Keine Jobs trotz vieler Anzeigen

MaWin, ich schätze Deinen technischen Sachverstand. Die alte, aber bewährte Arbeitsanweisung "erst lesen, dann denken, dann antworten" hast Du aber hier wohl selbst nicht beachtet.

Was hat das mit "Soft Skills" zu tun? Es ist wie in der Mathematik: der Ingenieur muss - egal für welchen Job er sich bewirbt - sein Handwerkszeug (also die Technik) beherrschen - notwendige Bedingung. Wer als Ingenieur einen anderen Job als reine hochspezialisierte Entwicklung machen möchte (oder muss, weil nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind), braucht

*zusätzlich* andere Fähigkeiten - hinreichende Bedingung. Damit ist nicht gemeint, dass jeder alles kann und macht. Ein guter Entwickler braucht kein Einkaufsprofi zu sein, aber er muss genug vom Einkauf verstehen, um Teile zu verwenden, die von zuverlässigen Lieferanten kommen, die auch morgen oder übermorgen nich erhältlich sind. Ein guter (technischer) Einkäufer muß nicht das letzte Bit im Speicher kennen, aber er muss sich auf gleicher Ebene mit der Entwicklungsabteilung verständigen können, sonst kauft er nur billg, aber eben nicht preiswert.

Der in seinem Spezialgebiet qualifizierte Ing., der aber nicht einmal Englisch (sprechen) kann, geschweige denn einen vernünftig formulierten Geschäftsbrief zustande bringt, wird sein Wissen über das Spezialgebiet weder an Kunden noch an seine Chefs, Kollegen oder ... "verkaufen" können. Um so schlimmer, wenn dieser jemand dann in den Vertrieb oder die Anwendungsentwicklung wechselt / wechseln muss.

Ein junger Ingenieur, der sich nach einigen Jahren weiter entwickeln und mehr Geld verdienen möchte, wird auch die nächste Karrierestufe ins Auge fassen. Das ist nichts schlechtes, das bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. Er muss dann lernen, mit (seinen) Leuten umzugehen, an passender Stelle Verständnis zu zeigen, an anderer Stelle aber auch einmal hart durchzugreifen. Das ist nichts neues, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Nur manche Ingenieure haben das noch nicht verstanden. Er darf seinen technischen Sachverstand, den er in den ersten Jahren nach dem Studium zu 100% gebraucht hat, nicht vergessen, er wird nur nicht mehr so oft abgefragt, da neue Aufgaben anstehen.

Das ist pure Polemik, dazu erspare ich mir den Kommentar.

Unqualifizierte Pauschalaussage. Innerhalb jeder Firma gibt es grosse Unterschiede. "Gute" Abteilungen, in denen die Mitarbeiter ernst genommen werden, aber auch andere. Was sind denn eigentlich die Soft Skills, die eine Firma haben sollte? Manche Mitarbeiter meinen ja, sie müssten wie Kindergartenkinder verhätschelt werden und bei jedem kleinen Gegenwind müßte der eigene Chef sie auf dem Schoss nehmen und ein buntes Pflaster auf den blauen Fleck kleben. Es ist schon interessant, wie empfindlich manche ausgewachsene Männer und Frauen sind, wenn man ihre Arbeit nicht täglich mindestens dreimal lobt. Und die das dann schon "Mobbing" nennen. Und die auch meinen, der Chef müßte doch dies und jenes noch wissen und machen - wenn man sie dann einmal darauf anspricht und sie fragt, wieviel Zeit er denn dafür aufwenden sollte, kommen sie locker auf 25 Stunden täglich.

In einem sind wir uns einig: "Führungskräfte", die als Seiteneinsteiger gar nichts mehr von der Sache verstehen, sind keine solchen. Kommen aber leider heute zu häufig vor.

Klaus

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Klaus P. Pieper
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Hallo

Die meisten Berater sind leider Scharlatane, wenn es um etwas anderes als "Vitamin B" geht. :-)

Richtig, die "Konkurenz" hat bessere Mittel....was aber ist mit kleineren Aktionären oder Geldgebern, die nicht so den Einblick und die Mittel haben? :-)

Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Daher beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Zur Zeit ist wohl das lohnenste Geschäft, andere Leute zur Gründung eines Unternehmens zu verführen. :-))))

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.

