Wie bekomme ich 500W über eine Potentialdif ferenz von +-100kV ?

Jan N. Klug schrieb:

Ich beziehe mich mal auf diese Seite Abbildung oben Links. Da sind die Anschlüsse für Primär und Sekundär höchsten 25 cm auseinander, das dürfte ja selbst bei nur 75kV schon hörbare/sichtbare Kriechströme geben. Es wird zwar nicht unbedingt zu einen richtigem Lichtbogen o.ä. kommen aber die 200kV Prüfspannung sind bestimmt mit 1mA Fehlerstrom spezifiziert oder nicht als Dauerzustand zu verstehen. Ich benötige aber eine richtige Isolierung mit einem Fehlerstrom bei Prüfspannung von weniger als 1nA (bzw. kleiner als 1 µA unter Worst-Case-Bedingungen).

Unter welchen Bedingungen reichen die 60cm "locker" ? Im Prüflabor bei perfekt trockener Luft und 2 glatten VDE-Prüfplatten? Oder unter realen Bedingungen, z.B. Kugel-Kugel-Scenario, mit 70% Luftfeuchte und Insekten dazwischen?

interessanter Lesestoff, nur leider nicht in deutsch

Grüße Erik

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Erik Groß
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Hallo,

Es handelt sich um eine "neuartige" (Aussage des Anlagenbetreibers) Methode kleine Metalteile mit Hilfe von elektrischem Strom miteinander zu verschweißen. Das einzigst innovative daran (meiner persönlichen + subjektiven Meinung nach) ist die recht präzise Art die Metalteile so kurz vor dem Berühren zu positionieren das der Trick mit sehr kleiner Spannung und dafür mit sehr hohen Strömen (bis etwa 10kA) funktioniert. Da diese Ströme nicht konstant fließen sondern immer nur kurzzeitig gibts an dieser Anlage eine ganze Menge extremer EMV-Probleme. Jede dieser Flächenschweißungen ergibt eine Art EMP, Und damit hat an dieser Anlage jedes Stückchen Elektronik zu kämpfen. Ob das wirklich eine ökonomisch sinnvolle Innovation ist kann ich nicht wirklich beurteilen aber ich hab da so meine Zweifel. Zumindest wollen die jetzt ihre Idee auch durchziehen und zum "stabil" laufen bringen. Ich persönlich finde diesen Elan jedenfalls sehr positiv.

Mein Part ist die Steuerung für die Teile-Zulieferung zum eigentlichen Prozess. Zur Zeit wird die Elektronik von der Anlage direkt versorgt, aber das soll nicht so bleiben. Dafür ist der Energiebedarf zu groß, also muss ich meine Komponenten von Außen versorgen. Mein erster Vorschlag das mit Hilfe von Batterien, welche voll geladen mit den zu verarbeitenden Werkstücken in den Produktionsraum mit eingeschleust und nach dem entladen zusammen mit den Fertigteilen wieder hinaus geschleust werden, zu lösen wurde jedenfalls nur mit Gelächter quittiert. Also muss ich jetzt einen DC/DC-Wandler mit 100kV (zuzüglich eines großzügigen Angsfaktors) Potentialtrennung bauen.

So, ich hoffe das war zumindest etwas Informativ. Viel mehr darf ich eigentlich auch nicht rumtratschen.

Grüße Erik

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Erik Groß

Dafuer dann eben die dicke Isolierung, damit sollte man den Fehlerstrom zumindest in die Naehe vom gewuenschen Wert bekommen.

Gruesse Erik

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Erik Groß
*Erik Groß* wrote on Mon, 05-08-08 16:10:

Ich halte das trotzdem für die sinnvollste, praktikabelste und preisgünstigste Lösung.

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Axel Berger

Hallo Joerg

Du hast den Dukatenesel erfunden. Den ersten betreibst du mit Strom aus Industrievertrag für 3c/kWh, für den Strom vom zweiten kassierst du 7c Windkraftförderung.

--
mfg Rolf Bombach
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R. Bombach

das kann ich dir nicht sagen, ich habe das nie gemessen. aber das können die jungs und mädels bei tauscher dir bestimmt sagen, wie sie das gemessen haben und wie die fehlerströme so sind.

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speziell

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100kv sind z.b. zwischen den aufhängungen und den kabelträgern, zwischen den teilen vor und hinter den blauen plastikscheiben, zwischen den metallteilen vor und hinter dem brauen rohr in der mitte und zwischen dem metallrohr in der mitte und den teilen hinter den blauen scheiben.

da reicht das. und mit glatten platten ist da nix, und mit trockener luft sehr zu meinem leidwesen auch nicht. insekten? eher selten.

gruss,

--
Jan N. Klug, Essen
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Jan N. Klug

Hallo Erik,

Ein Nanoampere bei 100kV? Ahem. Mach Dir mal nicht allzugrosse Hoffnungen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Axel,

Come on, guys. Das kann es doch wohl nicht sein. Wo bleibt der Ingenieurgeist? Es muss doch mit "contactless power transfer" zu loesen sein. Das koennen sogar die E-Zahnbuersten in unserem Badezimmer.

Gruesse, Joerg

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Joerg
*Joerg* wrote on Tue, 05-08-09 22:19:

Ich habe sogar schon einmal von einer Lösung mit Halogenlampe und Solarzelle gehört - für ein kleines LCD Panelmeter.

Hier ist die Rede von immerhin 500 W.

