Krisenbewaeltigung bei Spansion

Hoffentlich wissen das seine Kunden nicht...

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Früher war wohl alles harmloser. Vgl. den Witz aus altem Buch von 1920: zwei Männer stehen am Rheinfall bei Schaffhausen und blicken auf die tosenden Fluten. Sagt der eine zum anderen: "Ist es nicht schrecklich wie das viele Wasser wirtschaftlich ungenutzt bleibt?" "Ganz meine Meinung!" "Sind sie etwa auch Kraftwerksingeniör?" "Nein, Weinhändler."

MfG JRD

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Rafael Deliano
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Wed, 25 Feb 2009 17:37:04 +0100, Rafael Deliano:

Ich sehe nicht, daß hierzulande eine erhebliche Zahl offener Stellen im Taxi-Gewerbe beklagt würde. Und die wirklich erbärmlich bezahlten Scheißjobs (Erntehelfer, Reinigungskraft beim Sub-Sub-Subunternehmen, ...) motivieren vermutlich auch in USA nicht die arbeitslosen IT-Ings.

Andreas

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Andreas Oehler

Angebot und Nachfrage. Wenn man nicht viel gelernt hat, machen einige Leute hier zwei Jobs. Vermutlich werden das bald mehr, wenn die Kids endlich kapieren, dass sich die Beschaeftigung mit iPods, Kabelfernsehen und Feten bildungsmaessig nicht positiv auf die Job Chancen auswirkt. Echt, ich kenne hier "Kids", die haben mit ueber 25 ausser einem High School Abschluss (manchmal selbst den nicht) absolut nichts vorzuweisen. Nichtmal MS-Office Kenntnisse und allein mit der Tatsache ist man hier abgemalt. Die verlassen sich auf Minimum Wage Jobs bei Fast Food Laeden und den Rest schiessen die Eltern zu. Einen aehnlichen Trend hatte ich in der 80ern in NL mitbekommen und ich hoffe instaendig, dass es nicht bis zu dem Level kommt.

Nur, die Welt kauft weiterhin Dollars. Siehe Wechselkurs Euro-USD, der steht seit Monaten zwischen $1.25 und $1.30, voellig entgegen Manfreds Prophezeihungen. Verstanden hatte ich das anfangs auch nicht, aber nachdem ich las was in Spanien und Griechenland so gebacken ist daemmert es.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Damit subventionieren sie die beiden Arbeitgeber, vor allem wenn dazu noch die Krankenversicherung fehlt. 40 Stunden verlangen, aber dann nicht genug rausruecken dass der Angestellte davon leben kann? Da wurden Sklaven teilweise besser behandelt.

Da duerfte viel 'das ist bisher immer gutgegangen' dabei sein. Koennte diesmal schiefgehen, das Leben auf Kredit ist fuer die Verbraucher erstmal vorbei und bei euch warten noch einige Option-ARM-Hypotheken auf die Zinsanpassung. So Ende 2011 ist das erst durch.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Joerg schrieb:

Tolle Idee, wenn es hier noch nicht mal jeder schafft auch nur einen Job für 2,50/h zu finden...

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Heiko Lechner

Sklaven wurde meist verboten mit Hilfe von Buechern zu lernen und zu studieren. Das gilt fuer heutige Arbeitssuchende wohl kaum.

Ich hatte hier schon einige Beispiele gebracht, will es nicht im Detail nochmal machen. Nur zwei Beispiele:

Techniker, nur wenig ueber Min Wage. Rackerte sich durch Abendstudium bis zum Ingenieur-Diplom. Sein Gehalt machte einen riesigen Satz und heute muss sich der keine Gedanken mehr machen, was er tut wenn sein Auto Kruke macht. Hat dann geheiratet, Haus gekauft, usw. Das Gegenstueck war ein Kid, so um die 25. Recht intelligent, fing fuer Min Wage an. Der hatte voll das Zeug zum Ingenieur. Was hat er getan? Kam sporadisch ohne Ankuendigung einfach nicht zur Arbeit. Null Bock. Wir haben ihn dann entlassen und m.W. ist nicht viel aus ihm geworden, wird wohl rumjobben.

