Zweilagig ohne Vias

Hi,

Hat von euch schonmal jemand zweilagige Platinen erstellt ohne Vias zu benutzen? Theoretisch geht das ja. Nur muss man dann Kondensatoren, Widerstände und ICs auf der Oberseite löten. Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann ja noch näher am IC und kann ihn zerstören. Was meint ihr dazu? Ich habe sowas noch nie auf gekauften Platinen gesehen, deshalb mal die Frage.

lg,

Markus

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Markus Gronotte
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"Markus Gronotte" schrieb im Newsbeitrag news:42fddf7a$0$6988$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Siehe de.sci.electronics FAQ:

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F.6.1. Durchkontaktieren (immer noch nicht gelesen ? Kein Wunder das du noch so viele Fragen hast und dich von FAQ-Frage zu FAQ-Frage einzeln durcharbeiten musst)

Hobbyistenmaessig also durchaus moeglich, elektrisch sogar besser als Vias weil der Draht ja dicker und niederohmiger ist und die Verloetung zuverlaessiger ist als galavnisches thru hole plating, aber natuerlich ist nicht jedes Bauteil geeignet, das Layout darf auch nicht verhindern das man mit dem Loetkolben an die Anschluesse kommt, und Handloeten ist eh erforderlich.

--
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MaWin
*Markus Gronotte* wrote on Sat, 05-08-13 13:54:
Überhaupt kein Problem. Es gilt immer die alte Regel, möglichst heiß und schnell zu löten und nie mit einem schwachen Kolben lange zu braten - derselbe Grund warum an hochfesten Karosserieblechen autogenes Schweißen explizit verboten ist, das viel heißere MAG aber nicht.

Bei beidseitiger Bestückung mußt Du frühzeitig an die Reihenfolge der Schritte denken.

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Axel Berger

Zweckmässigerweise solltest Du versuchen, die Vias an Widerständen oder ICs zu platzieren, und für die ICs Laborsockel mit gedrehten Kontakten verwenden. Diese lassen sich recht gut auch von oben löten. Eine andere Möglichkeit sind spezielle Nieten, die vor dem Einsetzen der Bauteile durch die Löcher gesteckt und von oben verlötet werden.

Da könnte es auch niemand bezahlen, erst die Verbindungen auf der Oberseite von Hand löten zu lassen und dann nach dem Fehler zu suchen, falls eine Lötstelle vergessen wurde. Beim Wellenlöten von mehrlagigen Platinen sind Durchkontaktierungen unverzichtbar, denn ohne Metallisierung zieht sich das Lot nicht durch das Loch.

Hergen

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Hergen Lehmann

Klar, das ist bei meinen privaten Platinen eher die Regel. VIAs gibt es nur wenn es sich garnicht vermeiden laesst. Wenn man von Hand routet ist das auch garkein Problem.

Nimm gedrehte IC-Sockel. Die kann man problemlos oben anloeten.

Es gibt nur eines was etwas kritischer ist, und zwar Pfostenstecker. Die Layoute ich wenn irgend moeglich so das alle Verbindungen auf der Unterseite sind. Wenn es nun garnicht anders geht dann mache ich den Anschluss auf der Oberseite, druecke dort den Pin etwas tiefer rein, loete den dann auch oben, danach druecke ich den Stecker erst richtig rein so das nun alle Pins oben wieder gleichweit rausstehen und loete sie unten an.

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(HPIB-USB Interface)

Dies hier habe ich z.b gestern Abend gemacht.

Olaf

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Olaf Kaluza

|> Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann |> ja noch näher am IC und kann ihn zerstören.

Das will ich sehen... ich frage mich, wo diese Urban-Legends immer herkommen ;-) Wenn du nicht gerade mit der "viel-hilft-viel"-Einstellung am Lötkolben arbeitest und unter 320Grad bleibst, ist es eigentlich unmöglich, in endlicher Zeit da was kaputt zu machen.

Du weisst schon, dass das ganze bleifreie Zeug im Reflow-Ofen ca. 20-30s bei

--
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Georg Acher

"Georg Acher"

;-)

Also bei mir wars auch nur "Mundpropaganda" ;)

Das wusste ich in der Tat nicht. Danke :)

lg,

Markus

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Markus Gronotte

"Markus Gronotte" schrieb im Newsbeitrag news:42fe35e4$0$11748$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

bei

Ist das nicht die normale Temperatur für bleihaltige Lote? Ich dachte immer, bleifrei geht bis 260C?

MfG Falk

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Falk Brunner

|> Ist das nicht die normale Temperatur für bleihaltige Lote? Ich dachte immer, |> bleifrei geht bis 260C?

Bleihaltig ist der Peak bei 215-220. Bei bleifrei hängt es wohl auch noch etwas von der Paste ab. Aber egal, es ist so oder so verdammt heiss und die Bauteile (nicht nur ICs, auch Elkos, Stecker, Relais, ...) müssen das relativ lange als Umgebungstemperatur aushalten ohne einen Schaden zu bekommen. Daher ist das, was man beim Handlöten über einen Pin "reinbekommt" eher lächerlich...

