Mein erstes Lötaben theuer

Nun ja, wir haben uns an der FOS im Praktikum mit 1.5 oder 2.5 qmm-Drahtstückchen, abgeknipst mit dem feinen Seitenschneider, recht intensiv beschossen. Da geht schon was :-)

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras
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Wenn man sich das unter dem Mikroskop ansieht, merkt man, wie der Draht eigentlich zerquetscht wird. Das ist auf jeden Fall eine mechanische Belastung der Lötstelle (Stauchung).

Wie dem auch sei, IPC-A-610C "Acceptability of Electronic Assemblies"

erlaubt das Schneiden nach dem Löten, wenn:

6.5.1 Lead Cutting After Soldering

"Leads may be trimmed after soldering provided the cutters do not damage the component or solder connection due to physical shock. When lead cutting is performed after soldering, the solder terminations are to be visually inspected at 10X to ensure that the original solder connection has not been damaged, (i.e. fractured or deformed). As an alternative to visual inspection, the solder connections may be reflowed. If the solder connection is reflowed this is considered part of the soldering process and is not to be considered rework."

Dass man das Basismetall des Drahtes _ausserhalb_ der Lötstelle sehen kann, wird auch akzeptiert.

Gilt für Anwendungsklassen 1 (consumer, Computer-Müll und ähnliches wenn's kein wirklicher Verlust ist)

2 (uninterrupted service wanted but not critical) und 3: Live support, flight control..

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Nicht so schnell aufgeben. Löten ist keine Magie. Ganz im Gegenteil, wenn die Zutaten stimmen, klappt es zuverlässig. Die Zutaten:

1) Eine vernünftige Lötstation. (Selbst Billig-Ausführungegn sind dramatisch besser als jeder Brat-, äh. Lötkolben) 2) Eine ausreichend dicke Lötspitze. (Die dickste, die mechanisch passt.) 3) Eine metallisch glänzende Spitze. (Stumpfes Oxid leitet die Wärme schlecht. Im Notfall die Spitze im heißen Zustand mit Stahlwolle abrubbeln und dann neu verzinnen.) 4) Erst die zeverlötenden Teile beide(!) mit der Lötspitze Aufheizen. Also mit der lötspitze gleichzeitig an den Draht und an den Kupferring gehen. 5) Etwas Lötdraht zuführen. Das Lot sollte sich sofort auf die Lötstelle verteilen. Länger mit der Lötspitze "nachheizen" bringt nichts.

Wenn dann immer noch reihenweise kalte Lötstellen auftreten, sollte man jemanden erfahrenen zuschauen lassen. dem wird wahrscheinlich noch vor der ersten Lötung irgend etwas grundsätzliches auffallen.

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Kai-Martin Knaak
Öffentlicher PGP-Schlüssel:
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?op=get&search=0x6C0B9F53
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kai-martin knaak

Ein Bekannter schaffte es mal dass so ein Drahtende in ein Tek Scope reinzischte, genau durch ein Gehaeuseloch durch. Zusch ... *PFUFF* ... vierstellige Reparaturrechnung.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Bei letzterem wird ohnehin alles gruendlichst inspiziert und dann versiegelt. Wenn Du an einer versiegelten Platine zum Messen durchstechen musst dann muss nachher wieder versiegelt werden, sowie meist ein Dateieintrag mit Name und wo man gemessen hat erfolgen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

"Wolfgang Allinger" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@allinger-307049.user.uni-berlin...

Hi, meiner ist soein schwarz brünierter DEAL-Tek aus Switzerland. Eingeschmolzene Nummer ist mittlerweile vom Plastikgriff abgewetzt...die baugleichen Knipexxe sind reihenweise entbissen worden. Und ja, ich zwicke damit auch Rein-Eisen. Werkzeug muß nicht ewig halten, sogar mein Opa hat alle paar Jahre den Hammer gewechselt, wenn das Ende auseinandergetrieben war. Und wenn ich an das Axtstielelager denke...;-) ich gebe aber zu, daß da noch etliche kräftigere Knipser rumfliegen. Meist auch Knipex-Baumarktschrott.

