Nachtrag Ingenieurmangel

Moeglich, in Europa gibt es ja prozentual mehr Raucher. Hier hatte das vor ueber 10 Jahren verordnete Rauchverbot nichts gross ausgemacht.

Ich denke eher es sind die Preise. Manche Kneipiers dachten nach der Euro-Umstellung offenbar den fetten Reibach machen zu koennen indem sie einfach das Euro-Zeichen ueber die Buchstaben "DM" klebten. Der Schuss ging aber nach hinten los.

Unser japanisches Restaurant tat zum Einsatz der Wirtschaftskrise genau das richtige: Happy Hour gilt immer, Bier zu 50% was es vorher war. Ein grosser Pott Hefeweisen vom Fass (irgendwo zwischen halbem und ganzem Liter) kostet $3.50. Das hat den Umsatz massiv angekurbelt und sie haben die Preise bis jetzt so belassen. Wenn wir da doch bloss ohne Auto hinkaemen ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Joerg schrieb:

Warum nicht, kann beim Nein-Sagen passieren. Dir zur Zeit vielleicht gerade nicht, aber wenn Du z.B. in einer Firma angestellt bist, die ihre Entwicklung auf Marschflugkörper umstellt?

Also ich schreibe hier schon Bewerbungen. Ziemlich viele sogar und je mehr ich schreibe, desto mehr Absagen kommen. Die letzte Woche war ich allerdings nicht so fit, weil ich so viele Schmerztabletten genommen habe. Mir wurde der Termin beim Kieferchirurgen wegen fehlender Harz-IV-Bewilligung abgesagt - gegen die Offenlegung der Vermögenswerte meiner Mutter zu protestieren, war wohl ein Fehler, egal, wie eindeutig da die Rechtslage ist. Da sehe ich ein neues Hobby auf mich zu kommen - viel schlimmer als technische Literatur sind Gesetzbücher auch nicht. Kein Wunder, dass da regelmäßig irgendwelche Sachbearbeiter abgestochen werden... :o/

Vergiss das mit dem Freiberufler, nach meinem Konkurs kann ich nicht mal einen Handy-Vertrag abschließen und habe ein Schufa-Rating von 5%.

Dann fällt mir nur noch "politisch gewollt" ein, warum auch immer. Dass hier so viele Jobs weggefallen sind, ist IMHO ganz klar dem Willen nach einem "Niedriglohnland" geschuldet und das nutzt nur den Konzernen, also dem Gewinn als Selbstzweck. Damit wäre ich wieder am Anfang meiner Argumentation - wenn Dir eine bessere Lösung für die großräumige Arbeitsplatzvernichtung einfällt, als kurzfristiger Gewinn, würde mich das weiterhin interessieren.

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Edzard Egberts

Stimmt, da war was. Keipe kann ich mir aber schon seit der Euro-Einführung nicht mehr leisten...

Das überzeugt mich nicht, schließlich ist die Euro-Umstellung schon 8 Jahre hier, 2009 war *Wirtschaftskrise*! Das bedeutet gerade nicht, dass

2009 die Preise gestiegen sind, sondern ich meine sogar, die Preise sind teilweise deutlich gefallen und in manchen Branchen haben sich die Geschäfte gegenseitig kaputt gemacht.

Ich würde sagen, hier gehen die Leute seit Beginn der Wirtschaftskrise nicht mehr in Restaurants - ohne Nachfrage bringt das beste Angebot nichts und beim Preise senken kommt man irgendwann an eine Asymptote.

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Edzard Egberts

Wuerde mir nichts ausmachen, aber wem das nicht passt der muss dann einen neuen Job suchen.

Das ist traurig. Was waere denn wenn Du Dich mit Deiner Mutter zerstritten haettest und sie jegliche Auskunft verweigern wuerde?

Wuerden sie Dir das Einkommen gleich wieder wegnehmen? Dann waere natuerlich die Motivation gering. Aber wenn eine Deiner Bewerbungen zuendet taete dann nicht beim Job das gleiche passieren?

Warum mein Fachbereich in Deutschland einging? Das hat viele Gruende. Standortnachteile an denen man was haette tun koennen. Hatte ich versucht, war in einem Medizintechnikkreis der Landesregierung zu eben diesem Zweck. Keiner tat was, ergo ausgewandert. Aber auch in Unternehmen liegen Gruende, mangelnde Innovationswilligkeit. Ein Projekt das wir gerade machen, da haben uns einige mal gesagt "Ja seid Ihr denn verrueckt?". Muss man sich schonmal ganz weit aus dem Fenster lehnen wenn man Spitzentechnologie produzieren will.