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Georg Acher

"Axel Berger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@b.maus.de...

Seit wann sind Karosseriebleche hochfest ? Meins beult sich stets problemlos ein. Meintest du vielleicht das Blech, das als Gehaeuse von militaerischen Strahltriebwerken eingesetzt wird ? Das sieht fester aus.

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MaWin
*MaWin* wrote on Sun, 05-08-14 11:34:

Du erwartest jetzt hoffentlich nicht ernsthaft eine ernstgemeinte Antwort, oder?

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Axel Berger

Georg Acher schrieb:

elativ

Hallo Georg, ich habe aber auch gelesen, das SMD-Elkos beim L=F6tvorgang bis zur H=E4lfte ihres eingef=FCllten Elektrolyts verlieren. Das heisst also, das sie entweder nur noch die H=E4lfte ihrer Lebensdauer haben, oder das doppelt so viel Elektolyt eingef=FCllt werden muss, als man eigentlich braucht... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

MaWin schrieb:

Das soll es ja auch, damit sich Deine eigene Karosserie (=3DHaut) nicht so stark einbeult. Echte L=F6cher habe ich in den eingebeulten Blechen aber selten gesehen... Gruss Harald PS: Stichwort "hochfest": Fr=FCher hiess es mal, das man Fahrradrohre nicht schweissen darf, da sie aus "hochfesten" Stahl bestehen, der keine hohen Temperaturen vertr=E4gt. Deshalb waren gute Fahrradrahmen hartgel=F6tet. Gilt das heute eigentlich auch noch, oder gibt es inzwischen Stahl, der "hochfest" und "temperaturfest" ist?

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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Könnte sein. Aber Schutzgasschweißen ist heute weiter verbreitet. Dadurch wird die thermische Belastung des Stahls und damit die Versprödung stark vermindert.

Winfried Büchsenschütz

--
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Winfried Buechsenschuetz

Winfried Buechsenschuetz schrieb:

Warum kann Schweißen mit Schutzgas mit weniger Temperatur auskommen? Ist es wirklich die Temperatur, die das Problem macht? Oder diffundieren vielleicht Teile der Luft ins Metall (Sauerstoff? Stickstoff?) und beeinträchtigen seine Eigenschaften?

------(keine Ahnung von Metallurgie...)

--
Kai-Martin Knaak
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kai-martin knaak

Hartgelötet waren früher alle gemufften Fahrradrahmen, die guten aber mit Silberlot, das nicht so hohe Temperaturen braucht. Das Problem ist, dass diese Spezialstähle bei zu hoher Hitze ihre hohe Steifigkeit verlieren und dann nicht mehr fester sind als einfacher Baustahl. Die dünnwandigen Rohre sind dann der Dauerbelastung nicht mehr gewachsen. Deshalb brechen zu heiß gelötete Rahmen meist auch neben den Muffen, also dort wo gelötet wurde, und nicht mitten im Rohr.

Rahmenrohre aus einfachem Baustahl haben so hohe Wandstärken, dass sie nicht brechen, deshalb halten die Rahmen dieser alten Vor- und Nachkriegsräder auch ewig, sind aber auch recht schwer.

Die geringe Wandstärke moderner Rahmenrohre (0,8mm und weniger) war meines Wissens auch der Grund dafür, dass man sie früher nicht schweißen konnte. Es gab wohl Löcher im Stahl.

Industriell hergestellte Rahmen werden meines Wissens fast nur noch geschweißt, wie man das heutzutage löst, weiß ich nicht, die meisten Rahmen bestehen inzwischen ja sowieso aus Aluminium.

Es gibt wohl sogar Stahl, der beim Schweißen fester wird. Mir fällt der Name aber nicht mehr ein.

Meine Darstellung ist ohnehin die eines Laien, sollte sinngemäß aber einigermaßen hinkommen. Ich leite das Thema mal nach drf weiter, da sind die Experten dafür.

Martin

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Martin Klaiber
*kai-martin knaak* wrote on Tue, 05-08-16 02:37:

Eher mehr als weniger, das Wort, das Du suchst ist Wärme. Elektrisch wird sehr schnell und mit sehr hoher Heizleistung geschweißt, damit ist der Bereich des Grundmaterials, der wärmebeeinflußt wird, viel kleiner. Das hilft m.W. aber nur bei Punktschweißungen weiter, eine geschlossene Naht, wie z.B. bei Fahrradrahmen reißt direkt daneben trotzdem. Es ist aber der Grund, warum bei KfZ durchgezogene Nähte explizit verboten sind.

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Axel Berger

Ich erinnere mich dunkel an mein Grundpraktikum in der Metallwerkstatt.

Der weiche Stahl hat irgendwie Kohlenstoff drin und je länger/heisser man erhitzt desto mehr davon entweicht. Wenn man z.B. beim Härten zu oft rumprobiert kann man das Werkstück vergessen ...

Ich vermute ähnliches beim Schweissen... wird heiss, "Weichmacher" geht raus und es wird spröde

bye, Michael

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Michael Schöberl

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