Motor dreht nicht mehr

Hallo,

der Rasenmäher meiner Schwiegermutter wollte gestern nicht mehr anlaufen. Ich dachte spontan, dass da sicher der Kondensator platt wäre.

Der Motor hat aber keinen Kodensator. Wie ein typischer Spaltpolmotor sieht das Ding aber auch nicht aus. Einen Kommutator hat das Ding auch nicht. Was könnte das für ein Motortyp sein?

Auf einem zerknüddelten Typenschild kann ich noch erkennen: "Typ KBB

37/21 B" Außerdem: "230V, 700W, 2800 1/min"

Könnte das ein Reluktanzmotor sein?

Das Ding sieht so aus:

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Mit den beiden Kabelbindern habe ich nur die Bremse offen gehalten. Dadurch habe ich feststellen können, dass sich der Motor schwer dreht. Leider ist der Motor vernietet, sodass ich den Läufer nicht einfach herausnehmen kann. Mit etwas Kriechöl dreht sich das Ding aber schon sehr viel leichter. Um Fett einbringen oder die Lager wechseln zu können muss ich den Motor wohl aufbohren und später verschrauben.

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Mark
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Mark Ise
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Mark Ise schrieb:

Nein, der würde nach Anlauf mit Synchrondrehzahl (3000min^-1) laufen.

Ganz sicher, dass sich da nicht doch irgendwo ein Kondensator versteckt?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Mark Ise schrieb:

Hallo,

bist Du Dir sicher das da kein Kommutator drin ist? Warum sollte man für einen Elektrorasenmäher einen anderen Motor benutzen als für einen Staubsauger oder etliche andere elektrische Haushaltsgeräte?

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Prinzipiell denkbar, aber die Statorwicklung sieht nicht danach aus.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb am 05.07.2011 19:07:

Ich habe das Prinzip eines Reluktanzmotors noch nicht ganz verstanden, sodass ich diesen Schluss nicht ziehen konnte. Ich verstehe z.B. auch noch nicht, wie man bei einem Reluktanzmotor die Drehrichtung bestimmt.

Ja, ich hatte ihn gerade kurz komplett ausgebaut. Da ist weder ein Kommutator, noch ein Kondensator. Der Kondensator müsste ja vermutlich 5cm lang und 3 cm dick sein. Da ist nix. L und N gehen direkt auf Kupferlackdraht.

Wenn es kein Reluktanzmotor und kein Universalmotor sein kann, dann bleibt eigentlich nur noch ein Spaltpolmotor, wenn auch ein ungewöhnlich gebauter.

Leider finde ich im Netz keine Webseite der Firma Stahlschmidt.

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Mark
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Mark Ise

Uwe Hercksen schrieb am 05.07.2011 19:18:

Ziemlich. Die Bürsten hätte ich ja irgendwo sehen müssen und bevor ich Kriechöl und Fett eingebracht habe, habe ich darauf geachtet, dass ich nichts treffe, was unisoliert Spannung führt. Der Läufer ist massiv. Ich habe zumindest keine Wicklung oder Pole gesehen.

Keine Ahnung. Das ist der erste Rasenmäher, den ich geöffnet habe. Ich hatte vorher versucht über Google herauszufinden, welche Art von Motoren üblicherweise in Rasenmähern verbaut werden, aber da habe ich nichts gefunden.

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Mark
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Mark Ise

Mark Ise schrieb:

Die "übliche" Bauform wäre für die nötige Leistung viel zu groß.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Mark Ise schrieb:

Durch besondere Formgebung der Pole von Stator und Rotor.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Uwe Hercksen schrieb:

Man will wohl nicht den Drehzahl/Last-Verlauf eines Reihenschluss- motors haben. Beim Staubsauger steigt der Luftwiderstand stark an mit der Drehzahl, darum dreht der auch nicht durch ;-).

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

"Mark Ise" schrieb im Newsbeitrag news:iuvf85$18d$ snipped-for-privacy@dont-email.me...

Hi, Hauptschlußmotor. Soeiner wie im Küchenmixer oder Staubsauger. Oder ein Kondensatormotor mit dem Kondensator "auf der anderen Seite". Solche sind z.B. oft in Kärchern drin. Für einen Rasenmäher aber unüblich, das ist doch viel zu schwer.

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 mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

"gUnther nanonüm" :

Auf dem Bild ist nur eine Statorwicklung zu erkennen, hat das Ding auch eine Wicklung auf dem Läufer? Oder ist das nur ein Kurzschlussläufer wie beim Asynchronmotor? Ich würde da auf letzteren tippen. Typischerweise fehlt da dann aber noch der Kondensator (wobei der ja u.U. nur zum Anlaufen erforderlich ist) - sicher dass er nicht irgendwo versteckt ist? (oder abgefallen und verlorengegangen und er geht genau deshalb nicht mehr? :-) Kann auch ein (bipolarer) Elko sein. Zieht der Motor noch Strom?