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mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Meine sehen auch alle noch so aus wie neu. Bis auf einen grossen. Damit hatte jemand "mal eben schnell" ein Stromkabel gekuerzt, dabei aber die Kleinigkeit uebersehen dass noch voll Saft drauf war. Blitz ... *POFF* ... nun war der Sicherungsautomat ordnungsgemaess raus und die Leitung stromlos.

Seitdem hat dieser Seitenschneider Karies und man kann an der Stelle ganz gut 1.5mm Draht abisolieren :-)

Ich habe uebrigens noch einige Loetkolben fuer grobmotorische Jobs hier. Griff, lange Eisenstange, Kupferkolben am Ende. Die legt man in die Glut des Holzofens, reihum falls man laengere Zeit loeten moechte. Zu Uropas Zeiten muessen die dauernd im Einsatz gewesen sein, die Eisenstangen sind in Kolbennaehe ordentlich weggebrutzelt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Schmorhaken fehlt noch.

Und das Lötergebet: Gott gebe, dass es klebe :)

Saludos Wolfgang

--
Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

Murksbrüder. Nur Seitenschneider für Grobmotoriker und Elektrickser haben eine Wate. Der ordentliche Elektroniker hat einen Belzer 2666 FK (Softwire). Meiner ist schon über 30 Jahre alt und sieht noch fast aus, wie am 1. Tag. Keine Scharten. An der Schneidenspitze geht etwas die Verchromung ab. Ich hüte den wie mein Augapfel und hab in praktisch jeden Tag im Einsatz (gehabt). Hab meiner Frau bei Scheidungsandrohung verboten, das Teil auch nur zu berühren! Hat geholfen :-)

Saludos Wolfgang

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Meine 7 Sinne:
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Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
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Wolfgang Allinger

Hallo Lötratgeber :-),

Am 02.05.2010 21:33, schrieb kai-martin knaak:

Und die sollte auf eine hohe Temperatur eingestellt sein. Ich verwende für das Bleifrei-Lot an meinem Weller eine Spitze für 405°C. Meist wird viel zu kalt gelötet und dann entsprechend schädlich lange gebraten.

Gaaanz wichtig. 1mm Breite ist meist OK. Keine Nadeln.

ACK.

Der erste Punkt der 1-2-3-Regel um in 3 Sekunden zu löten :-).

Der zweite Punkt. Wie Du schreibst: es muss sofort fließen, sonst sofort die Lötung abbrechen, die Spitze prüfen (s.o.) und erneut versuchen. Jetzt noch Punkt 3: Zinn fließen lassen, Kolben weg und warten, bis die Lötstelle glänzt (bleihaltig) oder matt wird (bleifrei). Dieser ganze Vorgang lässt sich mit durchkontaktierten Platinen viel besser üben, da dann das Zinn richtig in die Lötstelle gesaugt wird. Wenn auf der Bestückungsseite erste Zinnspuren ercheinen, ist die Zinnmenge und die Lötung OK. Ich selbst weigere mich wegen genau dieses Verhaltens, in meinen Bausätzen einseitige Platinen zu verwenden. Seit ich das so mache, sind bei vielen tausend Nachbauten kaum Lötprobleme aufgetreten. Stopplack ist dann natürlich die zweite wichtige Hilfe.

Und zur Reihenfolge: man kann Anleitungen auch so schreiben, dass die Reihenfolge daraus hervorgeht. Ich schlage die "immer höher"-Methode vor, und fixiere die Bauteile mit einem Stück Schaumgummi.

Grüße, Kurt

--
KHTronik - Kurt Harders
Elektronik, Softwareentwicklung, Opensource-Beratung
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42281 Wuppertal

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F +49 202  2 50 11 65
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Kurt Harders

Dann verbrennt aber das Flußmittel. Allerdings habe ich mit Bleifrei-Lot keine Erfahrung. Kann sein, daß man da andere Temperaturen braucht.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Hallo,

also ich habe vor geraumer Zeit mal gelernt: erst abschneiden und dann den Draht beim Löten komplett mit Zinn bedecken. Es ging in erster Linie darum, dass bei tropenfesten Designs keine Feuchtigkeit in die Lötstelle eindringen kann.

MfG Michael

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Michael Schlegel

Am 03.05.2010 01:52, schrieb Wolfgang Allinger:

und den noch: alles betet, Vater lötet!

