Datenbank fuer Bauteile (Linux/Unix)

Ich hatte gerade eine entsprechende Anfrage in de.comp.datenbanken.misc gepostet, nachträglich fiel mir ein, dass ich hier auch hätte fragen können. Ok, nun also nachträglich:

Damit ich nicht bei jedem neuen Projekt meine Bauteilkistchen danach durchsuchen muss, welche Bauteile ich schon habe und welche ich noch besorgen muss, möchte ich sie in einer Art Datenbank erfassen. Das Ganze muss unter Linux lauffähig sein. NetBSD wäre als Option nett. Neben einer GUI wäre auch eine Kommandozeilenbedienung vorteilhaft.

In o.g. NG wurde mir SQLite empfohlen. Hört sich gut an. Eine große Client-Server-Lösung wie MySQL halte ich für overkill, ich muss auf die Daten maximal einmal pro Monat zugreifen. Alternativ wurden mir Textdateien vorgeschlagen. Auch keine schlechte Lösung, kann aber bei vielen Bauteilen schnell unübersichtlich und/oder mehrdeutig werden.

Bevor ich mich an die Einrichtung/Umsetzung mache, wollte ich aber mal hören, wie ihr das Problem für euch gelöst habt. Vielleicht gibt es eine ähnliche Lösung ja schon fertig.

TIA, Martin

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Martin Klaiber
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Ok, gibt es wohl nur fuer Windows, aber in der Linux-Welt sollte sich ein vergleichbares Programm finden: Ich benutze fuer diesen Zweck MS-Works Database. Habe mehrere Spalten eingerichtet, in die Menge, Typ, Gehaeuseart und vor allem Aufbewahrungsort eingetragen wird, plus was man sonst noch alles wissen will, wie Preis, Digikey-Nr. fuer Nachbestellung, Kommentare etc. Das ist beliebig durchsuchbar und ich kann mir Teillisten ausdruecken. Letzteres tue ich z.B. vor der Fahrt zu Kunden, wo ich kleine SMT-Sortimentchen mitnehme, in denen Teilmengen haeufig gebrauchter Teile wie 0.01uF, 0.1uF oder BFS17 drin liegen. So weiss ich ohne Lupe, dass eine HSMP3810 Diode in 3B5 zu finden ist. Drittes Kaestchen, Reihe B, fuenftes Fach.

Dieses Programm kommt mit PCs und Laptops meist als Beigabe, wird voellig unterschaetzt und von vielen gar nicht beachtet. Kostet auf dem freien Markt unter $50. Selbst die DOS-Uraltversion reicht voellig, ich mache die komplette Buchhaltung so.

Weiss jemand was ein Linux-Aequivalent zu MS-Works waere? OpenOffice ist ja ganz nett, aber der Database Teil ist IMHO nicht besonders gelungen.

Falls es nichts dolles gibt: Virtual Machine mit Windows? So lasse ich umgekehrt Linux Programme laufen (Sun VirtualBox mit Ubuntu).

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Textdateien reichen. Allerdings ist jede Form von Datenbank nur so gut wie du sie pflegst. Daran scheitert es dann meist. Es gibt eine Ordnung zu begin und dann setzt halt die Entropie ein.

BTW: Mein erstes Programmierproject war eine Datenbank fuer alle TTL-ICs in Basic auf dem TI99/4A. Als die fertig war kannte ich von allen ICs die Bedeutung auswendig weil ich den Kram schliesslich muehselig abgetippt hatte, und musste bemerken das das reinladen der Datenbank von Kassette jedesmal 30min dauerte. Da hab ich erkannt das meine Zukunft nicht in der Informatik liegen wuerde. :-)

Olaf

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Olaf Kaluza

Schade, immerhin hast du da eine Erfahrung gewonnen, die zahlreiche in der Branche tätige Entscheider nicht besitzen. ;)

Hergen

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Hergen Lehmann

Stimmt, aber man kann bei einer Datenbank die Sachen in beliebiger Reihenfolge zu beliebiger Zeit eintippen. Muss auch nicht vollstaendig sein. Z.B. stehen in meiner nur die SMT-Bauteile die man ohne 3x Brille kaum sieht, Exoten, und was ich so unterwegs bei Kunden fuer die EMV brauche.