Das kann ich mir beim derzeitigen Finanzklima nicht vorstellen. Gebranntes Kind scheut das Feuer.

Die Zeitpunkte und Summen sind allerdings nun hinlaenglich bekannt. In Aktien- wie auch Wechselkursen sind normalerweise saemtliche irgendwie bekannten oder vermuteten Dinge der Zukunft reflektiert.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ok, schon klar dass ein Mangel an Arbeitsplaetzen volkswirtschaftlich (und auch emotional fuer den einzelnen) ein grosses Problem ist. Aber was waere denn Dein Vorschlag, wie man das loesen sollte? Bitte mit Nennung der Quellen, wo das Geld dafuer herkommen soll.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Beim Fußball gibt es eine bei - guten - Vereinen sehr wirksame Kontrolle über die Mitgliederversammlung: Wenn da das Management nur Kohle raushaut und die Mannschaft keine Titel holt, ist es ganz schnell mit der heilen Welt vorbei. Gerade in der Branche kann man z.B. als Trainer oder Sportdirektor ganz schnell auf der Strasse stehen.

Außerdem muss ein Spieler Leistung zeigen, sonst sitzt der auf der Bank (und die leistungsabhängigen Gehaltsanteile machen leicht 50% aus).

In der Industrie ist das im Grunde nicht anders: Echten Fachverantwortlichen mit Personalverantwortung, die es auch fachlich drauf haben, denen wird kaum das Gehalt geneidet. Ausnahmen bestätigen leider die Regel.

Das Ärgernis sind die "Damager": Leute, die nur qua ihrer unverschämten Art, mit Ellenbogen, Intrigen und Lügen nach oben kommen und fachlich bestenfalls noch den Titel haben, das an der Uni gelernte aber längst aus dem Kurzzeitgedächnis geworfen wurde. Wirklich weiter bringen die eine Firma nicht.

Ack.

Der Punkt ist nur, dass eben vielfach die Aktionäre oder Steuerzahler mit den Damagers leben dürfen, weil die ganz genau wissen, wie sie an dem Sessel kleben. Die Kontrolle über Hauptversammlung oder Aufsichtsrat funktioniert da häufig nur sehr begrenzt. Und zuviel Kontrolle macht dann irgendwann aus der Firma gleich eine Behörde.

Natürlich ist klar, dass man ohne Fachkenntnis bezüglich der eigenen Produkte eine Firma kaum erfolgreich führen kann, das Bankdesaster hat genau das gezeigt:

- Investmentbanker, die ganz genau wissen, wie man einen auf Hochnäsig macht, aber leider

- keinerlei Ahnung von dem Wesen der "Wert"papiere, die sie da handeln.

( An der Ecke muss man ausnahmsweise die Deutsche Bank genauso wie die "schnöden" Raiffeisen-Dorfbanker und ein paar kleine Privatbanken loben: Die haben entweder den Schrott rechtzeitig verkauft oder gleich die Finger davongelassen. Insofern sehe ich die häufig an Herrn Ackermann geäußerte Kritik als nicht angebracht, der hat seinen Job ganz passabel gemacht, hat ergo offenbar schon Ahnung. Dann sei ihm sein Gehalt gegönnt. )

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Dafuer hatten sie ein garantiertes Unterkommen und Versorgung. Schliesslich stellte ein Sklave eine Investition dar und es war im Interesse des Besitzers, dass die nicht umsonst war.

Minimum Wage reicht schon lange nicht mehr zum Leben und schon gar nicht um damit nebenher ein Abendstudium zu finanzieren. Da muss noch irgendwo anders Geld hergekommen sein.

