Eigenbau parametrischer Equalizer

Hallo Experten,

wie im Betreff zu sehen, möchte ich einen analogen parametrischen Equalizer bauen. Keine Angst, nicht weil er billiger sein soll als ein gekaufter, sondern um zu lernen. Im Praktikum (Prozessinformatik, Dipl(BA)) tu ich zwar auch mit Elektronik, aber es ist alles digital.

Einbauort: zwischen Autoradio und Endstufe. Im Auto. Ich hoffe, dreckige Versorgungsspannung wird kein Problem, denn ich kann die Lautsprecherausgänge des Radios benutzen, müsste also genug Saft haben, um rein passiv zu arbeiten. Am Ende soll es dann Line-Level werden, um den Verstärker zu füttern. Der ist gekauft, macht bis dato keine Probleme und wird das hoffentlich auch nicht.

Funktionen: seperate Einstellung von Mittenfrequenz (20Hz - 20kHz), Bandbreite und Absenkung.

Wie breit und wie tief meint Ihr, wäre sinnvoll? Woher bezieht man gute Ein- und Ausgangsübertrager für Leiterkartenmontage?

Die Eingänge für die einzelnen Bänder habe ich vor ganz simpel parallel zu schalten. Die Ausgänge dann über einen Widerstand, um gegenseitige Beeinflussung zu unterbinden, je Band/Kanal wieder zusammen auf den Ausgangsübertrager.

Wie sieht die Schaltung für so ein veränderliches Filter aus? Warum sieht sie so aus?

Die Anzahl der Bänder ist dann (hoffentlich) einfaches Mehrfachbauen der selben Schaltung.

Freue mich über jede Hilfe für den Analog-Noob

Lukas

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Lukas Schubert
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Lukas Schubert schrieb:

Du brauchst zum lernen:

33 Terzbänder +/- 15 dB

Die Bandbreite pro Oktave von einer Terz entspricht einem Gütefaktor von Q = 4,318. Umrechnungen sollten klar sein.

Jens

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Jens Rodrigo

Selbst wenn man die Versorgung säubert ist das doch wegen Platz, Vibration, ungünstiger Temperatur kein idealer Ort für allererste Breadboards.

Unabhängig davon ob sowas tatsächlich die Akustik verbessert ist die Gefahr des Bauteilgrabs bei dem Gerät hoch. Einfach mal die Datenblätter a la LMC835 ansehen was selbst bei Lösungen mit Spezial-IC zusammenkommt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Dann muss ich Dich enttäuschen:

Sinnvoll geht das nur digital, nämlich A/D-Wandler, DSP oder ASIC/FPGA mit digitaler Filterbank und D/A-Wandler, alles andere gibt ein Bauteilgrab.

So wird das heutzutage in den kommerziellen Geräten gemacht.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

"Lukas Schubert" schrieb im Newsbeitrag news:429eeca9$0$13488$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

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-- Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com homepage:

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de.sci.electronics FAQ:
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Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask. Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

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MaWin

Meinst Du mit "rein passiv zu arbeiten", dass Du auf Opamps verzichten willst? Also Spulen wickeln, Drehkondensatoren und Potis?

Das sind 3 Zehnerpotenzen! Eine robuste (Auto taugliche) Lösung dieser Aufgabe hätte vor 30 Jahren den Nobelpreis für E-Technik gebracht;-)

Heute hilft die Digitaltechnik über die div. Probleme hinweg.

Sehr simpel: Pro Filterzug eine Reihenschaltung aus abstimmbarer Spule, Drehkondensator und Poti. Die ersten beiden für die Einstellung der Frequenz, das Poti für die Güte. Die ist wegen des Eisenkerns aber nicht berauschend.

Besonders spannend würde die Entwicklung einer Einknopfbedienung für die Einstellung der Frequenz über die 3 Zehnerpotenzen.

Norbert

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Norbert Hahn

Norbert Hahn schrieb:

Klingt ehr nach Elektromaschinenbau als Elektronik.;-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

der passive parametrische Equalizer von Manley kostet nicht von ungefähr 4800$

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Gruss Peter

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Peter Voelpel

Naja und dann haben die die Filter nur über 1:50 durchstimmbar gemacht und nur feste Frequenzen schaltbar. Der OP wollte ja

20...20000 Hz - für harte Männer.

Norbert

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Norbert Hahn

Ok, wie machbar erscheint die Sache, wenn die Randbedingung "passiv" wegfällt? Könnte man MaWins Vorschlag auf

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genauer diese Schaltung
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so weit abändern (im gestrichelten z.B. 51k & 1M -> 33R & 33M), dass die gewünschte Variabilität der Mittenfrequenz erreicht wird?