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Bernd Wiebus

Ich hatte folgende Fälle:

1.) Job auf Stepstone angeboten, auf Firmenhomepage aber nicht. Nachgefragt und in der Tat Stelle nicht vorhanden (Nicht bereits besetzt, sondern schlicht kein Bedarf). Warum dann die Anzeige bei Stepstone?

2.) Jobangebote auf der website der Firma, mit aktuellem Datum. Daneben ein Roman darüber, wie stark die Firma expandiere und wieviel Leute man brauchen. Nachgefragt: Kein Bedarf an Mitarbeitern. Offensichtlich also alles gelogen von wegen Expansion.

3.) Ein Ingenieurdienstleister sucht unzählige Entwickler bundesweit. Angerufen und näheres erfragt. Gesprächspartner war sehr angetan von meiner Qualifikation, passte genau. Trotzdem nie wieder was gehört, nicht mal eine Absage. Meiner Meinung nach gehört sich sowas nicht.

Dass Arbeitgeber auf eine Blindbewerbung nicht antworten mag ja angehen, aber dass sie explizit meine Unterlagen haben wollen und sich dann nie mehr melden finde ich unverschämt.

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Erik Hermann

"Irgend jemand" aus der Firma hat diesen Eintrag publiziert, aber auf "dem kleinen Dienstweg" und nicht als Folge eines normalen und genehmigten Personalbedarfs. Vielleicht auch ohne Wissen der Personaler etc. Wie schon gesagt, sind die Kosten bei elektronischen medien gering, da kommt solch ein Test schon einmal vor. Die Firmenhomepage wird hier möglicherweise besser kontrolliert.

Ungewöhnlich. Womit haben die denn die Jobangebote begründet bei Deiner Nachfrage?

ACK. So etwas gehört sich wirklich nicht.

Hast Du die Unterlagen elektronisch oder per Post versandt? Die Abläufe bei Personalbeschaffung sind in den meisten Firmen immer noch auf "richtige" Unterlagen auf Papier eingerichtet.

Ach übrigens, auch dabei sollte man nicht zu empfindlich sein. Was meinst Du, wieviele Arbeitnehmer Bewerbungen "nur 'mal so" schreiben, um ihren Marktwert zu testen und um in Übung zu bleiben. Und die sich bei den möglicherweise stattfindenden Bewerbungsgsprächen sogar die Fahrtkosten erstatten lassen, obwohl sie gar keine Absicht haben zu wechseln. Auch unverschämt, oder? ;-)

Gruß

Klaus

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Klaus P. Pieper

a) ungeliebte Arbeitskräfte zu ersetzen ist mühsam wegen Kündigungsschutz. Man kann sie zwar rausmobben, aber das Betriebsklima leidet. b) nominell werden neueingestellte Leute derzeit niedrigeres Einkommen haben. * aber die Einarbeitung eines Ing kostet auch erstmal Geld. * zudem: wer schlecht verdient engagiert sich nicht. Miesen Job kriegt man anderswo auch wieder, dafür kämpft niemand.

Ich würde ohnehin vermuten, daß die Firmen inzwischen schon deshalb nicht auf Anzeigen einstellen, weil sie unter den Hunderten von Bewerbern kaum noch qualifizierte Leute bekommen. Typisch will man ja Leute mit Berufserfahrung die gerade bei anderer Firma in ähnlicher Position aufgehört haben. Schrumpft die Industrie, gibts aber davon eben weniger.

  • Die Leute die in den 90ern en masse rausgeworfen wurden sind nach 5 Jahren Arbeitsamt demoralisiert. Dito Studienabgänger die nie einen Job hatten. Bei den einen veraltet das Fach- wissen ohne Job, bei den anderen wurde es nie aufgebaut.
  • Natürlich bauen Firmen auch derzeit ab und es gibt "frische Arbeitslose". Aber rausgeschmissen werden ja vorzugsweise die Leute dies nicht bringen. Die die unschuldig mit reinrutschen, weil ganzer Standort plattgemacht wird haben eben Pech gehabt.

