In article , Andreas Weber writes: |> was spricht dagegen, dass diese Leute in Form eines angemessenen |> Benzinpreises fuer diesen Vorteil bezahlen? Weshalb muss man die |> Pendelei auch noch per Pendlerpauschale foerdern? Derjenige, der es als |> Vorteil ansieht, in der Naehe seines Arbeitsplatzes zu wohnen, um nicht |> jeden Tag x Stunden im Auto rumzusitzen, bezahlt schliesslich auch, wie |> Du selbst schreibst, in Form einer hoeheren Miete.
...sofern er überhaupt eine Wohnung bekommt bzw. sie bezahlen kann.
(Als nächstes schaffen wir dann ein Wohnungsbauzwangsgesetz, das "Besserverdienende" dazu verpflichtet, einen Teil ihres Einkommens in Immobilienfonds zum Bau von Privatwohnungen abzuführen, um es weniger gut situierten Personen zu ermöglichen, in Marschreichweite am Arbeitsplatz zu wohnen.)
Bei der Pendlerpauschale rennst Du hingegen bei mir offene Türen ein. Diese sollte dann aber bitte auch für ÖP(N)V-Tickets gestrichen werden.
|> > (3) Die Arbeitsplätze |> > |> > Nur weil Du Leute in eine Stadt sperrst, wachsen da nicht automatisch |> |> Es war nie die Rede von "die Leute in eine Stadt sperren". Anzustreben |> ist eine moeglichst kurze Distanz zwischen Wohnort und Arbeitsplatz.
Es war davon die Rede, letztendlich den Individualverkehr so sehr zu verteuern, daß er unattraktiv für den "normalen" Anwender wird, welcher dann doch bitte auf den (subventionierten) ÖP(N)V ausweichen soll.
Einen sinnvollen solchen gibt es aber nur in Ballungsräumen, dessen Zentrum üblicherweise von einer oder mehreren (Groß)Städten gebildet wird. Und wenn man sich die Staus zur Rush-Hour so anschaut, sind diese doch morgens in die Stadt und abends wieder raus gerichtet, was wohl bedeutet, daß die Mehrheit der Arbeitsplätze immmer noch in der Stadt zu haben ist.
Somit impliziert die Forderung "zieh halt dahin um, wo der Job ist" einen Umzug in die Stadt.
|> Na wunderbar. Also muessen wir die Arbeitnehmer doch nicht in die Stadt |> sperren? Oder entdecken dann die Arbeitnehmer die Vorteile des Wohnens |> in einer Stadt und pendeln dann raus ins Umland?
Mittlerweile ist es wohl so, daß Leute egal wo hin pendeln, wenn sie nur einen Job haben... Dafür brauchen sie dann aber ein Auto, das z.B. Du und Steffen gerne noch mehr verteuern wollen, als es in Deutschland ohnehin schon ist.
Nehmen wir mal zwei praxisnahe Beispiele aus meiner eigenen Erfahrung: Wohnung in zentraler Lage in München, vergleichsweise gute ÖPNV-Anbindung. Job 1 ist in M-Großhadern. Fahrzeit mit dem Auto: 15 Minuten. Fahrzeit mit dem ÖPNV (Tram und U-Bahn): 1h. Job 2 ist in Garching bei München. Fahrzeit mit dem Auto: 20 Minuten, bei extremem Stau 45 Minuten. Fahrzeit mit dem ÖPNV (Tram und U-Bahn) mindestens 1h, ich habe auch schon 1.5h gebraucht.
Wir könnten uns nun also aussuchen, wer von uns beiden auf Kosten des anderen die verkürzte Fahrzeit genießen kann -- aber einer beißt immer in den sauren Apfel und ist entweder ewig mit dem ÖPNV unterwegs oder zahlt mindestens 100 Euro pro Monat an Sprit.
Natürlich könnten wir uns auch einfach aufsplitten, jeder nimmt sich eine eigene, kleine Wohnung nahe am Arbeitsplatz, und wir treffen uns wochenends irgendwo in der Mitte, um die Fahrzeit auszugleichen.
|> Die Frage ist, welche Folgekosten anfallen, wenn wir mit unserem |> Energie"verbrauch" so weiter machen. Die traegt dann schoen die |> Allgemeinheit (also auch der, der evtl. hoehere Kosten in Kauf genommen |> hat, um die Distanz Wohnung zu Arbeitsplatz klein zu halten). Findest Du |> das gerecht?
Wer die Distanz gering hält, tut das in den allermeisten Fällen wohl nicht aus ökologischen Gründen, sondern schlicht aus zeitlichen und finanziellen Überlegungen (eine Monatskarte des subventionierten ÖPNV ist allemal geringer als die monatlichen Fixkosten, die ein durchschnittliches Kfz produziert).
Von daher sehe ich hier keinen Gerechtigkeitsaspekt gegeben.
Und daß der ÖPNV *in Summe* energetisch wirtschaftlicher ist, hätte ich gerne mal anhand einer objektiven Studie belegt. Die Rechenbeispiele stützen sich ja oftmals nur zu gerne auf voll ausgelastete Züge/Busse/Wagen -- drum auch mein ICE-Beispiel, an dem sich einige ja aufgrund des ÖP*N*V Ausgangsszenario störten, wenngleich es genauso für den Nahverkehr gültig ist.
|> Ausserdem besteht ja immerhin die Moeglichkeit, dass sich so mancher |> Fahrer bei hoeheren Spritpreisen doch mal Gedanken ueber seinen Fahrstil |> macht (der Fahrstil ist naemlich ein haeufig unterschaetzter Faktor, |> wenn es um den Spritverbrauch geht). Ich kriege jedesmal die Krise, wenn |> jemand bei 70 km/h immer noch im 3. Gang faehrt.
