Ich muß zugeben, daß ich mich um die Elektrische Maschinen und co herumgedrückt habe. Ich habe angefangen Elektronik zu studieren, aber in Berlin, wo ich hingewechselt habe, gab es nicht Elektronik als selbständiges Fach. Mit dem ganzen Maschinenkram wollte ich nichts zu tun haben, aber im Grundstudium war es vorhanden. Durch geeignetes herumgetrickse konnte ich anstelle EM noch mal eine Prüfung in Theoretischen Elektrotechnik ablegen und gut war es. Das Gleiche kann auch einem Elektrotechniker, der eher schraubt als lötet umgekehrt auch passieren.
Soweit würde ich nicht gehen, die Schaltungstechnik kann ein Bestandteil eines ET Studiums sein, muß sie aber nicht. Ganz abgesehen davon müsste man zuerst mal klären, was denn mit dem Begriff überhaupt gemeint ist. Ich hatte Schaltungstechnik bereits im Grundstudium, das war aber reine Netzwerktheorie und hatte mit Schaltungsentwicklung genau nichts zu tun.
Keine Garagenfirmen, sondern Kleinfirmen und Start-ups. Das sind neben der Grundlagenforschung haeufig die technologischen Leistungstraeger einer Gesellschaft, die Leute die was in die Praxis umsetzen, und schnell. Das heisst im Klartext dass sie nur einen einzigen HW-Ingenieur mit Analog-Ahnung haben, ein bis zwei FPGA und DSP Spezis, und ein paar SW-Ingenieure. Wenn man da elementare handwerkliche Faehigkeiten nicht beherrscht ist man innerhalb der Probezeit wieder draussen. Referenz kann man danach auch vergessen und das ist hier ein mittleres Problem. Mehr als "Ja, er war von ... bis ... bei uns angestellt" gibt's dann kaum. In Deutschland haetten sie frueher reingeschreiben "Er hat sich stets bemueht" :-)
Die sind definitiv nicht vorbei. Man muss nicht alles koennen, aber Sachen wie Loeten oder mal die Ursache fuer ein haengendes uC-Programm finden wird von einem E-Technik Ingenieur erwartet. Ich bin jetzt ueber
13 Jahre aus Europa weg, aber damals war das dort fast genauso. Ausser wenn man bei einer grossen Firma im Elfenbeinturm beschaeftigt war.
Loeten war nur ein Beispiel. Es ist ein recht eindeutiges Zeichen dass jemand keine Praxis hat. Oder auf amerikanisch "a red flag". So aehnlich wie hier kaum jemand einen Ranch-Manager heuert wenn sich rausstellt dass der nicht reiten kann.
Denn es geht um sehr viel schwierigere Sachen die man nicht mal eben zwischen Tuer und Angel lernt. Z.B. der Aufbau eines flotten Verstaerkers und dann dessen Layout, ohne dass der dann auf 2GHz den Blues singt. Bei grossen Firmen "gibt man das einfach den Technikern" oder "in die Technische Zeichnung" wo dann das Layout gemacht wird. Ist ok, auf die Weise bekomme ich schoene Auftrage (zu dem Zeitpunkt wo es in die Hose geht). Eine kleine Firma kann sich das jedoch nicht leisten.
Sorry, reine SPICE-Jockeys und Theoretiker koennen wir zumindest hier nur selten brauchen.
Arbeiten die alle bei S... ? Nein, ich hab's jetz nich gesacht :-)
Ich kann mit Sicherheit sagen dass bei keinem meiner Arbeitgeber und auch bei fast keinem meiner Kunden so jemand ein Chance haette.
Dann mache mal eine Tour durch Kalifornien und besuche Firmen wie Schilling Robotics. Sollte IMHO jeder Hochschullehrer tun.
Die Anforderungen ändern sich ... Aber Du bist sicher auch
Nicht koennen, aber man muss Assembler verstehen. Ich wurde einen Programmierer bevorzugen der es kann und benutzt hat. Ein Paradebeispiel was passiert wenn jemand gut C und C++ kann aber von Assembler, Stacks, UARTs und dergleichen keine richtige Ahnung hat durfte ich Montag erleben. Einige Wochen davor dann jemanden der keine HW-Ahnung hat aber Schaltungen entwickelt. Bzw. zu entwickeln versucht hatte. Der hat dann von selbst das Handtuch geschmissen. Ihn hat die harte Realitaet nach der Uni scheinbar voll erschlagen und der Grund war eindeutig die nicht vorhandene Praxis, er konnte nur Theorie.
