Basteltip USB / Oszi

Ich habe mal einen kleinen Basteltip.

Bei Reichelt gibt es derzeit eine USB-Soundkarte fuer nur 10.95Euro. (Delock 61645)

Im Inneren befindet sich ein CM119 von Cmedia

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Man kann dort auch das Datenblatt eines CM109 und eines CM109A runterladen.

Interessant ist das Teil erstmal als kleiner USB-Oszi. Der Stoepsel wird von WinXP ohne Treiber als Soundkarte erkannt. Ueberbrueckt man C6 und entfernt R6 auf der Platine so hat man einen Gleichspannungseingang mit einem Offset von 2.25V. Diese interne Referenzspannung von 2.25V wird vom IC auch bereitgestellt.

Es sollte also relativ einfach sein mit einem OP sich einen Massebezogenen Eingang herzustellen der auch Gleichspannungen verarbeiten kann. Das IC arbeitet wirklich komplett Gleichspannungsbezogen ich habe das mit einer Diode am Analogeingang getestet. (zieht Leitung in einem SoundkartenOsziprogramm dauerhaft

1V runter)

Aber das ist noch nicht alles. Das IC hat auch acht GPIO Pins die man in eigenen Anwendungen benutzen koennte. Zum Beispiel um Messbereiche umzuschalten oder aehnliches.

Das beste aber, das IC besitzt auch ein I2C-Slave Interface. Man koennte dort einen beliebigen Microcontroller anschliessen der dann das IC programmiert. Es gibt sogar ein Register dessen Inhalt wiederum vom CM119 an den PC ueber USB ausgegeben wird und das speziell fuer die Kommunikation mit einem Microcontroller gedacht ist.

Und es ist auch moeglich die ganzen USB Descriptoren zu aendern. (93C46)

Das Teil ist also wunderbar geeignet eine eigene Schaltung ohne grossen Aufwand an USB zu bringen, und man hat noch zusaetzlich zwei Analog-Ausgaenge und einen Analog-Eingang zur Verfuegung.

Olaf

p.s Ich poste das hier in d.s.e und microcontoller.net

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Olaf Kaluza
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Olaf Kaluza schrieb:

Ui, toll! Wie bist du denn darauf gekommen: hast du zuerst das Ding bestellt und dann (nur aus Neugier) zerlegt oder wusstest du vorher, dass der Chip da drinnen ist? Ich habe (als Linuxer) oft das Problem, dass man nicht genau weiß, was drin ist und dann "blind" kaufen muss :-/

Bei dem ist es wieder dasselbe :-) Im Web finde ich keine gescheiten Informationen. Könntest du vielleicht USB VID/DID bereitstellen, damit ich das abklopfen kann? Findet man IIRC in Windows im Device-Manager, da auf das Gerät drauf, dann gibt es einen Tab wo so ein kryptischer String in einer Textbox angezeigt wird und in dem String sind beide IDs in einer Art "HTTP GET Format" drinnen. Funktioniert auch bei PCI Devices, hat mir schon oft den Arsch gerettet :-)

Wäre schon sehr cool wenn man das Ding ans laufen bringen könnte, deine Beschreibung hat mir richtig Lust aufs Basteln gemacht.

Viele Grüße, Johannes

--
"Aus starken Potentialen können starke Erdbeben resultieren; es können
aber auch kleine entstehen - und "du" wirst es nicht für möglich halten
(!), doch sieh': Es können dabei auch gar keine Erdbeben resultieren."
-- "Rüdiger Thomas" alias Thomas Schulz in dsa über seine "Vorhersagen"
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Johannes Bauer

Nennst du auch gleich die erreichbare Frequenz dazu? Denn ein Analog-Oszi nur im Bereich bis 50 kHz erscheint mir arg eingeschränkt.

Schönen Gruß Martin

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Martin Trautmann

Hallo,

das Datenblatt gibt es hier:

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Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Ich hab einfach mal einen Risikokauf getaetigt.

