Nein. Wissenschaftliche Arbeitsweise besteht darin, die relevanten von den irrelevanten Umständen zu trennen. Ansonsten könnte man unterschiedliche Konstellationen von Venus und Jupiter für die Ursache unterschiedlicher Ergebnisse halten. Konkret kann ich Dich beruhigen: Es gab zu PISA genügend Detailauswertungen in denen auf Einzel-Schul-Niveau gleiches mit gleichem verglichen wurde. Auch in Finnland gibt es Schulen deren Schüler nicht aus dem Bildungsbürgertum stammen. Leider zeigten diese Detail-Vergleiche in dieselbe Richtung, wie die globalen Ergebnisse.
Es ging um Marcs Schule und seine Ausssage, dass sie schwächere Sschüler aussortieren statt sie zu fördern, weil die Resourcen fehlen. Bisher hat er mit keinem Wort angedeutet, dass seine Schule in irgendeiner Weise ein Sammelbecken sozialer Problemfälle wäre. Was hält diese Mittellklasse-Schule davon ab, sich an erfolgreichen Schulmodellen zu orientieren, um nicht einen relevanten Teil ihrer Schüler aussortiere4n zu müssen?
Nein. Dort treten die Folgen lediglich besonders deutlich vor Augen. In weniger schwierigen Lagen mogelt man sich durch, wo man Exzellenz erreichen könnte.
Ich kann mich zurückhalten (Obwohl ich durchaus wüsste, was ich an meiner alten Schule verändern würde). Jede Änderung kann nur erfolgreich sein, wenn die Lehrkräfte selbst überzeugt sind und das Konzept mittragen. Die Tatsache, dass es so ein Konsens nicht auf den Bäumen wächst kann keine Begründung dafür sein, weiter auf erfolglosen Pfaden dahin zu trotten.
Wenn das so ist, ist es ein Armutszeugnis für die Schulausbildung in BW. Immerhin vergleichst Du hier die Elite von BW, wo bereits die Real- und Hauptschüler absepariert wurden mit dem allgemeinen internationalen Durchschnitt.
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