Ingenieurmangel: Nur Gerede oder ist was dran?

Hallo Oliver,

Genau das ist das Ziel vieler kleiner Unternehmen. Anstelle von Ruhm und Publicity nehmen sie lieber einen Batzen Geld und fangen damit die naechste Innovation an.

Bin gerade dabei, einem Kunden bei genau selbigem Vorgang zu helfen. Entwicklung, Prototypen, Due Diligence, same procedure as every time.

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Oliver Bartels schrieb:

Da wäre noch ein Frage: Wie lange gibt es die Bundesrepublik? Warum haben Mittelständler offensichtlich so wenig bewegt? Sicher, sie müßen sich um die Beschaffung von Aufträgen kümmern. Aber da wären ja auch noch ihre Verbände/Vertretungen. Was ist mit ihnen?

Ich wünsche mir "eigentlich" auch mehr Mittelständler in den Entscheidungsgremien. Die Einschränkung "eigentlich" deshalb, weil sie oft auch nur eine Klientelpolitik treiben. Und ihre Argumentation oft sehr zu wünschen übrig läßt. Denn was ihnen sonnenklar erscheint, muß anderen oft erst erklärt werden. Wenn sich dann Mittelständler mal die Zeit nimmt, andere überzeugen zu wollen, wird auch ihm oft einsichtig das es so wohl doch nicht gehen kann. Nur, die Zeit muß sich Mittelständler schon nehmen. Aber nicht nur er ;-) Da wäre noch die einfache Frage, auf die ich sogut wie keine Antwort erhalte: "Wie entsteht eigentlich Wohlstand"? Über diese Frage mal nachzudenken, täte auch "Mittelständler" gut ;-)

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gruß hdw
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horst-d.winzler

Nunja, schau Dir doch mal bitte die Regeln für die Kandidatur und Annahme von Mandaten im Parlament an:

- Ein Beamter wird freigestellt und hat am Ende des Mandats seinen Arbeitsplatz _sicher_.

- Ein Angestellter wird auch freigestellt und hat, so er bei einem Großkonzern angestellt ist, vielleicht sogar noch ein zweites Gehalt ( gell, Firma Volkswagen ;-|

- Ein kleinerer oder mittelständischer Unternehmer bekommt keinerlei Unterstützung vom Staat und darf am Ende mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen, oder wird gar wegen des Parallelengagements in der Firma politisch angefeindet.

=> Der Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer ...

Die Mitglieder in Entscheidungsgremien betreiben letztlich _alle_ Klientelpolitik. Da sind Mittelständler ebensowenig eine Ausnahme wie Gewerkschafter, Großkonzernvertreter, Vertreter religöser Institutionen usw.

Entscheidend ist, dass das Parlament bzw. Gremium _ausgewogen_ ist, und genau daran hapert es aufgrund der o.g. Bedingungen.

Der Staat hätte hier zwei Möglichkeiten, eine sehr preiswerte und eine sehr teure: a) _Keiner_ bekommt mehr Sonderunterstützung für eine Parlaments-/Gremien-Mitgliedschaft. b) _Alle_ bekommen die Unterstützung mit dem gleichen _Ergebnis_. Soll heißen: Der Staat darf dann für betroffene Firmen z.B. _fähige_ Geschäftsführer stellen (sehr teuer!) und einen Pool mit Hilfsmitteln (teuer!) einrichten, falls trotzdem etwas schiefgeht, um den status quo ante wieder herzustellen.

Jetzt bitte kein Gejaule wegen "wie soll denn das gehen", ich male hier nur mal hin, wie die komplette Gleichheitslösung (*) denn aussehen könnte, weil hier einige doch immer völlige Gleichheit propagieren ;-)

Die derzeitige Lösung ist leider das übliche "das war halt schon immer ungerecht und wir praktizieren es weiter so".

Wie so häufig, wenn es ums liebe Geld geht ...