Oct 18 13:37:37 criseis kernel: usb 1-1.3: new full speed USB device using ehci_hcd and address 6 Oct 18 13:37:37 criseis kernel: usb 1-1.3: configuration #1 chosen from 1 choice Oct 18 13:37:38 criseis usb.agent[6509]: ... no modules for USB product d8c/c/100 Oct 18 13:37:38 criseis usb.agent[6512]: ... no modules for USB product d8c/c/100 Oct 18 13:37:38 criseis usb.agent[6504]: ... no modules for USB product d8c/c/100 Oct 18 13:37:38 criseis kernel: usbcore: registered new interface driver snd-usb-audio Oct 18 13:37:38 criseis kernel: usbcore: registered new interface driver hiddev Oct 18 13:37:38 criseis kernel: input: C-Media USB Audio Device as /class/input/input4 Oct 18 13:37:38 criseis kernel: input: USB HID v1.00 Device [C-Media USB Audio Device ] on usb-0000:00:13.5-1.3 Oct 18 13:37:38 criseis kernel: usbcore: registered new interface driver usbhid Oct 18 13:37:38 criseis kernel: usbhid: v2.6:USB HID core driver

Wenn ich dann wird das Dingen bereits als AudioDevice erkannt und HID-Zugriff gibt es auch.

Ich seh da kein grosses Problem. Da ich mein Roehrenprojekt erst mal auf Eis legen muss, derzeit kein Roehrensockel zum einloeten auf Lager, wollte ich gleich mal probieren unter Linux die GPIOs zu setzen.

Olaf

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Olaf Kaluza

Johannes Bauer schrieb:

Hallo,

Das Behringer UCA-202 USB läuft unter Linux auch out of the box:

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Da sind hochwertige Burr-Brown-Wandler drin!

Dazu gibt es auch eine Bauanleitung zum Nachbau im Netz.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Ich dachte die ueblichen Audiofrequenzen sind bekannt.

Du kannst 0-20khz machen. (-2dB bei 20khz)

Beschraenkt ist im uebrigen sehr relativ. Ein Oszi fuer 10Euro ist doch nicht schlecht. :-)

Und es lassen sich ja auch andere Anwendungen denken. Zum Beispiel koennte man auch noch die DA-Ausgaenge nutzen und Kennlinien aufnehmen. Oder du haengst irgendeinen analogen Sensor dran und misst Temperatur, Druck oder was auch immer.

Eine Idee dir mir schon laenger im Kopf rumgeht waere eine Darstellung der Spannungsverlaeufe an den Zuendkerzen von Auto/Motorrad.

Man bekommt halt eine Moeglichkeit sehr einfach etwas zu messen ohne sich mit Treiberprogrammierung rumaergern zu muessen.

Olaf

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Olaf Kaluza

Ich wuerden den Adapter von Reichelt nicht als Soundkarte sehen. ICh meine was soll der Kram? Eine Soundkarte hat jeder Rechner bereits eingebaut. Zumindest in der Qualitaet wie sie der CM119 so bietet.

Interessant wird das Dingen erst durch zweckentfremden.

Eine weitere Idee die mir gerade so kam. Es gibt doch Leute, also ich nicht, die hoeren DRM auf Kurzwelle. Mit so einem IC koennte man doch die Daten analog in den PC bekommen um sie da mit ueblicher Software (DREAM) zu dekodieren und mit den GPIOs stellt man sich die Empfangsfrequenz ein. Kompletter DRM-Empfaenger mit einem USB-Anschluss.

Olaf

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Olaf Kaluza

Olaf Kaluza schrieb:

...

Mal eine andere Frage: Hat sich mal jemand Gedanken darüber gemacht, ein DSO selbst zu bauen?

Ich habe mich mal mit ein paar Leuten unterhalten und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, daß das möglich sein sollte.

Es könnte modular aufgebaut sein, so daß möglichst viele Interessenten etwas damit anfangen können.

Geeignete Chips für ADCs, FIFOs, Clock-Distribution für >=1Gs/s etc. kennen wir schon und es gibt ein gobes Konzept.

Wenn es gelingen würde, das Ding weit bekannt zu machen, könnte etwas daraus werden. Alle Details könnten veröffentlicht werden und die FW unter GPL verfügbar gemacht werden.

Kommentare?

Falk

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Falk Willberg

naja, die allermeisten Onboard-Devices dürften sich ebensogut eignen. Das kostet bei dieser Art der Rechnung gar nichts.

Für Netzwerkanalysen oder LCR-Messungen im NF-Bereich verwende ich 08/15 Soundkarten seit Jahren. Das geht relativ gut. Allerdings gibt es eine ganze Menge von Aspekten zu beachten.

