Krisenbewaeltigung bei Spansion

Erst 35% der Belegschaft rauswerfen und kurz danach die Gehälter des Managements wieder auf volle Höhe setzen (die waren wegen der Krise ein paar Monate vorher um 10% gekürzt worden)

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OK, Ackermann hätte 105% der Belegschaft entlassen und nicht nur die 10% wieder draufgeschlagen, sondern gleich 3x 10% => +20%

via:

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Axel Schwenke
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Spansion taumelt wie so manch anderer Speicherhersteller dem Abgrund entgegen und da werden nunmal Arbeitsplätze abgebaut. Die Geschäftsleitung wurde gewechselt und ein Himmelfahrtskommando ist besser bezahlt eben attraktiver.

Wundert mich nicht daß es hierzulande immer so schlechte Regierungen gibt wenn man nie von der deutschen Sozialneids- debatte wegkommt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Rafael Deliano schrieb:

Etwas zur Sozialneiddebatte ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

horst-d.winzler schrieb:

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Die war halt nicht auf einem "Himmelfahrtskommando" :(

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Heiko Lechner

"Rafael Deliano" schrieb im Newsbeitrag news:go3ggo$vss$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Bloedsinn.

Manager sind wie Gaeste eine All-Inklusive-Hotels, die sich jeden Morgen tablettweise das Essen holen, hier 10 Hummer, dort 1kg Serrano, dazu 10 Glaeser Schampus.

Es hst nichts mit Sozialneid zu tun, wenn man das Verhalten solcher Gier anprangert.

Ebensowenig, wie in Hotelgast neidisch ist, weil der andere sich 10 Hummer geholt hat, er koennte sich ja auch einen holen, sondern wie er bemaengelt, dass der andere das System ausnutzt zu ungerechfertigter Abzocke.

Die Topverdiener Deutschlands koennen ihr Millioneneinkommen gar nicht mehr ausgeben, nicht im ganzen Leben, aber sie sind so gierig als ob sie gleich am verhungern waeren.

Unsere Manager schaden der Gesellschaft, vor allem durch schlechte Leistung, dann durch ungerechfertige Entlohnung. Wenn wirlich Leistung lohnen wuerde, muesset der Bandarbeiter der wirklich die Werte schafft, wie der Manager entlohnt werden, und der Manager draufzahlen, denn der ruiniert Werte und hindert Leute oft genug an effizienter Arbeit.

Also vergiss die von der "Partei der Besserverdienenden" in die Welt gesetze Luege ueber angeblichen Neid. Es ist keinen Neid. Man kann auf kriminell sich selbst Bereichernde nicht neidisch sein.

Wo ich wirklich Neid hoerde, das sind diejenigen, die auch Hartt4 Empfaengern ihr Geld nicht goennen. Da hoert man wirklichen Neid, obwohl die Alleinerziehende mit ihren 2 Kindern nur die Frau ist, die man als Single nicht heiraten wollte, weil man, statt sein Einkommen mit ihr zu teilen, lieber den kleinen Roadster, den Plasmafernseher, und die Wasserski haben wollte.

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Manfred Winterhoff
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MaWin

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Zumindest wird dort dargestellt daß der Fall der berühmten 1,30-EUR-Kassiererin nicht ganz so simpel war wie er in der Presse ( passend zur Erwartungshaltung der Leser ) verkürzt wurde. Das ist bei "unglaublichen" Gerichts- fällen meist so. In einer funktionsfähigen Wirtschaft eh kein Problem: wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer wegen solcher Lappalie streiten wollen war das Klima gestört. Dann ist es einfacher man wechselt den Arbeitgeber. Setzt aber eben funktionsfähige Wirtschaft, also Angebot an anderen sinnvollen Arbeitsplätzen voraus.

Dass es daran mangelt und dass das die staatlichen Stellen für inzwischen völlig normal halten

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werden auch in diesem Falle die Gerichte nicht reparieren können.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Axel Schwenke schrieb:

Hallo,

wenn Ackermann die Firma mit - 5 % Belegschaft führen kann...