Ich erinnere mich noch an einen Verwandten, der das Geld fuer die Commodore "Datasette" nicht ausgeben wollte und stattdessen einen Rekorder aus Kindertagen einsetzte. Was war das ein Gebastel.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Im Prinzip ja, da man als Privatanwender keine Verknüpfungen braucht.

In der Praxis können Textdateien aber schnell unübersichtlich oder komplex werden. Das Problem ist, dass man eindeutige Feldbezeichnungen braucht. Bei Widerständen, u.ä. braucht man z.B. ein Feld für die Belastbarkeit, das braucht man für Operationsverstärker, o.ä. nicht.

Entweder muss man also für alle Bauteile alle Felder mitschleppen, wenn man eine normierte Darstellung will, oder man muss für jeden Wert dazu schreiben, was er bedeutet. Beides ist aufwendig.

Zusätzlich ist das Problem, dass die Suche mit grep zwar flexibel aber nicht eindeutig ist. Oder man definiert Felder, dann kann man mit awk, o.ä. arbeiten, aber das ist bei Textdateien ein ziemlicher Aufwand, man verliert leicht die Übersicht. Wenn schon Felder, dann sollte man IMHO gleich ein Datenbank verwenden.

Ack. Aber eine nicht gepflegte Textdatei ist auch nicht besser.

Naja, ich würde ja keine Datenbank aller erhältichen Bauteile anlegen wollen, sondern nur der, die ich habe :-) Das sind zum Glück deutlich weniger, aber leider zu viele, als dass ich sie alle noch sicher im Kopf hätte (kürzlich einkaufen gewesen, keine NE5532 mitgebracht, weil ich mir sicher war, dass ich noch welche habe, zu Hause stellte es sich heraus, dass es 5534 waren). Aus dem Grund kaufe ich im Zweifelsfall meist eher mehr als weniger Teile ein, aber das macht das Lager nur noch unübersichtlicher.

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Martin Klaiber

Aber Du willst es sicher sortieren lassen koennen. Z.B. mal eben alle Transistoren auflisten lassen, bei denen in der Kommentarzeile "HF" oder "RF" vorkommt. Oder Chips bei denen im Kommentar "Bus Driver" steht.

In einer Database kannst Du zig Spalten "rechts vom Bildschirm" haben. Die sieht man nur nach Scroll, wenn man was eintragen will. Dabei ist es durchaus ok, eine Spalte mehrfach zu satteln. Z.B. dreifach mit "Strom, Spannung oder Verlustleistung". So kannst Du immer noch eindeutig Spulen ab 500mA Saettigung, Kondensatoren 63V und hoeher oder Widerstaende ab

1W finden lassen, da die Suchmaske eine Verknuepfung mit "Kategorie" erlaubt.

Sollte man. Leider scheuen sich viele Leute und sogar ganze Firmen davor, warum auch immer.

[...]
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Gruesse, Joerg

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Joerg

Dann brauchst du also nicht nur eine Datenbank, sondern eine die du auch unterwegs nutzen kannst!

Mein Loesungsansatz sieht so aus: Wenn ich etwas bauen will dann schaue ich einfach was ich an Teilen da habe und schneider die Schaltung dann passend um das vorhandene.

Olaf

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Olaf Kaluza

Meine ist nur einige zig kB gross. Irgendwann wenn ich mal ganz viel Zeit haben setze ich Links zu Datenblaettern rein. Vermutlich bin ich dann 80 oder so :-)

Wie man das jetzt auf's Handy bekaeme wuesste ich aber nicht auf Anhieb, geht bei meinem in Ermangelung eines Datenkabels eh nicht.

So isses. Im Schaltregler fuer die Weihnachtskrippenbeleuchtung sitzt dann ein Zwei-Zoll EMC Ferrit, weil gerade vorhanden ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Das muss nicht sein. Es würde reichen, ich könnte mir zu Hause schnell einen Überblick über die vorhandenen Bauteile verschaffen, bevor ich die Wohnung verlasse, ohne dass ich in zig Kisten nachschauen muss.