Die Frage wird Dir ein beliebiger Volkswirtschaftler Deiner Wahl sehr leicht beantworten können, auch wenn Dir die Antwort vielleicht nicht gefällt:

- Durch Wachstum und technologische wie Produktivitätsfortschritte.

Früher mußte halt der Bauer das Getreide selber ernten, heute hat er dafür einen vollcomputerisierten Mähdrescher. Dafür gibt der Bauer einen Teil seiner Ernte qua Verrechnungseinheit Euro an den ab, der ihm den Mähdrescher zusammenbaut, der wiederum einen Sack Getreide an seinen Stahllieferanten weiterreicht usw.

=> So haben alle etwas davon und alle haben es leichter.

Das System wird halt dann ausgehebelt, wenn man den "Euro" nicht mehr als Verrechnungseinheit betrachtet, sondern für Zwecke einsetzt, für die er nicht gedacht ist. Wenn z.B. beim Bauern am Ende der Ernte neben dem Mähdrescherlieferanten eine Horde von Nichtszurückgebern (tm) dasteht und die halbe Ernte wegnimmt, dann muss der Bauer doppelt so viel für eben nichts arbeiten und verliert irgendwann die Lust.

Insofern fand ich die Debatte um die Meldepflicht für ALG2 Bezieher schon "lustig", weil jeder andere Arbeitnehmer, der regelmäßig Geld bezieht, auch mit Ausnahme des Urlaubs an Arbeitstagen eine tägliche "Meldepflicht" bei seinem Arbeitgeber hat.

Aber für die ach so armen ALG2 Dauerles soll das ja angeblich völlig unzumutbar sein, warum wohl nur ... Soviel zum Thema Clientelpolitik, auch ALG2 Bezieher sind für Politiker eine Clientel.

Gruß Oliver

P.s.: (*) Man könnte natürlich auch sagen: Gut, können wir nicht realisieren, wir _geben_ euch dafür etwas Anderes. Nur: Gleichberechtigung immer dann, wenn es um Arbeitnehmer, ALG2, Beamte usw. geht und "sorry, ihr habt halt Nachteile, und wir nehmen euch jetzt noch wieder etwas mehr weg" für die Unternehmer kann es auf Dauer nicht sein. Denn dann wird es bald keinen Mittelstand mehr geben.

Üblicherweise kennt der Unternehmer den Staat hingegen nur von Ämtern, Kassen, Kammern, Einzugszentralen und Zweckverbänden, die alle Geld _wollen_. Letztere manchmal auch vom gemeinen Bürger in Form von "Tickets", wobei es da in Bayern seit heute einen netten Skandal und erstmal keine neuen "Tickets" für Moppeds und Dosen mehr gibt ;-/
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Oliver Bartels

"horst-d.winzler" schrieb im Newsbeitrag news:e6ta7n$2eq$02$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Sie haben eine Menge bewegt. Vor 1980 reichten deren Bestechungsgelder noch. Von persoenlichen Freundschaften ganz zu schweigen. Hier ist ein Mittelstaendler Buergermeister. Seit dem weiss der Buerger, was Vetternwirtschaft ist.

Um den eigenen Wohlstand zu mehren, muss nicht der gesamte Wohlstand des Volkes gemehrt werden. Im Gegenteil, es ist einfacher wenn man den anderen was wegnimmt.

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MaWin

Ein Arbeitsloser im Bundestag bekommt auch nix nebenbei.

Was ist eigentlich, wenn man Hartz-IV-Gelder bezieht und in den Bundestag einzieht? Bekommt man beide Gelder? Wenn ja: wäre das verwerflicher, als jemand, der nebenbei noch Vorstandsgehälter abgreift (oder gleich mehrere)?

Oberlehrer, um genau zu sein ;-)

[...]

Das wäre *noch* ungerechter, denn nur jemand, der sich ansonsten finanzieren kann, würde das dauerhaft durchhalten.