Bye

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Uwe Hercksen

Da stehen zwar ein paar Zusatzinfos, dass man sich auch schon mal in Richtung auf eine zahmere Kuendigung angenaehert hatte. Das haette aber am Ergebnis des Stellenverlusts nicht wirklich etwas geaendert - und ob der "begruendete Verdacht" nun ausreichend begruendet war, davon kann ich in dem Artikel nichts erkennen. Anderswo stand etwas von Videoueberwachung - war die selbst denn wiederum zulaessig?

Die augenblickliche Lage ist aber alles andere als funktionsfaehig. Wenn da nach > 30 Jahren Betriebszugehoerigkeit jemand an seinem Job haengt, statt mit 50 Jahren das Risiko eines Stellenwechsels auf sich nimmt, dann kann ich das erst mal gut verstehen. Mangels Hintergrundwissen habe ich auch den "begruendeten Verdacht", dass man hier womoeglich eine Lappalie vorschob.

Schoenen Gruss Martin

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Martin Trautmann

Und hiermit erklären wird den Bundestagswahlkampf für eröffnet ...

Das sind auch Angestellte des Besitzers. Wieviel diese Fachkräfte ihm Wert sind legt der fest. Gilt auch für "überbezahlte" Fußballspieler, da scheint der Mob aber nachsichtiger zu sein. Wenn der Besitzer nicht der Staat ist der dem Steuerzahler verantwortlich sein sollte ( leider Fiktion ) muß es niemanden stören dass jemand "sittenwidrig überbezahlt" ist.

Neid ist wenn man will daß jemand anderes etwas nicht hat. Und genau darum geht es hier. Klassische Literatur: Helmut Schoeck "Der Neid. Eine Theorie der Gesellschaft" Herder 1966 Es ist kein Wunder daß dieses lesenswerte Buch in Deutschland und in den 60er Jahren erschienen ist.

Gibts auch reichlich. Aber ist anders der Neid-auf-die- besser-Verdienenden nicht politisch korrekt und wird deshalb nicht in den Medien zelebriert. Nur wenn ein christlicher Politiker mal im kleinem Kreis auf volksnah macht ... Immerhin hat der gelernt daß man das Wort "Hüftgelenke" besser meidet, da die Rentner nunmal die Stammwähler der Systemparteien sind.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Ist einfache Mathematik: Wenn sich z.B. in einem Raum 9 Leute befinden und

10 gehen raus, dann muß einer wieder reinkommen damit der Raum leer ist...

;-)

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damals: AOL heute: GOOGLEGROUPS
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F. Dsarco

Der typische altmodische Mittelständler trennt sich nicht von alten Mitarbeitern weil er deren Loyalität schätzt und das das Betriebsklima stören würde. In dem letzten Laden wo ich als Angestellter arbeitete ( Ende

80er Jahre ) hatten wir aber einen Techniker der war so lange dabei daß er im nächsten Jahr unkündbar geworden wäre. Woraus die Geschäftsführung unter Druck der trüben Lage folgerte: den kündigen wir also jetzt sicherheitshalber. Die Firma gibts noch, allerdings seehr geschrumpft. Zeigt aber halt daß diese gesamten arbeitnehmerfreundlichen Gesetze der Politiker in ihrer Wirkung oft genug schädlich sind.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Kündigungsschutz ist in D typischerweise durch Tarifverträge bestimmt, also zwischen Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehandelt. Politikerschelte ist hier ausnahmsweise eher weniger angebracht.

Was ohne die von Dir beklagten Bestimmungen passiert, kann man gerade in USA besichtigen: Rekordarbeitslosigkeit in Rekordzeit. Abgesehen von den individuellen Folgen für die Betroffenen, verstärken solch ruckartige Änderungen die Ausschläge der Konjunktur. Konsumenten mit Arbeitsplatzangst konsumieren weniger. Gekündigte Eigenheimbesitzer können ihre Zinsen nicht mehr zahlen. Und noch ist kein Ende in Sicht.

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Kai-Martin Knaak

So weit die Theorie. In der Praxis legen Manager ihre Gehälter meist selber fest - sie müssen sich nur untereinander einig sein. Kann man sehr schön auch bei Politikern sehen, die heute von "Gürtel enger schnallen" reden und morgen eine Erhöhung ihrer Diäten beschließen.

In beiden Fällen ist es mindestens Respektlosigkeit gegenüber denen, die sie (angeblich) vertreten und führen. Das hat also überhaupt nichts mit Neid zu tun, sondern vor allem mit "mit dem gleichen Maß messen".