- So werden die beiden Kanäle bei einigen Soundkarten nicht gleichzeitig, sondern alternierend abgetastet.

- Für einen Nutzbereich von 20-20kHz ist eine Kompensation der Übertragungsfunktion erforderlich, und zwar für beide Kanäle getrennt. Da man nicht zwischen der Übertragunsfunktion des DAC-Zweigs und der des ADC-Zweigs unterscheiden kann, benötigt man ein externes Gerät zum Eichen.

- Das Übersprechen muss üblicherweise kompensiert werden. Diese Kompensation ist frequenzabhängig.

Das funktioniert hingegen schlecht. Die Soundchips haben üblicherweise einen signifikanten Drift, so dass die Werte nicht reproduzierbar sind. Insofern ist die DC-Kopplung eher Makulatur.

Dazu musst Du aber erstmal einen HV-Tastkopf basteln. Das ist selbst im kHz-Bereich nicht trivial. Und mit 20kHz Bandbreite gibt die Messung sowieso einen glatten Satz mit X.

Das ist so. Allerdings muss man für brauchbare Messungen trotzdem ziemlich Ahnung von Mathe und auch etwas Programmieren haben, da doch etliche Kompensationsmaßnahmen erforderlich sind.

Marcel

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Marcel Müller

Wieso sollte man das machen? Mit dem PicoScope gibt es schon eine gute Hardware. Die Software könnte man aber noch verbessern.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

*seufz* Ja, das muss ich leider auch oft. Irgendwie finde ich das schon ärgerlich, dass die Hersteller keine (technischen) Daten zu ihren Geräten herausgeben. Das würde einiges an Arbeit ersparen. So eine Umfangreiche "Supported Hardware" Liste wie für Scanner im SANE Projekt bietet die Linux Kernel halt nicht :-)

ehci_hcd and address 6

choice

d8c/c/100

d8c/c/100

d8c/c/100

snd-usb-audio

/class/input/input4

Device ] on usb-0000:00:13.5-1.3

Linux rockt :-))

Das HID-Device ist nehme ich an mal für die Knöpfe auf dem USB-Stick?

Ich werd mir da auch mal einen oder zwei bestellen, als Oszi ist es IMHO nicht wirklich geeignet, aber als kleines Dev-Board mit USB, A/D und GPIO ist es preislich ausgezeichnet.

Prima, hälst du uns auf dem laufenden?

Viele Grüße, Johannes

--
"Aus starken Potentialen können starke Erdbeben resultieren; es können
aber auch kleine entstehen - und "du" wirst es nicht für möglich halten
(!), doch sieh': Es können dabei auch gar keine Erdbeben resultieren."
-- "Rüdiger Thomas" alias Thomas Schulz in dsa über seine "Vorhersagen"
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Johannes Bauer

Marcel Müller schrieb:

Das ist ja nicht mal ein Nachteil, sondern ein Vorteil: Heißt das nicht umgekehrt wenn ich die beiden zusammenschließe, dass ich dann die doppelte Samplefreqzenz habe, oder denke ich da zu naiv?

Viele Grüße, Johannes

--
"Aus starken Potentialen können starke Erdbeben resultieren; es können
aber auch kleine entstehen - und "du" wirst es nicht für möglich halten
(!), doch sieh': Es können dabei auch gar keine Erdbeben resultieren."
-- "Rüdiger Thomas" alias Thomas Schulz in dsa über seine "Vorhersagen"
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Johannes Bauer

Warum sollte man das nicht machen? Es wird Winter, die Abende werden länger ;-)

200MHz/1GS/s: ¤1493.75, 200MHz/200MS/s: 500¤. Welche Qualität man dafür bekommt, weiß ich nicht.

System Requirements: Windows XP SP2, Windows Vista, Windows 7. Habe ich nicht, kann ich nicht, will ich nicht ;-)

Ich finde es inzwischen sehr angenehm, die Firmware-Sourcen zu haben. Dann kann man auch "mal eben" ein Interface für Matlab bauen:

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Wenn jemand eine Labview-Schnittstelle will, kann man das implementieren.

Leider ist die Hardware bei dem o.g. DSO ziemlich übel.

