Funkmicros und Flugfunk

Hi Zündi,

Klingt nicht gut. Also doch was mit 2,4 GHz basteln? ;-)

Dann lohnt sich leihen sicher nie für uns, wir wollen ca. 10 Veranstaltungen je Jahr machen.

Marte

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Marte Schwarz
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So gut wie alle, die aktuell offiziell noch per Allgemeinzuteilung verfügbar sind. Genaueres war bis dato von der Bundesnetzagentur noch nicht zu erfahren, da entsprechende Berichte wohl mal wieder etwas länger brauchen, bis sie online verfügbar sind.

Es sieht so aus, als würde ein (sehr schmaler) Bereich am oberen Ende zwischen 864 und 865MHz erhalten bleiben - allerdings ist es da bereits jetzt ziemlich eng. Auch einige Ecken im bisher "professionellen Anwendern" (TV-Produktion etc.) zugewiesenen Bereich werden wohl für diese vorerst erhalten bleiben. Aber auch damit lassen sich keine Musicals oder große Konzerte stemmen, wo (mit In-Ear Monitoring, Kamerafunk, drahtlosem Intercom etc.) durchaus mal 120 Strecken parallel betrieben werden.

VHF ist zwar prinzipiell noch nutzbar, aber wie erwähnt eben mit lokalen Einschränkungen und/oder entsprechend hohen Kosten verbunden.

Ganz ehrlich? Man weiß es noch nicht. Die zuständigen Stellen halten sich aktuell noch bedeckt, man kann aber an den minimal verfügbaren Informationen erkennen, dass wir uns in naher Zukunft wohl im 1,xxGHz bzw. 2,xxGHz Bereich aufhalten werden müssen - und zwar vermutlich digital. Da gibt es aktuell noch Probleme mit Latenzen und der zu verwendenden Übertragungstechnik. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, sagt Sennheiser was von 2013 bis digitale Systeme halbwegs brauchbar und marktreif sein werden. Was kein Wunder ist, da der digitale Ausverkauf nicht nur für mich und viele andere Anwender recht überraschend kam, sondern auch für die Hersteller.

Es gab bereits vor ein paar Jahren Versuche, digitale Funkmikrofone zu basteln, das ging aber gründlich in die Hose. Die analogen Systeme sind seit einigen Jahren sehr sehr brauchbar, Compander und HF-Technik sind in den letzten ~10 Jahren deutlich besser geworden und machen kaum noch Probleme (abgesehen von Billigst-Systemen).

Eine gewisse Hoffnung habe ich ja, dass die Presse so langsam doch mal wach wird und das Thema (wenn auch reichlich zu spät) beackert. In den letzten Wochen, wo das Thema sehr aktuell wurde, wurde es ja geschickt durch andere Ereignisse verdeckt. Auch kann man sich darauf freuen, in ein paar Jahren in jedem Zipfel der Republik dank mobilem Breitbandinternet fernsehen zu können. Allerdings frage ich mich, _was_ man denn dann noch gucken soll, wenn auf Grund mangelnder Produktionssysteme garnichts mehr produziert werden kann.

Nicht vergessen: Es ist Wahljahr und dem Dreckspack ist auf der Jagd nach Wählerstimmen jedes Mittel recht. Da freue ich mich schon drauf, wenn das Merkel (oder wer auch immer neuer Häuptling werden wird) über das Kabel am eigenen Mikrofon fällt. Andererseits: Bei dem üblichen Geseier sollte man vielleicht froh sein, dass man den Grind zwar vermittels digitalen Breitbandpixelsalates jederzeit und überall wird sehen, aber nicht hören können wird.

In diesem Sinne: Fröhlichen Untergang!

Zuendi, sauer

--
"Kaffee? Du sagst Kaffee dazu? Das war hochraffiniertes 
 Industrie-Koffein in einer kandiszuckergepufferten Lösung."
        -- Dietz Proepper in d.a.s.r.