Weder Werksstudenten noch Leute in Einarbeitung spielen der Firma real Geld ein, verursachen eher Kosten. Wenn die Leute eingearbeitet sind bzw. wenn der Werksstudent übernommen wurde lohnen sie sich.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Wenn das kein platter Allgemeinplatz wäre, warum gibts den neudeutschen Begriff erst seit neuerdings ? Dito "Sozialkompetenz" u.ä. Phrasen. Haben die Leute früher nicht in Gruppen zusammenarbeiten können oder ist das so natürlich, daß man sich nicht drüber auslassen mußte ?

Hochschulabgänger die feststellen, daß sie technisch schwach sind orientieren sich besonders rasch von Entwicklung Richtung "Karriere, Personalverantwortung". Deshalb quillt das "mittlere Manegment" ja so mit Nieten über. Praktisch gibt es bei grösseren Firmen wohl keine saubere technische "Karriere". Oft setzen sich dort technisch gute Leute deshalb Richtung Hochschule auf Professorenpöstchen ab. Das Problem ist altbekannt. In dem Buch: Brooks "The Mytical Man-Month" Addison-Wesley 1975 gibt es in Kapitel 11 eine Grafik die "die doppelte Karriereleiter bei IBM" darstellt. D.h. die für Techniker und die für Manager. Die Grafik ist ( zumindest in der deutschen Ausgabe von 1987 die ich vorliegen habe ) nur eine weisser unbedruckter Fleck. Und ich vermute das ist kein Druckfehler.

Jedoch: "Karriere" ist für viele ein Irrweg der nur Richtung Arbeitsamt führt:

  • die Hierarchien werden heute flacher: um Geld zu sparen und um die Reaktionsfähigkeit der Firmen zu beschleunigen. Damit ist kein Platz mehr für das berüchtigte "mittlere Manegment".
  • Pyramiden laufen nach oben hin spitz zu. D.h. es ist oben nicht für alle Platz die von unten "aufsteigen" wollen. Die Mehrzahl bleibt auf der Strecke.
  • Leute die technisch fit sind machen die Wertschöpfung und werden deshalb dauerhaft und real gebraucht. "Manager" sind auswechselbar & gutes Futter für downsizing. Werden in der Bundesliga die Stürmer oder die Trainer gefeuert ?

MfG JRD

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Rafael Deliano

...[...]...

Noch einmal zur Wiederholung: es ist eben nicht immer so und alle Verallgemeinerungen sind schlecht!

In der 4ma meiner Schwester war es aber nicht so, hatte doch jeder andere Probleme und Angst um sein Poestchen.

Ach ja ... Also zur Ergaenzung und Bewusstseinserheiterung: Diese falschen Angebote habe ich besonders bei groesseren Konzernen, meistens Aktien- Gesellschaften gesehen. Und das immer (?) wenn deren Kernbereiche gerade stark von Konjunktureinbruechen betroffen waren. Obiges SEL-Werk war damals von der Verlagerung der Bildroehren-Produktion in den preiswerteren Fernen-Osten betroffen. Aber das galt damals fuer grosze Teile der Unterhaltungselektronik und dieser Effekt hat noch viele europaeische Firmen kleingemacht.

Die Zukunftsperspektiven gehen mit in den Preis.

Menschenimporte! Siemens und Toechter waren mit sehr groszer Wahrschein- lichkeit die Hauptdrahtzieher hinter der GC aus dem Jahre 2000. Alles klar?

Die Stellenanzeige ist eine _embedded lie_ die nur dazu dient die anderen Falschaussagen plausibler zu machen. Viele 4men kassieren sehr viel Geld aus oeffentlicher Hand und sind nebenher auch noch Aktiengesellschaften. Falls diese nun als Ausrede ein: ,,Uns geht es aber schlecht, wir koennen hier nicht mehr produzieren'' bringen, dann wuerden deren Aktienkurse in den Keller gehen. Falls sie zugeben sich verpissen zu wollen gibt es Probleme wie evtl. den Wegfall von Subventionen und anderem Entgegen- kommen wie verbilligten Baugrund und bessere Verkehrsanbindungen. Du als Stellensuchender siehst nur die Anzeige, das Gemauschel im Hintergrund kennst Du ja gar nicht.

Siehe oben, eigentliche sind das zwei sehr aehnliche Gruende die inein- ander uebergehen.

