Ich hab' in: recht deutlich auf §59 TKG verwiesen, Du kannst mit Plänen und vermeindlichen Grossvaterrechten usw. beliebig ankommen, es wird, wenn es hart auf hart kommt, nicht interessieren.
Dann entscheidet den Konflikt nämlich _ein_Richter_.
Gesetz geht vor Verordnung geht vor Erlass geht vor Anspruch ;-)
Naja, Du hast ganz sicher eigene Interessen am Amateurfunkband, um den Spiess mal umzudrehen ...
Aber ganz klar: Wenn die Argumente ausgehen, dann werden in Deutschland einfach ganz böse böse kommerzielle Interessen und Fehlinformation und sowieso ganz böses Tun unterstellt :-/
5 GHz Funk ist natürlich für kommende Produkte und lokale Links ganz klar für uns _eine_Option_. Sie ist sogar eine sehr gute Option, eben weil es ein sehr breites Band ist und der weitaus größte Teil davon in einem Bereich liegt, der für den Amateurfunk völlig gesperrt ist. Von daher weiß ich nicht, was Du Dich aufregst, ein völlig getrennter Betrieb ist möglich und ist dank der großen Bandbreite und dank DFS auch sicher.Die 5 GHz WLAN sind ein sehr gutes Angebot der ex-RegTP bzw. BNA, wenn es schonmal einen Standortvorteil gibt, dann sollte man den auch nutzen. Und nein, es interessiert Nutzer nicht, was Amateurfunker in einem Teilbereich des Bandes treiben, dazu gibt es die DFS, und nein, Afu hat _auch_ wegen §59 TKG 2004 da keine Sonderrechte, den Nutzern _irgendetwas_ vorzuschreiben.
Für WLL Verteilernetze gibt es alternativ die 3,5 GHz, Versuchs-Frequenzen werden zugeteilt, alleine bei den Standorten hat man uns ziemlich geärgert, deshalb ist das zurückgestellt, momentan bin ich über die .de Gesellschaft etwas desilusioniert.
2,4 GHz WLAN geht wirklich nur noch lokal, das Band ist ziemlich dicht belegt. Das ist eben das schöne an 5 GHz, dass die volle EIRP nicht China-billisch erreichbar ist.Bei Richtfunk gibt es Exklusivität für 150 ? p.a., das ist gegenüber einer Standleitung günstig. Frequenzen sind aber momentan nicht wirklich kommerziell das Thema (siehe UMTS, sie haben die Blöcke verfallen lassen), hingegen gute Standorte und das Preisdumping schon.
Daher kommt - um das kommerzielle Thema zu bringen - derzeit eher nur Punkt-zu-Punkt Richtfunk und WLAN nur auf kurze Distanz und all' das nur für Geschäftskunden in Frage, der Privatbereich wurde plattgedumpt.
Interessant ist der 5 GHz Bereich eher für künftige neue Konzepte (gell, ein bisserl Innovation wollen wir in Deutschland vielleicht trotz aller Großvaterrechte und dem "war schon immer so" doch noch zulassen ;-/, siehe (*). Darüber täte ich mich hier viel lieber unterhalten, was da alles technisch geht, alleine, es verstehen offenbar nicht viele ...
Allgemein, unabhängig von 5 GHz:
Du solltest an dem Punkt ganz einfach der Realität ins Auge sehen, dass infolge diverser, auch durch Brüssel diktierter Vorgaben viele "können wir knallhart durchsetzen" Rechte und die Sonderstellung des Amateurfunks ziemlich egalisiert wurden. Inzwischen ist die Nutzung von Funksystemen wie Funkdiensten ein Allgemeingut geworden, siehe nur die Verbreitung von Handies.
Das dabei bestimmte ehemalige Vorrechte - für die der Amateurfunk ja im übrigen nie Geld oder Geldwertes auf den Tisch legen musste - nun einem breiteren Personenkreis eingeräumt werden und der Amateurfunk damit an Exklusivität verliert (*), das ist ganz einfach hinzunehmen.
Ich hab' 1990 auch als einer der ganz wenigen ein ISDN Telefon gehabt (genauer: Zwei, wg. Datenleitung), mit netten Überraschungseffekten wie "bist Du bei uns in der Nähe", oder ein Magnat-Handy (ging damals zum Auto, von dort ins C-Netz), das war schon eine nette Sache, vom Tisch in der Kneipe aus telefonisch die Bestellung aufzugeben. Das Gesicht der Bedienung hättest Du sehen sollen, Handies gab es damals halt noch nicht ;-)
Inzwischen ist das schnöder Alltag, ISDN und Handy hat jeder, meine schöne Exklusivität ist dahin ... Soll ich deshalb jetzt rumjammern ?
Gruß Oliver
P.s.: (*) Es ist inzwischen aus meiner Sicht sogar so, dass bestimmte betriebliche Vorgaben (Rufzeichen, Klartext) zusammen mit der fehlenden Verwertungsmöglichkeit (irgendwer darf die Entwicklung auch bezahlen) den Amateurfunk aus meiner Sicht inzwischen relativ unattraktiv macht.
Ich finde es viel interessanter, mit 1W EIRP und ausgefeilten Protokollen und Modulationen in einem Produkt das Maximum an Datenrate herauszuholen oder für WLL Multi-Basestation Konzepte (OFDM Parallelempfang) zu entwickeln, die dann sogar einer breiten Schicht von Nutzern wirklich etwas bringen, als einfach mit maximaler Sendeleistung ein "Hallo" rauszublasen und damit anzugeben, dass mit 75W der maximalste EIRP Pegel erreicht wurde.