Ja, aber genau *diese* Leute erreichst Du auch mit noch mehr Steuern nicht. Wer es *jetzt* noch nicht kapiert hat, wird es auch bei 3, 5 oder 10 Euros nicht kapieren.
Nachdem ich seit einigen Monaten in einem Land wohne, in dem Benzin billiger als Trinkwasser zu haben ist, sehe ich durchaus die erzieherische Wirkung einer Mineralölsteuer. Es fehlte mir allerdings auch schon vorher das Verständnis dafür, daß man unbedingt einen SUV fahren muß, weil das einfach viel toller ist (und angeblich auch so viel sicherer -- für den Insassen des SUV mag das ja in der Tat gelten), und der Zweitwagen dann bitte noch ein Klein-LKW (so richtig mit Ladefläche, ist gut für's Image).
Nachdem der Sprit derzeit "horrende" $1.60 pro Gallone kostet bzw. je nach Tanke sogar an den $2 geschrammt wird, stellt sich auch hier eine gewisse Lernbereitschaft ein und die Leute erwerben bei einem Neukauf (sofern sie es sich leisten können) z.B. einen Diesel (dieser Treibstoff war bis vor kurzer Zeit noch teurer als die 3 Benzinsorten), weil man damit ohne Probleme 48mpg (miles per gallon) hinbekommt, wo der SUV Probleme hat, weiter als 20 Meilen pro Gallone zu kommen.
Ein ähnlicher Prozeß setzte in Deutschland ein, als die DM1.50-Grenze überschritten wurde. Auf einmal war nicht nur wichtig, wieviele (d.h. wie wenige) ccm der Motor hat, sondern auch wie gut oder schlecht der Verbrauch ist.
Irgendwo ist dann aber auch die Schmerzgrenze erreicht. Wie schon anderweitig geschrieben wurde: Mit derlei Steuererhöhungen strafst Du letztendlich all die ab, die das Geld ohnehin zusammenhalten müssen und sich nicht alle 3 Jahre die neueste Motortechnik passend zur aktuellen Steuergesetzgebung leisten können.
|> Je nach Distanz... |> ...ist auch das Benutzen der eigenen Fuesse eine Moeglichkeit (es gibt |> da auch noch Hilfsmittel mit 2 Raedern, genannt Fahrrad).
Wieviele Betriebe haben eine Dusche, so daß man nach dem morgendlichen
10km-Ritt in sommerlicher Hitze nicht naßgeschwitzt den restlichen Tag die anderen Mitarbeiter vollmüffelt? Und abends willst Du dann auch nicht unbedingt vollgesaftelt zuhause hocken und gehst nochmal duschen.
Das warme Wasser hierfür wächst ja auch nicht auf Bäumen... (Als nächstes drehen wir dann nochmal an der Ökosteuer, besteuern Heizöl bzw. Erdgas stärker und verteuern die Abwassergebühr dramatisch, damit sich Leute nur noch die absolut notwendige Minimalzeit unter die Dusche stellen.)
|> Ich weiss nicht, ob es weniger naiv ist, staendig alle Probleme mit dem |> Auto loesen zu wollen.
Da unterstellst Du mir Dinge, die ich nie gesagt habe... Ich plädiere lediglich dafür, den Leuten zumindest noch *Möglichkeiten* zu erhalten, die einige hier ihnen rundheraus verbieten oder zumindet extrem verteuern wollen ohne sinnvolle Alternativen bereitzustellen.
Die von dieser Fraktion bislang angeboteten Vorschläge ("zieht halt an Euren Arbeitsplatz oder sucht Euch ne Arbeit nahe Eurem Wohnort") sind schlicht nicht umsetzbar.
|> Ach so, Du bist einer von der "Ich-kaufe-jeden-Tag-eine-Waschmaschine"- |> Fraktion.
Siehste, wieder so ein Ding. Ich sage "richtiges Auto" und Du unterstellst mir SUV... Wie viele Waschmaschinen bringst Du denn so in einen Golf?
|> Waschmaschinen laesst man dann eben anliefern. Fuer Umzuege |> gibt's Firmen, die haben so viele grosse Autos/LKWs, dass sie sie glatt |> vermieten muessen.
Ja, und die in der propagierten Wunschwelt der "schadensgerechten Besteuerung" entweder pleite gehen oder so horrende Gebühren verlangen müssen, daß Du die Wäsche wieder in der Badewanne wäscht bzw. die Umzugsgebühren ein tiefes Loch in die ohnehin leere Haushaltskasse reißen und ein Jobwechsel nicht mehr ohne Umzugskostenübernahme durch den neuen Arbeitgeber möglich ist, der Dich dafür dann auch gleich 4 Jahre vertraglich bindet...
|> Das muesste man mal durchrechnen. Wenn man sich die Realitaet |> betrachtet, ist das ja in vielen Familien ohnehin schon so, der Trend |> geht ja schon fast zum Drittauto. Was spricht nun dagegen, dass |> wenigstens eines der Autos etwas sparsamer mit dem Sprit umgeht?
Nichts.
Allerdings glaube ich (wer fundierte Zahlen hat, darf sie gerne einstreuen und meinen Glauben konvertieren), daß die Energie, die in die Herstellung eines Kfz (incl. der Rohmaterialien) fließt, die Differenz von 2-3l/100km doch für eine erkleckliche Zahl von Kilometern ausgleicht.
Rainer