Oszilloskop kaputt :-(

Hallo,

vor einigen Tagen hat mein Oszi (Philips PM3285A, analog, 2-Kanal,

200MHz) den Geist aufgegeben (Knall, Funkenschein und Rauch aus der Gegend des Netzteils). Zum Glück saß ich gerade daneben und konnte schnell den Netzstecker ziehen. Seitdem verströmt das Gerät penetranten Brandgeruch.

Die Fehlerursache konnte ich noch nicht lokalisieren. Verdächtig erscheint mir der Übertrager des Schaltnetzteils (leichte dunkle Spuren am darüberliegenden Gehäuseblech). Ansonsten ist optisch nichts auffällig. Genauere olfaktorische Untersuchungen sind mir wg. Erkältung im Moment nicht möglich. Die Sicherungen im Gerät haben nicht angesprochen. Ein Kurzschluss des Schalttransistors scheint ebenfalls nicht vorzuliegen.

Sollte sich der Verdacht auf Defekt im SNT-Übertrager bestätigen, bin ich wohl auf spezielle Ersatzteile angewiesen (Übertrager oder ganze Baugruppe). Google war leider bei der Suche nach Informationen wenig hilfreich. Beim Schaltungsdienst Lange gibt es immerhin ein Service Manual für das Gerät. Eine Quelle für Ersatzteile konnte ich nicht ausfindig machen. Philips scheint sich von seinem T&M-Bereich getrennt zu haben und bietet dementsprechend auch keinen Service mehr für die Geräte an.

Weiß von Euch noch jemand Rat? Bin für jegliche Hinweise dankbar.

Gruß Jan

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Jan Kühn
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"Jan Kühn"

Mach doch mal Fotos von der "Unglücksstelle". Ich vermute stark, dass man hier dann viel eher helfen kann, denn wenn es geknallt hat müsste man ja irgendwo was sehen.

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Makus Grnotte

Hallo Makus,

Danke für Deine Antwort.

Das ist ja gerade das Problem: Es ist eigentlich nichts optisch auffällig, bis auf die leichten Spuren oberhalb des Übertragers. Fotos davon werden nicht besonders aussagekräftig sein.

Als nächstes werde ich wohl das Service Manual bestellen und versuchen, den Fehler messtechnisch aufzuspüren. Meine Befürchtung ist halt, das es der besagte Übertrager ist. Leider habe ich keine Ahnung, wo ich dafür Ersatz herbekommen könnte.

Gruß Jan

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Jan Kühn

Jan Kühn schrieb:

Oder einfach Trafo selbst wickeln, so schwierig ist das nicht. Trafo defekt und Schalttransistor in Ordnung klingt aber recht merkwürdig.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Scharfe spuren, oder nur großflächig versachwommen? Es könnten auch normale Ablagerungen durch die höhere Temperatur sein.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Ich glaube nicht, dass der Übertrager defekt ist. Der Schmutz kann einfach Staub sein der sich mit der Zeit durch die warme Luft über dem Übertrager abgesetzt hat. Aber du kannst es ja fix mit einem Durchgangstester überprüfen. Die Halbleiter werden alle einen Gleichstromwiderstand groesse 1 Ohm haben...

Wenn es wirklich einen Knall gegeben hat solltest du noch mal ganz genau nach geplatzen Elkos, Transistoren und Tantal ausschau halten. So ein TO220 Gehause kann einen riesen Knall machen wenn es kaputt geht aber nur einen kleinen Riss haben. Mit Elkos wird es ähnlich sein, sie können z.B. nur unten aufgerissen sein.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Auslöten, Funktionsgenerator anschließen und messen, ob er plausibel überträgt, oder irgendwo einen offensichtlichen Kurzschluß hat.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Hallo Lars,

die Spuren scheinen eher verschwommen zu sein, deswegen bin ich mir ja auch nicht sicher, ob sie von dem Defekt herrühren. Zum "Unfallzeitpunkt" hatte ich das Gerät jedoch aufrecht stehend betrieben, während es sonst immer liegend betrieben wurde. Die Spuren weisen, bezogen auf die stehende Position des Gerätes, vom Übertrager aus nach oben. Dies scheint dann doch auf einen Defekt im Übertrager schließen zu lassen. Ich werde in den nächsten Tagen mal genauere Messungen anstellen, um herauszufinden, was wirklich kaputt ist.

Gruß Jan

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Jan Kühn

Hallo,

die Sache hat sich nun aufgeklärt. Vielen Dank noch mal für alle Hinweise!

