Hallo,
ich habe einige Loopback-Messungen von verschiedenen Sounddevices gemacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass die ungeraden Frequenzen im FFT sich beim Übersprechen irgendwie anders verhalten, als die geraden.
Siehe
Messbedingungen: FFTs mit Länge 65536, Ausgang 1 bekommt nur auf den ungeraden Frequenzen (in Einheiten der FFT-Länge) Intensität, Kanal 2 nur die auf den geraden Frequenzen. Die Phase der Referenzamplituden werden zufällig gewählt und dann per iFFT das Referenzsignal erzeugt und in einer Schleife abgespielt. Das gibt rauschähnliches Geräusch. Die beiden Ausgangssignale sind also mathematisch gesehen orthogonal. Das Signal wird per Loopbackkabel wieder nach Line-In zurückgeführt und aufgezeichnet. Da die beiden Referenzsignale orthogonal sind, kann man jede Frequenz im aufgezeichneten Signal eindeutig einem der beiden Quellkanäle zuordnen. Dadurch kann ich alle 4 Übertragungsfunktionen (L->L, R->R, L->R, R->L) auf einen Schlag eindeutig unterscheiden. Die Messung lief einige Minuten und die Ergebnisse wurden im Blöcken zu
65536 Samples addiert.Das Übersprechen vom rechten auf den linken Kanal (rot) liegt bei fast
-90 dB, nahezu keine Zeitverzögerung (lila) - ziemlich gut, für ein Onboard-Device aber keine Besonderheiten. Vom linken auf den rechten Kanal (blau) kommt allerdings sehr viel mehr an (irgendetwas um die -40 bis -80 dB). Und die Phaseninformation dazu (türkis) ist ziemlich verrauscht. Das spricht eigentlich dafür, dass es sich um andere, unkorrelierte Signalquellen handelt.
Wenn ich die geraden und die ungeraden Frequenzen im Referenzsignal tausche, bekomme ich ein anderes Ergebnis. Ansonsten sind die Ergebnisse aber hochgradig reproduzierbar.
Was passiert da? Mir ist klar, dass ich wohl nicht (nur) das Übersprechen gemessen habe. Nur was habe ich dann gemessen? Und warum hat die Parität der Frequenz so viel Einfluss?
Marcel