Phasenverschiebung in die andere Richtung das Ausgangssignal die Polarität wechselt oder um einen Mittelpunkt herum schwankt (z. B. Phasenverschiebung 0 bis -90° ergibt

0 bis 1 V, Verschiebung um 0 bis +90° ergibt 0 bis -1 V, oder das ganze um 1 V nach oben verschoben, sodaß ich 1 V (0°) bis 2 V (-90°) bzw. 1 V (0°) bis 0 V (+90°) erhalte). Das brauche ich zwar momentan noch nicht, aber es könnte sein, daß ich das auch mal benötige. Mit der Zuordnung Phasenwinkel zu Ausgangsspannung bin ich variabel, d. h., da kann ich bei Bedarf auch mit OP-Amps passende Verschiebung und Skalierung erreichen.

Mit einem Tiefpaß am Ausgang erreiche ich außerdem, daß die Schaltung unempfindlich gegen Jitter und Störimpulse wird.

Das alles ist für einen physikalischen Meßaufbau, die Ausgangsspannung wird dann registriert. Ich will die Schaltung möglichst simpel halten, damit keine unnötigen Ungenauigkeiten und Driften vorhanden sind.

CU Peter

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Peter Weiss
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Koennte man nicht einfach beide Signale ueberlagern? Wenn die Amplitude des resultierenden Signales maximal ist, dann ist der Phasenwinkel Null, ist die Amplitude Null dann ist der Phasenwinkel 180 Grad.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Beide Signale über eine Komparator (0V). Die beiden Rechtecksignale mit einem EXOR verknüpfen, über einen Tiefpass und die Spannung messen. Die Spannung ist linear von 0 bis Maximum bei Phasenverschiebungen von 0° bis

180°. Wenn du -90° bis +90° brauchst kannst du evt. eines der Signale vorher mit einem Tiefpass um 90° verschieben.

Georg

"Peter Weiss" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

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Georg Meister

"Peter Weiss" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

Wenn Amplitude des Messignals proportional zur (schwankenden) Amplitude des Originalsignal ist: Einfach Spannungsdifferenz der Signale messen, relativ zur Originalsignalamplitude.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Suche nach dem Stichwort Lock-in Verstärker, dann kommen Seiten wie diese:

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Lock-In Verstärker gibt es auch als fertige Laborgeräte zu kaufen. Die sind dann aber nicht ganz billig.

Stefan

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Stefan Heimers

Lock-In-Verstärker messen phasenkorrelierte Signalamplituden. Die Phasenverschiebung kann man daraus ermitteln, wenn die Amplitude beider Messsignale gleichbleibt oder wenn man sie mitmisst.

Georg

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Georg Meister

mit

Das ist eine gute Idee (=FCber PWM), das werde ich bald mal ausprobieren! Danke f=FCr den Tip, manchmal denkt man einfach zu kompliziert. CU Peter

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playfield-bbs

Hallo!

MaW> Wenn Amplitude des Messignals proportional zur (schwankenden)

Nein, ist es nicht. Wie ich schon schrieb, will ich die Phasenbeziehung messen und keine Amplitudenbeziehung.

CU Peter

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playfield-bbs

Amplitudenm=E4=DFig =FCberlagern nein, da ich mich nicht auf die Amplituden verlassen kann (wie ich schon schrieb).

Aber die andere Idee mit der PWM aus dem XOR gef=E4llt mir sehr gut, der Sache werde ich mal nachgehen.

CU Peter

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playfield-bbs

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