Als Privatanwender hat man ja in der Regel zu Hause keine Wände voller Schubladenschränke wie in den Elektronikgeschäften, wo man nur kurz die Schublade rausziehen muss, um zu sehen, was da noch drin ist. Sondern man hat die Bauteile in Sortimentskästen, die übereinander gestapelt sind, evtl. noch mal in weiteren Kisten oder Schubladen oder im Keller aufbewahrt werden, je nachdem, wie oft man bastelt.

Und die zehn Bauteile, die man evtl. braucht, sind natürlich in zehn verschiedenen Sortimentskästen, die man alle einzeln rausfischen und öffnen und nachschauen muss. Letztendlich dauert das alles überraschend lange, so dass zumindest ich mir es oft spare und auf Verdacht kaufe. Aber das ist auf Dauer halt auch keine Lösung. So wächst der Bestand an Bauteilen eher an, als dass er endlich mal abgebaut wird.

Ja, ok, das mache ich auch oft. Aber das geht nicht immer. Ich wollte kürzlich Operationsverstärker in einer Audioschaltung vergleichen, da kommt es natürlich auf den genauen Typ an.

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Martin Klaiber
[...]

Wenn Du sowas oefter baust lege Dir ein paar LM833 auf Halde :-)

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Joerg

Martin Klaiber schrieb:

Auch wenn du's für Overkill hälst, ich habe mir letztlich dann doch genau dafür eine MySQL-Datenbank angelegt. Funktioniert gut, nachdem ich das GUI gepatcht habe, damit es nicht nach jeder Anfrage wieder mit einer Standardbreite für alle Spalten daher kommt, sondern sich nach dem jeweils längsten Eintrag richtet. (Patch ist bei mySQL eingetütet, war ein frequently requested item, aber scheint noch nicht als erledigt abgemeldet zu sein. Die mahlen da ziemlich langsam.)

Viel Brot frisst die herumliegende Datenbank ja nicht, das GUI ist besonders für die Erfassung deutlich bequemer als eine endlose Folge von INSERT-Anweisungen, und die Kommandozeile (vor allem nützlich, wenn man gerade nur über ssh eingeloggt ist) hat man parallel dazu ja immer noch. Im GUI habe ich dann noch ein paar vorgefertigte Abfragen (alle ICs, alle Widerstände, alle Kerkos usw.) als "bookmarks" hingelegt. Der Aufruf übernimmt dabei das Kommando in ein Editierfenster und führt es sofort aus, man kann es aber anschließend in diesem Editierfenster auch beliebig modifizieren und nochmal ausführen.

Wenn dich das Schema interessiert, was ich dafür benutze => mail me.

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cheers, J"org               .-.-.   --... ...--   -.. .  DL8DTL

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Joerg Wunsch

Joerg Wunsch schrieb:

Es gibt doch auch andere GUIs, unter KDE z.B. knoda, das spricht ausser MySQL unter anderem auch SQLite2/3, PostgreSQL und sogar dBASE (für die DOS-Veteranen ;-))

Gruß Henning

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PM: henningpaul@gmx.de , ICQ: 111044613
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Henning Paul

Joerg schrieb:

Kostete ja auch 299,-DM, der 3032 dazu 2800,-DM :-(

Butzo

>
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Klaus Butzmann

Martin Klaiber schrieb:

Sqlite ist zwar gut für quick & dirty, aber wenn du eine saubere Lösung willst ist das eher nicht zu empfehlen. Irgendwann nervt es dich dann doch, dass es keine Datentypen gibt (sqlites größte Stärke und größtes Manko in einem IMHO) und dann sattelst du auf eine gescheite Datenbank wie PostgreSQL oder mySQL um und hast nur Ärger, alles zu konvertieren.

Ich weiß nicht wie's bei mySQL ist, aber PostgreSQL bietet extensiven Fremdschlüssel-Support und richtig viele (und praktische) Datentypen.

