mal wieder Energiesparlampen

Hallo zusammen,

ich war im letzten Jahr schon mal "hier" mit einer Anfrage ...

Jetzt habe ich ein anderes Problemchen:

In meiner Masterarbeit möchte ich gerne auf den ökölogischen (Herstellung, Betrieb, Entsorgung) Aspekt von verschiedenen Leuchtmitteln eingehen. Es gibt nachvollziehbare Angaben (z.B. Verbrauch, Schadstoffe), aber schon bei der Angabe der Lebensdauer kann ich nicht sagen, ob mich die Hersteller belügen (... die wollen ja ihre Neuentwicklung verkaufen ...). Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass mich Glühlampen sehr oft im Stich lassen und ich ständig am Austauschen bin und deshalb unbedingt auf andere langlebigere (aber teurere) Produkte umsteigen muss, um zu sparen. Auch weiß ich nicht viel über die Herstellungsbedingungen der hoch gelobten Energiesparlampen (bei den Glühlampen ist das einfach: Glas, Draht, Sockel, China, fertig). Wie hoch ist die Energie, die dabei verbaucht wird (Transportkosten, Energiesparlampen sind schwer)? Wie und wo wird wieder getrennt und wie entsorgt? Wie sieht es mit der Umweltbelastung aus?

Jedenfalls finde ich es nicht ökologisch, wenn ein Leuchtmittel im Betrieb sparsam ist, bei der Herstellung aber Vieh, Vögel und Fische sterben. (Ich unterstelle das nicht, ich weiß einfach nicht so viel darüber, dass ich mir dazu eine Meinung bilden kann. Und die Hersteller wollen verkaufen und mir nicht ihre ökologische Schadensbilanz offenbaren.)

Ich habe in meinem Versuchsaufbau folgende Lampen im Einsatz: Kompaktleuchtstofflampe Halogenglühlampe Glühlampe LED

Wer weiß dazu was und woher?

Grüße

Heike

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Heike Vetter
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"Heike Vetter" schrieb im Newsbeitrag news:gk5uin$sir$ snipped-for-privacy@online.de...

Man KANN die Produktion von Vielem oekologisch machen, selbst Gold oder Papier oder Reaktorbrennstaebe, die Frage ist also nur, ob der Hersteller das auch tut, es hat nichts mit dem Produkt zu tun, obwohl man bei manchem Produkt weiss, wie die Rohstoffe ausgebeutet werden.

Gluehlampen sind auch nicht ganz ohne, die Gewinnung von Wolfram ist nicht einfach, und du hast das Problem uebersehen, aus diesem nicht schmelzenden Stoff einen Draht zu machen. Das war auch mal high-tech. Vor ueber einem Jahrhundert. Und die Entwicklung ist nicht zu Ende, neulich erst ergab sich bei Halogenlamopen durch IRC infra red coating eine Leistungssteigerung um 30%.

Sicher ist es sinnvoll, zu Fragen, wo die Rohstoffe herkommen, bei der Leuchstoffroehre in der Energiesparlampe also die seltenen Erden fuer den Leuchtstoff, aber auch die Rohstoffe fuer die Elektronik der eingebauten Schaltung,

bei Leuchtdioden der Gallium-Nitrid Halbleiterprozess,

aber letztlich liegt es an den Fabriken, ob die sauber produzieren oder nicht, und das kannst du nicht mal vor Ort mit einem Chemielabor herausfinden, denn der Muell koennte woanders verklappt werden.

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selbst Wikipedia sagt was zum Resourcenverbrauch der ESL

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Wie hier mal erwaehnt wurde, enthaelt und verbraucht die Energiesparlampe weit weniger Quecksilber, als aus den Kohlekraftwerken geblasen wird, die immer noch zu 90% den Strom fuer die Gluebirne erzeugen, denn deren Steinkohle enthaelt auch Quecksilber und das wird aus dem Schornstein geblasen.

Ueber die unterschiedliche Lichtqualitaet von Gluehlampe zu ESL und Leuchtdiode gab es hier ja einen ellenlangen Thread.

--
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MaWin

Heike Vetter schrieb:

Schau Dir mal den Megathread 'Gluehbirnen vor dem aus' an, da findest Du so einiges.

Was die Zuverlässigkeit angeht: Ich habe in den letzten Wochen ein paar mal geflucht. Dass die Halopin im Kellerabgang nach knapp 4 Jahren kaputt war - okay. Dass im Halogenstrahler im Wohnzimmer, in der die erste 150 Watt Röhre fast 2 Jahre gehalten hat, jetzt innerhalb von 6 Wochen die 3. neue Röhre rein musste - ärgerlich. Dass bei meinem Audi die 3. H7 Abblendbirne innerhalb eines Jahres durch ging - das ging mir jetzt doch etwas zu weit - allemale, weil ich die erst vorgestern gewechselt hatte und mir dabei ganz schön die Finger abgefroren habe.

