Ingenieurmangel: Nur Gerede oder ist was dran?

Hallo Mario,

?

Wir hatten gestern Mittag German Bologna gegessen, im Slang oft "baloney" genannt :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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[...]

Ach DESHALB gibt es (dann) Ingenieurmangel.

Ausbildung-seicht ("light") statt Ingenieursausbildung.

Dann wird auch Deutschlands Ruf den bach runter gehen.

Werden wir auch Bildungs-verwurstet... :(

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Komisch, erinnert mich stark an die derzeitige Situation von Ingenieuren.

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Rainer Buchty wrote: [...]

Nicht bei allen.... auch nur in bestimmten vereinen oder Bundesliga oder so; genügen Fussballer haben auch nicht viel geld - aber die werden ja im TV nicht hervorgehoben.

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Jupp, das halte ich für einen wesentlichen Faktor. Die kommenden Studiengebühren mittelfristig für einen weiteren.

Gute Ausbildung ist IMHO die letzte Ressource, die wir in Deutschland haben - und wir machen sie uns selbst systematisch kaputt.

Tschüs,

Sebastian

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Ich WEISS was ich tue ;-)
Und wenns mal wieder Knallt, weiss ich auch genau, warum ich
mich in den Hintern treten sollte ;-)
                                 [Michael Buchholz in d.s.e]
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Sebastian Suchanek

Oliver Bandel schrieb:

Nanana, wir wollen mal nicht den Teufel an die Wand malen.

Mfg Falk

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Falk Brunner

So spaet erst? Die bei Ericsson werden doch schon mit 35 fertig.

scnr,

Steffen

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Steffen Koepf

Falk Brunner :

Das Alter, ab dem dein Ingenieursdiplom nichts mehr wert ist, wenn du arbeitslos bist?

SCNR

Rejnold

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Rejnold Byzio

Ich denke, diese Studien sind vor allen PR-Arbeit. Mit diesen angeblich suchenden Unternehmen hab ich genug Erfahrung gemacht. Zum Jahresanfang gab es spürbare Bewegung am Arbeitsmarkt. Nach knapp zwei Jahren Suche konnte ich mir dann eine Stelle aussuchen. Das Problem bei der Besetzung ist aus meiner Sicht, dass viele Unternehmen den Auswahlprozess sehr in die Länge ziehen. Wahrscheinlich traut sich in größeren Unternehmen keiner zu entscheiden. Sowas wirkt auf qualifizierte Bewerber abschreckend. Ein deutscher Produzent von Industrierobotern bearbeitet meine Bewerbung schon seit zwei Jahren Bei einem mittelständischen Trafobauer kam nach dem Gespräch die Frage wann ich anfangen will und dort bin ich auch geblieben. Es gibt kein Konzerngehalt, dafür haben wir kurze Entscheidungswege und nicht noch 13 Managementebenen über uns die 25 Stunden am Tag diskutieren.

Es ist sehr spezialisiert, was gesucht wird. Ich bin ursprünglich aus dem Maschinenbau, da sucht man im Moment vor allen Konstrukteure und Automatisierungsspezialisten, weniger Fabrikplaner. Ich hatte über die Jahre immer das Gefühl, mit 27 muss ich 35 Jahre Berufserfahrung und davon

38 im Ausland mitbringen um in Deutschland Arbeit zu bekommen.

CU Sören

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Soeren Ludwig

Hallo Soeren,

Das Gefuehl habe ich auch.

Lief bei meinem ersten Job aehnlich. Die hatten mir schon offiziell in einem Meeting zwei Projekte zugeteilt, da hatte ich noch gar nicht zugesagt. Sind einfach mal so davon ausgegangen, dass "der schon kommt".

Das komische ist, dass hier in USA Auslandserfahrung nicht so wichtig scheint. Fremdsprachen schon. Bei meinem ersten Job in Germany war es schon lustig. Man lud mich zum Gespraech ein und der amerikanische Manager, der mich unter die Knute nahm, konnte damals nur Englisch. Mit vereinten Kraeften hat er dann ueber die Jahre Deutsch gelernt. Er konnte es am Ende sogar mit leichtem tuerkischen Akzent sprechen :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

s/größere_Unternehmen/größere_Deutschland_AG_Unternehmen/

Und dann dreimal ja, egal worum es geht.

Aus Angst, man könnte einen Fehler machen, trifft man lieber gar keine Entscheidung, was der größte Fehler ist.

