Audio per Relais schalten

Hallo!

Thomas Thiele schrieb:

Ouha...die Betonung liegt auf "klein"? Weil ein richtiger Tontechniker würde nie auf den Gedanken kommen, ein hochwertiges Line-Signal über Relais zu schalten. Sowas kann man mit Sprach- oder Piiips-Signalen machen. Aber für 24Bit @ 48 oder 96kHz (entsprechenen Wandler vorrausgesetzt) taugt das nimmer.

Naja, kommt auf das Material an, was da so produziert wird. HipHop, Rap und generell alles was nicht mehr als 5dB Dynamikumfang haben darf (VU-Meter = Lichtorgel)...dafür reicht vielleicht sogar ein gebrauchtes Relais aus dem Telefon- oder KFZ-Bereich..:-)

Aber Tonstudios kämpfen eigentlich um jedes dB an Dynamik und Rauschabstand. 120dB ist da so die Schmerzgrenze.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

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www.funktechnik-hueser.de
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Jürgen Hüser
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Jürgen Hüser schrieb:

Die sogenannten Kids hören diese Ghettomucke (Sprechgesang mit ein paar elektronischen Klängen aus dem PC) aus den Lautsprechern ihres Handlich-Praktisch und richten sich nach Texten wie diesen heir:

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Und sag ich, daß ich derbe krass drauf bin. Isch mach disch Messer.

Mit solchen "Musikern" als Kunden müssen sie eventuell mit der AK47 in der Hand um ihr Leben kämpfen....ach ja: Rapper mit der AK47 haben auch schon mal Politiker mit dem Tode bedroht, bis dann die Polizei kam:

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Man kann mit Relais auch NF schalten. Wenn analoge Leitungen geschaltet werden, bei Rundfunkübertragungen zum Beispiel, hat man lange Zeit ja auch das Telefonnetz genommen, das heuer allerdings nicht mehr mit Relais ausgestattet ist. NF wird mit Relais geschaltet, die zuverlässig einen geringen Übergangswiderstand haben. Das ganze Thema wurde hier von zwei Jahren schon mal besprochen. Damalige Antworten finden sich bei Google: "Ich verwende zur Zeit für die Eingangswahl von Verstärkern NA12-WK von Takamisawa. Gibt es recht preiswert bei Schuro. Dort gibt es auch Datenblätter als pdf."

Elektronische Schalter wie den 4066 würde ich nicht unbedingt für typisch halten, was hochwertige Signale anbelangt.

HTH, Holger

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Holger

Und was soll an so einem Relais rauschen oder die Dynamik beschneiden?

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Relais sind gerade bei hochwertigen Geräten immer noch üblich. Habe ich z.B. in diesem Gerät hier bei der Bereichsumschaltung gehört:

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Anders würden die wohl nicht die -112 dB THD+N hinbekommen, denn ein 4066 wäre da zu nichtlinear und würde rauschen. Da der OP aber nur symmetrische Signale schalten möchte, ist das vielleicht nicht ganz so kritisch.

Interessant finde ich auch MEMS-Schalter. Außer einigen Ankündigungen, scheint es aber noch nicht viele kaufbare Produkte zu geben. Dieser Bericht hier sagt aber eine vielversprechende Zukunft voraus:

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Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
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Frank Buss

Am 08.04.2010 05:50, schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Es treffen beschichtete Metallteile aufeinander. Meist kann dabei kurzfristig ein thermoelektrischer Effekt entstehen oder dergleichen (z.B. statische Aufladung).

Bei -120dB könnten man schon bei schlechter Bauteilauswahl an das Eigenrauschen kommen. Wer knackfreies Schalten beherscht, sollte auch das Relais entsprechend gegen die Schaltgeräusche absichern können ;)

(Wer schaltet schon ein -120dBv Signal direkt? Wird das nicht erst möglichst niederohmig auf 0dBv gebracht?)

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Stefan Engler

Am 08.04.2010 07:48, schrieb Stefan Engler:

Kontakte, besonders wenn es sich um Legierungen handelt, ist mit zugegeben, sehr geringen Halbleitereffekten zu rechnen.