Oder wie war das mit der Unabhängigkeit der Politiker? Der eine bekommt das geld von einer/mehreren Firmen, der andere ALG-II (oder garnix)?

SO kann das auch nicht gehen.

[...]

Tja, dann ist der Bauer da der priviligierte, der Arbeit und Geld hat. Wenn er seine Arbeit eh tut, kann er auch ein paar Körnchen spenden. Er kann auch welche an das RoteKreuz geben... oder zahlt er nicht eh Steuern und Abgaben, damit die, die nicht Mähdrescher fahren dürfen, weil sie das nicht gelernt haben oder man sie nicht fahren lässt, auch nicht verhungern müssen?

Warum geht der Mähdrescher-Fahrer dann nicht auf Teilzeit und lässt auch andere mal fahren? Oder wird zum Ausbilder der Horden, damit die anderen auch was lernen, dann ggf. bei anderen Bauern dann auch mal in Teilzeit etwas Dreschen gehn können?

Statt dessen lässt man die Horden auch nicht an den Mähdrescher.

Arbetislosigkeit wird immer als Problem angesehen; genau genommen zeigt sie auch auf, wie groß die produktivität einer gesellschaft ist: ohne, daß alle gleich verhungern, gibt es genügend Leute, die nicht arbeiten.

Früher war sowas ja mal grundlegend ein erstrebenswertes Ziel. Damit hat man den Fortschritt gerechtfertigt. heute will davon niemand mehr etwas wissen, denn das Abzocken hat solche Züge angenommen, daß man - obwohl niemand hungern müsste - man die Güter aber absichtlich verknappt, damit dich aus betriebswirtschaftlicher Sicht das alles noch rechnet.

Und die, die auf ALG-II landen, die sollen nun zwangsverarmt werden, statt daß sie auch am - GESAMTGESELLSCHAFTLICH ERARBEITETEN - Wohlstand teilhaben dürfen. Andere hingegen - auch nicht unbedingt sehr produktiv gewesen während ihrer Arbeitsjahre (Aktenschieber im Amt) bekommen fette Pensionen (die das Rentengeld verschlingen aber nie erwähnt werden). Oder Vorstände sacken das Geld ein, andere Manager verballern in Projekten unsinnig das - sehr wohl vorhandene - Geld und versuchen bei denen, die wirklich produktiv sind (nicht nur klass. Arbeiter, auch bei Ingenieueren und Zulieferern/Freelancern) das auszuzahlende Geld zu minimieren. Das kann man dann in hirntoten projekten verballern (am besten Großprojekte a la Maut, da gibt es auch mehr Möglichkeiten abzuzocken).

Blödsinnig finde ich das.

Du solltest auch mal auf Hartz-IV landen, um mal auch die andere Seite zu sehen.

Statt solcher Schwachsinnigkeiten, die Leute zu gängeln, sollten sie lieber eine Aufgabe bekommen, die wirklich wichtig ist. Stattdessen gibt es dann irgendwelche sog. 1-Euro-Jobs, die nur dazu dienen, die Arbeitswilligkeit auszutesten, um ggf. Geld zu sparen bei Uneinsichtigen.

Letztendlich ist die Bürokratie, die diese Verwaltung der Untätigkeit ausführt, teurer, als jedem Bürger ein Mindestgeld immer zuzugestehen. Das fordern mittlerweile sogar manche Unternehmer.

BTW: So viele 1-Euro-Jobs gibt es ja garnicht. Die sind lediglich dazu da, um wie eben beschrieben, die Arbeitswilligkeit anzutesten. Selbst die 1-Euro-Jobs sind Mangelware.