Und wenn es eine Entscheidung gibt, dann nur nach Vorlage an den Vorstand oder endlosen "wie finde ich Mitstreiter" Meetings. Der Vorstand ist ergo häufig restlos mit unwichtigen Vorlagen überschwemmt und übersieht dabei wichtige Entwicklungen.

Merkwürdigerweise haben viele ausländische Konzerne diese Marotte nicht, da laufen bestimmte Dinge einfach durch und gut ist. Natürlich gibt es dabei auch mal Fehlentscheidungen und verlorenes Geld, das ist aber immer noch besser als grundsätzlich verpasste Marktchancen durch niemals nie nicht eine konkrete Entscheidung. Die Folgen kann man z.B. im Chemiebereich recht gut studieren, von der Glorie der einst großen Drei ist praktisch nichts mehr über.

Ich glaube, das liegt in der hiesigen Mentalität begründet, in der es grundsätzlich und immer einen Schuldigen geben muss, und in der durch, ähm, sehr bequeme Lebensumstände herangezüchteten Scheu vor jedweder Form des Risiko. Wenn ich überlege, was ich von angeblichen Finanzexperten schon darüber gehört habe, da stehen mir die Nackenhaare zu Berge. Spitze war z.B. ein Bankfuzzi einer deutschen Großbank, der sich allen Ernstes eine Viertelstunde lang bei mir am Telefon über das Postverlustrisiko bei Akkreditiven ausgelassen hat, als ob es keine Kurierdienste gäbe (vermutlich hatten die in der Abwicklung einfach keinen Etat für Kuriere, die Rennerei im Falle des Falles ist ja viel billiger ;-/ Das Papier ging dann zu einem anderen Institut, die haben gerne daran verdient ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

"Oliver Bartels" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Wobei man das so nicht verallgemeinern kann, ich hab in U.S.A., in Griechenland, in China auch massenhaft Unternehmen gesehen, in denen diese Marotte gilt. Sie gilt weniger in mittelstaendigen Betrieben. Und weil wir so viel davon haben, ist Deutschland auf der Welt wohl noch so erfolgreich.

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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
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MaWin

Das aus Deinem Mund ;-)

Jetzt fehlt eigentlich nur noch die allerseitige Einsicht, dass man mit den "mittelstaendigen Betrieben" und entsprechenden Unternehmern etwas vorsichtiger umgehen sollte, denn sonst hat man bald keine mehr.

Und _davon_ spüre ich bisher leider gar nichts. Unsere Politik ist für alle da, nur nicht für den Mittelstand. Der wird bestenfalls als Melkkuh betrachtet :-(

Gruß Oliver

--
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Oliver Bartels

Tastatur bittschön. Tastatur und Mund sind ja auch bei Computixe zweierlei Dinge ;-)

BTW Häuptling Zweierleiweg spricht oft mit gespaltener Zunge. Aber mit gespaltener Tastatur? Oder doch?

Da wären ja - vielleicht noch - abhängig arbeitende Melkkühe. Nicht nur 1-Melkkuh-Unternehemen ;-)

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gruß hdw
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horst-d.winzler

[...]

Naja, mag sein, daß der Mittelstand in vielerlei Hinsicht so seine Berechtigung hat; oftmals begegnet mir aber der Mittelstand auch als Mittelmaß! :(

Auch im Mittelstand habe ich Innovationsresistenz angetroffen; klar, man kann nicht so viel riskieren, hat man ja auch nicht so viele Geldmittel, wie die Großen Konzerne. Aber wo ist die Flexibilität der mittleren und kleinen Unternehmen? Wenn die auch alle immer nur "me too" rufen, dann ist das ebenso ätzend, wie wenn es die großen machen.

"Wir haben das schon immer so gemacht" ist auch eine weit verbreitete Krankheit. Statt "wir machen, was auch weiterhin sich als gut bewährt" kommt eben nur das "weil wir das schon immer so gemacht haben". :(

Man stellt die ein, die das weiter führen, was man schon immer so machte - kommt einer mit guten ideen, ist das zu gefährlich. Das ist eben bei denn Mittelständlern nicht anders. :(

Der Text "Laut IW-Trends des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (2005) basierend auf Daten aus 2004 im Vergleich von 15 Industriestaaten erreicht Deutschland Platz 11 mit einem Innovationswert von 41,7 (bei einem Wertebereich von Null bis 100). Weitere Plätze: 1. USA (Wert 77,9), 2. Großbritannien (Wert 64,0) und 3. Schweden (Wert 63,9)." aus

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bestätigt mich darin, daß ich D als auf dem Innovationsbremsklotz stehend sehe.