Die Relaishersteller liefern inzwischen für jeden erdenklichen Einsatz die geeigneten Relais.

zB SDS Relais mit Au-Kontaktlegierungen als Doppelzunge in Schutzgasatmosphäre. Beide Seiten zB mit Ableitwiderstände versehen, besonders wenn Cs im Signalweg liegen. Signalwege(Masse) und Schaltwege streng getrennt ausführen. Sollte binse sein. ;-)

Ohne die Meßbedingen anzugeben, kann dieser Wert getrost ad Acta gelegt werden. Man sollte sich auch mal die möglichen Schirmwerte von handelsüblichen für NF verwendeten Kabeln ansehen. ;-)

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mfg hdw
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horst-d.winzler

Wenn ich mal eine Idee einbringen darf: Alle Relaisspulen werden über einen gemeinsamen Vorwiderstand versorgt. Die Relais werden mit Thyristoren geschaltet, deren Haltestrom etwas unter dem Betriebsstrom der Spulen liegt. Der erste Thyristor, der Steuerstrom bekommt, schaltet das zugehörige Relais ein. Wird ein zweites Relais gewaehlt, bricht dank Vorwiderstand die Spannung zusammen, der Haltestrom wird unterschritten, Thyristor loescht, Spannung steigt wieder an, zweites Relais zieht an und wird gehalten. Soll es noch einen Taster für "alles aus" geben, muss dieser nur die Spannung am Widerstand gegen Masse kurzschliessen, eventuell ueber einen Transistor. Alles einfach, billig und geschmacklos.

Ich bitte um Kommentare.

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      Mit freundlichen Gruessen    Andreas Graebe
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Andreas Graebe

Andreas Graebe schrieb:

Schnapsidee! Wozu dieser ganze Auffand wenn es sich völlig ohne Elektronik lösen lässt? Nur um zu zeigen, dass du das Wort "Thyristor" schon mal gehört hast?

Kopfschüttel!

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Jens Fittig

Vorschlag mit Demultiplexer (1:N-Dekoder):

Gemeinsamer "Eingang" geht an (+). Schalteing=E4nge (A, B, C) =FCber Widerst=E4nde an (-). Ausgang 1 (Z=E4hlweise 0 .. N-1) geht an Schalteingang A. Ausgang 2 geht an Schalteingang B. Ausgang 4 geht an Schalteingang C. Taster verbinden im gedr=FCckten Zustand den jeweiligen Schalteingang mit (+).

F=FCr "Reset" =3D "Alles Aus" entweder 1:16 Dekoder verwenden oder Enable- Signal schalten oder den gemeinsamen Eingang auf Low umschalten.

Ausg=E4nge k=F6nnen direkt bspw. BS170 ansteuern. Freilaufdiode nicht vergessen;)

Gru=DF rb

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Rolf Biegel

r

Die

m
s

nd

H=F6rt sich nur theoretisch gut an. Erstens gibts keine Thyristoren mit definierten Haltestr=F6men und zweitens liegt der Abfallstrom eines Relais deutlich unterhalb des Betriebsstroms. Ausserdem, es wurden gen=FCgend Alternativen in diesem Thread angeboten; u.a. Verriegelungen mit Relaiskontakten, digitale Z=E4hler, usw., die alle problemlos funk- tionieren w=FCrden. Man muss sie nur aufbauen... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Rolf Biegel schrieb:

der gleiche Tip kam gestern schon

Und wozu die ganze Elektronik? Ich wiederhole es nun zum x-ten mal: Es geht ohne jede Elektronik mit normalen Relais. Die er bei deiner Lösung ja eh auch noch braucht.

Kann eigentlich niemand mehr einfach denken?

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Jens Fittig

Am 08.04.2010 10:59, schrieb Jens Fittig:

Weil die Elektronik billig ist, während hochwertige Relais mit zusätzlichen Hilfskontakten durchaus einen Kostenfaktor darstellen.

Ich würde übrigens (wie immer für zeitunkritische Logikaufgaben) zum Mikrocontroller greifen. Klingt zwar nach Kanonen auf Spatzen, aber ist billig, kommt mit wenigen Bauteilen aus, und ist flexibel für zukünftige Ideen.

Manche Leute denken halt mit Scheuklappen stur in eine Richtung.

Hergen

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Hergen Lehmann

Hergen Lehmann schrieb:

4xUM kostet nun wirklich nicht die Welt! Da mache ich mir nicht mal Gedanken für so was auf µC-Basis lösen zu wollen. Am Relais wird er nicht vorbeikommen. Ausser er greift sich die teuerste Lösung mit sehr guten elektronsichen Analogschaltern. Das wird aber die Ziele und Vorstellungen des OP weit überschreiten. Handelsübliche gute Relais sind mit Sicherheit signaltechnisch nicht schlechter als manuelles Umstöpseln von Patchkabeln!