Sollte man meinen... Leider benutzen die ganzen Banken usw. dafuer Modelle. Wodurch zeichnen sich Modelle aus? Dadurch, dass sie die Wirklichkeit vereinfacht und unvollstaendig wiedergeben. Hier ein interessanter Artikel wie sowas schiefgehen kann:

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'Past performance is no indicator of future returns...', haetten sich die Banken und Fonds an ihrem eigenen Disclaimer orientiert waere einiges anders gelaufen.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

"Was ist der Unterschied zwischen Kapitalismus und Sozialismus: Im Kapitalismus gehen die Banken erst pleite und werden dann verstaatlicht, im Sozialismus werden die Banken erst verstaatlicht und gehen dann pleite." ;-)

Diesen Spielautomaten haben auch einige sehr professionelle Spieler gefüttert, z.B. Euer neuer VEB AIG oder VEB Citigroup oder natürlich bei uns gewisse Landesbanken.

Hmm, Wein-Synthese ;-)

Ist aber verständlich, wenn man sich anschaut, wie unverschämt manche Nachfrager von der "Nix-Ahnung-aber-viel-Forderung" Gesellschaft an die wenigen noch vorhandenen Fachleute rangehen. Wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, einem allzu forschen Interessenten (gute Kunden sind anders) auch mal "Nein!" zu sagen, ich hätte es wohl längst bleiben lassen.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Fakt ist, die weitaus meisten wurden eben nicht besser behandelt. So richtig wird einem das aber erst bewusst, wenn man sich mit jemandem unterhaelt, dessen Urgrosseltern Sklaven waren.

Stell Dir das mal vor. Du liesst abends bei Kerzenlicht Art of Electronics, der Master sieht das und morgens wirst Du dafuer ausgepeitscht.

Der fing damit an, arbeitete sich aber hoch und das wird in Amerika umgehend belohnt, in Form von mehr Dollars. Und ja, wir haben solche Leute finanziell gefoerdert, in dem wir einen Teil oder die ganzen Uni-Gebuehren bezahlt haben. Die sind hier erheblich hoeher als bei Euch, locker einige Tausend pro Semester.

Null-Bock Leute haben wir natuerlich nicht unterstuetzt. Das ganze war festgemacht an bestandenen Klausuren.

Die Zeiten sind vorbei. Selbst die Baenker haben kapiert, dass man Sachen wie einen Funds Prospectus lesen sollte, auch wenn das stinklangweilig ist. Nicht umsonst sind hier Bondpakete fuer 20-25c pro Dollar ueber den Tisch gegangen. Die Kaeufer wussten genau, wieviel Anteil an "toxic mortgage" da drin sass.

Das ist wahr.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Wie MaWin schon sagt- anstatt sich das Geld mit ins Grab legen zu lassen sollten die Damager das vielleicht mal in den Arbeitsmarkt investieren, da würde schon was zusammenkommen. Vielleicht muss es ja auch kein Privatjet sein um sich ne Pommes zu kaufen...

Weiterhin sollten sie auch mal ein Stück weiter als nur bis übermorgen denken.

Die ganze Misere liegt nun mal daran, dass einige wenige meinen die anderen Ausbeuten zu müssen- siehe MaWin.

Machen kann man da aber leider wenig dran.

Aber wenn die so weiter machen, dann gibt es wohl bald RAF 2.0 :(

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Heiko Lechner

Ganz im Gegenteil. Das Lebensmittelrecht wurde nicht präventiv, sondern als Reaktion auf krasse Fälle entwickelt. Essen und Trinken zur Gründerzeit in den großen Städten mit dem Budget eines Arbeiters nicht wirklich gesund.

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Kai-Martin Knaak

Du bist im falschen Zeitalter, ich dachte da an weiter zurueckliegende Zeiten (Roemer, Griechen). Auch schrieb ich 'teilweise'.

Damit sind aber auch die Zeiten der traumhaften Renditen und hohen Gebuehren fuer die Investmentbanker vorbei. Auf der Wallstreet wird man (hoffentlich) erstmal deutlich kleinere Broetchen backen und sich mit Renditen im unteren, einstelligen Bereich zufriedengeben muessen.

Teilweise wissen es die Banken ja nicht einmal selber was sie da gekauft haben und so ein CDO^2 ist fast nicht mehr aufzudroeseln.

