Mein erstes Lötaben theuer

Hallo,

ich habe gemeint, ich könnte eine Platine selber bestücken. Jetzt habe ich die Platine in der Hand und alles ist deutlich kleiner als ich dachte.

Mein vorgestellte Hauruckmethode: Beinchen durch, Lötzinntropfen drauf und Rest vom Beinchen abschneiden löst sich gerade regelrecht in Luft auf.

Wann schneidet man die Beinchen ab und wie viel Überstand sollte man nehmen, wenn man vor dem Löten abschneidet?

Dann die Bestückungsreihenfolge. Ich habe zuerst gedacht von einer Seite zu der anderen Seite der Platine. Jetzt würde ich sagen, je flacher das Bauteil, desto früher wird das Teil eingelötet. Was ist schlauer?

Was für eine Dicke sollte die Lötspitze und das Lötzinn nicht überschreiten?

Viele Grüße Stephan

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Stephan Zitzmann
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Wieso? Abgesehen davon, daß "Lötzinntropfen drauf" bedeutet "Bein direkt an Lötstelle erhitzen, Lötzinn zugeben, sauber verfließen lassen, Lötkolben entfernen und Lötstelle erschütterungsfrei erstarren lassen", ist das doch ein Plan?

Man schneidet nicht vor dem Löten ab. Dafür hat man einen guten kleinen Seitenschneider.

Recht egal, wenn wir nicht über große Türme (stehende Elkos etc) reden.

Kleine Lötspitze, temperaturgeregelter Kolben ab 50W. Man kann auch mit einer 16W-Nadel arbeiten, wenn es nur um kleine Mengen geht, aber dann kann man beispielsweise das Anlöten von Blechen/Schirmen vergessen.

Und es geht deutlich langsamer, weil die Erholzeit des Kolbens nicht zu vernachlässigen ist.

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David Kastrup
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David Kastrup

Geschmacksache. Es gibt Vorschneider und Nachschneider. Und vermutlich auch Wechselschneider. :-) Aber die meisten Leute schnibbeln IMHO vorher. Etwa 1-2mm sollten rausstehen. Aber ich wuerde das nicht zu genau nehmen.

Dann muss man noch die Bieger und die Bruzzler unterscheiden. Die einen biegen den Draht vor dem abkneifen etwas. Das hat den Vorteil das einem das Bauteil nicht aus der Platine faellt. Ist aber dafuer sehr unangenem wenn man ein Bauteil nochmal entfernen muss. Die anderen lassen es gerade und halten das Bauteil mit dem Finger fest. Das fuehrt gelegentlich zu Brandstellen. Besonders wenn man noch nicht so fix ist.

Da gibt es auch unterschiedliche Strategien. Wenn man einen Bausatz ohne zu denken nachbaut dann wuerde ich auch mit den flachsten Teilen anfangen. Bei Erstinbetriebnahmen mache ich es so das ich Baugruppen einzeln in Betrieb nehmen kann. Also erstmal das ganze Schaltnetzteil bestuecken und dann pruefen ob wirklich 5V rauskommen und danach dann den Prozessor bestuecken...

Auch das ist eine Frage des persoenlichen Geschmacks. Ich loete immer nur mit 0.3er und 0.5er. Es gibt aber auch Leute die nehmen fuer alles

0.8er. Bei der Loetspitze wuerde ich dir empfehlen etwas mit 1-2mm zu nehmen. Schliesslich machst du da gerade grobe Schlosserarbeiten mit bedrahteten Bauteilen. :)

Olaf

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Olaf Kaluza

An sich schneidet man hinterher ab. 1-2mm ist ueblich.

Ist ziemlich wurscht. Am schnellsten geht es bei mir wenn ich Bauteile gleicher Bauart nacheinander einloete. Z.B. alle 1k Widerstaende, dann alle 0.1uF Kondensatoren und so weiter. Wenn Du die Beinchen ein wenig zur Seite knickst fallen die Bauteile beim Umdrehen nicht raus.

ESD-empfindliche ICs und Halbleiter loetet man am besten als letzte ein, und mit ESD Schutz. Das gilt insbesondere fuer Feldeffekttransistoren (MOSFET und JFET).

Loetzinn sollte moeglichst nicht ueber 1mm Durchmesser haben. Die normale mitgelieferte Weller Loetspitze tut es fuer bedrahtete Bauteile gut, duerfte bei anderen Loetstationen aehnlich sein.