Und noch eins: wenn man keine Leute findet, die den Spargel stechen, oder nicht für 7 Euro die Stunde, dann muß der Spargel entweder vergammeln oder man muß mehr bezahlen. Dann wird der Spargel eben teurer. Und wenn den keiner kauft, muß dieser Industriezweig eben eingehen. So einfach ist das. Stattdessen wird man Massenmedial vollgenölt, wie wenig Leute es denn gibt, die für den Hungerlohn arbeiten gehen. Oder wie kommt man in diesem Land an Wohnungen, die man von solcher Arbeit bezahlen kann?

Wohnen wir in D bald alle in Zelten? Kann DAS gewollt sein?

Die Leute, die am Tag das verdienen, was ein ALG-II-Empf. im Momat verdient, wollen den ALG-II-Beziehern noch das wenige Geld kürzen.

Wozu? Damit man es selber woanders verballern kann.

Ist jemals ein Euro (oder eine DM), die gespart wurde, sinnvoll eingesetzt worden, um woanders große Dinge zu bewerkstelligen?

Man müsste die Steuern halbieren, und dann mal schauen, wo in der Verwaltung das Geld verballert wird, oder in unnützen Großprojekten.

Dann ist das eben Pech. Ein Mittelständler hat sicherlich eine bessere Ausgangsposition als ein Arbeitsloser oder ALG-II-Empfänger. Wenn dieser Mittelstand es nicht schafft, sich richtig zu organisieren, dann ist das armselig. Die Parteien, die den Mittelstand auch in ihren Floskeln erwähnen, die machen letztlich aber nichts dafür... schielen immer zu den Großunternehmen. Und daß Arbeitslose eine bessere Lobby haben als der Mittelstand, das sollte in diesem Zusammenhang zu denken geben. Jedenfalls wären im Mittelstand mehr Mittel vorhanden, als in ALG-II-bezieher-Initiativen.

Wo sind dann die entsprechenden Kampangnen?

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Naja, kommt eben immer drauf an, wie man "Wohlstand" berechnet. ;-)

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Das ist dann wenigsten für alle gleich.

Ja wie dann bitte ? ;-)

Ja wie denn sonst bitte ?

Der eine soll kruppen, damit der andere sich es auf dessen Kosten bequem macht ?

Lass einfach mal die ganzen feinen gesellschaftlichen Sprüche weg und sehe nur Arbeiter A versus Uneinsichtiger U.

Beide bekommen fast das gleiche, der Arbeitgeber darf für A nochmal feste oben drauf zahlen (AG-Anteil), und U macht sich dank A's Arbeit ein nettes Leben.

Dabei gibt es hierzulande genügend Arbeit, die Strassen sind in einem teilweise extrem schlechten Zustand, oder um zur Elektonik zurückzukommen:

Beliebige Baugruppen werden in Fernost gefertigt, einfach weil die Arbeit hierzulande viel zu teuer ist.

Unser A steht den lieben langen Tag am Bestückungsautomaten, der in Fernost auch nicht billiger ist. Leider zahlt sein Arbeitgeber für in ein Vielfaches des Fernost-Tarifes, auch weil er einen U mitfinanzieren darf. Der hält es aber nicht für nötig, mal in der Bestückung aufzukreuzen, um vielleicht Lotpaste aufzutragen oder die Baugruppen zu montieren, alles durchaus ehrenwerte und sehr zumutbare Arbeiten.

Und als Dankeschön dafür, dass der A den U mitschleppt, gibt es Palaber. Was Wunder, dass es am Ende immer mehr U's gibt, wer hätte es gedacht.

Nein, die Leute wollen sie endlich _zum_Arbeiten_ bewegen. Es geht nicht ums Kürzen.

Es geht um eine _Gegenleistung_ für das viele Geld.

Nein, der Bundeshaushalt wird zu 90% von weichen Ausgaben bestimmt (Zinsen, Pensionen, Soziales), da ist nix mehr mit "Großprojekten". Von den 90% sind 50% ALG2. Das _ist_ der größte Posten und so wie es läuft, kann es nicht weiter gehen, dann ist der Staat bald bankrott.

