Ingenieurmangel: Nur Gerede oder ist was dran?

Hallo Falk,

Weil er seinen Lebensunterhalt billiger bestreiten kann. Siehe oben. Er kann naemlich mit seiner Familie auch fuer 1/10 der bei uns und Euch ueblichen Preise im Restaurant essen gehen.

Nein, sie erleben das, was letzte Woche konkret in den Philippinen passiert ist: Verwandter eines Newsgroup Posters (aus der sci.electronics.design Gruppe) hier in Sacramento, hatte Farm und Familie auf den Philippinen. Nierenversagen. Musste Farm und allen Besitz verhoekern. Als dieses Geld fuer die Dialysen aufgebraucht war, haben sie ihm die Ports herausgenommen und vernaeht. Drei Tage spaeter war er tot, hat elendig gelitten.

Nein, aber ich halte das fuer falsch. Wenn mir das allzu bunt wird, ziehen wir in einen konservativeren Staat, dann brauchen wir diese Leute nicht durchzufuettern.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg
Loading thread data ...

Hallo Falk,

ROFL! Der war echt gut.

Stimmt. Eine Firma muss sich in der Strategie entscheiden. Entweder knallharter Margenkampf oder Innovationsfuehrer werden. Oder beides. Ich arbeite in beiden Metiers und muss sagen, dass auch das knallharte Kosten-Design Spass macht (den meisten anderen Ingenieuren allerdings wohl nicht).

Ja, wie distanzierter soll ich es denn noch ausdruecken?

Nicht der Kern? Das ist hier fast der Loewenanteil an beduerftigen Menschen. Leute, die auch mit noch so viel Ethik nicht in der Lage waeren, sich selbst zu helfen.

Die juengeren brauchen oft Mentoren, und auch das mache ich gern. Aber sie muessen sich auf den Hosenboden setzen und versuchen, etwas zu leisten. Das erwarte ich.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Naja, Workaholism oder Disziplin? :) Die Fortführung der Diskussion an dieser Stelle wäre vielleicht eher etwas für eine philosophische Gruppe, denn was genau der Sinn des Lebens (und des Arbeitens) ist, definiert wahrscheinlich jeder für sich selbst.

Es gibt aber eine übergeordnete Definition, sozusagen der universelle Sinn des Lebens: The Meaning of Life, The Python's[1][2].

Gruß, Kick-it-like-Mario

[1] ja, Apostroph [2]
formatting link
, where's the fiiiish, fishyfishyfiish?
Reply to
Mario F. Duhanic

Ja, leider. Heisst ja nicht, dass es selten ist. Im Gegensatz etwa zu Tomaten. Frei nach Prof. Schneider: Faule Tomaten sind sehr selten, aber nicht knapp.

Sehr gute Leute sind selten und noch knapper ;-). Wir hatten vor kurzem einen (Post-Diplom) Masch- Bau-Verfahrenstechnik-Praktikanten. Der hat anfangs nicht viel geredet, so dass man die Qualifikation nicht erraten konnte. Er hat allerdings alles Wissen wie ein Schwamm aufgesaugt. Als wir wieder mal Ärger mit einem komplizierteren Prüftstand hatten und keine Ahnung und Lust mehr hatten, bemerkte er nur lakonisch, er hätte sich das mal rasch angesehen, nachgerechnet, neu programmiert und jetzt liefe es ja wieder. Ausserdem hätte er von $Grossfirma soeben ein Angebot erhalten, dass er unmöglich ablehnen könne. Und weg war er... Irgendwie scheint sich so was _sehr_ schnell rum- zusprechen.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Für Strom aus der Steckdose, aber gegen AKWs. Für Handies, aber gegen Basisstationen. Für Autos, gegen Strassenbau, und vorallem gegen Staus. Sicher, keine totale Technikfeindlichkeit, aber dezent schizo schon, oder?

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Ich sehe eher das Problem darin, dass sich Firma Y für MS entschieden hat, und du als Mitarbeiter da mitmachen _musst_.

Was soll ich mit 60 kW? Wenn ich 1 MW Sinusdauerton haben will bei >16 bit Genauigkeit, geh ich in unsere E-Werkstatt. (OK, _ganz_ ohne Fremdhilfe haben sie es nicht hingekriegt). Und was machen sie dann mit dem Ding? Schnöden 3 Hz Sägezahn, erst noch für eine Spule ohne Membran dran, *heul*.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Das ist das Grundübel. Arbeit ist zu teuer, Rohstoffe, Abfälle, Energie, Transport, Umwelt usw. viel zu billig. Wenn seltene Rohstoffe echt knapp werden und die Müllkippen überquellen kommt dann das grosse Erwachen, sowie 1 Mio Damager, die alles vorher schon besser gewusst und gesagt haben.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Selber Schuld[tm]. Das Publikum wollte doch unbedingt Computer, die so einfach zu bedienen sind wie ein Telefon. Und das hat man ja nun hingekriegt, eventuell nicht ganz so wie man sich das gedacht hatte...

