Wasserkraftwerke - konstante 50Hz

Hi,

Wie schafft es ein Wasserkraftwerk bei unterschiedlich hohen Wasserstandshöhen es eigentlich konstante 50Hz zu liefern?

[Kann jemand gute Literatur zu Wasserkraftwerken empfehlen? Also ich meine Literatur die möglichst detailiert auch technische und konstruktive Eigenschaften behandelt.]
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Kosst Amojan
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Kosst Amojan schrieb:

Da gibt es je nach Bauart der Turbine verschiedene Regelmechanismen, wie Verstellbare Leitschaufeln, oder Verstellbare Laufschaufeln und verstellen der Düsennadel.

"Kraft- und Arbeitsmaschinen" Europa Lehrmittel Verlag ISBN: 3-8085-1162-1

Gruß,

Ralf

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Ralf Ballis

Kosst 'Makus' Amojan schrieb:

Bisher war jedwede Literaturempfehlung an dich vergebens.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Kosst Amojan" schrieb im Newsbeitrag news:46a852ce$0$3830$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Alle Generatoren laufen zwangsweise gleich schnell, es ist ja ein Verbundnetz. Also egal ob Wasser gegen die Schaufelblaetter seiner Turbine drueckt, der Generator laeuft immer mit demselben Tempo, er wuerde notfalls das Wasser durchsaugen. Sehr schoen sieht man das bei Windkraftanlagen, da dreht sich sogar der Propeller wenn gerade kein Wind kommt, ein riesiger aus dem Verbundnetz angetriebener Ventilator. Die Frage ist also nicht, wie schnell sich ein Generator dreht, sondern ob er drückt (Strom liefert) oder gezogen wird (Strom verbraucht, als Motor arbeitet). Er sollte halt druecken, d.h. das sein Rotor im Vergleich zu den

50Hz des Stromnetzes um den Bruchteil eines Grades weiter vorn ist, er dreht nicht schneller, aber er stemmt sich per seinem Magnetfeld gegen die 50Hz und drueckt den Strom ins Verbundnetz, durch das Wasser was auf die Schaufeln der Turbine drueckt.

Die Turbine kann gar nicht so stark druecken, dass der Generator schneller laeuft als das Verbundnetz, denn dann muesste es auch die Generatoren der 17 (na gut, es laufen nur noch 13) Atomkraftwerke antreiben, vom Generator zum Motor machen, und so stark ist kein einzelnes Kraftwerk.

In der Summe, klar, in der Summe koennen die Kraftwerke die Kraft aufbringen, um die 50Hz schneller laufen zu lassen, und daher ist das auch der Wert, der im Netz geregelt wird:

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Es sind genau 50Hz, wenn die Kraft der Stromerzeuger genau gleich gross der Belastung durch alle Verbracuher ist. Ist die Kraft der Generatoren groesser, steigt die Netzfrequenz, dannn muss man einige Generatoren in der Leistung mindern.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Hi,

Gibt es wirklich Windkraftanlagen ohne Frequenzumrichter?

Gruss Michael

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Michael Koch

"Michael Koch" schrieb im Newsbeitrag news:f89paf$802$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Die wenigsten haben Umrichter, die meisten 2-stufige Getriebe, eine ganze Reihe haben Generatoren mit mitlaufendem Statorfeld, sei es durch Umrichter oder Motor/Generator-Kombination, weil so nur 30% der Leistung 'frequenzumgerichtet' werden muss.

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MaWin

"Ralf Ballis"

Danke für den Tip!

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Kosst Amojan

"MaWin"

Sehr gute Erklärung. vielen Dank!

Aber eine Gegenfrage hätte ich da: Wenn der Generator für weniger Leistung ausgelegt ist, als die Schaufelräder o.Ä. liefern, was passiert dann? Gibt es da nicht dann einen Punkt, an dem das Magnetische Feld nicht mehr genügend Gegenkraft zum Bremsen erzeugt und der Generator ab einem bestimmten Punkt dann total überdrehen würde? Also quasi einen Punkt, ab dem man zwingend dann doch regeln muss?

Bedeutet das eigentlich, dass ein Wasserkraftwerk gar keine Leistung zum Regeln messen muss, sondern einfach bei zu hoher Frequenz runtergegelt (auf Arten die Ralf ansprach) und umgekehrt?

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Kosst Amojan

Mal drauf geachtet, was mit Windkraftanlagen im Sturm passiert? Die werden vom Netz getrennt und arretiert.

Gruß Henning

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Henning Paul

"Kosst Amojan" schrieb im Newsbeitrag news:46a86cde$1$3831$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Ja.

Es fliesst dann der Kurzschlusstrom den der Generator schafft mit einer Frequenz von eben nicht mehr 50Hz gegen die 50Hz des Stromnetzes.

