ich lerne gerade für eine Klausur über Feldbusse, und bleibe ständig mit wechselnden Gefühlen an Begriffen wie Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) oder Gerätestammdaten-Datei (GSD) kleben. Die Langsame Störsichere Logik (LSL) wurde hier ja auch vor kurzem genannt. Liegt das an der kleinen Stichprobe, oder ist Siemens besonders hervorragend was solche Begriffe angeht? Dann war doch noch was mit Kathodenstrahloszillograph (KO) vor ein paar Monaten.
Habt ihr vielleicht noch ein paar Begriffe auf Lager? Ich finde die irgendwie lustig. Ich schätze bei der früheren Bundespost bzw. der DDR-Version davon gibt's auch etliche interessante Begriffe? Kann mir jemand evtl. sogar ein passendes Buch empfehlen?
Stapelspeicher = Stack im Prozessor. Feldrechner = Array Prozessor ( Art Coprozessor für Mainframes )
Man sollte berücksichtigen, daß manches Zeug ehedem deutsche Namen bekam, weil es in Deutschland ausgebrütet wurde ( LSL-Logik von Siemens ist von Siemens entwickelt worden ). Es herrschte bis in die 70er Jahre in Europa in der Elektrotechnik eine gewisse Autarkie, Importe aus USA waren durch Handelshemnisse, Wechselkurs gebremst. Insofern waren international einheitliche Bezeichnungen verzichtbar. Schlimm wirds erst wenn heute ohne Not eingedeutscht wird ( gate-array = Gatterfeld ).
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'Vom Standpunkt eines Beamtenrechtlers aus betrachtet ist der Tod die
schärfstwirkenste aller bekannten, langfristig wirkenden Formen der
vollständigen Dienstunfähigkeit.'
aus: Kommentar zum Beamtenrecht.
Wenn sie sich unzureichend durchgesetzt haben sind sie ein Problem, weil klare Terminologie für die Verständlichkeit von Texten nötig und Voraussetzung für Lexika, google, Stichwortverzeichnis in Büchern ist. Lausige Übersetzungen a la "Voltregulatoren" statt Spannungsregler wie es der Franzis-"Elektronik" ehedem mal durchgerutscht ist helfen niemand.
Ich hab mich mal bei einer Produktpräsentation der T... "beliebt" gemacht, als ich bei meinen Zwischenfragen die denglischen Begriffe wieder ins Deutsche übersetzt habe... (Fernmess- bzw. Fernwirktechnik statt Telematik...)
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Herbst und Winter, die friedlichste Zeit am Bodensee...
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Patrick Rauter
Habe ich geschrieben, daß ich _Probleme_ damit habe?
Ich habe durch Datenblätter und RFCs bisher immer nur englische Begriffe gehört, und finde die deutschen Entsprechungen daher "lustig". Wenn ich aber dann auf einer Folie zu RS232 lese:
----88----
dann stellt sich mir die Frage, was an DTE und DCE jetzt so böse ist, daß man diese vermeiden muß. Zumal die Leitungen dann mit DTR, DSR usw. bezeichnet werden. Standards und Spezifikationen führen diese Begriffe deshalb ein, damit man mit ihrer Hilfe ohne Mißverständnisse über einen Sachverhalt sprechen kann. Richtig lustig wird es sicher, wenn man an einer nicht-deutschen Tastatur DÜE eintippen möchte, oder an irgendeiner Konsole die auf ASCII besteht.
Die Bezeichnung DÜE ist mir vorher auch noch nie begegnet, und weil unser Lehrbeauftragte von Siemens kommt, hatte ich so einen Verdacht, daß das evtl. was selbstgekochtes sein könnte. Google findet auf Platz 3 auch brav das Siemens Communications Lexicon (Aha? DÜE aber Lexicon?).
Richtige Probleme habe ich, wenn etablierte und präzise beschreibende (von mir aus englische) Begriffe durch schwammigen Murks ersetzt werden.
Security \ >---- Sicherheit Safety /
Oder versuchen wir uns mal mit einer tauglichen Übersetzung von "authentification" und "authorization". Was ist denn die authorative answer meines DNS-Servers? Bei diversen neuen Technologien wäre eine Übersetzung für den ernsthaften Gebrauch schon mindestens holprig. Smartcard, CD, CRC, ... Ich habe nichts gegen Anzeigen mit Flüssigkristallen, aber ich erwarte nicht, daß jemand weiß, was ich will, wenn ich von FKAs rede.
"Treiber" ist auch so ein tolles Wort. Wenn ich an meine Netzwerkkarte denke, dann finde ich den Begriff "Driver" viel passender, ein Ding das hergeht und dieses Gerät für mich "fährt", mir die Funktionen zugängig macht, es nutzt. Und nicht wie eine Horde Rindviecher rumhetzt.