Noe, unsereins benutzt SPICE und so weiter. Derzeit muss ich Mathcad lernen weil fuer einen Auftrag naechstes Jahr noetig. Wer sich in modernen Werkzeugen als alter Hase nicht weiterbildet der geht genauso unter wie der frisch Absolvent der in Sachen Praxis von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. An sich schreib ich das hier auch in der Hoffnung dass wenigstens ein paar Studenten mitlesen und nicht in diese Falle tappen. Vom Eigeninteresse her sollte mir dieser Trend zu reiner Theorie sogar recht sein, denn er beschert mir einen regelmaessigen und stetig steigenden Grundstock an Auftraegen. Das laeuft immer nach der gleichen Art. "Wir sind gerade durch die EMV gerasselt, aber die Messe ist in zwei Monaten". Oder "Wir haben ueber 25% Ausfaelle im Feld und das geht inzwischen an die Substanz hier".
Hast Du eine Ahnung was in Notfaellen alles gemacht wird :-)
Hint: Die Workman's Comp Versicherung haette bezahlen muessen wenn was passiert waere. Es steht in Amerika nicht in deren Ermessen zu bestimmen wer welchen Job zu machen hat und wer nicht.
Geht uns allen so :-)
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Gruesse, Joerg
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Du ziehst permanent Beispiele aus _Deinem_ Arbeitsumfeld und erhebst sie zum Standard. Ein ET Ing. der z.B. Tunneloxide entwickelt muß all das nicht können. Wenn er fähig ist und eine Firma ihn nicht einstellt, weil er nicht Löten kann, dann ist das absolut lächerlich... Das beste wird sein, Du stellt nur Leute ein, die auch noch Kochen und Dein Auto warten können, das gibt einen enormen Zusatznutzen....
Mann, bin ich froh dass das abgeschmettert wurde. Mir klingelt heute noch in den Ohren was mir mal jemand sagte: "Vor der Fahrt zische ich mir 2-3 Joints rein und dann kann ich locker 10h am Steuer abreissen. Die Mittelstreifen fliegen dann tanzend ueber das Auto, echt cool.
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Gruesse, Joerg
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nun ja, von 1983 bis 1999 hätten zwei republikanische Governors 16 Jahre lang Zeit gehabt diesen Grundstein wieder zu entfernen, warum haben sie es nicht getan?
Zum Beispiel eine Sicherung durch drei dünne Drähte ersetzen, wie mir mal in Moskau passiert ist. Warum drei? Weil "Boh trojcu ljubit", zu Deutsch: der Gott liebt Drei(faltigkeit). Und das war ein weltraumqualifiziertes Gerät.
wie bei Dilbert: Chef: wer ein Fehler im Programm findet, kriegt 10$ Premie. Programmierer: Hurra!! Ich programmiere mir gleich einen neuen SUV!
Selbst bei größeren Firmen ist es von Vorteil, wenn der leitender Ingeneur weiß wie herum man den Lötkolben hält und wie man ein Loch im Aluminium bohren soll, damit es nicht rechteckig wird. Schon deswegen, um sich von den Angestellten keine Mährchen erzählen zu lassen. In kleinen Firmen muß man notgedrungen Omnibus sein: löten können, Assembler programmieren, Löcher bohren, Bauteile finden/einkaufen und passablen Kaffee kochen können.
nun ja, die Ausfallversicherung für Filmschauspieler wird da schon genau drauf achten ob ein Hauptdarsteller gefährliche Stunts selbermachen darf oder nicht. Wenn die Dreharbeiten neu gestartet werden müssen mit einem anderen Hauptdarsteller wird es teuer.
vor nun auch schon wieder 13 Jahren sah ich in Frankreich in einem Supermarkt eines kleineren Ortes losen Sicherungsdraht in verschiedenen Stärken, aufgewickelt auf eine Karte. Da gab es offenbar noch Haushaltssicherungen wo man bei durchgebrannter Sicherung einen neuen solchen Draht auf den Keramikträger wickelte und wieder einsetzte. Diese Art Sicherungen wurden vermutlich vor einigen Jahrzehnten eingebaut, waren aber immer noch verbreitet.
Hier hilft es mal Stellenanzeigen durchzusehen, nur um zu sehen was heutzutage so gebraucht wird. Damit werden die Leute konfrontiert wenn sie sich gegen Ende des Studiums nach einer Stelle umsehen.