Also es mag sein, dass es mal ein ganz hübsches Weilchen gut geht, aber ich weiss auch, dass ich noch mehr fluchen würde, wenn ich ausser den genannten Lampen noch mehr Glühobst in Gebrauch hätte.

- Carsten

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C.P. Kurz

Und warst damit IMHO hier verkehrt. Das gehört nach nebenan nach elektrotechnik.

Lutz

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Lutz Illigen

Heike Vetter schrieb:

Das bevorzugte Entsorgungsverfahren[tm] heißt "D1". Dazu kann ich Dir ein Parallelbeispiel liefern: Die Sammelquote für Gerätebatterien soll voraussichtlich 2012 35% betragen und voraussichtlich 2016 mindestens 45%. Die Mindest-Verwertungseffizienzen müssen für NiCd-Batterien 75% und für Blei-Batterien 65% betragen, für alle anderen Batterien 50%. (Quelle: GRS) Dazu muss man wissen, das dieses System bereits seit zehn Jahren existiert und dass es seitdem auch geeignete Sammelbehälter gibt.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Warum mailst/schreibst Du nicht mal (vielleicht sogar offiziell über den Lehrstuhl) das Umweltministerium an und diverse Hersteller? Um eine nachhaltige Recherche wirst Du für eine aussagefähige Arbeit wohl nicht herumkommen.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

MaWin schrieb:

Hallo,

Wolfram schmilzt natürlich auch, wie jedes andere Metall, nur eben erst bei 3380 °C. Aber wenn man die Wolframdrähte herstellen will sintert man Wolframpulver zu Stäben. Tiegelfreies Zonenschmelzen wird hier auch zur Reinigung benutzt, ein Verfahren mit hohem Bedarf an elektrischer Energie. Wenn das Wolfram keine Verunreinigungen mit Kohlenstoff oder Sauerstoff enthält ist es gut verformbar statt hart und spröde, das erleichtert das Ziehen dünner Drähte.

Bye

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Uwe Hercksen

Heike Vetter schrieb:

Hallo,

was willst Du denn mit dem Versuchsaufbau zeigen? Helligkeitsvergleich, Lebensdauer, Lichtfarbe bzw Farbtemperatur oder nur visueller Eindruck?

Bye

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Uwe Hercksen

Erleuchtung setzt nicht zwingend einen erfolgreich durchgef=FChrten=20 Versuch voraus. :-)=20

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Karsten Seckendorf

Nur - woraus sind die Glühwendeln in den Leuchtstofflampen, sowohl den herkömmlichen "Röhren", als auch ESL? Ich würde mal annehmen, dass auch da Wolfram zum Einsatz kommt. Falls dem so sein sollte, wäre der Bedarf an Wolfram kein Argument für die ESL. Höchstens über die behauptete längere Lebensdauer der Leuchtstofflampen könnte dann der Verbrauch an Wolfram geringer werden.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Sicher? Wenn die Glühkathoden in den ESL so heiß wären, dass man sie aus Wolfram anfertigen müsste, hätte man eine normale Glühbirne. Ich würde vermuten, dass unter der (Cs-?) Beschichtung zur Veringerung der Austrittsarbeit ein schlichter Eisendraht steckt.

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Kai-Martin Knaak

Tja, und ich wage zu vermuten, dass es sich um Wolframdrähte mit einer Erdalkaligemischoxid-Beschichtung handelt.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Rutheniumoxid eignet sich wohl auch, um die Austrittsarbeit senken.

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Wenn sich dei Gelegenheit ergibt und eine ESL, oder eine LSR zerbricht, werde ich mir die Kathode genauer anschauen.

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Reply to
Kai-Martin Knaak

der

er

=20

Lauft unter Beschichtung von Katoden. Bei Anwesenheit von Ionen sind Reinmetallkatoden am haltbarsten. Wurde in der Zeit von Gluehtransichtor und Kaltkatode inteniv untersucht ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Ja, ganz toll. Mal sehen, was die Preise machen. 2006 hat sich der Rutheniumpreis verzehnfacht, Harddiskbeschichtung. Jetzt kommen die Nanometer-IC-Heinis hinzu, wird wohl nochmals um eine Grössenordnung raufgehen. Wichtig ist auch, dass immer wieder mal ein neues Wundermaterial rauskommt. Thoriertes Wolfram, Erdalkalioxide, Lanthanborid, Rhenium, Scandium-irgendwas und jetzt halt Ruthenium-wasanderes.

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mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

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