Gutes Gelingen denn. Und immer dran denken, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wir haben alle mal angefangen. Und ja, es sei zugegeben, wir haben auch dabei geflucht.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

e

Make Pics! :-)

Gruss Harald PS: In den DSE-FAQ:

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#F.4 gibts auch einige Tips zum L=F6ten. Ansonsten, wir haben alle einmal angefangen... :-)

Wenn Du mir eine Geige o.=E4. in die Hand dr=FCcken w=FCrdest, w=E4re das Ergebnis sicherlich schlimmer als Deine ersten L=F6tversuche. :-)

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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms schrieb:

Als Kind/Jugendlicher hat ein Freund auf dem Dachboden mal eine Geige nebst Bogen von seiner verstorbenen Tante gefunden. Der Plan, damit Musik zu machen, wurde umgesetzt: Geige auf den Tisch legen und "drauflossägen". Das Haus war eine zeitlang vermutlich ungezieferfrei...

Bernd

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Bernd Laengerich

Am 30.04.2010 22:03, schrieb Joerg:

an sich ja, mach ich i.d.R. auch so. Aber! Als ich meine Ausbildung machte (1981) war unser Lehrmeister absolut in Rage wenn wir das vor dem Löten machten. Wir mussten das so machen: Bauteil durch, Beine leicht anschrägen, ca. auf 1,5 bis 2mm zurückschneiden, löten. Begründung war damals, das man mit dem Elektronikschneider bei ungüstigem Winkel den Anschlussdraht so belastet, das die Lötstelle bricht. Ok, habe ich noch nie erlebt, aber was einmal sitzt, das sitzt! Ich zeige es meinem Lehrling übrigens genauso. Sieht jedenfalls professioneller aus als die nach dem Löten "abgefressenen" Beinchen.

Gruss Ralle

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RalleH

Stephan Zitzmann schrieb:

Das ist ein guter Plan. Beuteile reinstecken, Beinchen etwas zur Seite biegen, damit die Teile nicht wieder herausfallen, Platine umdrehen und löten, Beinchenrest abknipsen. Die stehenden Teile zuletzt einlöten.

Bernd

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Bernd Laengerich

Allerdings: Selbst automatische Bestueckung laeuft mit Abschneiden nach dem Schwallbad. Da fahren mehrere Fraesteller unter dem Board in 1-2mm Abstand entlang und es regnet Anschlussdraehte.

Wenn die Loetstelle beim Abpitschen bricht sollte man sich das mit dem Loeten nochmal genau erklaeren lassen :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Eher kommt der Loetende bei unverkuerzten Drahtenden garnicht bis schlecht an die zu loetenden Stellen. Bei Drahtigeln kann es auch zu mehr oder weniger bemerkten Loetbruecken kommen. Jetzt kommt sicher gleich der Einwand, bei mir ist sowas noch nie passiert. Es soll aber auch Leute geben, die noch nie eine vollbestueckte Europlatine geloetet haben. ;=)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Dritte Alternative: Schaumgummi mit doppelseitigem Klebeband auf einer Platte befestigt. Damit drückt man die noch nicht gelöteten Bauteile nach unten, setzt eine Klammer und kann dann das ganze Sandwich auf den Kopf drehen. Anschließend kann man in aller Ruhe alle 53 Widerstände und Dioden löten. Als Schaumgummi hat sich das orangene Gummi bewährt, das man zum Verputzen verwendet.

Erst die flachen.

en mache ich es so das ich Baugruppen

Alternativ: Alles Bestücken und nur gezielt einzelne Bauteile rauslassen, so dass einzelnen Baugruppen vorläufig außer Betrieb sind.

Lötspitze: Nimm das Dickste Eisen, das mechanisch noch gleichzeitig an Bein und Kupferring kommt.

Bei bedrahtetet halte ich 1mm für sinnvoll -- Ist auch deutlich preiswerter als 0.3 mm.

Eben deshalb würde ich mindestens 3.5 mm nehmen. Eine 1 mm Spitze hakelt spätestens bei der 1N4007-Diode.

------

--
Kai-Martin Knaak
Öffentlicher PGP-Schlüssel:
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kai-martin knaak

Kalte Lötstellen sollte man ja auch nicht machen.

Bei empfindlichen Bauteilen ohne große eigene Wärmekapazität schlägt ohne Restdraht fast die volle Löthitze ins Bauteil.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Am 01.05.2010 07:28, schrieb David Kastrup:

das ist wie bei Michel aus Lönneberga , "plötzlich ist es Unfug" in dem Fall kalte Lötstelle ;-)

deswegen hält man ja von der anderen Seite den Anschlußdraht mit ´ner Flachzange gegen!