Ach so, alle die man ausnimmt, die haben "eben Pech" gehabt und selber schuld.

Alle, die empfangen, verdienen unser geschätzes Mitleid.

Bitte ? Danke!

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Würden die einen nicht Überstunden ohne Ende machen (und nach Krankheit ausgesondert werden müssen), könnte die anderen auch mal was tun.

Schlimm, daß Du nur das siehst.

Nicht alle, die auf ALG-II landen sind uneinsichtige Leute. DAS sollte man berücksichtigen, statt noch auf die arbeitslosen zu treten.

Das heftige an Hartz-IV ist doch, daß selbst Fachkräfte und Leute mit langer Arbeitskarierre dann in den Dreck getreten werden. Für SozHilfe-Empf. hat sich so viel nicht geändert. Aber der Ing., der mehr als 1 Jahr arbeitslos ist soll dann die Strassen Pflastern? Und andererseits das Gejammere, daß Fachkräfte fehlen?

Sorry, aber das ist hirntote Kacke.

Da darf ich Dich nochmal ziteieren: "Lass einfach mal die ganzen feinen gesellschaftlichen Sprüche weg..."

Das ist nun das absolute Klischee, was Du hier verbreitest.

Ausserdem ist das "lass die nicht faul rumhängen und treibt sie in Arbeit" ein blödsinniges Voprgehen: wenn man Leute, die keine Motivation haben in Arbeit zwängt, ist das der Verrichtung der Tätigkeit nicht zuträglich. Warum sollte man schlecht motivierte Leute arbeit machen lassen?

Da gibt es genügend Leute, die bei angemessener Entlöhnung den Job wesentlich besser machen würden. Und dann ist die Entlöhnung auch angemessen.

Ja, ja: Arbeit macht frei.

"Unter Adolf gab es keine Arbeitslosen!"

echt toll...

...wenn es eben keinen markt gibt, oder niemand, der das bezahlen kann mit den Strassen, dann bleibt die Arbeit eben liegen.

Das ist Marktwirtschaft.

Dann geht es eben abwärts mit D.

Nein, weil die Mega-Gewinne der sog. Global Player noch nicht groß genug sind und man *noch mehr* absahnen will.

Meinst Du etwa, dadurch, daß die Platinen woanders billiger gefertigt werden, sinken hier die preise? Blödsinn. In Asien bekommt man die Waren auch zu Spottpreisen, während man hier - trotz geringerer fertigungskosten - die Preise künstlich hoch hält.

Ach, nun also doch nicht?

Nur, daß nicht alle LG-II-bezieher in dein U-Schema passen.

Und soll man die U's nun zwangsweise zum Lötpasten-Auftragen bringen? Das kann's auch nicht sein.

Das Palaber ist, daß alle ALG-II-empf. U's sind.

Die paar U's kosten weniger als die Verwaltung, die die U's unterscheidet und verwaltet. Grundeinkommen für alle wäre da sinnvoller. Das steigert die Kaufkraft, und man könnte den ganzen Bürokratie-Apparat zusammen schrumpfen.

Quatsch!

Meinst Du etwa, herum hängen macht allen leuten Spaß? Aber Du scheinst dafür ja verständnis zu haben und würdest wohl ganz schnell zum U werden?!

Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen, den ganzen Tag nur abzuhängen.

Zum Arbeiten bewegen? Wozu? Damit unmotivierte Leute mit schlechter Arbeit mehr Kosten verursachen, als wenn die Arbeit nicht getan worden wäre?

Bessere Entlohnung hat schon geholfen. Aber Zwangsmassnahmen? Das ist in jeder Hinsicht Unsinn.

Das "viele Geld"? Es ist nicht viel.

345 Euro im Monat sind vielleiucht vioel, wenn man in Indien oder Russland lebt. Aber nicht in D. Falls Du es nicht gemerkt hast, sind die Lebenshaltungskosten hier auch höher.

