SMD Löten: Kopflupe, Mikroskop, Kamera, Spannvorrichtung

Hallöchen,

Lange habe ich mich davor gedrückt, will mich aber jetzt für das SMD/ TQFP Löten ausrüsten. Was bisher anfiel, habe ich immer unter einem Stereomikroskop mit einer superspitzen 7er Weller Magnastat gelötet. Was dabei jedoch nervt, ist der mangelnde Platz unter dem Mikroskop, die fehlende Tiefenschärfe, der über dem Mikroskop angebundene Kopf und die fehlende Übersicht, wenn man ein Werkzeug oder die Lötspitze annähern möchte.

Habt ihr Erfahrungen, wie man das Sehproblem angehen kann? Gäbe es da vernünftige und bezahlbare Lösungen, wie eine mikroskopische Ansicht auf den PC Bildschirm zaubern kann? Oder arbeitet man besser mit einer guten Kopflupe und welcher? Oder macht man es völlig anders? Welche dritte Hand zum Halten der Platine empfiehlt sich beim Arbeiten unter dem Mikroskop? Gibt es (elektro)mechanische Untersetzungsgeräte zum Führen des Lötkolbens, welche die Bewegung an einem Steuerhebel verkleinern? Oder fragt man da besser in der Uhrmachernewsgroup ;-) ?

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Paul Rosen
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Paul Rosen schrieb:

Ich fummle recht oft mit 0603. Dazu habe ich mir mit Draht eine Augenklemmlupe auf eine alte Brille gebunden, daneben eine superhelle weiße LED mit Reflektor, die genau auf den Punkt des scharfen Sehens gerichtet ist. Das taugt aber nur zur Nachkontrolle nach dem Löten bzw. zur Fehlersuche. Außerdem sind die Platinen sehr klein und handlich.

Derzeit warte ich auf einen angefertigten Fuß für die Reichelt- Lupenleuchte, dann werde ich das Teil mal ausprobieren. Ein billiges Klappdings mit einer großen Glaslinse ist nicht so der Bringer, da die Vergrößerung nur minimal ist.

Theoretisch sollten diese ultraleichten und sehr kleinen Stereo- Dingens taugen, die die Chirurgen im OP tragen, wenn sie Nerven und ähnlichen Kleinkram nähen. Die kosten aber leider so viel, daß man meinen könnte, der Onkel Doktor wird gleich mitgeliefert.

Theoretisch könnte man sich ja mal an diesem Billigprodukt versuchen:

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MfG

Frank

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Frank Scheffski

Wieso willst du das auf dem Bildschirm sehen, wenn du schon ein Stereomikroskop hast? Du verlierst dann den 3D-Blick, was beim Löten schon recht hilfreich ist. Bei meinem Mikroskop habe ich bei nicht maximaler Vergrößerung auch eine hohe Tiefenschärfe.

Habe da so ein kleines Metallgestell mit zwei Krokodilklemmen, jeweils an in allen Richtungen drehbaren Gelenken, gab es glaube ich mal bei Conrad.

Da habe ich noch keine Probleme gehabt. Wenn du die Hand beim Löten auflegst, dann sollte das ohne Probleme gehen.

Was mir hilft beim SMD-Löten ist ein Flux-Stift: Vorher Pins damit bestreichen und es lötet sich viel besser. Überlöter kann man auch einfach per Entlötlitze, auch mit Flux-Stift benetzt, entfernen. Das kann man sogar zum Prinzip machen und dann auch mit relativ großen Lötspitzen die Pins anlöten:

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Das Video vom Einlöten des ATmegas, mit einer Lötspitze die dreimal so dick ist wie die Pin-Abstände, ist schon faszinierend:

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http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Moin Paul,

Paul Rosen schrieb:

Genau das Problem (feine Loet- und andere Frickelarbeiten) habe ich bei unserem Optiker angemeckert. Auch mit der Lesebrille (Festbrennweite) war das nicht der Bringer.

