Induktionskochplatte modifizieren (etwas länger)

Hallo Leute,

ich habe hier eine Induktionskochplatte mit 2 Kochfeldern von ellrona, hier:

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zu sehen; das untere Bild; die Platte ist allerdings in der Ausführung mit Ceran-Keramik, was aber wohl in diesem Zusammenhang keine Rolle spielt.

Zuerst mal ist die Platte für einen Single-Haushalt mit einem ungeduldigen Koch wegen der kurzen Ankochzeit gut geeignet; zuvor hatte ich einen "normale" Herd mit Kochplatten, die über 7-Takt-Schalter in der Leistung eingestellt wurden.

Bei der Induktionskochplatte macht das natürlich eine elektronische Schaltung; diese bietet 10 Leistungsstufen. Die Stufen 5-10 geben kontinuierlich Leistung ab und sind entsprechend abgestuft. So weit, so gut. Die Stufen 1-4 geben gepulst Leistung der Stufe 5 ab; nur das Verhältnis an/aus variiert.

Und hier liegt das Problem und zwar vor allem beim Fortkochen: das Kochgut ist bereits auf Siedetemperatur bzw. kurz darunter; dann schaltet die Elektronik kurz ein, das Kochgut kocht kurz, aber heftig (in manchen Situationen zu heftig) auf; die Elektronik schaltet ab, und Ruhe ist im Topf, usw.

Ich wünsche mir also ein kontinuierliches Fortkochen unterhalb der Leistung von Kochstufe 5.

Ich habe schon folgendes nicht-invasives Verfahren probiert: ich habe hier 2 unterschiedlich dicke keramische Kacheln, die ich zwischen Topfboden und Kochfeld gelegt habe und die kontinuierlich arbeitende Kochstufe 5 verwendet; dies führt über den größeren Abstand zwischen Induktionsspule und Topfboden zu einer verringerten Kochleistung und auch zu einer verringerten Aufnahmeleistung der Kochplatte, wie ich mit einem Energiemeßgerät gemessen habe.

Leider reicht diese Reduzierung nicht weit genug herunter; erhöhe ich aber den Abstand weiter, erkennt die Elektronik das Vorhandensein eines Topfs nicht mehr und schaltet ab.

Hat jemand eine Idee, was ich tun könnte? Einen Schaltplan habe ich leider nicht. Ich dachte an sowas wie einen Hi/Lo-Schalter, der irgendwie (wie?) die Betribsspannung des Leistungsteils reduziert.

Vielleicht käme auch, bei Beibehaltung des an/aus-Verhältnisses, eine höhere Schaltfrequenz in Frage. Dazu müßte ich aber sicherlich irgendwie in die Firmware eingreifen, vermute ich.

Hat irgendwer sachdienliche Ideen?

Bernd

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Bernd Laschner
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"Bernd Laschner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, kleb ne Unterlegscheibe oder Münze auf eine Kachel. Hauptsache, das Feld überm Sensor wird krass genug verzerrt. Reicht meist aus.

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 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

Anstatt der Keramikfliesen könntest Du ein Stück Blech zwischen Topf und Induktionsplatte legen. Du kannst mit Eisen, Stahl, Kupfer oder Aluminium und mit verschiedenen Dicken experimentieren. Das Blech nimmt dann einen Teil der Leistung auf und wenn das Blech größer ist, als die Grundfläche des Topfes, gibt es einen Teil davon an die Umwelt, anstatt an den Topf ab. Damit sorgst Du dann dafür, dass wir nicht mehr so kalte Winter bekommen. ;) Aluminium bekommt man auch leicht mit Prägemuster, so dass der thermische Kontakt zwischen Blech und Topf noch etwas größer wird (und die Winter noch weniger kalt). Noch besser für angenehme Winter ist dann die Kombination von Blech mit daraufgelegter Keramikfliese zwischen Induktionsplatte und Topf.

Anstatt des Bleches kannst Du auch eine Pfanne verwenden, die hat einen praktischen Griff und man kann sie bequem wegnehmen, wenn man doch wieder die volle Leistung der Indutionsplatte benötigt.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

"Bernd Laschner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Massiveren und damit thermisch trägeren Topf nehmen.

-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net homepage:

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de.sci.electronics FAQ:
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Lies 'Die hohe Schule der Elektronik' von Horowitz/Hill bevor du fragst. Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.

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MaWin

MaWin schrieb:

Hmm, das habe ich natürlich bereits versucht. Ergebnis: der Unterschied ist nicht ausreichend.

Ich habe zum Beispiel diesen Tof:

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Wo gibt es denn deutlich massiveres zu kaufen?

Bernd

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Bernd Laschner

gUnther nanonüm schrieb:

[Leistungsreduktion Induktionsherd]

Also so, daß die Münze/U-Scheibe unmittelbar zentrisch auf der Kochplatte aufliegt, darüber dann die Kachel und auf dieser der Topf?

