seltsames Leuchtstoffröhren-Sterben

"gUnther" schrieb:

Ja, aber die ist dann stark nichtlinear, da der Drosselkern durch den pulsierenden Gleichstrom in die Sättigung getrieben wird. Folglich nimmt dadurch die Induktivität und damit die Impedanz der Drossel ab.

Bestimmt.

Die Energie ist im Kern der Zündspule gespeichert. Wenn die Gleichspannung lang genug angelegt wird, kommt der Kern in Sättigung, er kann keine weitere Energie des Magnetfelds mehr speichern. Der Strom steigt rapide an (!) und wird nur durch den Kupferwiderstand begrenzt und in Wärme umgewandelt. Die differentielle Induktivität geht gegen Null, und die absolute Induktivität nimmt ab. Die Energie ist dennoch weiter im Kern gespeichert und wird bei Abschalten der Gleichspannung wieder abgegeben, z.B. an die Zündkerze. Siehe dazu auch:

Wie oben schon geschrieben, geht der Drosselkern durch den pulsierenden Gleichstrom in Sättigung. Dadurch steigt der Strom und damit die Glühleistung stark an. Etwas enstpannt wird die Situation, daß nur Halbwellen genutzt werden und dadurch die Glühleistung nicht ganz so stark steigt.

Manche Modelle sind besser und manche offensichtlich schlechter konstruiert.

Hattet ihr wie der OP elektronische Schnellstarter im Einsatz?

Christian.

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Christian Koch
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Sven Sybler schrieb:

Ich habe einen ähnlichen Versuch durchgeführt: Eine alte 40-W-Drossel wurde direkt an einen 220-Volt-Stelltrafo angeschlossen: I = 0,63 A. Danach wurde eine Diode in Reihe geschalten: I >= 2,3 A und Brummen der Drossel.

Dito. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, vereinfachte Schaltpläne für die beiden Startertypen zu zeichnen. Zuerst der Schnellstarter: ___ ~ o---UUU----. .-----. L1 | | | +-----+ | | |_| | | | | | | | | | | V Th1 | | - | | |\ __ __ | _ | | |__| | | | | | t < 0,5 s +-----+ | | | | ~ o----------' '-----'

(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05

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Und der Softstarter: ___ ~ o---UUU----. .-----. L1 | | | +-----+ | | |_| | | D1-D4 | | | +-+-----. | | | A A | | | '--+ | V Th1 | | .--(-+ - | | | A A |\ __ __ | _ | | +-+-----' |__| | | | | | t > 0,5 s +-----+ | | | | ~ o----------' '-----'

(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05

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Entweder ist die Vorheizzeit Deiner Schnellstarter von Haus zu groß dimensioniert, oder, was weniger wahrscheinlich ist, bei Dir gehen alle Toleranzen (Starter, Drossel, Röhre, Netzspannung) in die ungünstige Richtung.

Offenbar sollte man Softstarter den Schnellstartern vorzuziehen.

Christian.

Reply to
Christian Koch

Nicht defekte Schnellstarter haben noch eine Widerstandspille (ev. auch PTC) eingebaut, die genau das verhindern sollten. Bei den Thyristorstartern wird IMHO der Zündwinkel verkleinert, sodass ebenfalls nicht die ganze Halbwelle ungebremst durch- rauscht.

Bei den Vorschaltgeräten nimmt man naheliegender- und sparsamer- weise eine Wechselstromdrossel (kein Luftspalt). Damit erreicht man mit einem Minimum and Eisen und Kupfer maximale Induktivität. Liegt eine Gleichstromkomponente an, bei Sperrwandlern wie etwa Autozündspule oder Eintakt-Ausgangstrafos, wird ein Luftspalt eingebaut. Dieser verlängert den magnetischen Weg drastisch, grob gesagt entspricht 1 mm Luftspalt etwa 1 m Eisen. Die Energie ist dann im wesentlichen im Luftspalt gespeichert, das Feld im Eisen dementsprechend niedriger. Leider geht damit auch die Induktivität stark zurück, und man braucht mehr Material. Es handelt sich eigentlich um andere Bauteile, übertrieben gesagt.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

