MaWin, ich schätze Deinen technischen Sachverstand. Die alte, aber bewährte Arbeitsanweisung "erst lesen, dann denken, dann antworten" hast Du aber hier wohl selbst nicht beachtet.
Was hat das mit "Soft Skills" zu tun? Es ist wie in der Mathematik: der Ingenieur muss - egal für welchen Job er sich bewirbt - sein Handwerkszeug (also die Technik) beherrschen - notwendige Bedingung. Wer als Ingenieur einen anderen Job als reine hochspezialisierte Entwicklung machen möchte (oder muss, weil nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind), braucht
*zusätzlich* andere Fähigkeiten - hinreichende Bedingung. Damit ist nicht gemeint, dass jeder alles kann und macht. Ein guter Entwickler braucht kein Einkaufsprofi zu sein, aber er muss genug vom Einkauf verstehen, um Teile zu verwenden, die von zuverlässigen Lieferanten kommen, die auch morgen oder übermorgen nich erhältlich sind. Ein guter (technischer) Einkäufer muß nicht das letzte Bit im Speicher kennen, aber er muss sich auf gleicher Ebene mit der Entwicklungsabteilung verständigen können, sonst kauft er nur billg, aber eben nicht preiswert.Der in seinem Spezialgebiet qualifizierte Ing., der aber nicht einmal Englisch (sprechen) kann, geschweige denn einen vernünftig formulierten Geschäftsbrief zustande bringt, wird sein Wissen über das Spezialgebiet weder an Kunden noch an seine Chefs, Kollegen oder ... "verkaufen" können. Um so schlimmer, wenn dieser jemand dann in den Vertrieb oder die Anwendungsentwicklung wechselt / wechseln muss.
Ein junger Ingenieur, der sich nach einigen Jahren weiter entwickeln und mehr Geld verdienen möchte, wird auch die nächste Karrierestufe ins Auge fassen. Das ist nichts schlechtes, das bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. Er muss dann lernen, mit (seinen) Leuten umzugehen, an passender Stelle Verständnis zu zeigen, an anderer Stelle aber auch einmal hart durchzugreifen. Das ist nichts neues, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Nur manche Ingenieure haben das noch nicht verstanden. Er darf seinen technischen Sachverstand, den er in den ersten Jahren nach dem Studium zu 100% gebraucht hat, nicht vergessen, er wird nur nicht mehr so oft abgefragt, da neue Aufgaben anstehen.
Das ist pure Polemik, dazu erspare ich mir den Kommentar.
Unqualifizierte Pauschalaussage. Innerhalb jeder Firma gibt es grosse Unterschiede. "Gute" Abteilungen, in denen die Mitarbeiter ernst genommen werden, aber auch andere. Was sind denn eigentlich die Soft Skills, die eine Firma haben sollte? Manche Mitarbeiter meinen ja, sie müssten wie Kindergartenkinder verhätschelt werden und bei jedem kleinen Gegenwind müßte der eigene Chef sie auf dem Schoss nehmen und ein buntes Pflaster auf den blauen Fleck kleben. Es ist schon interessant, wie empfindlich manche ausgewachsene Männer und Frauen sind, wenn man ihre Arbeit nicht täglich mindestens dreimal lobt. Und die das dann schon "Mobbing" nennen. Und die auch meinen, der Chef müßte doch dies und jenes noch wissen und machen - wenn man sie dann einmal darauf anspricht und sie fragt, wieviel Zeit er denn dafür aufwenden sollte, kommen sie locker auf 25 Stunden täglich.
In einem sind wir uns einig: "Führungskräfte", die als Seiteneinsteiger gar nichts mehr von der Sache verstehen, sind keine solchen. Kommen aber leider heute zu häufig vor.
Klaus