Bernd

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Bernd Laschner

Günther Dietrich schrieb:

[Leistungsreduktion Induktionsherd]

Hmmm. Möglich, daß das funktioniert, aber es widerstrebt mir zutiefst, vorsätzlich den Wirkungsgrad derart massiv zu reduzieren.

Aber die Neugier wird mich wohl dazu treiben, mal das eine oder andere Experiment durchzuführen.

Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie der Herd wohl auf eine reduzierte Nrtzspannung reagiern würde. Leider fehlt mir ein entsprechend belastbarer Transformator. Aber da Netztrennung ja nicht erforderlich ist, muß ich mal schauen, ob ich aus vorhandenem Material nicht einen Spartrafo improvisieren kann.

Ich hätte da noch einen Trafo 36V 400VA irgendwo im Keller, glaub ich.

Bernd

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Bernd Laschner

Am 16.03.2013 22:56, schrieb Bernd Laschner:

Diese Geräte können nur im ein/aus (digital) Modus arbeiten. Ein Grund bei zwei Kochfelder eines mit geringerer Leistung auszustatten. Daraus kann gefolgert werden, viel Leistung ist nicht immer vorteilhaft. Die Wahlmöglichkeit ist es, die gebraucht wird. Du hast es grad entdeckt.;-)

Die Integration der Wärmemenge geschieht im Boden der Töpfe. Du hast zwei Möglichkeiten. entweder du kaufst dir für diese Zwecke billigere Töpfe. Ich nehme mal an, du verwendest die guten aber teuren WMF Töpfe. Oder du stellst, nachdem das Gut gekocht hat, die Leistungsstufe entsprechend auf 2 oder sogar 1. Das entspräche vermutlich der Temperatureinstellung von 80°C oder sogar 60°C. Zeit zum Garen von Fleisch bzw zum Kochen von Nudeln sollte sowieso nicht durch höhere Temperaturen wettzumachen versucht werden. Für (Natur)Reis ist ohnehin etwa 30min. zu veranschlagen. ;-)

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 17.03.2013 06:36, schrieb Horst-D.Winzler:

Nein. Das sind Resonanzwandler, und sie werden deshalb genau so geregelt wie andere Resonanzwandler auch, nämlich über Frequenz, Pulsbreite und Zwischenkreisspannung. Man kommt so problemlos auf 20dB Leistungsbereich. Die einfachen Kochstellen für um die EUR 50,- sind natürlich nicht so aufwändig gebaut, da fehlt die Regelung der Zwischenkreisspannung, weil zu teuer. Und die anderen Möglichkeiten werden recht zahm ausgeschöpft, weil auch hier der Aufwand klein gehalten wird. You get what you pay for.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 16.03.2013 22:56, schrieb Bernd Laschner:

Im Prinzip ja, aber du bringst damit die vorhandene Regelung durcheinander.

Das wird nicht klappen, den Frequenzbereich hat der Hersteller wohl ausgeschöpft.

AN2383 von ST erklärts dir, aber die Modifikation wird dir sicher zu aufwändig.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 17.03.2013 07:28, schrieb Dieter Wiedmann:

Eben, du bekommst was du bezahlst. Meistens. Es sind Resonanzwandler und wie du richtig darauf hinweist, die Preiswerten arbeiten wohl mehrheitlich im digitalen Modus. Er hat nur die von mir vorgeschlagenen Möglichkeiten. Oder er kauft sich einen anderen Induktionsherd. Meiner Ansicht nach für seinen Bedarf zu viel des Guten. Für die wohl überwiegende Mehrzahl der Nutzer dürften die preiswerten Platten den Bedarf ausreichend abdecken.

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Günther Dietrich schrieb:

opf und

mt

ls die

tatt

Da wäre es dann aber doch einfacher (und auch billiger), eine ganz

gewöhnliche, "konventionelle" Kochplatte zu verwenden, statt die Induktionskochplatte mit allerlei Hilfsmitteln in eine solche zu verwan deln

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

Am Sun, 17 Mar 2013 07:28:35 +0100 schrieb Dieter Wiedmann:

Der OP wünscht hat ja nichts gegen einen taktenden Betrieb, wünscht sich aber eine höhere Taktrate. Dafür sehe ich keinen Mehraufwand beim Hersteller.

Ich sehe auch keinen Mehraufwand, die Temperatur- und Leistungseinstellung statt der üblichen sehr groben Stufen wesentlich feiner zu staffeln, auch wenn dabei die Genauigkeit nicht erhöht wird, denn die Topfbodentemperatur wird durch die Glaskeramik gemessen.

Leider gibt es die klassischen Kochplatten mit dem Kapilarrohrsensor in Plattenmitte nicht mehr. War wohl zu teuer und die Kunden haben nicht verstanden, welche feine Lösung sie da kaufen konnten.