Ralle

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RalleH

Hast du dir das mal genau angesehen? Wie du schon geschrieben hast, das ist ein Art Fräskopf, die Kraft geht da eher seitlich rein. Beim Abschneiden mit ´nem manuellen Werkzeug kann ich mir vorstellen, das der Anschlussdraht axial belastet wird.

Ich hab´s auch noch nicht geschafft, aber ich versuche immer zu ergründen, warum es uns damals so erklärt wurde.

Ralle

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RalleH

Doch, die groesste war 3HE und etwa 40cm tief. Lochraster, sowas gab's in den 80ern. Ich hatte immer ein Stueck weitergeloetet und dann abgeschnitten. Aber weniger weil man schlecht drankam sondern weil die langen Enden viele Schrammen an den Haenden hinterliessen, die am naechsten Morgen beim Duschen brannten.

Im Prinzip ist es egal, wer mag soll vorher abpitschen :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, und ziemlich viel. In Fernost stehen die Bandgeschwindigkeiten oft auf voller Suppe. Da kannst Du die Richtung des Platinentransports noch hinterher sehen.

Man sollte natuerlich nicht den Tag vorher Holz spalten und dann den Seitenschneider so wie die Axt umklammern :-)

Unsereins wurde in Sachen Loeten nix erklaert. Ich bin zum Eisenwarenhaendler gegangen, habe mir dort fuer DM 9.95 einen Loetkolben gekauft. Italienisches Fabrikat ohne Schutzerde . Dann heimlich selbst das Loeten beigebracht, weil ich zu jung war und meine Eltern das noch nicht erlaubten.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 01.05.2010 17:40, schrieb Joerg:

Azubi 1. Lehrjahr? Kommt dem wohl recht nahe ;-)) Kraft ohne Ende, jedenfalls die sportlicheren, und die humane Festplatte mit massenhaft leeren Sektoren *bg

Ich habe vom Grossvater ´nen Lötkolben (1975) bekommen, da war noch Röhrenzeit. Ergo konnten die Klumpen etwas grösser sein. So richtig löten lernst du erst, wenn´s liebe Taschengeld für Bauelemente nicht reicht und man Platinen schlachtet.

Selig waren die Zeiten...

Ralle

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RalleH

RalleH schrieb: ...

Kommt mir bekannt vor: Ich habe meinem Vater zum 38. Geburtstag (damals war ich 12) eine Lötpistole geschenkt und mir das von Muttern sponsoren lassen. Ratet mal, wer dann das Teil benutzt hat....

Ach ja, vor 40 Jahren, seufz :-( Wolfgang

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Wolfgang Lindner

"Olaf Kaluza" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@criseis.ruhr.de...

Hi, also ich nehme den Seitenschneider. Ohne Vorschnitt. Allerdings hab ich verschiedene Arten, welche mit kräftigen Backen, aber beidseitigem Anschliff, die eine "Spitze" hinterlassen, und welche mit grader Fläche, die nahezu glatt abschneiden und kaum was rausstehen lassen würden.

Das ist manchmal etwas wenig, insbesondere bei Erstlingen sind die Bauteile dann final verbraten, wenn man sich vertutet hat und die an anderer Stelle besser passen täten, aber dann nicht mehr genug Bein haben...

Es gbit auch die Kunstflechter, manche haben sogar eine spezielle Zange dazu, biegen federnde Schwünge und erlauben dem bauteil, mit ordentlich "Bodenfreiheit" selbsthaltend "einzurasten". Sieht hinterher etwas hochbeinig aus, erlaubt aber mehrfache Verwendung und guten Kontakt zwecks Nachmessung.

Ich denke eher an die Teile zuerst, die den Einbau am ehesten sicher nur einmal erleben. Und die das Handling erleichtern. Manchmal ist ein fetter Elko ein guter Behelfshandgriff :-)

Nimm den Standardsatz eines guten Kolbens, so ab 16Watt zum reinen Einlöten, ab 50Watt für alles....damit umzugehen lernt sich leicht. Feinere Spitzen haben Vorteile, bloß in ungeübter Hand auch Nachteile. Und Geduld strapazieren diese schnell. Schon mancher Anfenger hat wegen zu feiner Spitze sich selbst den Spaß verdorben.

Ein guter Anfengerkolben ist der Ersa Tip260, wimre 16Watt, der hat eine recht universelle Spitze.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Das ist wahrlich der geborene Kapitalist, Du haettest bei einem Wertpapierunternehmen anfangen sollen :-)

Tja, ich denke hier in der Gruppe sind die meisten in der Altergruppe :-(

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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