Mach das doch mal ein paar Monate lang, Deinen Etat auf 345 Euro zu begrenzen. Und dann berichte mal, wie es Dir damit geht. Man muß unterscheiden, daß, wenn man das als Experiment macht, man nicht in so einer Lage ist, als wenn es gerade nicht anders geht, weil man damit auskommen muß! D.h. es ist auch eine andere psychische Belastung.

Was bei "U"-Argumentation immer vernachlässigt wird, ist das Problem, das Leute, die länger arbeitslos sind, bekommen: die kommen nämlich an einen Punkt, an dem sie nicht können; von leuten mit genug Geld auf dem Konto werden sie dann als U's bezeichnet; dabei sitzen sie womöglich schon in einer Depression. Das haut den Leuten die beine weg - da hilft keine Strafandrohung, denen muss geholen werden.

SO sieht es aus. Aber das lässt sich ja nicht so gut im medien-Rummel verwerten und passt auch nicht in die Argumentation der Politiker.

Es ist immer einfacher, von anederen was zu verlangen, als von sich selbst. Und daß Leute, denen es gut geht, von denen, die angearscht sind, noch solcherlei Sachen verlangen, das ist mehr als zynisch.

Wenn man überlegt, was das Gelaber alle-paar Wochen in ARD bei Christiansen an Geld verschlingt - schon alleine, was die Nudel an gage bekommt, dann muß man sich ernsthaft fragen, was hier abgeht in diesem Land!

SO (mit "das gönnen wir denen nicht") kommen wir jedenfalls nicht weiter.

Die gesamte Diskussion dreht sich immer nur um ein paar arbeitsunwillige Vorzeige-Faulenzer und wie man von 345 Euro noch was wegnehmen kann. Statt dessen bedürfte es der Diskussion, wie man technologisch innovativer wird - DAS ist die Kernkompetenz in diesem Land (oder war es mal früher)! Man wird hjier niemals mit Billich-Billich-Ländern konkurrieren können, aber diese falsch verstandene Form von Einnahmen-Ausgaben-betrachtungen führt leider zu dem Geseiere der letzten Jahre.

Wo bleiben die Diskussionen um solche Themen? Und wenn diese erfolgen: sitzen dann auch mal andere Leute mit an den Diskussionsrunden, als immer nur Pierer, Henkel und diese ganzen anderen Lobby-Fuzzis?

Ja, schlimm genug.

Ach komm, ey... ich sage "Maut". Ich ssage auch "Polizei-Software". Und ich sage "webauftritt der Agentur für Arbeit".

Da geht es um dreistellige Millionen- und bis hin zu Milliardenbeträgen.

Geldverballern nenne ich das.

Was kümmern da ein paar % der ALG-II-bezieher, die faul vor der Glotze sitzen?

Mit welchen Änderungen kann man mehr bewegen? Wenn man die Großprojekte sinnvoll managet, oder wenn man ein paar Hängern noch die letzten Kröten wegnimmt?

Na, da möchte ich aber nun genauere zahlen mit beleg haben.

Der Staat ist eh bankrott; und das liegt sicherlich nicht an ein paar % U#s von den ALG-II's.

Ciao, Oliver

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Oliver Bandel

Oliver Bandel wrote: [...]

geholfen

Man könnte ja googlen gehen, oder beispielsweise hiermit mal anfangen:

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Ciao, Oliver

Reply to
Oliver Bandel

... müssen, siehe Ärzte, aber auch viele Selbstständige.

Wenn man aber dafür denen, die was tun, dafür noch mehr wegnimmt, ist das der Motivation noch viel weniger zuträglich.

Und zwar dummerweise bei denen, die noch produktiv sind.

Dann lieber wenig Motivation bei denen, die nicht produktiv sind, dann bleibt die Volkswirtschaft doch etwas länger lebensfähig.

Der Strom kommt aus der Steckdose ...