Ich weiß, daß ich in meinem OP von Fachbegriffen geschrieben habe, und jetzt verstärkt auf Abkürzungen eingehe. Das liegt daran, daß ich so Dinge wie "Nahnebensprechdämpfung" oder "Datenpaket-Empfangsfolgenummer" (ich wäre ehrlich nicht darauf gekommen, daß Empfangsfolgenummer eine sequence number bezeichnet) einfach nicht gekannt habe. Oder mir je vorstellen könnte an einer Datenfernverarbeitungssteuereinheit zu arbeiten. Das durch Google gefundene Siemens-Lexicon ist allerdings tatsächlich ergiebig. Interessant zu erfahren, daß Begriffe wie "Rufnummer der Quell-Endeinrichtung" zur "calling party number" wird. Bin ich der einzige, der bei Quell-Endeinrichtung schmunzeln muß? Vielleicht liegt es ja tatsächlich daran, daß man als knapp-nach-1980-geborener so häufig angelsächsische Begriffe gehört hat, daß man Sendeerkennungszugriffsmethode als holprig empfindet. Ich weiß zumindest noch, daß ich etwas grinsen musste, als ich erfuhr: die TAE-Dose ist eine Dose für eine Telekommunikationsanschlusseinheit. Na klar! :-)
Was ist eigentlich eine Stirnflächenkopplung, und warum heißt das "butt joint" in Englisch? Unter letzterem könnte ich mir mit viel Phantasie noch was vorstellen, aber wozu wäre *das* gut?
Es gibt keine "authentification". Höchstens "authentication".
Und die würde ich mit Authentifizierung übersetzen.
Und "authorization" ist die Authorisierung.
Und es gibt auch keine "authorative answer". Höchstens eine "authoritative answer".
Übersetzungen: Verbindliche Antwort? Oder die maßgebliche Antwort?
Im Übrigen gibt's das ganze auch umgekehrt, schau dir mal im Maschinenbaubereich die ganzen (ursprünglich) Deutschen Fachbegriffe an, die mit hängen und würgen ins Englische gepresst wurden. Nebenwirkungen u.a. unpräzise Ausdrücke und dadurch bedingte Mißverständnisse. Ganz schlimm.
Du wirst lachen, aber ich habe tatsächlich für "debugging" schon jemanden "entwanzen" sagen hören.
Einen schnippischen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen, das hat meinen Brechreiz etwas gelindert.
Genauso wie wenn Leute von "Sockeln" oder "benannten Rohren" (sic!) reden. Oder "Unterbrechungen". "time slices" mit "Zeitscheiben" zu übersetzen, finde ich schon gewagt, aber immerhin geht es noch. Mehr fällt mir momentan nicht ein.
Ich habe sogar eine Treiberlizenz ;-) (Driver License)
"Butting up against each other" heisst, dass zwei Teile stumpf aufeinander stossen. Jedenfalls hier in Arnold Country. "Butt" ist, ahem, das Wort fuer den Allerwertesten.
volle Zustimmung. Man darf nicht den Fehler begehen, Begriffe w=F6rtlich oder einfach falsch zu =FCbersetzen. Als Paradebeispiel m=F6chte ich hier das Wort Silizium nennen, das im Eglischen ja "silicon" hei=DFt. In den Medien wird dieses "silicon" dann h=E4ufig mit "Silikon" =FCbersetzt, was im Englischen wiederum "silicone" hei=DFt.
Allerdings waren mir die genannten Begriffe gel=E4ufig und werden im beruflichen Umfeld auch genutzt. Das Problem mit den englischen Begriffen ist, dass sich Wichtigtuer damit schm=FCcken. Es sind die Leute, die File, Directory verwenden. Noch schlimmer sind Begriffe wie controlling, lean management, consulting etc. pp. Grausig!
Interessant ist, wie z.B. unsere franz=F6sischen Nachbarn das handhaben: dort gibt es laut meinem Kollegen eine Art Akademie f=FCr Sprache, in der die franz=F6sischen Begriffe festgelegt werden. Eine gutes Beispiel ist der Begriff E-Mail. Im deutschen am ehesten noch mit "elektronische Post" =FCbersetzt, wurde in Frankreich ein neues Wort daf=FCr entworfen.
"Felix Opatz" schrieb im Newsbeitrag news:dqu68h$59s$ snipped-for-privacy@online.de...
Wo du das 'Lexicon' schon gefunden hat.
Guck dir die Erklaerung zu 8B/10B encoding im Lexicon an:
formatting link
und du erkennst, welche 'Technologie'-Firma man besser nicht beauftragt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Also eine "authorative answer" ist f=FCr mich eine "autorisierte Antwort"= =2E
e
Dass dann zu 99% in irgendwelchen Anzeigen v=F6llig verbl=F6det von "LCD-Display" die Rede ist, st=F6rt dabei niemanden.
=E4ngig
Geschmackssache. Ich halte "Treiber" f=FCr sehr passend. Vor allem, da es "Treiber" auch in anderen Bereichen der Technik gibt, die dort eine =E4quivalente Funktion besitzen.
[...]
Welche Ausw=FCchse die v=F6llig sinnfreie Verwendung von englischen Begriffen etc. hat, zeigen mir t=E4glich hunderte Anzeigen, in denen CD's und DVD's verkauft werden, auf denen sich Hit's befinden, die dann die Kid's zu hause anh=F6ren, nachdem sie sich mit Gyro's ges=E4ttigt hab= en. Und sonntag's oder abend's schaut man sich dann alte Dia's an.
Am Sat, 21 Jan 2006 15:19:38 +0100 schrieb Felix Opatz :
aus dem Manual zur Fujitsu-Siemens DVB-S Karte (Staleitenreceiverkarte)
... verbinden sie mit der "Tonausgabekarte" ihres.... und auch sonste jede Menge echte Eindeutschungen
Als ich vor Jahren bei Siemens anheuerte bekam ein kleines Büchel mit den Siemens-Abkürzungen. Da gibst auch original deutesche Stilblüten drin.
bb
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