Computer kaputt --> Reparaturideen?

Hallo

über Nacht ist meinem Privat-Computer anscheinend etwas zugestoßen. Nach dem Einschalten läuft zwar der Prozessorkühler an und die Festplatten begeben sich in Hab-Acht-Stellung. Sonst passiert jedoch nichts mehr. Kein Videosignal, kein Mobo-Logo, kein BIOS, keine Lesegeräusche von der Festplatte und erst recht kein normaler Bootvorgang.

Die erste Vermutung war natürlich das Netzteil. Die Spannungen an den Steckern des Netzgeräts liegen jedoch korrekt auf 5V, 12V und 3.3V. Ein Versuch mit einem anderen Netzteil Starthilfe zu geben, brachte keinen Erfolg.

Der nächste Verdacht sind Spannungsregler, bei denen die Kondensatoren nicht mehr den richtigen Wert haben. Das hätte den Charme, dass man die Spannung nachmessen und die defekten Kondensatoren vergleichsweise leicht ersetzen könnte. Auf dem Motherboard sehe ich auch einige Bauteile, die nach aufgelöteten, positiven Reglern aussehen könnten (TO252). Teilweise sind es jedoch Transistoren (Nikos P75N02LDG, 2S C5706)

Bei anderen finde ich kein Datenblatt zu den eingelaserten Zeichen:

  • APM2014N
  • APM20545N
  • 60T03GH Beim letzten bin ich mir nicht sicher, ob ichdie angefressen gelaserten Zeichen richtig entziffert habe.

Irgendwelche anderen Ideen, was ich machen könnte, um das Board wieder zum Leben zu erwecken?

Die Hardware ist mäßig alt von vor zweieinhalb Jahren

Motherboard: Asus K8N Prozessor: AMD K7, 3000+ Speicher: 1 GB DDR, verteilt auf zwei Riegel Dazu diverse Peripherie, die hier nicht interessieren dürfte.

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak schrieb:

War er eingeschaltet? Hast du mal alle Karten (bis auf Gfx) raus+HDDs abgeklemmt? Mal andere RAM Module probiert? Oder ganz ohne RAM? Dann piepen die meisten Mainboards. War er übertaktet? Drehen noch alle Lüfter problemlos?

Bei mir hatte sich mal ein Reset-Taster verabschiedet und er war auf dauer-ein. Damals habe ich wirklich lang gesucht...

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Klaus Rotter

Kai-Martin Knaak schrieb:

Pinout vom Prozessorsockel besorgen und Spannungen nachmessen. Meistens fehlt da was - war bei einigen geschunken gekrochenen Sockel-7-Boards der Fall, die ich vor ein paar Jahren mal als defekt zum Ausschlachten bekam. Gegenbenenfalls sind die Regler in dutte, neue FETs brauchts.

Holger

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Holger Bruns

Sieh mal mit dem Scope die verschiedenen Clocks nach. Das war bei mir die Ursache damals bei einem 386er Modell Methusalem. Alles lief an, aber er kam nicht bis zum BIOS, weil es einen Quarz zerdengelt hatte.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Alles bis auf die CPU abklemmen. Das Board sollte dann piepsen weil es weder Speicher noch Grafikkarte findet. Macht es das nicht, CPU oder Board wechseln.

Olaf

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Olaf Kaluza

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hallo,

ich würde wohl alle Peripherie erstmal abhängen und schauen ob sich beim Einschalten was tut z.B. die Piepstöne die zur Fehlermeldung generiert werden, siehe das Manual zum Motherboard und falls da was aufleuchtet oder piepst als einzigstes zunächst erst mal die Grafikkarte anschliessen. Einen Monitordefekt sollte man zuvor auch ausschliessen. Ansonsten Augen und Ohren aufmachen ist immer ein guter Rat.

Ich kenne hier z.B. die typische Geräusche der Lüfter und Festplatten.

Kernschmelze oder Prozessortod habe ich schon zwei mal beim gleichen Bekannten erlebt weil die Prozessorkühlkörper sich mit Wollmäusen o.Ä. zugestopft hatten. Da kann es gut sein wenn man einen Reserveprozessor zur Hand hat zum Test. Nach der Kühlerabnahme konnte man man das dem Prozessor halbwegs ansehen. Kernschmelze kann möglicherweise auch auftreten wenn der Kühlkörper nicht optimal montiert wurde, bei AMD-K7-Prozessoren war das ein wenig fummelig.

Ein älterer Reserverechner zum Test der einzelnen Komponenten (Prozessor, Speicher, Laufwerke usw.) ist sicher optimal.

AMD-K7-Prozessoren sind leider neu nirgends mehr erhältlich, Motherboards dafür gibt es vereinzelt noch - AFAIK.

Viel Glück

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Bernd Mayer schrieb:

Nachtrag:

passt zu Deinem Motherboard nicht eher ein AMD-K8-Prozessor?

