700 Hausdurchsuchungen in Deutschland wegen Chemikalienkaufs

In article , "Falk Brunner" writes: |> Naja, teilweise. Das Grundproblem ist aber ein anderes. Der Dosenpfand ist |> nur eine Brechstange, um endlich mehr Mehrwegverpackungen in Umlauf zu |> bringen.

Gibt es eigentlich Statistiken, die eindeutig den Vorteil von Mehrweg-VP belegen, oder ist dieser nur mal wieder ein ideologisch-ökologisches Bauchgefühl?

Auf den ersten Blick scheint Mehrweg durchaus sinnvoll, aber wenn man sich vor Augen hält, daß die Verpackung wieder zum nächsten Befüller muß, dort aufwendig gereinigt und ggf. dann doch als Schrott ausgesiebt wird, stellt sich die Frage, ob unterm Strich nicht doch nur ein Nullsummenspiel bei rauskommt.

|> Die "böse" Industrie hat daran aber wenig Interesse.

Natürlich nicht. Es benötigt zusätzliche Infrastruktur -- und in Zeiten hoher Energiepreise ist man ohnehin nicht darauf erpicht, einen teuren Rückhol- und Waschservice für das Leergut einzurichten.

|> Der Verbraucher ist |> auch lahmarschig und greift lieber zur Einwegverpackung (weil billiger und |> weniger Stress). Tja.

Den Streß hat der Endkunde (Verbraucher ist ein so herabwürdigendes Wort) so oder so, es sei denn, er beschränkt sich nun auf kohlensäurefreie Getränke; war ja dann auch wieder eine vollkommen unnötige Gesetzeslücke.

Rainer

Reply to
Rainer Buchty
Loading thread data ...

Rainer Buchty schrieb:

Soweit ich weiß, gibt es Statistiken, die das Gegenteil belegen.

Reply to
MrStupid

Passende Statistiken lassen leicht basteln da "Ökobilanz" ja beliebig schwammig ist.

Es ist eine Frage ob ein eingespieltes System existiert. Zu meiner Jugendzeiten ( 60er/70er ) kam 1x im Monat LKW des Getränkehändlers und der Fahrer trug ein Sortiment von ca. 5 vollen Kästen ( Bier, Mineralwasser, Limo ... ) in den Keller und holte die alten Kästen mit den leeren Flaschen zurück. Die Bierflasche war standardisiert, die Mineralwasserflasche ( und damit Limo ) dito ( die Flasche war Ende 80er Jahre sogar als vorbildliches deutsches Industriedesign auf Ausstellung in USA offizielles Exponat ). Anfangs ( 60er ) gab es für Limo nichteinmal Blechdeckel sondern antike Schnappverschlüsse ( Draht, Keramik, Gummi: elend aufwendig und leicht unhygienisch ). Das waren auch die Zeiten als die Leute noch Telefon der Post zur Miete hatten. Die 7er Serie wurde kompatibel von den Hoflieferanten hergestellt, war intern modular und in der Herstellung nicht billig. Wenn der Postler Telefon vom Kunden zurücknahm ging es zurück an einen Hersteller und wurde instandgesetzt. Verschleiß- teile wie Anschlußkabel, Hörerschnur, Lithiumbatterie ersetzt. Gehäuse poliert. Dann gings zum nächsten Kunden. Das waren Systeme die auf langlebige Gebrauchsgüter ausgelegt waren die damit aber höhere Herstellkosten hatten und langsamen Innovationszyklus. Geiz-ist-geil beim Verramscher optimiert auf minimalen Preis bei minimaler Brauchbarkeitsdauer.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Beide haben die Wahl verloren und früher traten Leute dann manchmal zurück um den Weg für andere frei zu machen.

Muß man nicht. Daß System als gescheitert abhaken und die kleine ultrarechte Partei wählen.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Da verwechselst Du jetzt aber etwas. Hier geht es doch gar nicht um die Verfassungsmäßigkeit von Parteien, sondern um die Kompatibilität der Programme. Jede Partei hat das Recht zu sagen daß es mit bestimmten anderen Parteien zuwenig Übereinstimmungen im Programm gibt und daher keine Grundlagen für eine Zusammenarbeit bestehen. Immerhin soll(te) eine Koalition ja nicht nur 4 Jahre halten, sondern auch noch einige Probleme lösen (von denen wir wahrlich genügend haben).

Und daß mit Beteiligung von SED/PDS/Linkspartei (auch durch noch so häufiges Wechseln des Namens kann man seine Geschichte nicht verbergen) Probleme gelöst werden könnten, wird doch wohl niemand ernsthaft behaupten.

Reply to
Dr Engelbert Buxbaum

Das Ergebnis der Studien hängt auch hier vom Auftraggeber ab. IIRC gab es bei Mehrweg-Glasflasche vs. Tetrapak etwa Gleichstand. Allerdings variiert das durchaus mit kommenden Energie- und Rohstoffpreisen. Mit der Bilanzierung Ökoschäden vs. monetärer Aufwand erst recht.