Allerdings muß ich zugeben, das auch nicht so recht bedacht zu haben, denn 500 W bei 70 % Wandlerwirkungsgrad, acht Stunden und 50 % Entladetiefe sind etwa 25 Bleibatterien mit 12 V und 36 Ah - und bei

225 Arbeitstagen im Jahr jährlich neu. Ganz so einfach und günstig ist also auch das nicht.
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Axel Berger

Waren sie auch, aber nur mit den Messmitteln des 19ten Jahrhunderts ;-)

--
         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
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Georg Acher

Hallo,

Das ist nur leider nicht so. Zwischen den Schleusen liegen knapp 100m und Menschen, die das machen könnten, sollen sich dort auch nicht immer aufhalten. Die Idee mit den Batterien würde also auf etwas voll automatisches und autonomes hinauslaufen. Klar würde mir das Spass machen etwa 10 autonom durch die Gegend fahrende Batterien zu bauen, und das dann noch an dieser EMV-Verseuchten Anlage, aber ob das wirklich eine sinnvolle bzw. preisgünstigste Lösung währe möchte ich dann doch bezweifeln. Erschwerend käme noch das Problem der Zyklenfestigkeit von gängigen Akku-Technologien hinzu. Dieser Vorschlag von mir war auch nicht wirklich ernst gemeint, sondern wurde von meinem inneren Spieltrieb initiiert.

Grüße Erik

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Erik Groß

Hallo Joerg,

Hast ja recht, muss ich da entsetzt feststellen.

Nehmen wir mal an der Isolierstoff hat 10^14 Ohm pro m/qmm (und das ist schon gut), dann ergibt das bei 20mm Dicke ja nur 2TOhm pro qmm, das ergibt bei

100kV glatt 50nA pro qmm Isoliermaterial. Und ich dachte immer das die Isolatoren so heissen weil diese wirklich elektrisch isolierend sind. Naja, an physikalischen Gegebenheiten kann /ich/ jedenfalls nichts aendern und der Anlagenbetreiber wirds einfach schlucken muessen, ob er will oder nicht.

Gruesse Erik

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Erik Groß

das ist schlecht, Teflon hat z.B. 10^18 Ohm pro cm, bei Kapton sind es 10^17

Vielleicht wäre ein Austin-Transformator die richtige Lösung für Dich

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die machen auch Spezialanfertigungen

Gruss Peter

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Peter Voelpel

Hallo Axel,

Mit Serienresonanzwandler kein grosser Akt. Vermutlich verwenden unsere E-Zahnbuersten das Prinzip auch. Muessen sie eigentlich, denn sie laden immer noch, wenn man sie 15-20mm ueber der Einsatzmulde in der Luft haelt.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Erik Groß wrote: [...]

Danke, war sehr informativ & interessant zu lesen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schaltnetzteilvariante mit offenem Kern oder sonstwie loser Kopplung noch recht empfindlich auf EMPs sein könnte. d.h. schirmenschirmenschirmen & gleichzeitig die Isolation beibehalten

just my 2 cents

Claudius

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Claudius Zingerli

Peter Voelpel schrieb:

Währen das dann 10^20 Ohm für 1m mit 1qmm ? Wie verarbeitet man Teflon am besten ?

Der 'A-9600A' (der kleinste von denen) wiegt ja schon 612kg, das ist ziemlich genau zehn mal so viel wie ich. Wie soll ich blos so ein Monstrum bewegen? Die Maße 100cm * 100cm * 30cm sind wirklich das Maximum was mir für meine Lösung zur Verfügung steht. Einen Trafo der die Spannungsfestigkeit über Seine Größe, also über große Luftstrecken, bekommt ist definitv keine Lösung für mein Problem.

Trotzdem Danke für den interessanten Link.

Grüße Erik

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Erik Groß

Hallo Claudius,

Als Resonanzkonzept nicht so sehr. Es sei denn, jemand veranstaltet im Dachstuhl darueber den Super GAU. Aber dann lebt die ganze Anlage eh nur noch Millisekunden.

Gruesse, Joerg

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Joerg
*Peter Voelpel* wrote on Wed, 05-08-10 18:30:

Mit den Zahlen ist das halt so eine Sache, besonders wenn man sie nicht versteht. ("qmm" ist übrigens aus gutem Grund explizit als Schreibweise verboten, weil es ohnehin nur von denen verwendet wird, die davon verwirrt werden.)

10^14 R m/mm^2 = 10^14 R m/ 10^-6 m^2 = 10^20 R/m ^ das "pro" an dieser Stelle (s.o.) war natürlich Quatsch! 10^18 R / cm = 10^18 R / 10^-2 m = 10^20 R/m

Wirklich offensichtlich viel besser, ja wirklich.

--
Tschö wa
                Axel
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Axel Berger

"Erik Groß" schrieb im Newsbeitrag news:dddf6k$aka$ snipped-for-privacy@ulysses.news.tiscali.de...

ja

Teflon lässt sich hervorragend verarbeiten, drehen, fräsen, sägen, schnitzen ähnlich wie Weichholz. Ist allerdings auch recht teuer

die kleineren für 40KV mit 32kg habe ich schon öfter an NDBs verarbeitet, die müssten sich auch für grössere Spannungsfestigkeit herstellen lassen

Gruss Peter

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Peter Voelpel
*Peter Voelpel* wrote on Thu, 05-08-11 12:32:

Soso. Na dann ...

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Axel Berger

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