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

Siehe oben: Latenzprobleme. Für Gesang bisher nicht brauchbar.

Unterhalb der ~400,- Klasse lohnt sich Funk nicht. Es gibt billigere Strecken, die haben aber alle gewisse Probleme:

- Compander mist

- Kapsel mist

- kein Diversity (das will man nicht!)

- Festfrequenz

- Batteriefresser

Zu den letzteren drei Punkten: Die alte ew100-Serie von Sennheiser wurde mit 9V-Brennwürfeln befeuert. Die Taschensender haben wir zu meinen MTV-Zeiten innerhalb von ca. 3, maximal 4 Stunden leergenuckelt - taugt für längere Sachen also absolut nicht. Zum Vergleich: Die PGX-Serie von Shure läuft mit einem Satz AA-Eneloops über 14h (mehr habe ich mich noch nicht getraut).

Diversity: Sobald reflektierende Oberflächen im Raum sind (Stahlbeton reicht auch), ist man ohne nahezu verloren. Dropouts sind da noch das kleinste Übel. Man will auf jeden Fall Pilotton-Squelch und true-Diversity (also nicht nur zwei Antennen an einem Empfänger, sondern zwei Empfänger in einer Kiste).

Festfrequenz geht nicht erst seit DVB-T immer häufiger in die Hose. Große Setups programmiert man sicherlich nicht jedes Mal um, bei 1-5 "losen" Strecken ist es aber sehr sinnvoll für jede neue Veranstaltung erneut freie Frequenzen zu finden.

Kleine Anekdote: Auf der Düsseldorfer Rheinkirmes hatte ich mich nach dem Soundcheck gewundert, warum ein VU-Meter am Pult noch zuckt, obwohl keiner mehr auf der Bühne war. Kurz in den Kanal (Lead-Vocals) reingehört: "And I like it, I like it, I lihihihike - here we goooohoooo...." in voller Bandbesetzung. Raus, um's Zelt, in's nächste Zelt 50m weiter, Kollegen am Pult angesprochen: "Ja, wir haben hier ein paar In-Ear Strecken". In dem Fall wäre ein Auftritt der von mir betreuten Band mit festfrequenz-Funken unmöglich geworden. Dank ew100 G2 System war das aber kein Problem.

Eine befreundete Kapelle hat mal bei einer Musikmeile gespielt und sich gewundert, warum ab und an merkwürdige Geräusche aus der Bassanlage kamen. Das war der Saxophonist aus der Kneipe nebenan. Beide mit Festfrequenz unterwegs, also Bassisten ans Kabel gelegt.

Bei 10x pro Jahr wäre evtl. zu überlegen, sich was eigenes anzuschaffen. Futter: Audio-Technica 2000er und 3000er Serie (AEW3141 wäre empfehlenswert, kostet um die 470,-), Shure PGX und SLX, Sennheiser ew100 oder ew300 Serie. Bei letzteren auf brauchbare Kapseln achten. Die 800er (ew135 und Co.) finde ich klanglich gruselig, die 935er (heißt dann 1935) kostet leider teuer. G1 meiden, frisst Batterien! Bei Shure darauf achten, dass man nicht die PG58 oder SM58 Kapseln erwischt. Empfehlenswert (nicht nur für Sprache) sind die SM86, Beta

87 oder wenigstens Beta 58 Kapseln. Shure hat den großen Vorteil, dass alle Kapseln an alle Handsender passen. Bei Sennheiser ist zum Wechsel wilde Schrauberei angesagt, bei Audio-Technica gibt es leider keine Wechselköpfe, die 4100er sind aber in ordnung (Handsender: AEW3141).

Zuendi

--
Vielleicht war diesmal die Amtshandlung ja auch 
eine vorläufige Erschiessung.
MQ am 21.3. in drf
Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

Oliver Bartels schrieb:

=20

mW verteilt die Bundesnetzagentur f=FCrs Suchen kostendeckende Rechnungen= =2E Erz=E4hl mal gelegentlich, wie schnell sie bei den anvisierten Frequenzen=

vor der Haust=FCr standen ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

inem

ist

Eben nicht von Sennheiser. Die wissen wie man sowas betriebssicher und zuverl=E4ssig baut ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Tun sie.