Es ist nicht nur mein Arbeitsumfeld. Als Consultant kommt man sehr viel rum, viel mehr als sich Angestellte vorstellen koennen. Derzeit bei mir in Arbeit bzw. Betreuung befindliche Projekte sind z.B. fuer: Med Ultraschall, IC Design, Chemiepumpensteuerung, Flugzeugbau, Kraftwerkssteuerung, Funkanlagen.
Ohne Praxis Know-How bekommt man da keine Schnitte. Genauso wie man ohne Englischkenntnisse voll aufgeschmissen waere. Bei mir ist es sogar so dass ich mich mehr denn je aergere dass ich in der Schule das tote Latein bueffeln musste und kein Spanisch lernen durfte. Mit ueber 50 faellt einem das nicht mehr so leicht.
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Gruesse, Joerg
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Oh, wenn das der Genosse vom KGB gehoert haette, da waere es gleich ab die Post nach Sibirien gegangen, als Zaklutchorny :-)
Haben die sowas wie RTCA/DO-160 nicht?
Bei einem Job wurde sogar erwartet, dass man einigermassen schwindelfrei ist, allerdings nicht so herbe wie bei Ralph frueher :-)
In Sachen Kaffeekochen ist mir bei Kunden schon gesagt ich solle das besser nicht mehr machen. Schluerf ... hust ... *PHTUI* ... "Willst Du hier alle in den Herzinfarkt treiben?"
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Gruesse, Joerg
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Wie denn? Es wurde ins Gesetz geschrieben, genauso wie der Governor vor Arnold diese astronomischen Pensionserhoehungen fuer Staatsbedienstete in Gesetz schrieben liess. Schaden von bis heute: Plus 2000%. Zweitausend! Volkswirtschaftlich sehe ich ehrlich gesagt keine Moeglichkeit mehr wie das jemals gutgehen kann.
Ein Gesetz kann ein Governor nicht mehr aendern. Politiker werden es nicht tun weil es hier keine konservative Mehrheit im Staatssenat gibt.
Arnold hat wenigstens fuer die Zukunft einiges davon abgebogen. Ob der neue Governor das wieder umstossen wird? Das wird man abwarten muessen. Und dann notfalls nach Tennessee oder sonstwohin umziehen.
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Gruesse, Joerg
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Fakt ist aber dass mit der freien Verfuegbarkeit solcher Substanzen DUI stark zunehmen wird. Weil man das Mitfuehren von "Tabak" im Auto nicht verbieten kann wie "Open Containers" (heisst z.B. offene Bierdose im Tassenhalter). Auch ist die Erkennung von DUI durch Polizisten draussen weit schwieriger als bei Alkohol. Bei Alkohol koennen die Leute nicht mehr in einer geraden Linie gehen und werden dann eingebuchtet. Bei Drugs schaffen sie den Test.
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Gruesse, Joerg
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Naja, wie der Vorredner schon sagt, Praxis ist oftmals einfach gefragt. Wenn ich irgendeine mechanische Hilfsvorrichtung brauche, dann kann ich das mit ein paar Strichen so zeichnen und bemaßen, daß der Kollege in der Werkstatt das ohne Rückfragen fertigen kann. Wenn dann an der Vorrichtung doch noch ein Gewinde fehlt, dann kann ich das einfach so selber schneiden. Und wenn ich für Versuche größere Teile habe, die man in der Drehmaschine spannen muß, dann kann ich damit umgehen und brauche dafür keine Hilfe. Daß das nicht der Standard zu sein scheint wird mir ab und an durch so Kommentare "Ein Inschinör kann auch arbeiten?!" bestätigt.
-ras
--
Ralph A. Schmid
http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
Das ist natürlich Blödsinn. Fahren unter Alkoholeinfluß ist auch nicht erlaubt und trotzdem muß Alkohol nicht flächendeckend verboten werden.
Dann sollte man mal darüber nachdenken, was das bedeutet. Wenn der Test die Fahrtüchtigkeit testet (würde man ja annehmen) und der Test bestanden wird, dann gibt es ja auch kein Problem.
Aber schon komisch, daß es die Polizei in D-Land hinbekommt, Fahrer unter Drogeneinfluß rauszufischen, obwohl die Blutprobe von einem Richter angeordnet werden muß. Und in Amiland, wo jeder Dorfsheriff dich wegen Speeding mal für ne Woche wegsperren kann, soll das nicht gehen.
Hatten wir in USA auch. Wir sind in die Wekstatt gegangen, haben gefragt wo die 1/4" Bohrer für Alu herumstehen sind zu Bohrmaschine gegangen und haben alles fertig gemacht. Die Jungs standen mit offenem Mund: "Was? Wissenschaftler die wissen wie die Mechanik läuft?"
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