Ich kenne sie gerade mit Luftspalt. Denn grad im Moment des Heizens der Katoden wird die Kennlinie max. ausgefahren. Ohne Luftspalt d=FCrfte bei die Kennlinie ausgefahren sein. Andererseits ist bei Sparsamkeit&billig inzwischen alles denkbar ;-(

--=20 gru=DF hdw

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Horst-D.Winzler

Du verwirrst mich ;-). Stimmt schon, ein Netztrafo dieser Grösse hätte viel weniger Leerlaufstrom. Aber wahrscheinlich mehr Windungen. Keine Ahnung, wer gewinnt. Auch kann ich lange auf diese Bretzel-Kerne starren und werd nicht schlau, ob da ein Luftspalt ist und wie gross der wäre. Beim Starten fliesst kurz etwa 600mA (?) und der Strom wird ziemlich dreieckförmig, d.h. man ist verdammt nah an Sättigung. Bei Startern mit Diode (und R, DEOS etwa) geht aber die Drossel definitiv in Sättigung und ich sehe Stromspitzen bis 2A oder so. Die Wendeln werden stark geheizt, bis lokal sogar auch eine Entladung stattfindet. Kann mir nicht vorstellen, dass das der Kathode gut tut. Daher wollte ich den Test aber auch nicht länger durchführen. Die Drosseln sind sicher "wirtschaftlich" optimiert, sieht man schon an den beträchtlichen ohmschen Verlusten. Sehr mies sind die Drosseln in diesen slim-line Leuchten, die werden dementsprechend noch heisser (auch wenn diese Leuchten für Einbau auf Holz zugelassen sind).

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

Vielleicht sollte man eine solche Leuchte mal an den (Holz-)k=F6pfen von den "Leuchten" montieren, die sich sowas ausgedacht haben... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms schrieb:

Die Verantwortlichen haben mit Sicherheit Designerleuchten in ihren B=FCros. Was anderes k=E4me f=FCr sie garnicht infrage. Den "Dreck" produzieren sie nur f=FCr "Dumme" die ihnen solch einen Lebenswandel finanzieren ;-((

--=20 mfg hdw

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horst-d.winzler

te

Ich dich... Nie nimmer ;-)

Mein Eindruck war beim Schlachten solch einer Minidrossel, da=DF anstelle eines un=FCbersehbaren Luftspaltes, lediglich den mag. Querschnitt stark vermindert war. Leider war eine genaure Inspizierung damals nicht m=F6glich ;-(

Denkbar w=E4re das sie dadurch im Betrieb mit weniger Fe und auch weniger Cu auskommen. W=E4hrend des Heizens der Katoden aber das bischen Fe dann halt in S=E4ttigung f=E4hrt?

Ist ja nur f=FCr kurze Zeit. Wehn st=F6rts, au=DFer mir, wenn Katoden =FCberlastet werden?

Ich habe auch so einen elektronischen Starter. Drossel brummt wie Sau. Funktionniert aber nicht im kapazitivem Zweig.

Ist gut f=FCr Wirtschaftskreislauf. Alle habe was zu tun. Hersteller, Verk=E4ufer, Entsorger. Der Besitzer darf sich um Ersatz k=FCmmern ;-)

Das sieht aus, als w=FCrde w=E4hrend des Heizens die Spannung =FCber der Brennspannung liegen?

Feigling ;-)

Vielleicht f=FCr feuchtes oder bromiertes Holz? Ist ja heutzutage vieles m=F6glich ;-)

--=20 mfg hdw

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horst-d.winzler

Obiger Starter ist mit Diode und "schnellem" Glimmstarter. Startet sehr schnell, jedenfalls die erste Woche. Nachher gehen die Dinger gleich lahm wie konventionelle. Keine Ahnung, woher der Hype kam. Von Vorteil ist nur der Thermoschalter, der flackernde Lampen definitiv abstellt.