Rechenaufgabe: Ein VOR sendet mit 100W in 50km Entfernung. Dein illegales Mikro sendet mit 50mW, das Flugzeug fliegt in rund

4km Höhe.

In welchem Verhätnis stehen am Flugzeug die Sendeleistungen zueinander ?

Wieviel dB S/N (N hier =Mikro-Noise) sind das ?

Vergleiche das S/N mit anderen Dir bekannten häuslichen Anwendungen (z.B. WLAN).

Hint: Die empfangene Leistung nimmt quadratisch mit der Entfernung zum Sender ab.

Rechne bitte obige Aufgabe aus (ist nicht schwer), überlege Dir dann, dass ein Signalanteil des VOR nur pulsförmig beim Flieger reinkommt und dass dessen Phase _genau_ zu bestimmen ist.

Vermutlich haben die Nasen mit den EBay Teilen nur Glück, dass sie die fraglichen Frequenzen nicht exakt treffen, die Funkfeuer werden nämlich sehr schmalbandig empfangen. Störungen werden auch erkannt, aber die führen dann dazu, dass die Resource als unsicher gilt => Hotel ...

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Oliver Bartels schrieb:

Hallo,

die Kosten für die zusätzlich geflogenen Strecken dürften auch nicht unerheblich werden...

Bye

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Uwe Hercksen

Sebastian Zuendorf schrieb:

Das kenne ich noch von den Gitarreros aus meiner alten Band. Der Horror vor 'nem Auftritt war oft "hoffentlich hält der Akku durch". Hatten zwar jede Menge Ersatzbatterien im Koffer aber keiner wußte ob die noch was taugen. Der Saxophonist hat auch drahtlos gespielt aber der hat nie gejammert. Ich weiß jetzt aber nicht mehr was für Geräte und was für Frequenzen das jeweils waren.

Und einer der Gitarreros war mir auch noch bekannt als "Meister der kalten Lötstellen" (Selbstaussage), die er vorzugsweise mit Tesafilm isoliert hat. Aber irgendwie ging immer alles gut und sein Gitarrenspiel war exzellent.

Hajü

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Hans-J. Ude

Sebastian Zuendorf schrieb:

Nur ein kleiner Bruchteil auch nur einer einzigen Übernachtung in einem x-Sterne Hotel.

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Hans-J. Ude

Marte Schwarz schrieb:

Hallo,

nur schützt das halt den Bekannten nicht vor Regreßforderungen.

Bye

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Uwe Hercksen

Die Dummen sterben halt nicht aus. Besonders lustig wird es, wenn die Chinateile dann noch mit Attributen wie "Profi-Funkmikrofon" und mit umfangreichen technischen Daten geschmückt werden (in denen die entscheidende Frequenzangabe aber nach wie vor fehlt). Ausserdem laufen unter "VHF" ja auch noch die professionellen Systeme um

200MHz, die aber *NICHT* anmeldefrei sind...

Es bewirkt eben nicht den gewünschten Effekt. Du willst mindestens umschaltbare Frequenzen in einen zugelassenen Frequenzbereich und true diversity, alles andere bedeutet nur massiven Ärger.

Das wäre die pragmatische Lösung.