Falk

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Falk Willberg

Ich fuerchte du hast noch nicht so ganz begriffen worum es hier geht. Ein OnBoard Device ist ungeeignet weil es nur Wechselspannung kann.

Mal ganz abgesehen davon das ich bei einem Fehler lieber ein IC fuer

10Euro, als ein Laptop fuer 500euro in den Muell werfe.

Ja, vor allem das keine Gleichspannung geht.

Mit sind 20Hz zu viel.

Der CM119 hat eine interne Referenz und er bringt die als Ausgang raus. Was hindert dich daran dein Eingangssignal auf diese Referenz zu beziehen?

Mit anderen Worten immer Vref zum Eingangssignal addieren.

Mit einer Waecheklammer, oder etwas Draht kein Problem. Es ist nicht so das ich soetwas noch nie gemacht haette. Nur ist es mir halt zu anstrengend jedesmal meinen Tek ans Auto zu tragen.

Kommt drauf an was man sehen will. Ich denke es sollte reichen um zu sehen ob alle Zylinder gleichmaessig laufen.

Ich glaub das werde ich hinbekommen. .-)

Olaf

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Olaf Kaluza

Doch. Allerdings hat der CM119 das Problem nicht. :-D

Interessante Idee, aber du hast noch die aliasingfilter am Eingang.

Aber das hat fuer den CM119 keine Relevanz, der ist nur Mono!

Olaf

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Olaf Kaluza

ja, das Anti-Aliasing-Filter begrenzt die Bandbreite. Aufgrund von Oversampling kann es zudem sein, dass die Sample-Zeitpunkte nicht gleichverteilt sind sondern z.B. LRxxLRxx. Das macht die Auswertung der Daten schwierig. Wenn man mehr braucht, greift man besser zu einer Profikarte mit 96 oder 192 kHz.

Marcel

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Marcel Müller

Vermutlich sehr viele Leute. Aber angesichts des Preises kauft man sich dann einfach eins und fertig.

Es ist nicht ganz so einfach wie sich viele Leute das denken. Erzaehl doch mal als erstes wie du dir den Eingangsabschwaecher gedacht hast. .-)

Halte ich fuer sinnlos. Addiere nur mal die Kosten fuer Gehaeuse, Schalter, Mechanik, LCD und AD-Wandler. Dann liegst du bereits ueber dem Einkaufspreis eines neuen Geraetes aus China.

Und ein Henne-Ei Problem hast du auch noch. Es ist schwierig sowas zu bauen ohne bereits ein DSO zu haben. Also warum sich dann noch die Muehe machen?

Olaf

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Olaf Kaluza

Reicht für viele Dinge aus, finde ich. Sowas selber zu bauen, insbesondere der analoge Teil und die hohen Frequenzen, würde ich mir nicht zutrauen und würde garantiert länger als einen Winter lang abends dauern. Interessant wäre es aber schon und von den reinen Bauteilkosten wohl auch preiswerter, wenn man die Qualität hinbekommt.

Es gibt zumindest Treiber unter Linux:

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Man müsste also nur noch irgendein passendes Endbenutzerprogramm dafür portieren, was es garantiert schon gibt.

--
Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

ist schon klar, aber ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht. Teilweise sind die DC Werte selbst auf relativ kurzen Zeitskalen um 20 Digits gewandert. Teilweise rechnen die Treiber gnadenlos jeden DC-Anteil raus, um sich Peinlichkeiten zu ersparen.

Ohne Vorverstärker kann man in eine Soundkarte normalerweise sowieso nicht rein, dazu ist die Impedanz zu niedrig. Insofern halte ich das Risiko für überschaubar.

AC-Messungen, sind mit Soundkarten i.d.R. wesentlich genauer, weil man da wesentlich besser kompensieren kann. Natürlich kann man nicht alles im AC-Modus charakterisieren. Für die Zündimpulse ist es aber z.B. egal.

Kein Problem, falls nur die Referenzspannung signifikant driftet.

Die Übertragungsfunktion dieser Ankopplung ist aber ziemlich undefiniert. Mehr vergleichende Messungen kann man damit kaum machen.

:-) Der würde aber wenigstens die Kurvenform der Impulse einigermaßen wiedergeben und nicht nur das Integral über den Impuls anzeigen.

Das hört man auch so. :-)

Marcel

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Marcel Müller

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