Godwins Law und damit das schnelle Ende der Diskussion. Spart mir Zeit, ich hab' noch was zu arbeiten ;-/

Nur soviel noch:

Werf' doch einfach mal einen Blick in europäische Nachbarländer, z.B. Mutterländer der Demokratie wie Großbritannien (56 bis 71 Euro/Woche) oder Griechenland (nix), vielleicht auch ins völlig "Adolf"- unverdächtige Dänemark:

Die Dänen machen das so: Wer nach einem Jahr keinen neuen Job hat, der darf solange an Fortbildungs- massnahmen teilnehmen, bis er einen Job hat. Gefällt ihm das nicht, dann wird die Hilfe gekürzt. Bei den Dänen bekommt am Ende jeder einen Job, der der will, und auch der, der nicht will ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Auf der einen Seite heisst es 'Leistung muss sich lohnen', auf der anderen gibts 1-Euro-Jobs...

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Oliver Bartels schrieb:

Es würden sicher einige Leute gern am Automaten arbeiten, wenn man sie denn mal liesse.

Durchaus berechtigt. Aber man muss den Leuten eine Chance dazu geben. Und Spargelstechen ist nunmal hier das absolut überstrapazierte Beispiel. Nicht zu vergessen. Auch am Automaten braucht man Leute mit einem gewissen Mass an Motivation und Qualifikation. Steine klopfen kann jeder Depp, nur macht das heute ne Maschine.

Auch gut. Tabula Rasa. So ein Neuanfang bietet sehr viele Chance. Oder glaubst du ERNSTHAFT, dass die Bundesrepublik irgendwann mal auf normalem Weg ihre Schulden abbauen kann?

68er Sozialromantik ;-)

MfG Falk

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Falk Brunner

Ah, jetzt kommen wir der Sache langsam näher ;-)

Gerade die Mitleser hier im Forum sollten eigentlich das Gefühl kennen, wenn man wegen irgendeinem Problem bis Mitternacht im Büro oder Labor arbeiten darf, weil diese "blöde Technik" nunmal nicht das Sozialgesetzbuch gelesen hat.

Und dann kommt durchaus die Frage auf: Warum ich ? Kann nicht jemand anders diesen sch*(zensiert) Bug finden ?

( Meistens kann nicht, es braucht viel zu umfangreiches Detailwissen, die Aufgabe ist nicht weiter deligierbar. )

Genauso geht es den Angehörigen diverser anderer Berufsgruppen, sei es der Arzt im Bereitschaftsdienst, der Fluglotse usw.

Unser Bildungssystem ist weitgehend kostenlos, es gibt

1023 Möglichkeiten, sich fortzubilden, also:

Warum diskutieren wir hier über Ingenieurmangel ?

Warum hat z.B. Airbus derartige Lieferzeitprobleme, obwohl das Grunddesign fertig ist ? (IMHO fehlen denen schlicht die Experten für die ganzen Sonderdönches, in dem Moment, wo so ein Entertainmentsystem an Bord etwas spezieller wird, ist das _richtig_ Arbeit, das zu entwickeln)

Warum haben wenige Ärzte viel Bereitschaftsdienst ?

Und warum bekommt man vielfach noch nicht mal mehr popelige Autoreparaturen in halbwegs brauchbarer Qualität ?

Zum Ing.: Ich erinnere nochmal an den "hab keinen Bock auf Microcontroller-Programmierung" Purschen ...

Da ist ergo noch irgendwas, oder ?

Gruß Oliver

P.s.: Und dann stellt sich mir schon die Frage, ob es gut ist, die Leute dadurch zu "motivieren", dass man für Nichtstun unwesentlich weniger Geld bekommt als für geregelte Arbeit, insbesondere angesichts der spottbiligen Preise für viele Massengüter.

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Oliver Bartels

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:_dCkg.24778$ snipped-for-privacy@newssvr14.news.prodigy.com...