Aber schau dich ruhig mal nach (semi-)professionellen Gebrauchtgeräten auf ebay um. Mit etwas Geduld findet sich da schon ab ca. 50Eur was im

864MHz-Band. Für zehn Veranstaltungen im Jahr sollte sich das eigentlich rechnen. Solange es nicht um Grossveranstaltungen mit professionellem Qualitätsanspruch und Dutzenden von Funkstrecken parallel geht, muss es auch nicht unbedingt Sennheiser sein... ^_-

Hergen

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Hergen Lehmann

Digital hat ein wundersch=F6nes Spektrum. (nicht RTTY sondern QAM, QPSK). Da passt dann wirklich Nichts mehr rein. Soweit wie ich micht entsinne waren die Funkmicros im Abstand zwischen Bild und Tontr=E4ger angesiedelt. Da wird man wohl illegal auf einen Subtr=E4ger im UKW (88-108 Mhz) ausweichen m=FCssen. Normale Radios k=F6nnen den Subtr=E4ger nicht dekodieren und finden l=E4sst er sich auch nicht so einfach. Man braucht zudem keinen Tr=E4ger zu stellen. Nur in den USA gibt es wohl Probleme, da die Subtr=E4ger schon belegt sind.

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Stefan Engler

DVB-T benutzt OFDM, da hat man ziemlich rechteckiges Spektrum. Das einer linearen Modulationsform in Single Carrier hängt vom Sendefilter ab.

Nein, schon in den "Lücken" zwischen den Sendern. DVB-T-Programme kann man spektral dichter packen, da man keine Rücksicht auf die Frequenzbelegung benachbarter Ausstrahlungsgebiete nehmen muss, da man eh im Gleichwellenbetrieb arbeitet.

Gruß Henning

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Henning Paul

Nein, in den "Lücken" zwischen den einzelnen Sendern. Da analog-TV terrestrisch ja nun nicht mehr ist, wurden die entsprechenden Frequenzen eben verramscht. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass Breitband-Mobilfunk diese Lücken erhalten wird, in so fern können wir knapp 700.000 funktionierende und teils sehr aktuelle Funkstrecken in 1 bis spätestens 5 Jahren komplett in die Tonne hauen.

Für große Verleiher/Produktionsfirmen mag das noch zu stemmen sein (wobei die dort verwendeten Strecken idR. nicht für 500,- hergehen). Die recht zahlreichen kleinen Verleiher haben dann schon ein größeres Problem. Ebenso wie Bands/Künstler, die davon leben (müssen), Theater und spendenfinanzierte Kulturanbieter wie z.B. das kleine (80 Plätze) Theater, das ich hier in der Ecke betreue.

Das ist für die Veranstaltungstechnik keine gangbare Lösung.

Zuendi

--
F: Was ist ein Mathematiker?
A: Ein Gerät das Kaffee in Behauptungen umwandelt.

Die Partyband vom Niederrhein: http://www.stimmtso.net
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Sebastian Zuendorf

Mit 50mW funke ich von der Zugspitze aus mit ganz Süddeutschland...

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Warum hat man sich da so sehr auf eine Sekundärnutzung verlassen? Wer hat es verbockt? Erinnert mich an das Gejammer wegen nicht funktionierender Wegfahrsperren, weil die Warenwirtschaft des Lagers nebenan da funkt, oder ich gerade da mit 50W aus dem Auto herumfunke.

Sorry, aber das ist halt einfach blauäugig gewesen; da hat einfach jemand gepennt...Industrie, Interessenvertreter der Musiker, wer auch immer - aber es ist halt einfacher, da auf die Regulierung einzudreschen, klar.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Wie willst Du sonst die geforderte Dynamik erreichen?

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Über's Zugspitzrelais gildet nicht ;-)

Falk (Luzern-Bochum mit 2000mW und Schnürsenkel)

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An Enfield Diesel seems to do an even better job than a Harley at
converting fuel into noise without much unwanted speed!
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Falk Willberg

Neee, da müßte ich ja gar nicht auf den Berg; hat gestern im Zug von AUgsburg nach München mit 1W funktioniert. Von da oben habe ich aber schon mit der Gummiantenne auf dem HFG auf 145.425 an der OV-Runde von T02 teilgenommen...

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Uwe Hercksen schrieb:

t,

Wenn das doch auch f=FCr Politiker rund B=E4nker gelten w=FCrde *Sto=DFse= ufzer, gro=DF*

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

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