Oder aber an das Anspruchsdenken der AGs. Schliesslich sortieren viele AGs Bewerber ab 35 oder 40 einfach raus. Das galt schon vor der IT-GC so im Bereich IT. Vom AA Muenchen hatte ich Zahlen aus dem Jahre 2000 die damals bereits von einer Arbeitslosigkeit unter der alten Saecken ab 40 in der IT-Branche ausging. Und dies waren definitiv eben nicht nur im Wissen veraltete Dumpfschaedel, viele haben nach dem Bericht sogar noch aktuelles Wissen gehabt.

Ich habe ein paar Aussagen aus dem Ende der 90er von einigen Aktiven in Arbeitsloseninitativen und einigen AA-MAs. Diese meinten das bis zu 2/3 der Anzeigen keine Einstellung nach sich ziehen. Allerdings sind diese Dummies idR von groszen Konzernen und dann recht zahlreich. Wenn die die Anzahl der Anzeigen betrachtest koennten 2/3 damals durchaus real sein. Wie es heute ist? Ich benutze keine Zeitungen mehr zur Stellen- suche. Also Anzeigen auf die keine feste Anstellung bzw. Besetzung der ausgeschriebenen Stelle erfolgt. Von der Anzahl der AGs sind es dann bei den obigen Verhaeltnissen vermutlich nicht mal 1/10.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Also, da vertrete ich eine andere Meinung: ;-)

Ich glaube sehr wohl, daß Firmen sehr viel Geld durch Einstellen von Praktikanten/Diplomanden sparen können. Sicher nicht mit jemandem, der keine Ahnung hat, aber gerade Studenten die von Zuhause bzw. von einer Ausbildung Wissen mitbringen. Die sind für Meßaufgaben oder kleine (wenig mäßig anspruchsvolle) Entwicklungen ideal, denn wenn sie es nicht machen würden, würde es ein Ingenieur machen und der kostet viel mehr.

Grüße,

Christian

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Christian Fuchs

Hallo,

von mir eine Frage in eine ähnliche Kerbe, rein interessehalber. (Fast) Jeder Student stellt sich wohl gegen Ende seines Studiums die Frage, ob er direkt arbeiten gehen soll (Industrie) oder noch ein wenig weitermachen, um eine Promotion anzustreben. Einige Firmen (ich habe das z.B. bei Bosch gelesen) bieten wohl eine solche Möglichkeit, wenn man nicht an einer Hochschule arbeiten möchte. Ich denke, daß solche Stellen anständig vergütet werden (nicht soviel wie in der Industrie, aber wenn man als Student eigentlich noch nie richtig Geld verdient hat, ist das auch schon ne ganze Menge) und nach 3 Jahren hat man dann seinen Titel.

Nun die eigentliche Frage: Bringt einem das was, außer der Reputation? (=>ideelle Gründe) Z.B. höheres Gehalt, höhere Gehaltssteigerung im Laufe der Berufslaufbahn, "schnellere karriere", etc.?

Ich finde sowas schwer einzuschätzen, was man so hört ist das die Reputation der einzige Grund ist, sowas zu machen.

Grüße,

Christian

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Christian Fuchs

|> eine Promotion anzustreben. Einige Firmen (ich habe das z.B. bei Bosch |> gelesen) bieten wohl eine solche Möglichkeit, wenn man nicht an einer |> Hochschule arbeiten möchte. Ich denke, daß solche Stellen anständig |> vergütet werden (nicht soviel wie in der Industrie, aber wenn man als |> Student eigentlich noch nie richtig Geld verdient hat, ist das auch schon |> ne ganze Menge) und nach 3 Jahren hat man dann seinen Titel.

Neben der Vollzeitarbeit willst du dann auch noch eine "gescheite" Diss in den drei Jahren geschafft haben? Na, ich weiss nicht... Zunächst musst du ja erstmal einen Doktorvater finden, der das offiziell betreuen will. Wenn du extern bist, hast du bei der Diss neben dem Zeitmangel oft auch noch andere Nachteile: Z.B. keine/schlechte Integration in den akademischen Betrieb (das ist schon teilweise eine andere Denke) und wenig Möglichkeiten, Studis für Sklavenarbeiten (DAs oder sowas) zu finden. D.h. du bist da meistens ein Einzelkämpfer, ausser das Thema liegt direkt in deiner beruflichen Arbeit.

|> Nun die eigentliche Frage: |> Bringt einem das was, außer der Reputation? (=>ideelle Gründe) |> Z.B. höheres Gehalt, höhere Gehaltssteigerung im Laufe der Berufslaufbahn, |> "schnellere karriere", etc.?