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hallo,

60T03GH - das klingt nach einem Leistungs-MOSFET.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hallo,

ich würde da zu der Post Code Karte greifen die hier noch liegt und hoffen das diese ISA Karte in das Motherboard passt. Damit könnte man feststellen ob das BIOS schon bei den ersten Selbsttests hängenbleibt.

Hängt ein Lautsprecher dran, piepst er noch?

Bye

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Uwe Hercksen

Kai-Martin Knaak schrieb:

Dann ersetze halt die ausgetrockneten Elkos.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Einzig sinnvolle Vorgehensweise, bevor man auf gut Glück anfängt MOSFETs zu tauschen. Der über-Kreuz-Test ist - sofern entsprechende Komponenten vorhanden - auch sinnvoll, d.h. CPU in anderem Board und andere CPU auf diesem Board ausprobieren.

Gruß Henning (dem auch mal ein MSI Sockel939-Board unvermittelt gestorben ist)

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Henning Paul

ACK. Hatte mal das gleiche Problem. Ursache: CPU durch Stoß aus dem Sockel gerüttelt. CPU wieder reingesetzt - Problem gelöst.

Viel Erfolg, Leo

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Leo Meyer

Kai-Martin Knaak schrieb:

Kannst Du den Flash-ROM Chip des BIOS prüfen? Liest sich wie ein Rechner ohne BIOS. Vielleicht reicht es, den Chip wieder fest in den Sockel zu drücken.

Grüße, Stefan

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Stefan Hachmann

Kai-Martin Knaak schrieb:

Hallo,

die zwei häufigsten Ursachen für solche Symtome die ich bisher in meinem Computer-Schrauber-Dasein beobachtet habe, sind so einfach, dass man fast nicht drauf kommt. Waren zwar fast immer MSI Mainboards, aber vielleicht macht Asus ja den gleichen Mist...

  1. "CMOS Batterie" leer. Normalerweise sollte dann ein Rechner zwar trotzdem starten und eine Fehlermeldung produzieren, war aber oft nicht so. Interessanterweise haben manche PCs mit entfernter Batterie wieder gestartet.

  1. Kontakte an den Speicherriegeln oxidiert (?). Sollte eigentlich Piepstöne ergeben, manchmal tut es das aber nicht. Mit einem (nicht zu weichen) Radiergummi die Kontakte ein bisschen "poliert" und die Rechner liefen wieder.

Wie bereits von Uwe Hercksen erwähnt, könnte eine POST-Code Karte helfen (gibt's auch als PCI-Karte).

Gruß Martin

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Martin Hintermann

Danke für den Tipp. Das hatte ich ansatzweise schon durch. Jetzt nochmal radikaler wiederholt, indem ich auch IDE-Kabel und alls PCI-Karten gezogen habe. Ergebnis: Ein kurzer Piepston (immerhin). Mit Graka gibt es keinen Piepston, aber auch keinerlei Bildsignal. Als nächstes werde ich eine andere Graphikkarte versuchen.

Prozessortod durch Überhitzung kommt mir unwahrscheinlich vor. Der Lüfter läuft ungeregelt durch und hat den Kühler grob Handwarm gehalten. Wollmäuse gab es noch nicht in größeren Mengen. Außerdem läuft der Rechner in dieser Konfig schon die besagten zweieinhalb Jahre und hat in den Sommern sicher höhere Temperaturen gesehen.

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Reply to
Kai-Martin Knaak

Was ist eine Post Code Karte? ISA-Slots hat das Motherboard jedenfalls nicht mehr.

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Reply to
Kai-Martin Knaak

Ohne Graphikkarte bekomme ich immerhin einen Pieps.

Das werde ich auch mal ausprobieren. Ich wüsste zwar nichts von dramatischen mechanischen Belastungen, aber man weiß ja nie...

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Kai-Martin Knaak                                  tel: +49-511-762-2895
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Kai-Martin Knaak

Kai-Martin Knaak schrieb:

Geht auch ohne ISA.

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Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Nein. Allerdings hing er am Netz.

Hast du mal alle Karten (bis auf Gfx) raus+HDDs

Andere RAM-Riegel habe ich nicht zur Hand. Gazn ohne RAM bekomme ich in der Tat lustige Piep-Signale.

Nein.

Ja.

Das kann ich aussschließen, denn es gibt eine Reaktion auf den Reset- Taster -- Der Prozessor-Lüfter fährt herunter solange der Taster gedrückt ist.

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Reply to
Kai-Martin Knaak

Wie würde man das machen? Den Chip in einem externen Reader auslesen? Ich wüsste noch nicht einmal, wie ich ihn sich ohne Beschädigungen aus seinem quadratisdchen Sockel gezogen bekomme...

Habs probiert. Leider ohne Effekt.

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Reply to
Kai-Martin Knaak

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