Viele Grüße, Johannes

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verlästerung von Gott, Bibel und mir und bewusster Blasphemie."
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Johannes Bauer

ack. Seit der Erfindung der Linux-Distributionen ist die Einrichtung einer "großen" Datenbank auch nicht komplizierter als die Installation anderer Software. Mit Openoffice lassen sich recht einfach Eingabe- und Abfragemasken zu einer Postgres-Datenbank bauen. Die bei openoffice mitgelieferte Datenbank würde ich wegen zu vieler Kinderkrankheiten vermeiden.

------

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Kai-Martin Knaak
Öffentlicher PGP-Schlüssel:
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Kai-Martin Knaak

Henning Paul schrieb:

Hätte ich erst recherchieren, bauen und ausprobieren müssen.

Den mysql-query-browser finde ich nach der Reparatur dieses Bugs (oder eher: Misfeatures) durchaus ganz nett.

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Joerg Wunsch

Hallo,

ich würde mal sagen: Vergiß es!

Ich habe sowas schon vor >20Jahren auf einem DDR-PC hart in Basic programmiert. Man trägt zwar am Anfang seine Bestände ein, hat aber später keine Lust jedes entnommene Bauteil auszutragen oder wenn man es doch nicht gebraucht hat wieder einzutragen.

... Das erinnert mich an die Einführung eines Computers zur Lohnbuchhaltung in der Firma meiner Mutter. Vorher waren zwei Buchhalter notwendig. Nachher vier Personen um den Lohnbuchhaltungsrechner am laufen zu halten.

MfG Michael

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Michael Schlegel

Martin Klaiber schrieb:

Es scheitert wie immer an der Pflege der Datenbank.

Ich hatte jahrelang eine Textdatei, das ging ganz gut.

Aber: das dauert alles viel zu lange.

An den Rechner, Programm starten, Bauteilwert eintippen usw.

Ich bin auf eine Datenbank umgestiegen, die von der Zugriffsschnelligkeit her nicht zu schlagen ist: Karteikarten (etwa 5x7cm)

Vorteile:

- einfach aktualisierbar

- kein PC-Anwerfen nötig

- kein Eintippen

- Anwenderfreundlich

Alles schön in einem Kästchen :-)

Wenn ich sehe, dass ein Bauteil knapp wird, bekommt die entsprechende Karteikarte eine leere davor. Beim Durchsehen werden die direkt in den jeweiligen Shop eingetippt - fertig.

Das ist wie mit den elektronischen Adressdatenbanken: sehen toll aus, können viel, sind aber im Alltag völlig ungeeignet. Mein Adressbüchlein mit wechselbaren Seiten ist 10mal schneller.

Einfach ist genial! Das sagt Dir ein technikbegeisterter Dipl-Informatiker/E-Techniker :-)

Für Rechnerspielereien fehlt mir die Zeit.

Chris

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Christoph Matuschek

Du brauchst kein Computerprogramm. Du brauchst Streichholzschachteln. Viele, viele, sehr viele Streichholzschachteln. Auf die schmale Seite schreibe jeweils die Bezeichnung des Inhalts. Stelle die Schachteln in grosse, flache Pappkartons. Oben abgeschnittene 12er Kisten fuer H-Milch oder Saft bieten Platz fuer etwa 100 Schachteln. Die Schachteln nicht in der Kiste uebereinander stapeln, sondern nur nebeneinander stellen, so dass die Schrift deutlich sichtbar ist.

Gehen Dir haeufig gebrauchte Teile aus, dann stelle die jeweilige Streichholzschachtel so hin, dass die Schrift auf dem Kopf steht. Gehen Dir selten gebrauchte Teile aus, dann werfe die leere Schachtel weg. Nein, es fuehrt nur zu Unordnung, wenn Du sie einmal umdrehst und neu beschreibst. Nein, werfe sie trotzdem weg!

Willst Du vor dem Einkauf einen Ueberblick ueber Deine Vorraete bekommen, dann mach ein paar Fotos der Kisten und drucke sie aus.

Die ueberfluessigen 10.000 Streichhoelzer gebe dem von Heuschnupfen geplagten Kind im Nachbarhaus, das weiss sicher etwas damit anzufangen.

Reply to
Mirko Liss

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