Wenn Spansion 35% der Belegschaft entläßt - warum nicht auch 35% des Managements? Wenn Berlin Hartz4 seit Jahren nicht anpaßt - warum dann die Diäten? Wenn ein Hartz4-ler einen finanziellen Striptease hinlegen muß bevor er staatliche Hilfe erhält - warum nicht auch eine Frau Schaeffler?

Es wird immer viel geredet über die große Verantwortung, die ein Manager trägt (und weswegen er auch so unverschämt viel verdient). Aber wenn es mal wirklich um Verantwortung geht, sind die Manager die letzten, die etwas zu befürchten haben.

XL

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Axel Schwenke

Das halte ich für Theorie. Da die Gewerkschaften von ihren desillusionierten Mitgliedern verlassen werden bzw. die gewerkschaftlich organisierten Industrien wegschrumpfen greifen Flächentarifverträge nichtmehr generell. Also nahen die Politiker als "Retter". Vgl die ollen Mindestlöhne: nichteinmal alle Gewerkschaftler sind sich sicher ob sie den staatlichen Eingriff wollen. Letztlich besagt er ja daß Gewerkschaften diese Mindestlöhne auf konventionellem Wege nichtmehr erzwingen können.

a) die meisten Leute stützen sich auf die ziemlich schiefe Darstellung in den deutschen Medien. b) die Flexibilität hat den Amerikanern ein erhebliches Wirtschaftswachstum Ende 80 und 90ern beschert: die sinken jetzt von einem sehr hohen Niveau herunter. Die fehlende Flexibilität, der klassische Reformstau, hat hierzulande in dieser Zeit zu anhaltender Stagnation und schleichendem Verlust von Wohlstand in breiten Teilen der Gesellschaft geführt.

Der ehemalige Chefredakteur Wilhelmy der Franzis-"Elektronik" war in den 80ern mal auf Dienstreise im Silicon Valley und hat in einem Leitartikel von einer Episode die ihm in Erinnung blieb berichtet. Hat sich dort mit Taxifahrer über Wirtschaft und Halbleiterei unterhalten. War erstaunt wie gut der Mann über Elektronik Bescheid wußte. Stellte sich raus dass das ein Elektroing. war der kurz vorher in einer der dort üblichen zyklischen Halbleiter"krisen" gefeuert worden war. Der nahm das aber auf die leichte Schulter: Bewerbungen laufen, hatte keine Zweifel daß er bald den nächsten Job bei anderer Firma haben würde. Die Taxifahrerei zwischendurch wäre wegen des Geldes ok. Wie Wilhelmy richtig meinte: da könnte man von den USA lernen. Die soziale Mobilität geht dort beliebig rauf und runter und auch wieder rauf. In Deutschland wäre der beim Arbeitsamt gemeldet und würde erstmal keinen Finger rühren a la Taxifahren. Und wenn ihm bei seinem nächsten Vorstellungsgespräch jemand fragen würde nach der letzten Arbeit und er würde "Taxifahrer" sagen wäre er als Ing. wohl kaum tragbar. ( Inzwischen hatten wir zwar einen Aussenminister der Taxifahrer war, aber der hat leider nur Vorurteile bestätigt ).

MfG JRD

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Rafael Deliano

Ob es die restlichen Mitarbeiter motiviert bleibe dahingestellt. Ob die neuen Manager das Vitamin B oder die handwerklichen Fähigkeiten haben die solche Kosten ( die oft bezogen auf das was so ein Laden verbrennt Peanuts sind ) amortisieren kann mag auch dahingestellt bleiben. Das Denkmuster ist schlicht falsch: das ist nicht "VEB Spansion", das ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Die DDR ist vorbei. Natürlich machen die Unternehmer in der Öffentlichkeit gerne den Fehler von "sozialer Verantwortung" zu labern wenn diese gerade mal nicht konkret gefordert ist. Aber ein Unternehmen in der freien Wirtschaft ist keine ABM-Maßnahme zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit. Jede Privatperson und jeder kleine Tante-Emma-Laden würde sich zurecht Einmischung, zwangsweise Offenlegung der Finanzen verbieten. Und das gilt auch wenn der Tante-Emma-Laden etwas grösser ist.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Uwe Hercksen schrieb:

Man sollte ihn beim Wort nehmen. Aber nein, er kauft die Postbank. Also den Zweig, der für Deutschbänker unter ihrer Würde bzw Nase war. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als der Siemens Lufthaken geziehlt für Deutschbänker erfunden zu sein schien ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Heiko Lechner schrieb:

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Ich meine doch. Sie war Arbeitnehmerin. Also der Teil der Angestellten, die von den oben gezahlten Abfindungen und Bonis(auch wenn die Firma in den Abgrund saust) nicht mal träumen wagen darf ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Tun sie nicht, das tut das Board of Directors (Aufsichtsrat?).