Wird der minimal oder maximal einstellbare Widerstand vielleicht anderweitig ein Problem?

Lukas

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Lukas Schubert

Theoretisch machbar.

Das wäre auszuprobieren, evtl. durch Simulation im Rechner. Je nach OPAmp wird dann 33 Ohm oder das andere Ende mit 33M kneifen.

Frequenzgang? Stabilität? Rauschen? Und zum Beispiel: Ein Poti hat einen Drehwinkel von 270°. Den bildest Du dann auf einen Bereich von 1:1000 ab. Überleg' mal, was die Änderung des Winkels um nur 1° bewirkt. Überleg' mal, wie du eine gewünschte Frequenz von z.B. 100 Hz treffen willst?

Norbert

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Norbert Hahn

Bis ich mich die Simulation reingewöhnt habe, wird es noch eine Weile dauern, aber wir werden sehen.

Laut den Gleichungen im Link komme ich auf f=1/(2*Pi*SQRT(R1*R2*C1*C2))

R1 ist dabei der 470R und R2 der 33-33M. Mit einem Stereo-Poti könnte man beide gleichzeitig beeinflussen, so dass man nur noch im Bereich von z.B. 500R-500K justieren müsste. Ein 33M-Poti hab ich auch nirgendwo gefunden.

Dann nehmen wir eben zwei Potis. z.B. 500K in Reihe mit 10K als Grob- und Feinjustage.

Ok, sind dann vier Drehknöpfe pro Band. Mono. Gibts auch vier Potis auf einem Drehknopf? Dann könnte man das Gerät stereo auslegen.

Bedenken von jemandem? Bessere Idee für Bauteilwerte?

Lukas

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Lukas Schubert

Herzlichen Dank, Änderungsvorschläge hab ich anderswo in diesem Thread gepostet, damit es meiner Vorstellung passt.

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Lukas Schubert

Das hört sich schon realistischer an.

Das baut wohl keiner zu Preisen, die ein Privatmann zahlen möchte.

Angenommen, Du möchtest einen Piepser von 15625 Hz ausbremsen, +- 50 Hz. Das geht nur dann halbwegs zu realisieren, wenn der Drehgeber (=Poti) in Deiner Anwendung logarithmische Charakteristik hat, also 9° pro Terz. Gibt das die o.g. Formel her und wie muss das Poti dazu beschaffen sein?

Du brauchst dann ein Doppelpoti, dessen Achse durchgeführt ist, so dass sie verlängert werden kann. Damit kann man theoretische beliebig viele Doppelpotis mit einem Drehknopf bedienen. Habe ich mal gemacht: Bei einem Doppelpoti (mit 6mm Achse) wurde die Achse angebohrt, M3 Gewinde rein geschnitten. Bei dem nächsten Poti die Achse auf 3 mm abgedreht, Außengewinde drauf, Mutter zu arretieren und dann die beiden Achsen zusammen geschraubt. Drehwinkel korrigiert und die Sicherungsmutter angezogen. Alternativ, wenn man sowohl pos. als auch neg. log Potis koppeln muss: Ein Paar Doppelpotis Rücken an Rücken geklebt und die beiden Achsen mit einem U-förmigen Blechstreifen verbunden. Da die Achsen 4mm Durchmesser hatten, habe ich Blechstreifen aus einem Metallbaukasten incl. Stellringe verbraten.

*Aber*: Doppelpotis haben ziemliche Abweichung in der Änderung des Widerstands pro Grad (Drehung), Gleichlauf-Abweichung genannt. Damit kommt es dann sehr rasch zu dem Problem, dass bei obigem Beispiel der eine Kanal auf 15626 Hz eingestellt ist und der andere auf 12684 Hz. Das ist mehr als ein bisschen daneben. Deswegen werden alle Einsteller für mehrere Kanäle (Surround etc.) digital ausgeführt.

Ich halte ein Einstellverhältnis von 1:1000 immer noch für einen Problemfall.

Norbert

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Norbert Hahn

Mit SC-Filtern könnte es gehen. Aber so was wie Störabstand kann man dann vergessen. Ich hab mal so was für Messsignale gebastelt, dort war allerdings 30dB S/N mehr als genug. Ausserdem müsste man bei so grossem Bereich "Tracking"- Analogfilter davor und dahinter setzen. Wie man die dann durchfährt, bleibt dem Leser als Übungsbeispiel überlassen. Wurde schon mit LDRs gemacht und mit multiplying DACS. SC-Hochpassfilter erwähnen wir lieber gar nicht erst, obwohl es da von LTC ansatzweise verbesserte gibt.

--
mfg Rolf Bombach
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R. Bombach

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