Mit einem Chip alleine ist es ja nicht getan. Selbst wenn man auf Lochraster aufbaut gehört noch eine ganze menge Kleinfutter dazu. Bis hin zum Netzteil. Vom Programmiertool und KnowHow dazu gar nicht zu reden.

Manche Leute haben vielleicht mehr Berufserfahrung als "moderne" µC-Denker. Und wissen, was es tatsächlich für einen Aufwand macht, welche Probleme auftauchen und was alles bei einer "elektronischen" Lösung wirklich erforderlich ist.

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Jens Fittig

1) Voellig ohne Elektronik heisst hier zusaetzliche Kontakte -> teuer 2) persoenliche Beleidigungen ersetzen keine Sachkenntnis 3) geh Leder herstellen!
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      Mit freundlichen Gruessen    Andreas Graebe
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Andreas Graebe

Das haengt ja auch vom Verhaeltnis Spulenspannung - Spannungsabfall am Widerstand ab. OK, ist vielleicht nicht eben eine Energiesparloesung.

Definierte Haltestroeme kann man mit Thyristoren erreichen, die aus zwei komplementaeren Transistoren aufgebaut sind, mit entsprechenden Widerstaenden zwischen Basis und Emitter. Der Abfallstrom des Relais spielt dann keine Rolle mehr, wenn der Thyristor sperrt.

Die Frage ist ja auch, was der OP zu bauen bereit ist. Digitalschaltungen erfordern ja auch immer stabilisierte Netzteile. Wir wissen nichts von den Randbedingungen.

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      Mit freundlichen Gruessen    Andreas Graebe
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Andreas Graebe

Andreas Graebe schrieb:

Mit max 4xUM pro Kanal ist das erledigt! Wenn du jetzt behauptest, dass so was teuer ist, dann hast du keine Ahnung. Man muss auch etwas rechnen können. Es zählt nicht nur was ein paar Kontakte im Vergleich zum µC-Chip kosten, sondern was alles zusammen unter dem Strich kostet!

Bloß an so was denken Leute wie du, die sich offensichtlich nur mit Schein- und Halbwissen wichtig machen wollen nicht.

Die du ja offensichtlich nicht hast

persoenliche Beleidigungen ersetzen keine Sachkenntnis!

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Jens Fittig

Oh. =DCbersehen. Sorry.

Gru=DF rb

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Rolf Biegel

Die 4xUM braucht er aber alleine zum Schalten der Signale, wenn ich Thomas richtig verstanden habe. Zitat: "Ich m=F6chte ein symmetrisches Stereosignal (also 4 Signalpaare, Masse muss eigentlich nicht, k=F6nnte aber auch) per n + 1 Taster auf n Ausg=E4nge schalten."

Gru=DF rb

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Rolf Biegel

Ich habe ab einer bestimmten Komplexität der Relais-Logik eine Siemens-Logo! vorgezogen, das war so einfach wie ein Relaisgrab, viel flexibler, und ich mußte nicht programmieren lernen. Jeder sagt, "warum nimmst da keinen Atmel/PIC/wasauchimmer, ist doch viiiiel billiger", und meine Antwort ist immer, "bis ich da nur den gcc für installiert und angepaßt habe, ist mit der Logo! das ganze Projekt schon im Wirkbetrieb". Bei mir war auch sauberes Schalten und Trennen von NF-Pfaden wichtig, deswegen unbedingt Kontakte, keine 4066.

Hat alles sein Für und Wider, aber ich würde für sowas Popeleinfaches auch erst mal sehen, ob ich mit einer Hand voll billiger Viermal-Um-Relais hinkäme.

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Dürfte wohl gerade so nicht reichen: Ich zähle da 4 + N_Senke Kontakte pro Senke, 4xEIN für die Signale, 1xEIN für die Selbsthaltung und (N_Senke-1)xAUS für die Entriegelung der Relais für die anderen Senken. Dann braucht man noch ein Relais als Inverter für "alles aus", da man ja keinen Öffner als Taster dafür verbauen kann. Mann, das weckt Erinnerungen an die Klappertechnik im Industriepraktikum. :-)

In meinen Jugendtagen habe ich mal einen Audio-4x4-Crossbar-Switch (mit

2 unabhängigen Signalwegen) mit 74er Logik gebaut: Prioritätsencoder, Flipflops und 74HC4053, fertig war die Laube. DG501 waren mir zu teuer. :-)

Gruß Henning

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Henning Paul

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