Weil wir produktiver werden muessen/wollen, als in der archaischen Gesellschaft, wie sie heute noch in Afrika etc. herrscht.

Wenn eine Frau nur 2 Kinder oder nur auf ihre Grosseltern pflegt, ist das uneffektiver als 10 Menschen im Kindergarten oder Altenhaim.

Ein ganze Teil unseres Reichtums kommt von Produktivitaetssteigerung, und das gilt auch im sozialen (Schule/Pflegeheim/etc.).

Schon alleine wenn nicht jeder auf alle moeglichen Problemfaelle (behindertes Kind, Opa ist Pflegefall, Bruder Alkoholiker) vorbereitet sein muss und jeder Haushalt genug verdienen muss um auch mit allen 3 zugleich fertig zu werden, spart das Geld. Die Verteilung des statischen Risikos erlaubt es, den Leuten weniger Lohn zu zahlen. Eine Rueckkehr zur Grossfamilie bedeutet, das wieder hoehere Loehne gezahlt werden muessen. Nur das ist halt nicht so effizient.

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MaWin

Hallo Oliver,

Ja, da sitzt hier im Labor noch ein Pursche (ich), der keinen Bock auf des Wechseln von 0402 Beuteilen hat, es aber trotzdem machen muss, alldieweil selbstaendig und sonst nix Schornstein rauchen. Morgen kommt das Brennholz fuer naechsten Winter und die Jungs wollen nach Abladen einen Scheck sehen...

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

MaWin schrieb:

(Hyper)effizienz ist nicht die alleinige Lösung. Sie ist Teil des Problems.

Zu kurz gedacht. Siehe meine anderen Postings.

Ja und? Efizienz ist ein Götze.

MFG Falk

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Falk Brunner

"Falk Brunner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

Und die Ursache unseres Reichtums. (Ich sage absichtlich Effizenz und nicht pure Dauerarbeit).

Es steht dir frei, dir in Somalia einen (uneffizienten) Lenz zu machen.

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Reply to
MaWin

Oliver Bartels schrieb:

Ja klar, das Posting ist auch von mir ;-)

Ist sicher ein Punkt, aber NICHT DER Punkt. In so ziemlich allen Branchen werden die Leute zu (massig) Überstunden getrieben, oft unbezahlt. Man kämpft krampfhaft um "Effizienz" um auf dürren Märkten mit dürren Margen nicht abzusaufen. Baubranche etc. Eigentlich überall, ausser Waffen- und Drogenhandel.

Naja, das mit den Fluglotsen würde ich mal überdenken wollen. Die haben AFAIK ziemlich klare Schichtsysteme.

Was als grosse Erungenschaft zu werten ist. Allerdings vergessen die meisten welchen Wert dieses System darstellt. Und dementsprechend geringschätzig wird es behandelt. Geh mal in andere Länder, in denen Bildung nicht so einfach zu haben ist.

Naja, Airbus ist auch ne verdammt grosse Bude. Was man so hört, lässt auch auf massive Managementprobleme schliessen. Aber wie gesagt, ich tratsche an dieser Stelle nur (jaja, soll man nicht machen).

Naja, um die Krankenkassen zu schonen ;-) Aua.

"Gutes Personal ist immer knapp"(tm)

Hehe. ;-) Aber kaum verlegen um faule Ausreden. Hat das Zeug zum Damager. Hast du dem wenigstens nen ordentlichen Schuss vor den Bug gesetzt?

Ja richtig. Warum sich selber die Hände schmutzig machen wenn auch einfacher geht ;-)

MFG Falk

Reply to
Falk Brunner

MaWin schrieb:

Wieder mal schöne Schwarz-Weiss Malerei. Micht nur wegen dem Vergleich Deutschland-Afrika ;-)

MFG Falk

Reply to
Falk Brunner

Falk Brunner schrieb:

Ach ja. Rettet dem Dativ! ;-)

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

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