Hallo!
Ich habe diverse Akku-Threads gelesen und mich über die unterschiedlichsten Akku Technologien ein wewnig schlau gemacht. Aber oft sind es praktische Erfahrungen, die die Vorteile gegenüber den theoretischen Lehrbuchmeinungen erbringen. Daher mal volgende Anforderungen und die Frage welche Akku-Typen und Ladecontroller am besten.
Aufbau: Ein Wägesystem für Substanzen in Flüssigkeiten muss Daten erfassen und diese zur Qualitätsicherung sicher und unfälschbar erfassen. Schaltung nebst Controller sind bereits vor Jahren entwickelt ohne Nennenswerte Zwischenfälle im Einsatz. Aufgrund einiger Bauteilabkündigungen und Wünschen an zusätzlichem Komfort ist eine Neuauflage geplant. Daher kann im Vorfeld schon einiges neu geplant werden.
Das System verfügt über eine zwewistufige Notstromversorgung. Im Normalbetrieb erfaßt und speichert es seine Daten im EEPROM. Fällt der Strom zur Steuereinheit aus, so versorgt ein Bleigel-Akku die Wägeeinheit und den Controller weiter und erfasst auch weiterhin die Daten. Nach einer einstellbaren Zeit von 10-30min schaltet der Microcontroller in PowerDown, damit der Akku nur noch die Waage versorgen muss. Diese würde sonst ihre 0- und Tara-Einstellung verlieren, was unter keinen Umständen geschehen darf. Diese Versorgung wird bis zur Aufgabe des Akkus durchgehalten. Ein zusätzlicher Goldcap sichert die Uhr in einem I2C Uhrenchip ( Was Monatelang gut funktioniert).
Das neue System wird stärker integriert sein, Wäge- und Systemdaten werden direkt im Controller gespeichert. Auch die Uhrzeit wird voraussichtlich im Controller erzeugt werden ( wenn ich endlich verstanden habe, wie man mit einem ATmega64/128 eine genaue Uhrzeit hinbekommt und trotzdem minimal Strom verbraucht, darüber sind sich die AppNotes nämlich nicht ganz einig)
Ich denke, es ist nicht mehr nötig einen 6Ah BleiGel Akku zu verwenden um 30min Nachlaufzeit zu ermöglichen. Aber andere Technologien bieten nur dann eine vergleichbare Lebenserwartung, wenn man regelmäßige Entlade/Ladezyklen vorsieht. Dies könnte der Controller natürlich übernehmen und auch bestens überwachen. NiMh ist preiswert und leicht zu laden, da es entsprechende Controller gibt. Ich denke, der ATmega hat sogar noch selbst genug Platz im ROM um das zu übenehmen. Ein LiION Handy-Akku wäre auch eine elegante Lösung, aber der Aufwand beim Ladecontroller ist hoch.
Ist vielleicht doch der BleiGel Akku der eleganteste Weg? Einfach eine Strombegrenzung und eine Diode, damit der Akku nicht auch das Netzteil rückspeist und fertig? Beim BleiGel würde ich mir aber auch eine Art Check wünschen, der Prüft, wie gut es dem Akku noch geht. Kennt da jemand eine Schaltung und wie man das elegant herausfinden kann? Ich kann den Akku ja in doppelter Ah auslegen und für Prüfzwecke halb entladen um trotzdem noch die vorgegebene Mindestlaufzeit einzuhalten.
Tja, und wenn man das Platzangebot betrachtet ist wieder die Frage, geht die Einfachheit vom BleiGel Backstein zusammen mit der viel schöneren Gehäusegröße eines Handy-Akkus? Traum wäre es, wenn man nur alle 10 Jahre den Akku tauschen müßte. Die bislang eingesetzten BleiGels nähern sich langsam diesem Alter und halten durch. Die NiMH und LiION kämpfen mit hoher Selbstentladung, könnten aber bei einer Lebensdauer von 1000 Zyklen alle paar Monate einen Refreshzyklus durchlaufen und damit ebenfalls ein paar Jahre halten. Da der Refreshzyklus jeweils nur übere die Hälfte der Kapazität erfolgen würde aber die genannten Typen nicht so ausgeprägt über einen Memoryeffekt verfügen, sollte das doch gehen. Aber vielleicht wisst ihr ja was tolles neues?
Gruß und Dank im Voraus
Ulrich