Wahrscheinlich auch noch Magengeschwüre. Berufsstress (Produkt muss in n Monaten fertig sein) und Diss-Stress zusammen ist nicht lustig. Gerade beim Zusammenschreiben der Diss (finde ich) ist Multitasking ziemlich störend...

|> Ich finde sowas schwer einzuschätzen, was man so hört ist das die Reputation |> der einzige Grund ist, sowas zu machen.

Wenn man direkt am Lehrstuhl ist, kann man mit einer Promotion Flauten wie gerade auch gut überbrücken ;-)

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
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Georg Acher

Christian Fuchs schrieb im Beitrag ...

Ich denke nicht. Man ist schon nach der normalen Studienzeit zu alt fuer den Arbeitsmarkt, da lohnt es nicht noch viel mehr Jahre zu verplempern, insbesondere ist der Weg zum Professor unendlich weit.

So lange die Ausbildungsbedingungen nicht signifikant verbessert werden, damit man Schule in 12, Studium in 4 und Dissertation in 1 Jahr schaffen kann, halte ich solche Titel fuer Bloedsinn.

Es gibt bestimmte Jobs, in denen man das anders sieht (Arzt, vermutlich Jurist), aber als Techniker waere einem mit einer Lehre mehr gedient als mit einer Dissertation.

Firmen, die fuer einen Job unbedingt einen Dr suchen, suchen wohl eher ein Fotomodell.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

Und dazu modeworte wie "Kernprozesse x/y" bei jeder möglichkeit benutzen. Steht bei uns auf platz 1. der hohlheiten. Wir übersetzen diesen termini mit einer kurzen, prägnanten und selbsterklärenden vokabel: "Verarschung Hoch 3".

Die bringen es fertig, leistungen zu verkaufen, die technisch nicht möglich sind. Uns stehen die haare zu berge. Wir können es manchmal nicht fassen. Das, aber soll wohl die zukunft sein?

Wehe man läßt sie agieren. Dann wirds teuer. Jedenfall werden für propaganda (nein,ich habe mich nicht im wort vergriffen) wesentlich mehr finazmittel rausgeworfen als wie für notwendige software.

Ja, absolut richtungsweisend. Wenn deine ansicht differieren sollte, bist du etwas aus der zeit.

Wer sagte das doch noch mal: Er könne garnicht so viel essen, wie er kotzen könne?

--
mfg horst-dieter

antworten bitte in die rubrik.
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Horst-D. Winzler

In article , "MaWin" writes: |> Christian Fuchs schrieb im Beitrag ... |> |> > direkt arbeiten gehen soll (Industrie) oder noch ein wenig weitermachen, um |> > eine Promotion anzustreben. |> |> Ich denke nicht. |> Man ist schon nach der normalen Studienzeit zu alt fuer den Arbeitsmarkt, |> da lohnt es nicht noch viel mehr Jahre zu verplempern, |> insbesondere ist der Weg zum Professor unendlich weit.

Es gibt aber eine Alternative: Wenn man schon eine Firma "nebenher" hat, ist die Zeit während der Promotion ideal, um die Tragfähigkeit der Firma zu testen und mit "Fangnetz" etwas in der Wirtschaft zu schnuppern. Wenn man es dann noch schafft, einige Themen aus der Firma in den Lehrstuhl als "Kompetenz" zu übernehmen, ist es noch besser.

BTW: Das ist kein Wunschdenken, sondern geht tatsächlich ;-) Allerdings bin ich nicht wirklich karrieregeil und Firmensklave sein finde ich auch nicht so toll...

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://wwwbode.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

Kann ich aus Erfahrung nicht bestätigen.

Gruss, Georg

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Georg Wilckens

In article , "MaWin" writes: |> So lange die Ausbildungsbedingungen nicht signifikant verbessert werden, |> damit man Schule in 12, Studium in 4 und Dissertation in 1 Jahr schaffen |> kann, halte ich solche Titel fuer Bloedsinn.

Zumindest dem ersten Teil Deiner Aussage stimme ich zu; das 13. Schuljahr kann man getrost kippen und ein Studium in 4 Jahren wäre durchaus auch realisierbar, wenn Vater Staat nicht am falschen Ende sparen würde.