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Hallo Oliver,

Bestaetigt? Mit solchen "Studien" waere ich vorsichtig. Genauso wie mit der Ingenieurmangel-"Studie" des Themas.

IMHO liegt USA vor Deutschland, weil es hier bessere Risikokapitalgeber und bessere steuerliche Bedingungen fuer Aktienoptionen gibt. Aber ob der Vorsprung gar so gross ist? Gerade in Industrieanlagen und Produktion benutzen wir vieles, was deutsche Kleinunternehmen liefern.

So, muss wieder ins Labor. Mauen Chip ausloeten mit einer Absaugpumpe aus Teutonia.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

OK, stimmt schon; kommt immer auch drauf an, wer da untersuchte und mit welchem Fokus. Andererseits muß ja die persönliche Weltsicht nicht immer die sein, die representativ ist. Wenn aber eine Studie den Eindruck bestätigt, den man eh schon hat... (wäre es vollkommen widersprüchlich, sollte das zu denken geben - aber viell. sollte es auch so zu denken geben ;-))

Für Fachkräfte auch bessere Bezahlung? Bessere Möglichkeiten für Fachkräfte? Interessantere Aufgaben?

Naja "Absaugpumpe" passt wohl eher in die Rubrik Maschinenbau. Da mag es sein, daß D da immernoch erste Wahl ist.

Aber da ich ja E-Tech Ing bin und kein Masch-Bauer...

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Die gibt es immer und überall ...

Das ist natürlich auch ein Punkt, aber:

Viele Entwicklungen und Erfindungen _werden_ zunächst von kleinen Unternehmen gemacht und dann von großen Unternehmen nach Aufkauf quasi als "ihre eigenen" vermarktet.

Ich könnte Dir da einiges zu erzählen.

Gerade kleine Unternehmen haben häufig Schwierigkeiten beim Zugang zum Markt ("buy big") wie auch eben bei der Finanzierung des Wachstums, speziell hierzulande. So ist z.B. ein Wachstum aus sich selbst heraus kaum möglich, weil das deutsche Steuerrecht gerade kleineren und mittleren Firmen die selbsterwirtschafteten Mittel wegnimmt, die sie zum Wachstum bräuchten. Demgegenüber können Konzerne Gewinne leicht im niedrigbesteuerten Ausland entstehen lassen.

Das steigert natürlich auch den Frustfaktor im Mittelstand extrem, weil wenn einer genau weiß, dass er eigentlich eh' keine Chance hat, weil der Landvogt ihn regelmäßig abkassiert, dann läßt er es halt bleiben und schätzt lieber die Freizeit ...

Traue keiner Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Gerade kleinere und mittelständische Unternehmer wollen schon etwas bewegen, alleine, man läßt sie nicht.

Die deutsche Politik ist schon extrem mittelstandsfeindlich, es wäre schön, wenn die Wähler verstehen täten, was diese kurzsichtige Handlungsweise der Verantwortlichen für sie bedeutet und letzteren bei den nächsten Wahlen mal einen dedizierten Triit geben würden. Aber schätzungweise wählt dann jeder wieder seinen vermeindlichen Clientelpolitiker, und gibt nunmal halt viel mehr Angestellte und Arbeitslose als mittelständische Unternehmer, das liegt in der Natur der Sache.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

Hallo Oliver,

Wenn man Aktienoptionen einbezieht, dann haeufig schon. Aber eben mit einem guten Schuss Risiko.

Ja, besonders selbstaendig und in kleinen Unternehmen.

Das haengt von jedem selbst ab. Viele finden das Design von Consumer Massenprodukten oder von Einmalprodukten fuer die Medizin, wo jeder Pfennig dreimal umgedreht werden muss, nicht reizvoll. Mir macht das grossen Spass.

Stimmt, in der Elektronik ist USA fuehrend, IMHO.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Oliver Bartels" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Nun, die Bestechungsgelder, die der Mittelstand den Politikern zahlen kann, sind im Vergleich zu den Diaeten und dem Risiko halt einfach zu gering.

So beschraenkt sich die Arbeit der Politik auf die Grossunternehmen,

und nicht fuer alle, denn die Buerger sind ja die Fronarbeiter, die sowieso alles erwirtschaften muessen, was die anderen verprassen.

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MaWin

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