Antenne für Mini-Langwellensender?

Ich wohne zur Zeit im Ausland, und mich nervt, dass meine Funk- uhren nicht funktionieren bzw. um eine Stunde "falsch" gehen. Deshalb habe ich eine alte C-Control mit einem GPS-Modul (1) verbunden. Die C-Control liest die Uhrzeit aus, ermittelt die Zeitzone (2) und synthetisiert ein DCF77-Signal. So weit, so gut.

Dann habe ich bei einen Ultraschallgenerator den Schwingkreis- kondensator verkleinert, das Ding auf etwa 77,5 kHz getrimmt und mit dem DCF77-Signal verbunden. Das funktioniert auch prima: meine Funkuhren zeigen jetzt die korrekte Zeit an.

Der Haken an der Sache: die Funkuhren müssen ziemlich dicht bei dem "Sender" stehen, ab 1 Meter Distanz wird der Empfang schon unzuverlässig. Das finde ich suboptimal, ein paar Meter mehr wären mir schon lieber. Aber alle Versuche (2m Draht an den Schwingkreis angelötet) brachten überhaupt nichts.

Auf der Suche nach Infos fand ich jede Menge Hinweise, dass Langwellenantennen prinzipiell sehr problematisch sind. Lambda- Viertel ist praktisch nicht zu machen. Es gibt einige Lösungen, aber diese kommen für mich nicht in Betracht: ich will ein kleines, handliches Gerät haben und ganz gewiss keine nenneswerten Reichweiten erzielen, nicht zuletzt aus rechtlichen Gründen. Aber einmal quer durchs Wohnzimmer wäre wünschenswert.

Wie kann ich die Reichweite des Senders erhöhen? Wenn es mit Antennen nicht geht, dann vielleicht mit einem stärkeren HF-Generator? Schaltbild?

Paul Lenz

(1) Navilock NL-504ETTL, ein ganz hervorragendes Ding, es findet selbst mitten in meiner Wohnung bis zu 10 Satelliten!

(2) ganz primitive, grobe Tabelle, MEZ und angrenzende Gebiete, wobei ich davon ausgehe, dass das Gerät niemals allzu dicht an einer Zeitzonengrenze laufen wird

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Paul Lenz
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Hallo Paul,

"Langwelle" und "klein und handlich" sind widersprüchliche Anforderungen... aber hast du schon eine Ferritantenne ausprobiert? Oder besser eine abgestimmte Rahmenantenne, aber die ist dann nicht mehr so klein und handlich.

Gruss Michael

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Michael Koch

Hallo,

Ohne jetzt Experte auf dem Gebiet zu sein, würde ich es mit einer Empfangsantenne einer Funkuhr probieren (Ferritantenne). Das ganze vielleicht sogar mit der (Resonanz-)Beschaltung, die in der ausgeschlachteten Funkuhr dran ist. Dann sollte die Abstimmung schon in etwa passen.

Michael

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Michael Rübig

Der Ferritstab in der Funkuhr hat ausgeprägte Richtungsabhängigkeit. Wohl kein Problem wenn der Sender in Frankfurt steht und man sich also nicht im Nahfeld befindet. D.h. man sollte die Uhren günstig anordnen.

Ehedem hat man für DCF77 statt Ferrit auch Rahmenantenne ca. Fenstergrösse verwendet. Ist zwar unhandlich, aber die Richtungsabhängigkeit könnte geringer werden.

MfG JRD

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Rafael Deliano

"Michael Koch" schrieb:

Nein. Mein Wissensstand ist, dass ein Ferritstab zur Bündelung von Wellen dient, die man empfangen möchte. Wieso er nützlich bei einem Sender sein kann, ist mir leider schleierhaft. Versuchen kann ich das natürlich mal, ich habe hier noch so etwas rumfliegen.

Kommt drauf an. Nach meinen Recherchen ist zwar größer=besser, aber es scheint keine Mindestgrößen zu geben. Ich habe auch gesehen, dass man diese Rahmenantenne selbst durch einen Drehkondensator zu einem Schwingkreis machen kann. Das bringt mich auf die Idee, einfach die kleine Spule meines Senders durch eine große Spule zu ersetzen, die an den Innenseiten meines Gehäuses herum läuft. Wäre das ein Versuch wert?

Paul Lenz

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Paul Lenz

Da der "echte" DCF77 Sender eine Reichweite von einigen Tausend Kilometern hat, halte ich das f=FCr keine gute Idee: Du st=F6rst damit ja auch andere DCF-Uhren in der N=E4he, die Dir nicht geh=F6ren. Ich w=FCrde dann an Deiner Stelle wenig- stens eine andere Sendefrequenz verwenden und Deine Uhren entsprechend anpassen.

Vermutlich h=E4ngt das auch mit den St=F6rungen durch den "echten" DCF-Sender zusammen. Das Drahtantennen bei Langwelle nicht beson- ders sinnvoll sind, sieht man daran, das m.W. alle DCF-Uhren eine Ferritantenne nutzen. Auch eine solche funktioniert aber um so besser, je gr=F6sser sie ist. Selbstverst=E4ndlich nutzt man auch bei (Klein-)sendern eine solche Ferritantenne. Grunds=E4tzlich liegen die meisten Empfangsprobleme bei DCF- Empfang sowieso an St=F6rsendern wie Computermonitore in der N=E4he. Im Zweifels- fall sollte man die Empfangsantenne bei DCF-Empf=E4ngern also auslagern. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Hallo Paul,

Der Signalweg ist umkehrbar. Eine Antenne, die gut empfangen kann, kann auch gut senden. Du darfst nur die Sendeleistung nicht so gross machen dass der Ferritkern in die Sättigung kommt.

ja.