Mit den vollelektronischen Startern hab ich auch feststellen müssen, dass sie mit auf kapazitiv gequälten Vorschaltgeräten nicht gehen. Diese VG haben IMHO eh etwas wenig Vorheizpower. Da es ein Einröhrengerät war, hab ich den C überbrückt; die Drossel war praktischerweise baugleich zum L Gerät. Hoffe, habe die PFC-Vorschriften jetzt nicht verletzt ;-]

Bei geheizter Kathode ist das schnell passiert.

Mal sehen. Ein Kollege hat ein Talent, Industrie-, Militär- und sonstige Restposten aufzuspüren. Neulich hat er im Armeeramsch neuwertige Leuchtstofflampen zu IIRC weniger als 1/10 Ladenpreis bekommen (die alten 40mm Dinger, egal). Vielleicht krieg ich da mehr Testmaterial ;-]. Durch ähnlich günstig erhaltene Automaten hat er bei der Renovation seine Versorgung auf IIRC 70 getrennte Kreise aufgeteilt :-]. EVU fand das noch toll.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

Rolf_Bombach schrieb:

Pollin, Artikel 531 134 ;-)

Oder so :)

Bernd

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Bernd Laengerich

Ich habe den Schaltplan des ELV-Schnellstarters vorliegen (ELVjournal, Sonderausgabe 1994, S. 25ff.) Zum Thyristor im Hauptzweig liegen fünf

1N4007 in Reihe. Ein Widerstand oder Kaltleiter ist bei diesem Schnellstarter zur Strombegrenzung nicht vorgesehen.

Das übernimmt beim ELV-Schnellstarter ein 150-k-Widerstand in Reihe zum Gate des Thyristors TN22. Bei einem Zündstrom von 2 mA (laut ELV) ergibt sich eine Zündspannung von 300 V und damit ein Zündwinkel von

72 Grad. Laut ST-Datenblatt [1] ist der Zündstrom aber < 1,5 mA, d.h. der Zündwinkel < 44 Grad.

Bei der ELV-Schaltung ist der Zündwinkel also direkt abhängig vom Zündstrom des Thyristors. Dementsprechende Bauteiltoleranzen wirken sich folglich auf den Vorheizstrom der Leuchtstoffröhre aus. Im ungünstigen Fall sinkt die Lebensdauer der Glühwendeln überdurchschnittlich.

ELV gibt für eine 40-W-Leuchtstofflampe und diesem Schnellstarter einen Effektivheizstrom von 970 mA an, der wegen des nichtsinusförmigen Stromverlaufs mit "speziellen, extrem aufwendigen Meßverfahren" ermittelt wurde.

Christian.

[1]
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Christian Koch

Leuchtstofflampen wurden AFAIK in der Vergangenheit oft in Reihe kompensiert. Auch bei der Duo-Schaltung kann in einem Zweig ein Kondensator in Reihe liegen, um durch Phasenverschiebung das Flimmern zu vermindern. Bei Reihenkompensation funktionieren die elektronischen Schnellstarter nicht, da der Kondensator den Gleichstrom wirksam blockiert. Bei Parallelkompensation dürften keine Probleme auftreten.

Christian.

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Christian Koch

Am Wed, 16 Aug 2006 21:45:10 +0200 schrieb Christian Koch :

Das kann nicht funktionieren, der Strom zweier in Reihe geschalteter Röhren ist zwangsweise in Phase.

--
Martin
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Martin

Martin schrieb:

Bei der Tandem-Schaltung wäre es so, wie Du es beschreibst. Bei der Duo-Schaltung, die ich meine, gibt es zwei separate Stromkreise, siehe hier:

Christian.

Reply to
Christian Koch

Krank.

Tja, im Zeitalter der Digitaltechnik hat wohl jemand übereifrig die alten Dreheiseninstrumente weggeworfen...

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf_Bombach

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