Mit Fuehrungsverantwortung fuer 6 Personen verdiente ich etwa 20% mehr als ein Ingenieur, spaeter bei gut 100 Personen rund 50% mehr. Das finde ich angemessen, sonst haette ich es nicht gemacht und andere wohl auch nicht. Das Privatleben ist in so einer Position sehr eingeschraenkt. O-Ton eines Ingenieurs, nachdem ich mit ueber den Ruecken geworfenem Schlips einen Drahtseilakt in der abgehaengte Decke in der Produktion hinlegen musste, um einen Rohrbruch wenigstens provisorisch zu flicken: "George, I absolutely do not want to have your job." Die hatten sich unten die Naegel gebissen, ob ich jetzt mit der Decke runterkrache oder nicht. Irgendwann nach Mitternacht war ich zuhause.

Wenn man hier als Manager mit Bilanzverantwortung einen dicken Patzer macht, geht's ins Kittchen oder man verliert einen Teil oder sein ganzes Vermoegen. Ebenso wenn man bei einem internen Personalkonflikt falsch reagiert. Soviel dazu.

Ach so, noch ein paar Kleinigkeiten: Ein Teil unserer Einkommen waren Stock Options. Haetten wir die Produktion nicht in Schuss bekommen, waere das alles wertlos geworden. Ziemlich guter Motivator, muss ich sagen. Als wir von einer europaeischen Firma gekauft wurden, waren wir Manager die ersten, denen klar gesagt wurde, dass man uns durch Europaer ersetzen werde. Von den anderen sind m.W. alle geblieben. War ok fuer mich, denn solche Szenarien sind fuer unsereins normal, gewerkschaftlich ausgehandelte Arbeitsvertraege, Kuendigungsschutz und dergleichen hat ein Manager nicht. Wir unterstuetzten die Europaer dann nach Kraeften, dass der Uebergang moeglichst reibungslos verlief, was er denn auch tat. Da koennte ich einiges zu erzaehlen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Mindestloehne schaffen Arbeitsplaetze. In China.

Amen!

Wobei das Niveau ein kuenstliches war. Wer eine "adjustable rate" Hypothek mit nur zwei Jahren Zinsbindung unterschrieb, tat ungefaehr das gleiche wie sein Vermoegen in einen Spielautomaten zu fuettern. Ausser dass die Walzen dieses Automaten zwei Jahre lang drehen. Man lebt in Saus und Braus, bis der Tag X da ist. Das ist praezise der Tag, an dem die Zinsbindung auslaeuft. Ich weiss nicht, was diese Leute geritten hat.

Habe ich auch erlebt, 150km weg vom Silicon Valley. Mit dem Taxifahrer ueber Embedded Programming unterhalten, der hatte richtig Ahnung davon. Beeindruckend sind in USA die "Total Career Changers". Kenne ich Dutzende, z.B. ein Monsanto Chemie-Ingenieur, der alles hinschmiss und eine Winzerei anfing. Eine erfolgreiche. Der haerteste ist ein vormals Executive Manager, der kuendigte, nun fuer Raley's 40-Tonner faehrt und gluecklich dabei ist. Sowas ist gesellschaftlich hier voellig akzeptabel.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Aua.. und wenn ein Vollzeit-Job nicht genug Geld bringt um davon ohne staatliche Zuschuesse zu leben ist das eine versteckte Subvention dieses Arbeitsplatzes. Sollte nach der reinen Lehre nicht sein. Also wie jetzt?

Allerdings. Es lief sehr viel auf Pump und ueber die Tatsache, dass alle Welt Dollars gekauft hat (um damit Oel kaufen zu koennen).

Gerrit

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Gerrit Heitsch

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