Tatsächlich ist scheinbar mit dem SNT alles in Ordnung, die Spuren sind wohl nur normale Staubablagerungen. Bei genauerem Hinsehen (und

-riechen) hat sich der X-Kondensator eines benachbarten konventionellen (längsgeregelten) Netzteils als offensichtlicher Auslöser der geschilderten Symptome entpuppt. Das sollte mit vertretbarem Aufwand zu reparieren sein :-)

Für alle, die es interessiert (Mitte rechts im Bild):

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Gruß Jan

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Jan Kühn

Nur interessehalber: werden die X-Kondensatoren nicht extra deswegen eingesetzt, weil sie eben besonders robust sein sollten (Schutzklasse)? Ist so ein defekt bei einem X-Kondensator überhaupt "normal" oder dürfte das normalerweise gar nicht vorkommen?

Gruß, Johannes

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Johannes Bauer

Sollte es wohl :) Schmeiss den anderen, der da auf dem Bild zu sehen ist, bitte gleich mit raus!!! Ich habe kürzlich so ein Modell in einem alten Braun-Plattenspieler gewechselt, musste mit der triefenden Kondensatorleiche erstmal Überzeugungsarbeit leisten, dass das gute Stück nicht vom Teufel besessen ist und ruhig weiter benutzt werden kann ;) Du hast ja richtig Glück gehabt, hier wartet noch ein Oszi, das leider schon jemand zerbastelt hat - ursprünglich war nur eine Hochspannungsdiode kurzgeschlossen, der Vorbesitzer des jetzigen Besitzers (Gruss an Dich, Hanno, falls Du mitliest. Du bist nicht vergessen!) meinte aber, unbedingt den Hochspannungstrafo herauspflücken zu müssen und hat dabei diverse Drähte abgerissen und Isolationen beschädigt. Mit der Folge, dass Sperrwandler und Austastung gelitten haben, alle sehr pingelig im Bezug auf die richtige Transistorenwahl. Grrrrrr!

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Stefan Huebner

Klaro, das zweite Netzteil bekommt auch gleich einen neuen verpasst. Die Arbeit, das Oszi bis zum Netzteil zu zerlegen, will ich mir nach Möglichkeit nicht so schnell noch mal machen müssen. Und auch der Geruch in der Wohnung muss nicht unbedingt wieder sein.

Ja, die Dinger sind schon recht ekelhaft. Ich hoffe mal, das der Inhalt nur aus Mineralöl und nicht aus PCB besteht. Das Gerät ist schließlich schon ein paar Tage älter. Weiß eigentlich jemand, ob PCB in derartigen Kondensatoren eingesetzt wurde?

Ich glaube gerne, dass sowas schnell passiert. Beim Zerlegen des Gerätes habe ich auch Sorgen gehabt, was alles schief gehen kann. Allein die ganzen filigranen Steckerchen... und bloß keine Kabel verwechseln beim Zusammenbauen. Außerdem neigt man ja doch irgendwie dazu, bei der Fehlersuche erst mal das Schlimmste zu vermuten (ging mir ja auch so).

Gruß Jan

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Jan Kühn

Tja, besonders robust sollen die schon sein, und das wohl nicht ohne Grund. Aber was ist schon perfekt und hält ewig? Der Kondensator hat ja immehin wohl auch zwei Jahrzente (oder wie alt das Gerät auch sein mag) seinen Dienst verrichtet. Immerhin hat das Teil ja nicht gleich einen Brand verursacht, das ist doch schon mal was ;-)

Gruß Jan

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Jan Kühn

Hallo Martin,

ich habe mal das Platzen eines Elkos in einem SNT life erlebt, der wurde vorher schon etwas heiß und dann gab es 'nen lauten Knall, das Blechgehäuse flog wie ein Geschoß durch die Gegend, verletzte zum Glück niemanden. Danach waren aber überall Schnipsel verstreut, konnte man nicht übersehen. Tantals hingegen haben glaube ich die Eigenschaft, effektvoll mit Flamme abzubrennen, konnte ich aber noch nicht beobachten.

Rauchentwicklung könnte vielleicht auf Windungsschluß des Trafos hindeuten? Aber dann hätte 'ne Sicherung ansprechen sollen.

mfg. Winfried

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Winfried Salomon

Dafür konnte ich früher beobachten, daß sie plötzlich explodieren und nach oben eine grühende Kugel absprengen. Sicher nicht sehr gut, wenn einem so etwas in das Auge sticht.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Am Sun, 05 Mar 2006 21:30:30 +0100 schrieb Winfried Salomon :

Ja, die sind spektakulärer, brennen etwa wie ein Streichholzkopf ab, stinekn grauslich und verrußen die Umgebung, wenn sie sie nicht entflammen.

--
Martin
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Martin

Martin schrub:

Und brennen sich als feuriges Kügelchen gnadenlos durch's Platinenmaterial, wenn sie drauffallen.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

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