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Vielleicht haben sie auch Angst, dass sie als Ausbildungsstätte missbraucht werden. So wie sich früher Sekretärinnen auf Amtsstellen ausgebildet haben.

Das sind verbürokratisierte Grossfirmen. Die haben vor Allem vor fähigen Mitarbeitern Angst; da könnte man sich ja mal jemanden einfangen, der Ahnung hat, womöglich noch mehr als der Chef. Da holt man sich ja die Revolution quasi ins Haus, wo kämen wir denn da hin? Und so ist bei diesen Firmen eins der häufigsten Ablehnungsargumente: Überqualifiziert. Diesen Trend, der hier beschworen wird, auch einfache Stellen mit überqualifiziertem unterbezahltem Personal zu füllen, kann ich nicht sehen.

Watson Senior: Dieses elektronische Zeug kommt mir nicht ins Haus. Typischer Untergang von "Traditionsfirmen".

Die haben ja auch jeden Deppen zu Wahnsinnskonditionen eingestellt. Die sind dann wohl die ersten, die gelüftet werden.

Weil sonst die vielen promovierten Naturwissenschaftler überhaupt keine Stelle finden würden. Die braucht es nämlich gar nicht, was die FAZ und andere nicht kümmert, immer das Gegenteil zu behaupten. In der Schweiz ist gerade ein Riesengeschrei über angeblichen Mangel an promovierten Chemikern im Gange. Studentenzahlen sinken rapid und direkt auf Null, einige Unis wollen Chemie gleich ganz streichen. Dass die tiefen Zahlen eventuell darauf zurückzuführen sind, dass in den letzten 20 Jahren praktisch kein Uni-Chemiker als Chemiker eine Stelle gefunden hat, wird dabei ignoriert. In Firmen sind die eh an der falschen Stelle, die Firmen wollen diese Leute eh immer auf Management-Posten verwenden, und davon haben sie keine Ahnung.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Hallo Manfred,

Aber genuegend Spitzensportler. Habe mal mit einem von den L.A.Lakers zusammengearbeitet. Nachdem er fuer Spitzensport zu alt wurde, hat er in der Medizintechnik gearbeitet. Er hatte in weiser Voraussicht erstmal eine Ausbildung gemacht und dann gespielt. Hier gibt es naemlich (normalerweise, bis auf unruehmliche Ausnahmen) keine Rente nach sozialistischem Gieskannenprinzip. Entweder macht man waehrend der Sportkarriere genug Knete fuer den Rest des Lebens, sorgt fuer eine Ausbildung fuer "den Job danach", oder nagt am Hungertuch. Very simple. Jeder ist seines Glueckes Schmied, the American Way of Life.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Rolf,

Dafuer gibt es bei uns ein Unwort: NIMBY (Not In My BackYard).

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Weil die Damager ja auch keine Ahnung haben und sich von den schönen Grafiken der M$ Fuzzis beeindrucken lassen. Weil die zeigen nämlich DEN Kostenvorteil. Wer das Geld hat, hat die passende Lobby dazu ;-)

Na toll. Mit der passenden Membran ist's dann die neue Generation der Disco-Beschallung?

mfg, Stefan

Reply to
Stefan Fruehwirth

Jup! Aber den Verantwortlichen ist solcher Geist ein Dorn im Auge. Nicht auszudenken, wenn Transport und Energie teuerer wären. Dann würde es sich plötzlich nicht mehr rentieren, dass ein Produkt auf verschiedenen "Veredelungsstufen" Distanzen jenseits von Gut und Böse zurücklegt. Aber die Politiker sind längst betriebsblind und beten das Gebet der niedrigen Zölle und Verkehrswege, das ihnen die Wirtschaft so gar nicht zurückhaltend ins Ohr flüstert.

mfg, Stefan

Reply to
Stefan Fruehwirth

Rainer Buchty schrieb:

Jaja. Schon klar. James Dean Lebensplanung. Kurz und intensiv.

Die Grenzen sind fliessend.

Kann schon sein.