--
Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Am 17.03.2013 11:05, schrieb Werner Holtfreter:

Er wünscht sich Leistungspakete mit niedrigerer Amplitude. Bei einem selbsterregten Sender ist das nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Dieter schrieb von etwa 20dB. Das ist gut möglich, allerdings nur mit höherem Aufwand. Ein selbsterregter Sender, der für eine bestimmte max. Leistung konzipiert wird, bei dem kann die Blindleistung nur bis zu einer prinzipbedingten Untergrenze erniedrigt werden. Er soll ja unter allen Bedingungen sicher arbeiten.

Diese "Temperaturregelung" besitzt auch seine Platte. Diese billigen Regelungen sind an Ungenauigkeit fast nicht zu übertreffen.

Man kann das auch elektronisch sehr genau machen, nur braucht man das denn bei Kochplatten wirklich so genau? Du bekommst was du bezahlst. ;-)

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 17.03.2013 12:00, schrieb Horst-D.Winzler:

Für viele Anwendungen wäre statt einer Temperaturregelung AKA Automatikkochplatte viel einfacher und besser beherrschbar eine Leistungsstellung, wie früher mit der Siebentaktschaltung. Das könnte man heute auch stufenlos machen. Und die Integration im Topfboden funktioniert auch gut, wenn man nicht im Minutenbereich taktet sondern im Sekundenbereich.

Bernd

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Bernd Laengerich

Am Sun, 17 Mar 2013 12:34:57 +0100 schrieb Bernd Laengerich:

Das billige Induktionskochfeld, das ich kenne, hat beides, nur eben in sehr groben Stufen. Beides hat seine Berechtigung: Soll es leicht kochen, hilft die Temperaturregelung wenig, weil das köcheln genau beim Siedepunkt beginnt. Dazu muss man eine bestimmte Leistung zuführen.

Anders beim Niedrigtemperaturgaren und beim Braten: Da ist Temperaturregelung ideal.

Man taktet ja im Sekundenbereich, aber die Sekunden sind immer noch zu lang.

--
Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Je nach Material und Geometrie des zwischengelegten Bleches wird nur ein Teil des magnetischen Flusses vom Blech aufgenommen und in Wärme umgesetzt. Der Rest wird weiterhin im Topfboden umgesetzt.

Im Übrigen hatte der OP keine Nebenbedingungen angegeben, ich zeigte ein mögliches Konzept auf, das auf seinen bereits durchgeführten Versuchen aufbaut und einfach zu realisieren ist. Inwieweit ich die aufgezeigte Lösung für sinnvoll halte, sollte dem aufmerksamen Leser anhand der mehrfachen Hinweise (hast Du leider nicht zitiert) auf die Klimaentwicklung klar werden. Vermutlich hätte ich einige Smileys einstreuen sollen, damit wirklich alle den Grad der Ernsthaftigkeit des Vorschlages einordnen können. :)

Grüße,

Günther

PS: Ein ähnliches Problem hat man auch bei Gasherden. Die kleinstmögliche Stellung der kleinsten Kochstelle ergibt in vielen Fällen noch immer viel zu viel Heizleistung -- z.B. zum Warmhalten einer Soße oder zum Herstellen brauner Butter. Vor ca. 45 Jahren löste man das Problem, indem man ein mit Asbest beschichtetes Drahtnetz zwischen Flamme und Topf legte. Auch hier wurde Isolation und (hier rein thermischer) Kurzschluss der überschüssigen Heizleistung zur Umwelt hin eingesetzt. Damals war Energie billig und Asbest unschädlich. Die Idee an sich ist also nicht neu und wurde damals offenbar nicht als abwegig betrachtet.

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Günther Dietrich

Kurz nach dem Studium, gerade die erste Stelle angefangen, noch Junggeselle. Regelung fiel peu a peu auf allen Kochplatten aus. Bitte _nicht_ nachmachen: Um die Temperatur wenigstens ein wenig einstellen zu koennen nahm ich einen recht flachen Loeffel dessen Stil ich unter den Topf schon. Je nachdem wie weit er geschoben war lupfte das eine Seite des Topfes mehr oder weniger weg von der Platte. Zu diesem Zweck lag eine Telefonzange neben dem Herd. Als ich dann meine Perle (jetzt Ehefrau) kennenlernte stand sie fassungslos davor. "Diese Ingenieure ... das darf ja wohl nicht wahr sein!"

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

"Bernd Laschner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

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Hi, früher legte man auch mal "Kochsteine" rein, oder eiserne Bügeleisen. Verringert auch den Inhalt, früher war die Pottgröße ja oft "konstant" wegen der Herdbauweise.

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 mfg, 
gUnther
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gUnther nanonüm

Am 17.03.2013 14:58, schrieb Werner Holtfreter:

Hmm, kann ich mir kaum vorstellen aber ich habe ja auch so ein Kochfeld nicht. D.h. bei einmal angenommenem Taktverhältnis von 20% kocht das Wasser eine Sekunde lang und dann 4 nicht mehr?

Bernd

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Bernd Laengerich

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