Es ist schlicht illusorisch zu glauben, daß man mit 20 Mann einen Jahrgang von

800 Studenten *sinnvoll* betreuen kann, insbesondere wenn diese mehr wollen als eine Massenabfertigung im Hörsaal und vielleicht sogar mal ein hands-on Praktikum machen sollen.

Das mit der Dissertation in einem Jahr wäre sicherlich machbar, wenn der Doktorand sich ausschließlich auf seine Arbeit konzentrieren könnte. Er ist üblicherweise jedoch in den Lehrbetrieb eingebunden, hält Übungen, betreut Praktika, korrigiert Hausaufgaben und Klausuren. Allerdings frage ich mich, wo Du das eine Jahr her hast -- in den Staaten geht's nämlich teilweise *noch* länger als bei uns, da sind 5 Jahre eher die Regel, wohingegen es bei uns 4 sind.

Ein weiteres Jahr würde man dem werten Bildungssuchenden dann auch durch den Wegfall der Wehrpflicht bescheren...

|> Es gibt bestimmte Jobs, in denen man das anders sieht (Arzt, vermutlich |> Jurist), aber als Techniker waere einem mit einer Lehre mehr gedient als |> mit einer Dissertation.

Wo bitte liegt der Unterschied zwischen einem Menschenmechaniker und einem Techniker? Andere Hardware, aber das ist es auch schon. Für den vom deutschen Gesundheitswesen geforderten Hausarzt mit Minimalausstattung (Stethoskop und Holzspatel) reicht eine "wenn-dann"-Checkliste vollkommen.

Auch der Jurist könnte in einem "hands-on"-Verfahren ausgebildet werden. Er muß lediglich dickere Manuals auswendiglernen. Ich sehe von daher nicht wirklich, wo diesen Berufsgruppen im Unterschied zum Techniker in besonderer Weise gedient ist.

|> Firmen, die fuer einen Job unbedingt einen Dr suchen, suchen wohl eher |> ein Fotomodell.

Daß Du den Doktortitel für Blödsinn hältst, hast Du uns ja nun hinreichend klargemacht. Den Grund dafür bleibst Du uns allerdings schuldig und lieferst stattdessen lieber etwas sinnfreie Polemik.

Rainer (der nicht als Fotomodell arbeitet)

Reply to
Rainer Buchty

In article , Christian Fuchs writes: |> Jeder Student stellt sich wohl gegen Ende seines Studiums die Frage, ob er |> direkt arbeiten gehen soll (Industrie) oder noch ein wenig weitermachen, um |> eine Promotion anzustreben.

Tut er das? Nach meiner Erfahrung stellt sich diese Frage den wenigsten. Nur ein geringer Prozentsatz der Studenten entschließt sich zu einer Promotion.

|> Einige Firmen (ich habe das z.B. bei Bosch |> gelesen) bieten wohl eine solche Möglichkeit, wenn man nicht an einer |> Hochschule arbeiten möchte. Ich denke, daß solche Stellen anständig |> vergütet werden (nicht soviel wie in der Industrie, aber wenn man als |> Student eigentlich noch nie richtig Geld verdient hat, ist das auch schon |> ne ganze Menge) und nach 3 Jahren hat man dann seinen Titel.

Ich bezweifle, daß Du auf so einer Stelle signifikant mehr als den BAT-IIa verdienst. Der beträgt ja dann doch knapp 41.000 Euro/Jahr -- ein für Studienabgänger auch nicht ungewöhnliches Gehalt.

Was bei der Industriemethode wegfällt, ist natürlich der Lehraufwand.

Grundsätzlich hast Du bei einer externen Dissertation die von Georg geschilderten Probleme; die Frage ist auch, wieviel Zeit Du *tatsächlich* auf die Dissertation verwenden kannst, welche Inhalte überhaupt publizierungswürdig sind -- und welche von diesen Du überhaupt publizieren darfst. Es ist absolut kein Spaß, wenn Dein avisierter Abgabetermin heranrückt und Du auf die Freigabe der IP-Law-Abteilung der Firma wartest, welche im Eilverfahren irgendwelche provisional patents durchboxt, damit Du ohne Schaden für die Firma publizieren kannst.

|> Bringt einem das was, außer der Reputation? (=>ideelle Gründe) |> Z.B. höheres Gehalt, höhere Gehaltssteigerung im Laufe der Berufslaufbahn, |> "schnellere karriere", etc.?

