Glühbirnen vor dem aus

Tja, mein letztes Erlebnis mit defektem Automaten: der Automat gab mir zuwenig Wechselgeld. Ich also zur Fahrkartenausgabe im Hbf, weil ich da eh jeden Tag vorbeikomme: "ach übrigens, der Automat $nummer ist kapott, der hat mir gestern zuwenig Wechselgeld gegeben, schaut euch den mal an. Und tschüs...". Schalterdame: "Halt, hiergeblieben, füllen Sie mal das Formular da aus". Und in dem Formular ging es in keinster Weise darum, dass ich irgendwelche Beweise für irgendwas erbringe, sondern schlicht darum, wieviel Wechselgeld ich wie bekommen solle. Dieses wurde mir dann auch sofort in bar ausgezahlt. Ohne irgendwelche Prüfungen.

Und letztes Erlebnis mit Prüfdienst: aufgrund suboptimaler Ansage in einem umgeleiteten Zug fahre ich zu einem Bahnhof außerhalb der Gültigkeit meiner Fahrkarte. Also mit dem nächsten Zug zurück. Prompt kontrolliert: "äh, die Karte gilt aber erst ab nächstem Bahnhof" - "ja, ich wollte ja auch nicht hier hin, aber der Gegenzug hat an meinem Ziel nicht gehalten" - "ok" (wobei ich nicht der einzige mit dem Problem war)

Wenn du unbedingt die Kosten explodieren lassen willst, kannst du die Bahn klagen lassen. Ansonsten sollte es reichen, eine Fahrpreis- Nacherhebung aka Zahlung auf Rechnung ausstellen zu lassen und das mit der Rechnungsstelle klären. Völlig ohne Anwalt und Gericht.

Stefan

Ausflüge >10 km: kein Problem hierzulande mit Bus und Bahn. Natürlich sieht die Planung eines solchen Ausfluges anders aus, als wenn man mit dem eigenen Auto plant. Mit dem Auto plant man einen Rundkurs, der dem gleichen Parkplatz endet, wo er begonnen hat. Mit den Öffis plant man einen Kurs, der an einer beliebigen Haltestelle beginnt, und an einer möglicherweise anderen Haltestelle mit idealerweise etwas höherer Takt- frequenz endet.

Besuche der fernen Verwandschaft? Bahn.

Urlaub? Mietwagen.

Nö, wieso? Zum Getränkeholen muss ich nicht in den Markt auf der grünen Wiese vor der Stadt fahren, bloß weil da die Kiste 'nen Groschen billi- ger ist. Ich habe hier in fußläufiger Entfernung (für mich: unter 2 km), wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe, 10 Supermärkte, 14 Bäcker und 6 Getränkemärkte, da denke ich ja gar nicht dran, zu *fahren* (was mich nicht daran hindert, in einen zufällig des Weges kommenden Bus einzu- steigen. Kost ja nix extra.)

Stefan

Axel Berger schrieb:

Bei uns (selbst auf dem Land) ist es schon eher so, dass anderer Leute Eigentum nichts wert ist. Wie sonst kommt die Delle eines Einkaufswagen an unser Auto.

Marc

Rolf_Bombach schrieb:

Non lique!

Nota bene!

Ein Feuerwehrmann ohne L=F6schm=F6glichkeit? Wie das?

Gl=FCcklicherweise produziert jeder Mensch selbst ein bischen Alkohol. Ausnahmslos ;-)

--=20 mfg hdw

Am Sat, 20 Dec 2008 14:34:33 +0100 schrieb Marc Fehrenbacher:

Das passiert auch mal versehentlich, die Regel ist es eigentlich nicht.

Was mich wundert ist welche Bedeutung mitunter einem kleinen optischen Problem am heiligen Blech beigemessen wird, hunderte Euro werden für die Behebung aufgewandt.

Lutz

Thomas 'Tom' Malkus schrieb:

Und ich hatte schon "meine" Straße mit allen Anschlüssen. Dann hat man am anderen Eck eine Straße gebaut, die ich zahlen durfte, obwohl ich sie nicht brauche. Es war zwar etwas billiger, da Eckgrundstück, aber trotzdem noch teuer.

Vielleicht setze ich hinten auf's Grundstück noch eine Garage, damit ich die neue Straße nutzen kann. Meine Tochter ist aber erst 4.

Von den geplanten 7 Häusern steht erst eins. Vielleicht weil die anderen gehört haben, dass in der Nähe ein Gewerbegebiet gebaut werden soll. Da hat sich der Bürgermeister selbst ein Bein gestellt.

Immerhin kann die Kleine die neue Straße zum Fahrradfahren nehmen ;-)

Marc

"Stefan Reuther" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@stefan.msgid.phost.de...

Wenn du ausgeschilderten Gruenden kein Tieckt hast (und der Richter dir das abnimmt, klassischens Problem daher Beweissicherung), explodiert hoechstens die Bahn...

Die weiss, dass die Kunden Angst haben, und zockt daher gerne auch zu Unrecht ab, vom normalen Fahrpreis kann sie schliesslich nicht leben...

BART ist auch Nahverkehr. San Francisco, Pleasanton, usw. Es ist sehr angenehm, wenn man den Fahrschein schon hat. Bei Euch koennten Leute dann die offenbar notorisch kaputten Automaten vermeiden, bis die Hersteller mal gerafft haben wie man die richtig baut. Oder einfach amerikanische kaufen, denn die halten .

Stefan Reuther meinte:

Wo so viele Läden sind, leben auch ganz viele Menschen, womöglich noch in Wohnsilos so richtig eng an eng. Da würde mich im Leben keiner hinkriegen.

Aber jedem das seine. Ich nehme da lieber die höheren Fahrtkosten zum nächsten Einkaufscenter und habe meine Freiheit, genug Platz und Ruhe.