Richtig. Handwerklich war das schlecht gemacht. Komisch nur, daß das Pfandsystem bei Glasflaschen funktioniert. Na ja, halbwegs.

XL

Reply to
Axel Schwenke

Auf Landes- bzw. Kommunalebene gern gesehener Koalitionspartner von SPD bzw. CDU. Die "Entrüstung" auf Bundesebene ist Heuchelei und wird auch von der Bevölkerung so wahrgenommen. Untergräbt also weniger die Glaubwürdigkeit der Linkspartei als die der Heuchler.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Carsten Thumulla schrieb:

Aber die Halbassis an Stau-trächtigen Autobahnpunkte imho schon - so mein Eindruck.

--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
http://www.labortechniker.de/
Reply to
Bodo Mysliwietz

Axel Schwenke schrieb:

ich würde glatt die Strassenmeistereien und Kommunalen Strassenreinigungsbetriebe befragen.

--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
http://www.labortechniker.de/
Reply to
Bodo Mysliwietz

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

[Nostalgie gesnippt]

Naja, nicht alles ist nur schwarz weiss. Hast du ja selber auch scho in in deinem Nostalgieanflug geschrieben. Wie z.B. der Drahtbügelverschluss. Was natürlich immer schwer zu finden ist der sinnvolle (goldene?) Mittelweg. Nicht alles was die Neuzeit hervorgebracht hat ist schlecht. Nicht alles aus der guten alten Zeit ist wirklich gut.

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

??? Angie UND Gerd sollen zurücktreten? Zwei "quasi" Gewinner? ;-)

?? Ist mein Ironie-detektor kaputt? Die sind ja noch 10mal schnarchnasiger als die Etablierten. Oder meinst du APPD? ;-)

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

Ist technisch sinnvoll wenn der Betreiber des Umlaufsystems die Flaschen von Hand abfüllt. Und er hat keinen Materialverlust. Mit Automatisierung der Abfüllanlagen in den

70ern natürlich ein Problem.

Warum ist das System für Flaschen verschwunden ? Damals ( Babyboomzeiten ) waren pro Haushalt ca. 4 Personen und das Privatauto ein VW-Käfer ( mitdessen üppigen Kofferraum man definitiv nicht zum Supermarkt zum Einkaufen fahren will ) und der LKW-Fahrer verursachte nur marginale Personalkosten. Inzwischen fahren die Leute wöchentlich am Supermarkt vorbei und bestücken ihre kleineren Haushalte mit Wegwerflaschen. Vgl Ikea und Wegwerfmöbel.

Es ist die Frage wieviel Müll man produzieren will und ob man es sich langfristig leisten kann. "Besser" sind die neuen Produkte ( Bier aus Plastikflasche im Endstadium ) ja nicht, ich bezweifle auch daß sie in jedem Fall kosteneffektiver sind. Offensichtlich ist es unsinnig wenn Politiker isoliert Pfand/Steuern erheben, weil dadurch ja nicht automatisch sofort ein funktions- fähiges eingespieltes Rücklaufsystem entsteht. Das Resultat ist ersmal Konsumverzicht ( wegen Kosten ), geringere Lebensqualität.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

Klingt eher nach dem typsichen "ich bin Inschenöör und stell mir das mal so vor" Ansatz. Hast du mal in der Branche gearbeitet? Hast du eine direkte Vorstellung von den realen Verhältnissen und Kosten?

Die sind nicht allein dadurch entstanden, dass keiner mehr Nostalgie wollte.

Du rührst ne Menge in einem Topf zusammen. Die Ursprungsfrage war (und ist), ob es möglichst objektive Belege für die ökologische Sinnhaftigkeit der verschiedenen Mehrwegsysteme gibt oder ob das nur ökologische Illusion ist. Denn Glasflaschen haebn auch ihre Tücken. Glas muss geschmolzen werden, das kostt einiges an Energie. Es ist wesentlich schwerer als Plastik, dieses Gewicht wird von LKWs durch die Lande gekarrt. Ds Zurückkarren und Reinigen ist auch energiebehaftet. Also alles in allem keine leichte Frage.

Nein, es ist die Frage nach der energetisch/ökologischen GESAMT bilanz. Niemand würde auf die Idee kommen, Tolettenpapier zu recyclen. Der aktuel praktizierte Kreislauf ist wohl kaum zu toppen bezüglich Komfort und Effizienz. Vielleicht sind Einwegverpackungen (muss nicht immer Plastik sein, gibt auch viele Naturmaterialien)

Naja, historisch/psychiologisches Problem. Da könnte man auf Tradition verweisen und Bestandsschutz genehmigen ;-)

Tja, nichts genaues weiss man nicht. Eine GESAMTbilanz ist schwierig bis ungewollt. Plasikartikel sind nun mal spottbillig wenn der Ölpreis stimmt und das Zeug in Massen hergestellt wird.