AFAIK wird Ballet immer noch als Kunst gehandelt. Ich bin kein Ballett-Fan. Was aber erstmal nix heisst. Es gibt viele Dinge auf der Welt mit denen ich nix anfangen kann, die aber doch irgendwie ihre Daseinsberechtigung/Wert haben.

Aber auch nur bei den Top 1000. Darunter wirds schnell ein ziemliches Negativgeschäft.

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

Joerg schrieb:

Die Antwort ist mir zu einfach. Schon klar, ich kenne die allgemeine Argumentation. Ich behaupte aber dennoch, dass es letztendlich nur auf darauf hinausläuft, ein paar Deppen zu finden die den gleichen Job für (wesentlich) weniger Geld machen.

Die Katze beisst sich in den Schwanz. Er ist billiger (Weniger Geld für gleiche Leistung) weil seine Umwelt auch weniger Geld für die gleiche Leistung bekommt. (Ja, hier bin ich sehr pendantisch)

Tolles Beispiel für die Industiealisierungsnotwendigkeit. Überhaupt nicht einseitig. Sehr schön. Die Vorstellung hatten viele Ossis auch vom Westen vor der Wiedervereinigung (Die jedoch ein Beitritt der DDR-Ruine zur BRD war). Tolle Konsumgüter, in Hülle und Fülle. Die Arbeitslosigkeit, Drogen, soziale Kälte hat keiner gesehen bzw. sehen wollen.

Wohin? Nordkorea? ;-)

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

Joerg schrieb:

Nicht wahr?

Jörg, es geht nicht um die "Belustigung" der Designer. Es geht um die Ressourcennutzung (oder vielmehr Verschwendung) und massive Ungleichverteilung der Gewinne der Arbeit. Klar, aus Siegerperspekive ist alles im Lot.

Wie gesagt, du kannst dich nicht weiter distanzieren, da du ja schon mehrmals deine Sympatie für das System Kapitalismus bekundet hast. Und das muss ich eben immer wieder (argumentativ) kritisieren. Du kennst die Geschichte von Prometheus . . . ;-)

Was heisst "hier"? In deiner nähgeren Umgebung? Mag sein. Aber geh mal

1000 Meilen südlich. Dort sind Millionen junger, energetischer Mexikaner, die gern für ihren Lebensunterhalt arbeiten würden (naja, wenn gleich auch mit allgemeiner mexikanischer Motivation etc.). Aber sie haben kaum eine Chance. Wir können euch noch ein paar Kilometer Mauer aus Berlin schicken, die dann kurz vor Mexiko wieder in altem Glanz erstrahlen können.

Das ist eine Sache, die besonders heute erstmal vermittelt werden muss. Und das ist alles andere als einfach. Der Traum vom schnellen Geld ist heute allgegenwärtiger denn je.

MFG Falk

Reply to
Falk Brunner

Auch wenn das nicht erwähnt wurde: Linux ist nicht immer die beste Lösung (man BSD), und Microsoft-Produkte sind nicht immer das Schlimmste (s. bspw. deren Entwicklungsumgebungen und -- wen wundert's -- die entsprechenden Debugger).

Es ist leider(?) oft so, dass zu bestimmten Problemen unbedingt eine _zeitnahe_ Entscheidung herbeigeführt werden muss, so dass diese Entscheidung auch "falsch" sein kann.

Aber man ist ja bekanntlich im Nachhinein immer schlauer.

Gruß, Ma--Tor- und Schürzenjäger--rio

Reply to
Mario F. Duhanic

Mario F. Duhanic schrieb:

Oder kurz.

  1. MfG Falk

P.S. Klar, "der Sinnd es Lebens" ist ein weites Feld, nicht nur für Günther Grass (war der gut?!) Aber, wenn Leute an Überarbeitung den Löffel abgeben, dann ist eindeutig was aus dem Ruder gelaufen. Und das passiert nicht nur in Japan. Herzkasper ist Todesursache Nr. 1 in der sog. Zivilisation! Von den ganzen Psychomacken mal ganz zu schweigen.

Reply to
Falk Brunner

Rolf_Bombach schrieb:

Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna(tm)???

Naja, man sollte vielleicht die Proteste der Anti-AKW (die ich für überaus berechtigt halte) sowie der E-Smog Psychopaten (die ich nicht wirklich für berechtigt halte) nicht überbewerten. Es sind relativ kleine Gruppen, die aber viel Staub aufwirblen. Der legt sich aber nach ner Zeit wieder.

MFG Falk

Reply to
Falk Brunner

Rolf_Bombach schrieb:

Was'n das für ein Experiment? Ringkernbeschleuniger oder so?

MFG Falk

Reply to
Falk Brunner

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.