SMS? Das ist doch schonmal recht modern. Warum macht die Bahn das nicht?

Oder noch besser sowas wie unser Fastrak auf Mautbruecken: Kundenkonto und Kaeschtle besorgen. Kaeschtle in Jackentasche, durch Entwerterschranke oder unsichtbare Schranke im Zug, pieps, Fahrtantritt. Aussteigen, pieps, Streckenabschnitt abgebucht. Dann kommt eine regelmaessige Email Abrechnung in Zeitabstaenden nach Wahl und dazu ein CSV File. Den CSV in den PC rein, Dienstfahrten mit "D" versehen, am Jahresende mit MS-Works (hat fast jeder PC), OpenOffice oder anderem Programm alle mit "D" ausdrucken oder extra sichern. Schon hat man eine saubere Aufstellung mit Gesamtsumme fuer die Damen und Herren vom Finanzamt.

Falls du aus per Tarif erlaubtem Grund ohne Fahrschein eingestiegen bist, brauchst du dazu keinen Richter.

Die Tatsache, dass die BVG damit planen, 700000 Schwarzfahrer zu erwischen, gibt zwar isoliert betrachtet einen schönen Aufreger ab, ist aber genauso üblich wie die, dass Städte in ihren Haushalten planen, soundsoviel tausend EUR an Falschparkgebühren einzunehmen.

Selbstverständlich ist eine Stadt oder Gesellschaft dazu berechtigt, wenn nicht sogar verpflichtet, voraussichtliche Einnahmen in ihre Planung aufzunehmen. Auch dann, wenn das "Strafgebühren" sind.

Stefan

Am Sat, 20 Dec 2008 17:06:34 +0100 schrieb Stefan Reuther:

Finde ich nicht. Der Vorgang hat sich zumindest bei Falschparkern und Blitzern wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen längst zur zusätzlichen Einnahmengenerierung verselbständigt.

Nett zu den Knöllchen in Dresden auch folgender Artikel von heute:

'Die Rechnungsprüfer im Rathaus schlagen Alarm: Die Stadt vergibt Parkvergünstigungen zu freiherzig an Amtsleiter und Stadtbeschäftigte. Im gestern vorgestellten Bericht für 2007 rügt der Chef des Rechnungsprüfungsamtes, Bodo Saathoff, schwere Mängel. Sogenannte Ausnahmegenehmigungen wie die Befreiung von Parkgebühren an Ticketautomaten oder Parkkarten für Stadträte, werden demnach zu großzügig erteilt.

Die verantwortliche Straßenverkehrsbehörde habe Amtsleitern häufig Vergünstigungen gewährt, ohne dass überhaupt ein Antrag gestellt worden sei. ?Die Erteilung von solchen Ausnahmegenehmigungen unterlag keinerlei Kontrollen?, heißt es im Bericht der Rechnungsprüfer. Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde gönnen sich selbst ?in großer Anzahl? Parkprivilegien ? sogar für Privatautos, die kaum oder gar nicht für Dienstfahrten genutzt werden.'

Zusammen gibt das ein nettes Bild vom Selbstverständnis öffentlicher Verwaltung. Aber sicher alles nur flächendeckende Einzelfälle ;-)

Lutz

Stefan Reuther meinte:

"d) bei der Prüfung der Fahrausweise unaufgefordert dem Kontrollpersonal zu melden, daß vor Antritt der Reise ein gültiger Fahrausweis nicht gelöst werden konnte, weil ein Fahrkartenschalter oder Fahrkartenautomat nicht vorhanden, nicht geöffnet oder nicht betriebsbereit war."

Am Sat, 20 Dec 2008 15:46:50 +0000 (UTC) schrieb Thomas 'Tom' Malkus:

Die Vorlieben ändern sich mit der Zeit. Eine meiner Töchter wollte unbedingt auf die Alaunstrasse ziehen, mehr aufeinander kann man kaum hocken ...

Ganz in der Nähe sind einige Anwohner der Meinung, dass es schon genug Geschäfte im Umkreis gibt:

Lutz

Marc Fehrenbacher meinte:

teuer.

Dann hat Dich diese 2/5 Regel (oder ähnlich, ich hab' jetzt kein Bock nachzuschauen) erwischt. Es ist zwar nicht die Zufahrt zu Deinem Grundstück, aber halt eine Straße an Deinem Grundstück und dann wird ein kleinerer Betrag fällig.

Die in Leverkusen erkennen konsequent und jahrelang keinen Magetstreifen von mehreren Karten, die überall sonst problemlos funktionieren. Damit sind sie vielleicht nicht im strengen Sinne ganz kaputt, aber Karten können wir trotzdem keine Kaufen.

Genauso wie an mein eigenes - das ist ein Auto, sonst nix. Wenn man an anderer Leute Füße, an ein Regal, einen Türrahmen oder sonstawas fährt, dann reicht ein 'Tschuldigung, aber das gehätschelte Hochglanzheiligtum ist religiös besetzt, da reagieren die Deutschen wie andere auf Mohammedkarikaturen.

Insbesondere ist dabei in der Regel die Korrosionschutzbeschichtung (ein Funktionselement, wie die aussieht ist irrelevant!) in der Regel unbeschädigt, vor allem auf der wichtigeren Rückseite. Nach der "Reparatur" ist sie es nicht mehr, aber dieses "Dummheit wird bestraft" ist angesichts mehrerer *Tausend* Euro zu meinen Lasten ein schwacher Trost.

Machen die Automaten auch, aber jeder Fehler ist nicht automatisch detektierbar. Ausgefallenes Display zum Beispiel, oder manche Probleme mit dem Schein/Münzprüfer.

-ras