Gibt noch viele andere Gruende, die man eher bei Gewerkschaften und dem System an sich suchen muss. Zum Beispiel stehen manchem amerikanischen Investor die Nackenhaare hoch wenn er was von Betriebsrat oder so hoert. Da nimmt er oft sein Geld und geht damit woanders hin.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Frage doch mal einen Pastor zu dem Thema. Es steht nirgends in der Bibel dass Gott das Geldverdienen nicht gutheisse. Im Gegenteil, es steht drin dass jeder der faehig ist auch arbeiten und sein Paeckchen selber tragen solle. Man soll es aber nicht uebertreiben und den Mammon selbst vergoettern, und natuerlich andere Leute nicht dabei betruegen. Persoenlicher Reichtum sollte nicht das Hauptziel eines Menschen sein und er soll sein Geld sinnvoll einsetzen. U.a. karitativ. Und da zieht bei mir die uebliche Ausrede "Das brauche ich nicht, dafuer zahle ich doch schon Steuern" ueberhaupt nicht.

Selbst der Apostel Paul hat (nach den schlimmen Zeiten vor seiner Bekehrung) einen guten Teil seines Lebensunterhalts als Selbststaendiger verdient. Als Zeltmacher.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Witzig...genau zu diesem Ergebnis bin ich auch gekommen. Aber ET paßt auch...

-ras

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Ralph A. Schmid

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http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Dafür sind die Läden aber nach wie vor gut besucht...

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Joerg schrieb:

Ich habe um 1990 mal einen Radiobeitrag gemacht, über die Berufschancen von Informatik-Absolventen der Uni Bremen. Arbeitsamt (hieß damals noch so) sagte: Nicht vermittelbar, zu schlechte Ausbildung. Uni sagte: Wir bilden nur für die Wissenschaft aus und fordern Opferbereitschaft.

Das ist die Basis für die MINT-Fächer gewesen. Heute versuchen sie verzweifelt, mit Technologie- und Wissenstransfer sogenannte StartUps rund um den Campus zu gründen. Ich habe einige in Erinnerung, die sich als Rohrkrepierer entpuppten, weil die Leute die technische Entwicklung nicht überblickten und von daher Wolkenkuckucksheime bauten, die am Markt keine Chance hatten.

Naja, und heute fragen Theologen im Radio die Informatiker vom RoboCup nach der Bedrängnis des Menschen durch die Weltherrschaft der Roboter.

Holger

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Alzheimer ist ganz toll. Man lernt ständig neue Leute kennen.
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Holger

Viele haben mehr, noch mehr haben weniger und ganz viele haben noch weniger. Einkommensschere halt. ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

OH MEIN GOTT!

6% weniger Umsatz im Krisenjahr 2009

Das ist doch lächerlich. Wenn die Leute weniger Geld haben, dann geben sie weniger aus. Ist das eigentlich *so* schwer zu verstehen? Der "Außer.Haus-Konsum" (Zitat) ging zweistellig zurück. Na klar. Bier ist in der Kneipe 3x so teuer wie im Getränkemarkt. Wenn man sparen muß, ist das eine prima Möglichkeit.

Wenn die Brauereien einen Verantwortlichen suchen: die Politik. Die opfern schon seit Jahrzehnten den Binnenkonsum für den frag- würdigen Titel eines Exportweltmeisters.

Aber keine Frage; wenn die Leute in Deutschland (!) am Bier (!) sparen, dann gehts ihnen wirklich dreckig!

XL

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Axel Schwenke

Hallo,

Joerg schrieb:

...[...]...

Hier in D sieht es extrem übel aus. In den Bereichen hast die Altersmäßig ansteigende Erwerbslosigkeit, die eine Quote von 50% im Alter von irgendwas um die 50 erreicht. Daher kann man sich in D Deine Denkweise in Alter (also über 40) selten leisten.

Hinweis: 2008, also als die Krise kaum so richtig zu spüren war, hatten wir rund 18% Erwerbslosenquote bezogen auf die gesamte Erwerbsbevölkerung. Und gerade bei den Ings. war die reale Quote schon über dem Durchschnitt. Und das wurde auch durch die günstige Altersverteilung der Ing. noch gehybscht.

...[...]...

Das US-Gesundheitssystem ist auch schwer hatschi! Aber das ist eine andere Geschichte. Das müssen die Gringos selber merken und endlich reparieren.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Okay, beenden wir die Diskussion über Ethik.

Falsches Thema - die Rechtslage ist absolut eindeutig, es gibt ein "Sozialgeheimnis", das hier greift und es liegen Gerichtsurteile vor, nach denen schon die Fragestellung nicht gerechtfertigt ist. Das Problem ist nur, dass ich damit wahrscheinlich schon besser informiert bin, als die Sachbearbeiter und sowieso schon über 100.000 Klagen vorliegen. Ich muss hier nicht irgendwie herumlavrieren (das ist auch gar nicht meine Art), sondern bin denen schon sehr weit entgegen gekommen (eigentlich hätte ich noch das Recht auf eine angemessene Wohnung und schon vor sieben Monaten die ersten Anträge stellen können), brauche eine Krankenversicherung und mir zerfällt die Kleidung am Leib.