Gruss Michael

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Michael Koch

Paul Lenz schrieb:

Ich hoffe, Du berücksichtigst, das GPS die Schaltsekunden nicht mitmacht und deshalb momentan GPS = UTC + 15 s ist.

Gruß Willi

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Willi Marquart

"Harald Wilhelms" schrieb:

Siehe oben. Meine Nachbarn haben garantiert keine DCF-Uhren. Was sollten sie auch damit?

Paul Lenz

Reply to
Paul Lenz

"Willi Marquart" schrieb:

Danke, das wusste ich nocht nicht.

Das ist für mich allerdings auch nicht so wichtig, mir kommt es nicht auf die Genauigkeit an, sondern darum, dass die Uhr sich von selbst stellt. Nicht dass ich morgens verpenne, wenn in der Nacht mal ein kurzer Stromausfall war.

Dennoch... da ich die Zeit sowieso wegen der Zeitzonen umrechnen muss, kann ich die 15 Sekunden gleich noch mit einbauen, das erhöht den Aufwand nur minimal.

Paul Lenz

Reply to
Paul Lenz

Offensichtlich die Sorte Ausland wo kein DCF-Empfang regulär möglich ist. Da werden also auch keine entsprechenden Uhren rumstehen.

Der verheizt wohl auch mehr Energie als der angedachte lokale Sender.

MfG JRD

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Rafael Deliano

"Paul Lenz" schrieb im Newsbeitrag news:498ef9d1$0$31340$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net... ..

Hi, boh ey, ne Gegend, wo es auf die genaue Zeit nicht ankommt, aber ein Batteriewecker unter jeder Lampe zu teuer kommt?

Insbesondere den Gagfaktor. Zentralgestellte Uhren für ne Einzelperson, hoffentlich hast Du dann auch für Dein Bad einen Servicevertrag mit ner Putzkolonne. Und ne eigene Tiefgaragenautowaschanlage.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Willi Marquart schrieb:

Allerdings korrigiert das in der Regel bereits der GPS-Empfänger. Wimre enthalten die NMEA-Datensätze bereits UTC.

Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.com.ar/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x6DA025CA
Reply to
Christian Zietz

Was heisst "siehe oben"? Mit einem gew=F6hnlichen "=E4lteren" Wecker hatte ich z.B. auch DCF-Empfang auf Gran Canaria. In den USA und Japan gibt es eigene Zeitzeichensender und in den Gesch=E4ften sicherlich auch passende Uhren daf=FCr. Die Zeitzone l=E4sst sich bei den meisten "Atom"- Uhren auch einstellen. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Die Reichweite des DCF-Senders wird oft untersch=E4tzt. Bei etwas erh=F6htem Aufwand mit der Empfangsantenne ist jedenfalls ganz Europa einschliesslich Nordafrika und Nahost abgedeckt. Gruss Harald

Reply to
Harald Wilhelms

Christian Zietz schrieb:

Ja, sieht aus, als wäre das in den NMEA-Datensätzen wirklich schon berücksichtigt. Im Sommer gab es seltsamerweise manchmal eine Differenz von 1 Sekunde zwischen NMEA-UTC und DCF.

Gruß Willi

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Willi Marquart

Der sich "gUnther nanonüm" nennt, schrieb:

Batteriewecker kommen aus anderen Gründen nicht in Frage. Aber das willst du nicht wissen.

Paul Lenz

Reply to
Paul Lenz

"Harald Wilhelms" schrieb:

Ja, du. In meiner Nachbarschaft wohnen aber keine Deutschen, die sich eine Funkuhr mitgebracht haben.

Auf 77,5 kHz?

Paul Lenz

Reply to
Paul Lenz

"Paul Lenz" schrieb im Newsbeitrag news:498f5107$0$30227$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net... ..

Hi, nee, das interessiert mich wirklich. Händis machen den Job doch auch, genau wie das Notebook oder ein Radiowecker. Mit Pufferbatterie. Werden solche Teile geklaut oder wie? Sind doch billig, kauf Dir nen halbes Dutzend und einen Edding, schreib einen versauten Landesfluch drauf und trage den Verlust mit Anstand. Immerhin müßte der Dieb dann ja während deiner Schlafperiode damit getürmt sein...billige Wecker kriegt man je nach Sorte auch hierzulande unter einem EUR. Hab einen rumfliegen, der ist nichtmal unpraktisch, mechanisch+transparent, ideal zum basteln.

--
mfg,
gUnther
Reply to
gUnther nanonüm

In der Naehe des Sequoia Nationalparks muss es einen geben. Dort stellte sich die Funkarmbanduhr meines Vaters wie von Geisterhand praezise auf unsere Pacific Standard Time ein. Tagsueber, muss also lokal gewesen sein.

Ansonsten ist es hier 60kHz WWVB.

Also: Vorsicht bei solchen Basteleien, es koennte Aerger mit den Gesetzeshuetern geben.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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