Induktivitäten mit geringem Streufeld

Hallo zusammen, für Schaltregler nutze ich häufig die bekannten SMD-Induktivitäten von Würth, Epcos, Coilcraft usw., die es auch in geschirmter Bauform gibt.

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Für einige Anwendungen ist dieser Pseudo-Schirm aber bei weitem nicht ausreichend. Das koppelt wie blöd da raus und woanders wieder rein (z.B. in die Filterdrossel). Platziert man ein Schirmblech oben drüber in geringem Abstand, dann geht der Wirkungsgrad des Schaltreglers in den Keller.

Kennt jemand Hersteller für SMD-Speicherdrosseln (z.B. 100µH / 2A), bei denen eine andere Kernbauform verwendet wird, z.B. ein Kern, der außen komplett geschlossen ist und den Luftspalt innen hat (z.B. RM-Kerne)?

Alternativ würden auch SMD-Ringkerndrosseln gehen. Hier habe ich bisher nur

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als Hersteller gefunden.

Klar geht auch kundenspezifisch, was von der Stange wäre mir aber erst mal lieber.

Was nehmt Ihr so?

Michael

P.S.: nimmt man so ne Drossel, lötet zwischen die Anschlüsse eine LED und legt sie auf die Drossel eines laufenden Schaltregler drauf, dann leuchtet die LED schön hell. Das Feld wird also richtig gut geschirmt :-)

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Michael Rübig
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"Michael Rübig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hallo Michael,

Ringkerndrosseln gibt es bei allen der von dir genannten Hersteller, aber bei 2A und 100uH wird es dünn.

Wuerth:

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Beide Wicklungen parallelschalten um auf 2A zu kommen. Du könntest da ein Muster anfordern oder deren Mustersortiment kaufen.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Das mit dem Verlust an Wirkungsgrad ist seltsam, mehr als ein paar Zehntel mm Spalt hat die doch gar nicht. Ich musste auch mal ein Blech knapp drueber setzen und der Wirkungsgrad sackte nicht gross ab. Ist rund zwei Jahre her, kann bei Bedarf versuchen den Spulentyp rauszuwuehlen.

Da gibt es sehr viele. Wir verwenden schonmal diesen Hersteller, gibt es m.W. bei Euch auch:

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Kommt auf die Stueckzahlen an. Bei einem Design was vierstellig pro Monat laeuft war es tatsaechlich billiger die Spule bei einer Schmiede in Taiwan anfertigen zu lassen, obwohl es eine passende von der Stange gab.

Die E-Feld Abstrahlung bekommst Du natuerlich nicht weit runter, aber ein Blech kann schon recht nahe drueber sitzen.

Eine andere Alternative waeren Pot Core Spulen (Topfkern? Schalenkern?), Beispiel:

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Muss man sich aber vorher gut ansehen wie sie die verbunden haben, damit wenig Spalt drin ist und nicht irgendwann die obere Haelfte abfaellt.

"Shielded" ist in dem Bereich eher ein Ausdruck der Marketingleute. Und damit es nicht so auffaellt wird der Kleber oft anthrazit eingefaerbt :-)

Einige meiner Designs muessen durch DO-160 Cat-M durch (Flugzeugbau), das ist eine Ecke strenger als Klasse B. Ist in rund 3/4 der Faelle mit normalen Katalogspulen gelaufen, wenn auch nicht Wuerth oder Epcos.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 07.04.2010 15:20, schrieb Helmut Sennewald:

Hallo Helmut, genau das Teil ist total übel. Das ist ein Stabkern mit ein bisschen Abschirmung außenrum, zugeklebt mit schwarzem Kleber.

Mit dem Ding bekommt man wirklich Leuchtdioden im Streufeld zum leuchten.

Michael

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Michael Rübig

Hallo Jörg,

Es sind zwei Spalte, unten ist auch einer. Der Wirkungsgradverlust war bei einer Anwendung mit über 100V Ausgangsspannung.

An sowas habe ich auch gedacht. Da liegt der Luftspalt IMHO innen und dadurch gibts prinzipiell schon deutlich weniger Streufeld. Allerdings sind die Dinger in klein eher selten. Aber danke für den Tipp.

Ich hab auch mal nach DO160 ein 150W Schaltnetzteil entwickelt. Das war das erste Projekt nach meinem Studium und das einzige mit Schaltreglern, was auf Anhieb durch die Tests kam. Die Grenzwerte kenne ich jetzt nicht mehr aber entweder war ich damals besser als heute, hatte ich Anfängerglück oder die Luftfahrtspec ist diesbezüglich deutlich einfacher einzuhalten als automotive.

Das Streufeld selbst stört auch bei einfachen Drosseln nur selten nach außen. Wenn man aber auf einer Leiterplatte mehrere Drosseln und auch noch Platzmangel hat dann koppelte das ganz ordentlich.

Wir hatten hier ein Projekt, bei dem ein 2stufiges Filter mit 2 dieser Drosseln eingesetzt wurde. Die Drosseln waren ca. 10mm entfernt. Es machte einen gewaltigen Unterschied, mit welchem Wicklungssinn man die zweite Drossel bestückte (Pins auf Layout vertauscht). Das kann nur am Streufeld und gegenseitiger Verkopplung gelegen haben.

Michael

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Michael Rübig

Michael Rübig schrieb:

Ja, das ist leider so. Deutlich besser als die 'geschirmten' SMD-Drosseln sind RM-Kerne, und dafür gibts auch SMD-Spulenkörper. Einen Hersteller für fertige Drosseln, von der Stange, mit diesen Kernen wieß ich dir aber auch nicht.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Oh, Spule mit Schlabberpassung. Da brauchst Du eine andere.

Was brauchst Du denn an Eckdaten? Ich hatte mich letzte Woche damit rumgeplagt, SEPIC-Drossel die aber nicht hoeher als 2.54mm sein durfte. Einer der Prototypen trudelt (hoffentlich) morgen mittag mit dem Flieger aus Alaska ein. Eingang 36-72V, Ausgang +12V und -12V. Allerdings weniger als 10W, in Kreditkartengroesse.

Kommt auf die Kategorie an, die bestimmt sich aus Funktion und Montageort an Bord. Teilweise muessen Einstrahlfestigkeitswerte mit vierstelligen V/m verknusert werden. Und im NAV/COM Band darf nichts raeuspern wenn das in der Naehe des Cockpit oder der Antennen ist.

Ja, und das ist bei stehenden Kernen bloed, weil man sie nicht wie liegende um 90 Grad verdrehen kann.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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