Auch sind einige Richter bei den Foreclosures inzwischen humorloser. Wenn die Bank nicht das Original der Hypothek praesentieren kann, dann hat sie Pech gehabt. Ist auch gut so, es gab schon Faelle, da bekam die Bank trotzdem Recht und der ehemalige Besitzer des Hauses ein paar Monate spaeter Post von einer anderen Bank die auch Ansprueche anmeldete. Ein 'Sorry, we can't find the note, but we own the mortgage, honest!' reicht zum Glueck nicht mehr ueberall. Wer Geld will soll gefaelligst seinen Papierkram in Ordnung halten, ist beim Normalbuerger schliesslich auch nicht anders.

Das Haus bekommst du so natuerlich nicht umsonst... Aber du hast eine bessere Verhandlungsposition.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Oliver Bartels schrieb:

Lobe den Tag nicht vor dem Abend. Noch ist nicht alles auf dem Tisch.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Nenne doch mal eine Summe. Das sind Kinkerlitzchen an Geld, selbst wenn ein CEO eine halbe Million im Jahr verdient und die HAelfte davon abdruecken muss (muss er eh ueber die Steuer), damit schaffst Du mit viel Glueck 2-3 Arbeitsplaetze. Und von diesen CEOs gibt's nicht viele.

Ich kenne nur einen, der einen Privatjet hat. Und ich kenne eine Menge CEOs.

Das ist wahr.

Jawoll, draufhauen ohne Plan. Hatten wir ja schonmal :-(

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:Ubgpl.13204$ snipped-for-privacy@flpi148.ffdc.sbc.com...

Aua.

Vorher informieren, bevor du populistisch palaverst.

China hat selbstverstaendlich auch Mindestloehne:

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Die USA haben auch Mindestloehne.

Deutschland ist Aussenseiter, und es rettet hier keinen Job, was fuer einen Job ueberhaupt? Solche, bei denen man dem Arbeitgeber Geld mitbringen muss ? Die Generation Praktikum kann davon ein langen langes Lied singen.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:T4ipl.11458$ snipped-for-privacy@flpi149.ffdc.sbc.com...

Kommt wieder, so arrogant wie sich die Burschen da oben verhalten. Erst die Karren in den Dreck farhen, Staatshilfe einsacken, dann noch Boni kassieren, oder eben der Ausloeser dieses Threads: Leute entlassen und sich selbst mehr Lohn zusprechen. Den Buergern platzt schon lange der Kragen, die Laute sind doch ncht erst seit Oktober zu hoeren, nur seit Oktober ist die Luege der Manager zusammengebrochen, sie wuerden so einen tollen Job machen.

Nicht mal die gewoehnliche Sorgfalt des Kaufmanns haben sie walten lassen. Verantwortung ? Wir sind Endscheider, verantworten tun unsere Fehlentscheidungen die Arbeiter oder gleich das ganze Volk.

--
Manfred Winterhoff
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MaWin
[...]

Das wissen sie inzwischen schon und mancher Kraftausdruck duerfte im Moment der Erleuchtung rausgerutscht sein.

Der Redakteur unserer (teils) deutschsprachigen Auswandererzeitung (Jes Rau) brachte es sehr huebsch auf den Punkt: They tried to leverage the leverage that was already leveraged.

Das ist hier in der Gegend nicht passiert. Aber was ich nicht verstehe sind Banken, die auf den Bedingungen einer ARM Hypothek bestehen und nachher eine weitere desolate und kaum gescheit verkaufbare Immobilie als Klotz am Bein haben, wo sie bei Gewaehr eines marktueblichen Zinses die Leute als zahlende Kunden weiter haetten drinbehalten koennen. Das macht keinen Sinn.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Horst-D.Winzler schrieb:

Und das gilt f=FCr die bei weitem meisten Manager. W=E4ren sie von eine= r Qualit=E4t wie die vielen - hinterher - alles besser wissenden Kritiker=

(und Allroundfachleute) in Presse, Funk, Fernsehen (und leider auch hierzugroup), dann k=F6nnte hierzulande noch nichteinmal eine Frittenbu= de erfolgreich betrieben werden =20

Dann la=DF doch mal h=F6ren, was du =FCber ihn weisst

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

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