Das kommt drauf an, auf welchem Arbeitsmarkt Du Dich umschaust. In Deutschland habe ich den Eindruck, daß der Doktortitel für Berufseinsteiger teilweise eher hinderlich sein kann (das beliebte Argument "Überqualifizierung"); weiterhin steckt auch noch in vielen Köpfen die Idee, daß nur Faulenzer und arbeitsscheues Gesindel sich die zusätzlichen 4 Jahre an der Uni gönnen.

In den USA hingegen wird der Titel (wie auch das Studium als solches) meiner Erfahrung nach sehr geschätzt und macht sich in der Tat auch sehr im Gehalt bemerkbar. Mein Einstiegsgehalt lag 30% über dem eines long-time fellows mit nur BA bzw. MS degree. Dafür hat der allerdings auch festere Arbeitszeiten, geht abends nach Hause und hat Feierabend.

Von mir erwartet man durchaus, daß ich die Arbeit auch mit nach Hause nehme, wenn die Zeit im Büro nicht ausreicht, bzw. auch das Wochenende (natürlich unbezahlt) darauf verwende -- wobei das wohl ein "Segen" jedweder termingebundener Arbeit ist.

|> Ich finde sowas schwer einzuschätzen, was man so hört ist das die Reputation |> der einzige Grund ist, sowas zu machen.

Die Frage ist doch nicht, warum "man" das macht -- sondern warum *Du* es machen willst... Für eine Karriere in $GROSSER_FIRMA ist ein Doktortitel sicher hilfreich (nachdem ich promoviert hatte, quoll meine Mailbox auf einmal von Einladungen von McKinsey und Artverwandten über); für einen mittelständischen Betrieb hat Dein Titel eher weniger Bedeutung, sofern Dein durch die Dissertation erworbenes Spezialwissen nicht von besonderem Interesse ist. Und für eine akademische Karriere, so Du sie anstreben möchtest, ist der Doktortitel natürlich Grundvoraussetzung.

HTH, Rainer

Reply to
Rainer Buchty

Tja: wenn der Abiturient keine Lehrstelle bekommt studiert er. Wenn der der Student keinen Job bekommt, promoviert er.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Einschlägige Literatur: Bär "Forschen auf Deutsch" neu ca. 16,80 EUR, manchmal auch bei ebay. Sehr satirisch ; am Beispiel Biologie nicht E-Technik ; behandelt nur den akademischen Teil. Nach dieser Lektüre sind Studenten einige Illusionen ärmer.

Es gibt nur zwei Bereiche wo Dr. wirklich erwünscht ist:

  • wenn man an Hochschule an Professorenpöstchen will.
  • Großfirmen

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Das ist eine Minderheit.

Die die privat löten sind Selbstläufer die das dann mit ihren eigenen Geräten durchführen ohne daß man ihnen nachlaufen muß. Die Masse die man erst einweisen und einarbeiten muß sind für die Entwickler der Firma eher ein Problem, weil sie alle Leute durch ( berechtigte aber eben störende ) Fragen von der Arbeit abhalten.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Rainer Buchty schrieb im Beitrag ...

Die Dissertationen, die ich kenne, waeren alle in 1 Jahr schaffbar gewesen (und das waere noch nicht mal ein stressiges Jahr, bloss ohne Leerlauf organisiert). Ausserdem finde ich die derzeitige Zeitplanung zu extrem. Leute, die mit mir zusammen studiert haben, sind teilweise immer noch nicht Professor, sondern mit ihrer Ausbildung nicht fertig. Das finde ich extrem, ich denke schon eher an Rente.

Nun, ich denke das gewisse Leute ungern zu einem Arzt gehen, der sich nicht Doktor nennen darf, sondern verschaemt als "Dipl. med." rumlaeuft.

Aber Rainer, ist doch so einfach. Wenn du statt "Polemik" mal "Analogie" annimmst, druekt der Satz doch klar aus, das ein Titel (Dr.) bloss Fassade ist. Wenn man Kenntnisse sucht, muss man nicht auf 'Dr.' bestehen, sondern schreibt in die Stellenanzeige die Kenntnisse.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

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