Nöö. Soll es in 1. Instanz auch gar nicht. Es soll ein Gegendruck aufgebaut werden. Und das ist gar nciht so falsch.

Ach herje ;-))) Der war gut. Deine "Lebensqualität" ist also durch den Dosenpfand eingeschränkt und du betreibst Konsumverzicht. C'mon.

MfG Falk

P.S. Wenn sich was ändern soll, muss es erstmal einen Ruck geben. Und der ist mit mehr oder weniger Schmerz/Ungemach verbunden. Das hat Mutter Natur schon recht sinnvoll eingerichtet. Nur wer sich der Tortur unterzieht wird am Ende die süssen Früchte ernten dürfen. Wenn einfach wäre würde es jeder machen und das Universum binnen Sekunden in der ultimativen Perfektion und Glückseligkeit implodieren.

Reply to
Falk Brunner

Wie sollte man das in den 60er Jahren groß automatisiert haben wenn der Abfüller lokales kleines Unternehmen ist ? Es gab Zeiten wo Flaschen mit Einheitsbier nicht quer durch Deutschland geschickt wurden sondern jede Klein- stadt Brauerei hatte. Zentral hergestellt wurde bestenfalls das Pulver für Limo und (Afri-)Cola.

In dem geschilderten ursprünglichen System wurde die Flasche nicht eingeschmolzen sondern war zwischen Befüller und Konsumenten in Umlauf bis sie zur Bruch ging.

Abgesehen von Werbefilmen System grüner Punkt sehe ich wenig Kreislauf sondern nur Müllkippen. Wenn die Fabrik in China fertigt, Konsument in Europa sitzt ist auch wenig Kreislauf möglich.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Bodo Mysliwietz schrieb:

kann man sich sparen, Bodo. An einer Kreuzung Bundesstrasse und Autobahnausfahrt komme ich oft vorbei. Da liegen wirklich kaum noch Dosen etc.. Was ich übrigens ulkig finde: Auf dem kombinierten Rad-/Fussweg entlang einer Bundesstrasse fahre ich immer mit meinen Inlinern und da liegt immer wieder eine frische Bananenschale. Da denke ich mir jedes mal, das muss ein AFFE sein, der die immer aus seinem Auto wirft.

--
Liebe Grüsse, Gerd
homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://www.gerdschweizer.homepage.t-online.de/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
Reply to
Gerd Schweizer

Dr Engelbert Buxbaum schrieb:

Genausowenig wird christliche Nächstenliebe dadurch entstehen, das sich eine Partei entsprechend benennet.

Michael

--
Schreibt zusammen, was zusammengehört.
Reply to
Michael Lange

Das richtig komische daran ist, dass die rot-grüne Opposition zu Töpferzeiten eine Einweg-*Steuer* wollte, mit der wir die ganzen Probleme nicht hätten (das Zeug wäre dann gegenüber Mehrweg so teuer, dass die hochgelobten Marktkräfte ihre Arbeit mal wirklich erledigt hätten).

Ralf

--
GS d->? s:++>+++ a+ C++++ UL+++ UH++ P++ L++ E+++ W- N++ o-- K-
w--- !O M- V- PS+>++ PE Y+>++ PGP+ !t !5 !X !R !tv  b+++ DI+++
D? G+ e++++ h+ r? y?
Reply to
Ralf Muschall

Michael Lange schrieb:

und sozial ist, wenn ich in Altersteilzeit monatlich 315 Euro für die gesetzliche Krankenkasse zahle (dank Ulla Schmidt) und wenn ich in Rente gehe, etwas über 400 Euro monatlich ;-(

--
Liebe Grüsse, Gerd
homepage mit der Satelliten FAQ, PC-Tipps, Mopped, Katzen:
http://www.gerdschweizer.homepage.t-online.de/ oder
http://www.gerd.digitv-online.info
Reply to
Gerd Schweizer

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@t-online.de...

Schon klar, aber das ist 40!!! Jahre her.

Was auch nicht ewig ist und die Frage nicht beantwortet.

Falsch zitieren ist auch ne Kunst ;-) Ich bezog mich auf das "Kreislaufsystem" des Toilettenpapiers.

MfG Falk

Reply to
Falk Brunner

MaWin schrieb:

r=20

Ich habe trotz googlen nix gefunden, erinnere mich jedoch noch an die=20 Wahl 1998, als vor allem aus Protest gegen Helmut Kohl rot/gr=FCn gew=E4h= lt=20 worden war. Das Wahlergebnis hatte damals den bitteren Beigeschmack der=20 als letztes von der CDU/FDP-Regierung beschlossenen =D6kosteuer.

Guido

Reply to
Guido Grohmann

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.