Der GAU des Kraftwerks, daher ist die Bedienung eines Kraftweks nicht-trivial. Es muss beim Anfahren erst synchronisiert werden, bevor es ans Netz geht.

Nur wenn man es technisch so bloed ausgelegt hat, dass die Schaufeln den Generator ueberdrehen koennen. Windraeder drehen sich, wenn die Gefahr besteht, einfach aus dem Wind.

Bei zu hoher Netzfrequenz regeln IRGENDWELCHE Kraftwerke runter, nicht zwangsweise jedes, es kommt im Verbundnetz nur auf die Summe an, der Rest verteilt sich ueber Querstroeme.

AKWs z.B. laufen immer unter Volllast durch (falls sie nicht gerade kaputt sind) selbst wenn niemand den Strom braucht. Er wird dann so billig verkauft bis ihn Pumpspeicherwerke abnehmen, und im Stausee hochpumpen.

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MaWin

Am Haarstrang dreht sich bei Windstille kein einziger Propeller der geschätzten 2.038 WKAs. (Gefühlsmäßig kommt pro Tage eine weitere Anlage dazu. Diese Ansammlung ist auch verantwortlich für meine langsam steigende Abneigung gegen diese Art der Energieumwandlung.)

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Carsten Schmitz

Genau, und das Atomkraftwerk m=FCsste dann die gespaltenen Atome wieder zusammenf=FCgen. SCNR Harald

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Harald Wilhelms

Redest Du von Legoland? Hier in D habe ich das noch nirgendwo beobachtet.

ciao, Dirk

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Hotline zum Kunden: "Surfen Sie doch mal zu www.bild.de. Geht das?
Ja? Sehen Sie, dann ist von unserer Seite her alles in Ordnung.
Schönen Tag noch! "
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Dirk Salva

Am 26.07.2007, 13:53 Uhr, schrieb Harald Wilhelms :

Ich stifte etwas Elektronenkleister.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

"Dirk Salva" schrieb im Newsbeitrag news:f8a3ot$ecq$ snipped-for-privacy@dserver.dnetz...

Augen auf!

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MaWin

Kosst Amojan schrieb:

Es ist schon um die 40 Jahre her, als ich während des Studiums eine Besichtigung im Pumpspeicherwerk Waldshut mitmachen durfte. Da wurde uns erklärt, daß bei Frequenzverschiebungen mit Veränderung der Erregung der Generatoren in die kapazitive / induktive Richtung die Frequenz geregelt wird. Da wurde bei Fequenzverschiebungen schon mal eine Turbine angeworfen, nur um die Frequenz wieder sauber auf 50 Hz zu trimmen.

--
Liebe Grüße, Gerd - Hier steht die Satelliten FAQ,
PC-Tipps, Katzen, Mopped, Garten, Heimwerken:
http://www.satgerd.de/
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Gerd Schweizer

"Carsten Schmitz" :

Schön, dass die Leute auf die Art endlich mal sehen, womit wir für unseren Komfort bezahlen. Bei Windkraftwerken ist es nur die verschandelte Landschaft (und ein paar Vögel), bei Braunkohle das Klima (und früher mal saure Böden), bei AKW's im schlimmsten Fall das Leben vieler...

M.

--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
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Matthias Weingart

Am 26.07.2007, 16:10 Uhr, schrieb Gerd Schweizer :

Zum Frequenzausregeln eignen sich Speicherkraftwerke wegen der flotten Regeldynamik auch ganz prima. Man muss nur aufhören, bevor der See leer ist. :)

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Am 26.07.2007, 16:23 Uhr, schrieb Matthias Weingart :

Verschandelung referenziert eine ästhetische Größe. Und die Zustimmung oder Ablehnung zu einer bestimmten Ästhetik ist subjektiv.

Anders gesagt: Mir gefallen Windräder. YMMV.

Das schlimme ist: Windräder und Solarenergie in ihrer heutigen Form - also ohne vernünftige Speichermöglichkeit - ersetzen kein einziges konventionelles Kraftwerk vollständig. Bei Flaute an einem trüben Wintertag gehen sonst schnell die Lichter aus. Da muss man dann trotzdem was zum "Nachschieben" im Land herumstehen haben. Dass sie übers Jahr für Entlastung sorgen, ist außer Zweifel. Es ist nur kein vollwertiger Ersatz, solange eine Speichermöglichkeit fehlt.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Am Thu, 26 Jul 2007 14:23:22 +0000 (UTC) schrieb Matthias Weingart:

Hm. Ohne die gut verfügbare Energie und den daraus erwachsenden Lebensstandard sind früher viele wegen unzureichender Ernährung und schlechter hygienischer Bedingungen viel früher verstorben. Ich sehe da den Vorteil nicht.

Ich will damit nicht sagen, dass es in der Beziehung nichts mehr zu tun gäbe.

Lutz

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Lutz Schulze

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