Moin!
Für einen Einsatzzweck, den ich in Detail nicht nennen darf, suche ich einen Akku. Eingelesen habe ich mich schon, mit verschiedenen Batterieherstellern gesprochen ebenfalls (zwei Antworten stehen noch aus).
Aber hier in der d.s.e. erhoffe ich mir mehr Leute die um die Ecke denken, als bei den Herstellern, die ihre festen Einsatzzwecke immer vor Augen haben, oder notfalls auch andere Sparten anbieten, aber nur aus dem eigenen Unternehmen.
Es geht um ein System, welches für 180 Sekunden mit 12V (oder etwas in dem Rahmen) und etwa 6A versorgt werden muss. Anschließend muss es innerhalb von 30 Sekunden wieder aufgeladen werden, das bedeutet einen Ladestrom von etwa 30A. Rechnerisch sind das 0,28Ah, also recht wenig. Das ganze passiert zyklisch mit etwa 180 Zyklen pro Tag.
Die Einsatzbedingungen sind regengeschützt, durch Fahrtwind und wenn nötig durch Lüfter gekühlt in Mitteleuropa bei Temperaturen über 0°C. Allerdings ist eine waagerechte Einbaulage nur bei der Ladung gegeben, bei der Entladung wird das System mit dem Akku bewegt (inkl. überkopf). Stöße und Beschleunigungen sind nicht so dramatisch und können gefedert werden. Das Gewicht spielt zwar auch eine Rolle, wenn eine erfolgsversprechende Lösung es allerdings erfordert, können hier Abstriche gemacht werden. Bisher kalkuliere ich mit 5kg für den Akku.
Meine Idee, welche von verschiedenen der Hersteller ebenfalls für sinnvoll erachtet wird, ist den Akku kaum Zyklenbelastung auszusetzen indem ich ihn massig überdimensioniere. Angedacht ist etwa 15Ah. Dann kann ich je nach Akkutechnik im Bereich von 75 bis 80% Ladung oder so arbeiten. Keine tiefere Entladung, keine Überladungsgefahr.
Um auseinanderlaufende Zellenladungen des Packs zu vermeiden kann regelnäßig (z.B. Nachts) eine schonende Ladung erfolgen, die alle Zellen auf 100% bringt. Ist das ein sinnvoller Ansatz?
Ein Auto-Akku-Hersteller sagt eine 100Ah-Batterie sollte mit 10A geladen werden, die Verdreifachung sei wohl auch noch drin. Da die aus Gewichtsgründen (und Lageabhängigkeit) nicht in Frage kommt rät er zu einem Test mit einer Motorrad-Gel/Vlies-Batterie mit etwa 15Ah. Seine Prognose ist eine Lebensdauer von Wochen vielleicht Monaten.
Ich hätte gerne zehn Monate (wenn es nur drei sind, auch ok).
Ein anderer Hersteller sagt für etwa 1.000 bis 2.000 EUR gäbe es Industier-Lithium-Zellen, die unter diesen Bedingungen fünf bis zehn Jahre (!) durchhalten. Allerdings verkaufen sie die nicht als nackte Zellen und das drumherum auf unsere Bedingungen anzupassen kostet einmalig gut 100.000 EUR. Das ist leider nicht drin. Daraufhin bot er mit eine NiMH-Lösung an, die eine deutlich geringere Lebensdauer haben wird, er schätzt bei 50-facher Überdimensionierung (=15Ah), also Änderung der Ladung nur um 2 Prozentpunkte, eine Zyklenzahl von 10.000 bis 50.000 als realistisch ein.
Tatsächlich ist die Verwendung mit nichts mir bekanntem richtig vergleichbar. Am nähsten kommen professionelle Akku-Werkzeuge (mit Ladungen innerhalb von 15 oder 30 Minuten), Starterbatterien (mit kurzer Entladung und hohen Strömen, aber kaum Zyklen), Modellbau (mit hohen Strömen auch zum Laden, hier ist aber keine längere Lebensdauer gefordert).
Ich würde mich über Anregungen, Verbesserungen, Erfahrungen, Lesetipps, Technologievorschläge, Lieferanten und einfache schräge Ideen (was passt, obwohl eigendlich nicht dafür gedacht) zu meinem Problem freuen.
Ciao Dschen