Meine Mutter spart übrigens auf ein neues Gebiss, aber hier wird niemand dem deutschen Staat irgend etwas offen legen, wenn das nicht ganz eindeutig gesetzlich zwingend erforderlich ist. Das hat nicht mal etwas mit Prinzip zu tun, sondern meine Mutter hat einen Weltkrieg miterlebt und ich traue dem deutschen Staat keinen Millimeter mehr über den Weg, da mir alle paar Jahre das Leben zerstört wurde.

Ja, Jein und Ja. Mein Einkommen lag eigentlich nie wesentlich höher als "gerade über die Runden kommen" (als der Laden endlich richtig lief, kam der Euro, bzw. die Wirtschaftskrise), trotz Lohnpfändung würde sich meine Situation mit fester Anstellung deutlich verbessern. Aber ich kann keine Verträge abschließen, müsste jeden Umsatz mit den Konkursanwälten abstimmen und könnte keine Rücklagen bilden. Zum dritten Mal von vorne, diesmal noch mit einer Hand auf den Rücken gebunden und ohne den geringsten finanziellen Spielraum? Warum sollte ich mir das _noch_mal_ antun, wenn andere Leute mit weit geringerer Qualifikation besser über die Runden kommen? Damit noch mehr Ingenieure kein Geld bekommen, weil ich für absolutes Dumping arbeite?

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Edzard Egberts

Hallo,

Joerg schrieb:

...[...]...

Aha? Du kennst das Verhältnis von Arbeitssuchenden zu offenen Stellen in D? Nein? In Zeiten von Vollbeschäftigung in der eigenen Qualifikation ist das durchaus kein Problem, aber zur Zeit ist das bereits schwierig und ab einem gewissen Alter fast unmöglich.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Die übrig gebliebenen zumindest. Ich bin hier vor zwei Wochen mal Samstag abend durch die Innenstadt gelaufen und war entsetzt, was hier

25 Jahre später noch übrig geblieben ist, obwohl die Stadt eigentlich mehr Einwohner hat.
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Edzard Egberts

Zuhause darf man auch rauchen ... Mal sehen was die Abstimmung hierzu am 4. Juli in Bayern ergibt.

Statistik hat in den 20er Jahren ergeben daß die Leute bei Kaffee, Tee, Zigaretten ( d.h. Importrohstoffe ) trotz steigender Kosten nicht gespart haben. Man war nach 1933 als Devisen- bewirtschaftung einsetzte darauf bedacht diese Waren verfügbar zu halten um nicht an Popularität zu verlieren.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Hallo,

Edzard Egberts schrieb:

Nein! Das ist so eben nicht unbedingt richtig. Man konnte es sehen, aber hatte keinen richtige Zugiff auf sinnvolles Zahlenmaterial. Eti haben eine Verweildauer von irgendwas um oder unter 3 Jahren, sind also nicht sehr gut dran. Das Ausmass der Unterbeschäftigung ist IMHO erst seit Anfang dieses Jahrtausend so richtig abschätzbar.

Hat das Studium keinen Spass gemacht? Hast Du kein echtes Interesse an E-Tech? Dann war es ein Fehler.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Hallo,

Thomas 'tom' Malkus schrieb:

Bravo! Macht nur so weiter! Joerg bekommt bald richtig Angst und wird nie wieder zu Besuch nach Deutschland kommen. Vielleicht wird er auch nie wieder Geschäfte mit deutschen Partner machen wollen! Ehrlichkeit ist absolut kontraproduktiv!

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Uwe Borchert schrieb:

Das Studium war grauenhaft, da hatte ich noch nach 10 Jahren Albträume und Prüfungsstreß! Was das Interesse an E-Tech angeht - dafür lebe ich, nur habe ich im Alter von 46 Jahren so langsam das Gefühl, dass es im Leben noch etwas mehr geben sollte.

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Edzard Egberts

Hallo,

Joerg schrieb:

...[...]...

Wer kein Geld hat kann sich kein Bier leisten. Hier in D gedeihen nur die Billichmarken, der Rest macht immer weniger Umsatz, sogar die Gesamtmenge sinkt. Hier in D sind die Einkommen der breiten Masse seit zwei Jahrzehnten mehr oder weniger stetig am Sinken. Durch die Krise ziehen andere Länder nach, so sind die Einkommen der Griechen im freien Fall und für die Meisten auf den Weg in die Armut. Wo soll da der Konsum her kommen?

Der angegebene Bericht ist kein Indiz für sichere Jobs. (Btw: Reuters sind die mit tollen Photoshop-Experten.) Eine Großbrauerei kann durchaus wachsen, aber zu Lasten vieler kleiner Brauereien. Dabei werden dann mehr Arbeitsplätze ab- als neue aufgebaut.

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

Hallo,

Thomas 'tom' Malkus schrieb:

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Ich melde Bedenken an. IIRC fing das hier in D schon vor einigen Jahren an. Ich habe leider keine Zahlen als Zitat, aber bereits 2007(?) kamen Meldungen über Umsatzrückgänge bezogen auf 2006(?).

MfG

Uwe Borchert

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Uwe Borchert

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