M.

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Matthias Weingart

gUnther nanonüm schrieb am 06.07.2011 00:49:

Ich habe weder Kohlebürsten, noch einen Kondensator gesehen. Ich hatte den Motor auch kurz komplett ausgebaut. Da war nix zu sehen.

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Mark
Reply to
Mark Ise

Hallo,

wie ist die Wicklung auf dem Stator ausgeführt? Sieht auf dem Foto ein wenig nach einer einphasigen Wicklung aus. Könnte also ein einphasiger Asynchronmotor sein, dem irgendwie mechanisch oder magnetisch eine Vorzugsdrehrichtung gegeben wird. Das Geheimnis liegt eventuell in der Gestaltung des Rotorkäfigs.

Eventuell könnte dann tatsächlich die mechanische Schwergängigkeit den Anlauf verhindern. Ich würde die Nieten aufbohren und den Luftspalt reinigen. Vielleicht ist das irgendwas reingekommen. Eventuell siehst du dann auch, wie der Motor genau funktioniert.

Gruß und viel Erfolg Thomas

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Thomas Stegemann

Matthias Weingart schrieb am 06.07.2011 09:10:

Der Läufer sieht massiv aus und ich habe keine Bürsten gesehen.

Nachdem ich gestern dem unteren Lager etwas Kriechöl spendiert hatte, ließ sich der Motor wesentlich leichter drehen und ist dann auch wieder problemlos angelaufen. Es sind weder Anschlüsse für einen Kondensator, noch Reste eines solchen zu sehen.

--
Mark
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Mark Ise

Thomas Stegemann schrieb am 06.07.2011 10:49:

Ich habe keine Abzweigungen gesehen. Insofern vermute ich auch, dass die Wicklung einphasig ist.

Das klingt noch am Wahrscheinlichsten, aber von so einer Konstruktion habe ich bisher noch nie etwas gehört.

Die Schwergängigkeit war tatsächlich die Ursache. Allerdings war nichts im Luftspalt, sondern das untere Lager war schwergängig. Mit etwas Kriechöl war es gleich um Welten besser. Ob dort Gleitlager oder gekapselte Kugellager verbaut sind, konnte ich nicht erkennen. Dafür hätte ich den Läufer herausnehmen müssen, wozu ich ihn aber hätte aufbohren müssen.

Ich habe nun etwas Vaseline (etwas Besseres habe ich nicht da) von oben auf das Lager geschmiert. Wenn es ein Kugellager ist und ein Dichtring defekt ist, dann hoffe ich, dass auch der obere Dichtring defekt ist, damit etwas Fett ins Lager laufen kann. Wenn nicht, dann werde ich das ja irgendwann merken. Dann werde ich den Motor aufbohren und genauer nachsehen.

Dann werde ich auch weitere Bilder hier einstellen, anhand derer man vielleicht erkennen kann, um welchen Motortyp es sich handelt.

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Mark
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Mark Ise

Ich kenne solche Motoren auch nur in Synchronbauweise. Beispielsweise im Aquarienbereich oder als Laugenpumpe in Waschmaschinen. Da ist die Laufrichtung meist egal. Es gibt aber auch einphasige Synchronmotoren in Schrittschaltwerken, die immer in der gleichen Richtung anlaufen.

Ich wüßte momentan nicht, warum man so einen Motor nicht auch asynchron bauen könnte.

Schön, dass er wieder geht!

Auf eine Nachricht wäre ich dann gespannt...

Auf jeden Fall!

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Thomas Stegemann schrieb:

Das macht nur bei sehr kleinem Anlaufmoment, im Vergleich zum Nenndrehmoment, einigermaßen Sinn, und auch dann nur bei kleiner Nennleistung. Der Wirkungsgrad solcher Motore ist halt ehr bescheiden.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Naja, beim Rasenmäher ist ein kleines Anlaufmoment nicht unerwünscht. Wenn da irgendwas die Rotorblätter beim Hochlaufen behindert, sollte das Teil aus Sicherheitsgründen lieber abgewürgt werden. Schwachbrüstiges Hochlaufen ist da genau richtig.

Wenn die Kiste einmal in Schwung ist, wäre ein kleines Moment aber kontraproduktiv.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Ein Rasenmaeher welcher im Gras stehend nicht anlaeuft und den man jedesmal anheben muesste waere aber nicht so der Hit :-)

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Du hast doch Usenet. Du brauchst nicht mehr bei jeder SPICE-Rechenpause

3m² Rasen mähen.
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David Kastrup
Reply to
David Kastrup

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