Er gab mir dann drei Kopflupen (zum auf-die-Brille-Klemmen) von Zeiss zum ausprobieren mit, mit den Vergroesserungsfaktoren 2, 4 und 6.

2 fand ich zu lau, 6 zu heftig (kaum Tiefenschaerfe), 4 war fuer mich optimal. Das Ding kostete ein paarundfuenfzig Muecken und ist jeden Cent wert.

Geh doch einfach mal mit ner kleinen Platine (und nem TK-Stift als Kolbensimulation) in der Tasche zu Deinem Optiker und probiere das aus.

Gutes Gelingen!

Ralph

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Ralph Fischer

Tja, warum solls Dir besser gehen als mir :-]

So mache ich es teilweise immer noch. Vor allen Dingen brauchste gute Lötsauglitze und prima Fluxer!

Falsches Mikroskop? Ich hab ein russisches MBS-10 mit einem zusätzlichen

190mm Objektiv (ca. 50EUR), da komm ich auf über 160mm Arbeitsabstand. Da kannste schon heftig mit dem Schmorhaken rumfuchteln. Meine liebste Arbeitsvergrößerung liegt um 8x. Tiefenschärfe ist dabei auch reichlich, ich regle praktisch die Schärfe nicht nach.

Hab da kein Problem mit.

Übung macht den Meister. Mal kurz am Mikro vorbeigeschielt, wo das Brateisen ist und weiter gehts.

Dann haste aber kein Stereo. Wie Du dann die Abstände einschätzen willst, frag ich mich da sehr.

Komm ich nicht mit klar. YMMV.

Saludos Wolfgang

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Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
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Wolfgang Allinger

Hallo!

Ich verwende so was:

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und bin zufrieden damit

Servus!

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Harald Noack

Da findet man auch die dritte Hand, die genauso aussieht, wie ich hier habe:

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Die Lupe daran macht nicht viel Sinn, finde ich, und habe ich abgeschraubt, aber ansonsten ist es recht nützlich.

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Frank Buss

Paul Rosen schrieb:

Ich habe mir jetzt die Kopflupe MA10 von Farnell zugelegt und bin damit recht zufrieden. Vorteile: räumliches sehen, ich muß meine normale Brille nicht abnehmen, man kann leicht an der Lupe vorbeisehen, um sich zu orientieren, man muss nicht immer wieder die Lupe neu ausrichten, wie bei einer Lupenleuchte. Lupenleuchten haben meist auch einen störenden breiten Rand.

Die MA10 wird mit 2,5-facher Vergrößerung geliefert. Es gibt verschiedene Einsätze mit 2,5-, 4-, 5- und 7-facher Vergrößerung. Ich bevorzuge die 4-fache Vergrößerung.

Mathias

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Mathias Weierganz

In der Tat. Allerdings lässt uns der Ausführende hier im Unklaren, ob er Adleraugen hat oder ein optisches Hilfsmittel und wenn ja welches anwendet.

Ich könnte mir vorstellen, dass Lötpaste mit Heißluft auch für den Handbetrieb eine gute Lösung wäre. Leider hält sich diese (im Kühlschrank) nur ein paar Monate.

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Paul Rosen

ja so genau und nicht anders mache ich so was von Hand schon seit Jahren.

Ich verwende sogenannten Löthomig, so ein halbflüssiges Zeug was in einer Spritze geliefert wird. Das zuerst dick auf die Pads auftragen, dann den Chip drauf und dann mit eine Spitze, die villeicht sogar so um die 6-10 Füssches des IC breit is und mit Lot benezt ist schnell an den Füsschen des Chips vorbeifahren und fertig ist das Löten .

sicher nicht probieren irgendwie die Anschlüsse einzeln zu löten oder so was, das kommt sicher nicht richtig raus.

Bei der Arbeit habe ich dann einfach eine Stirnlupe (16 CHF ~10EUR bei uns in Distrelec) mit verschiedenen Vergrösserungen und sonst eine Lampe mit difuser Beleuchtung.

Allerdings: löte bisher alles in dier Kategorie mit Pb haltig nicht grün.

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Otto Sykora

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