Ralle

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RalleH

Am 03.05.2010 01:48, schrieb Joerg:

So, und du meinst das ist ne tolle Tat? ;-) Als ziemlich frischer Geselle, hatte ich mit einem anderen Gesellen den Auftrag ein 4x120² zurückzubauen. Meister in die Station gerannt und den Angangstrenner rausgenommmen. Die

5 Sicherheitsregeln waren noch nicht so in Mode. Jedenfalls haben wir nach Freigabe den Wurm auf ´ner Arbeitsbühne stehend mit der Kabelschere abgeschnitten. Was meinst du, wieviel von der Schere übrig war? Für die Inschenöre, könnt ja mal nachrechnen was bei ner Netzimpedanz von 0,03 Ohm und ´nem 250er Abgang so an Kuzschlussstrom rüberkommt. Und ja, wir haben es ohne Verletzungen überlebt, denn so ganz haben wir unserem Meister dann doch nicht getraut *g (Volle Deckung)

das kannst du bei Knipex für gutes Geld kaufen. Aber ein Profi macht sich das selber :-))

Ralle

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RalleH

Am 03.05.2010 16:02, schrieb Michael Schlegel:

Sag ich doch! Wo gelernt? Siemens?

Ralle

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RalleH

War das der Fall, von dem ich in Lubmin mal hörte....wo der Meister einem Lehrling zeigen wollte, wie man die 5kV-Leitung auf Erde legt...dummerweise war da noch Saft drauf.

BTW: Lumbin steht hier für die durchgehende Turbinenhalle des AKW Greifswald. Der das erzählte zeigte IIRC auf die östliche Stirnwand.

Olaf

PS: Wurde aber nicht gesagt, ob das vor oder nach 89 war...wir waren da IIRC '94.

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Olaf Schultz

Die Jungs haetten es schwer in Sachen volle Deckung:

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Die Freuden oberirdischer Versorgung:

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Ja, wird nix weggeschmissen :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 03.05.2010 21:43, schrieb Olaf Schultz:

das halte ich für eine UL, an die Mittelspannung biste selbst in der verrauchten DDR als Lehrling nicht gekommen. Aber 5kV? Wenn dann waren es 6 oder 10kV. Ich bin nicht mehr so im Bilde, was primärseitig im Maschinensatz für Spannungen gefahren werden. Aber 5kV?

Lubmin ist ein schönes Nest, wir machen da seit ein paar Jahren regelmäßig Urlaub. Wenn ich morgens nach Freest zum Fisch holen fahre, komme ich an dem Block vorbei. Grauslich! Aber trotzdem nett und ruhig die Ecke da!

Ich denke, das AKW wurde 91 abgeschaltet? Das Teil wurde ja mächtig bewacht damals, wie mir erzählt wurde, war dort direkt nebenan eine Raketenbasis der damaligen Truppen stationiert. Andere munkeln, das Teil war nie so recht am Netz. Naja, es leben die Legenden. Ralle

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RalleH

Am 03.05.2010 22:27, schrieb RalleH:

Die ersten vier Blöcke waren voll in Betrieb, ich hatte ab 88 einen Kollegen der war da oben mal Schichtleiter. Der war im Katastrophenwinter bei der Ablösung dabei, die nicht durchgekommen ist, die unterwegs stecken geblieben sind, auf dem Weg von Greifswald raus zum AKW. Die haben es dann in einen Dorfgasthof oder einen LPG-Speiseraum geschafft. Die nächste Ablösung wurde dann mit Hubschraubern eingeflogen, später lief das dann ein paar Tage mit SPW.

MfG, André

--
André Grafe
01239Dresden 51°00'27.10 N 13°47'43.02 E
http://www.boincstats.com/signature/user_1323769.gif
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André Grafe

Am Mon, 03 May 2010 22:27:25 +0200 schrieb RalleH:

Wir hatten im Betrieb 2 Einspeisungen 10 kV und haben die regelmässige Revision daran selbst gemacht. Natürlich waren da auch Lehrlinge dabei, schliesslich gab es was zu putzen ;-)

Durch einen (serienmässigen) Fehler in den Schaltzellen war in bestimmten Zuständen nach Freischalten durch den Motorschalter übrigens noch Hochspannung am Transformator, rückwärts eingespeist über 380 Volt und hochtransformiert. Prüfen lohnt sich also.

Lutz

--
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Lutz Schulze

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