ich möchte für ein elektronisches Produkt das gleiche Verfahren anwenden wie bei elektrischen Zahnbürsten. D.h. ich möchte in das Produkt einen Akku und eine Elektronik einbauen. Dieser Akku soll Berührungslos (ohne Kontakte usw..) aufgeladen werden. Hintergrunfd ist, das das Produkt wasserfest sein muss und ich deshalb keine Stecker einsetzten kann und will.
Bin für alle Tipps Ideen Bauvorschläge Bezugsquellen dankbar.
Zahnbürsten gehen induktiv wegen der Sicherheit bei Netzspannung. Ich habe aber immer noch eine ohne Strom und bei Flurföderfahrzeugen werden über die Pickups schon mal so 2 kW über den Luftspalt übertragen. Damit spart man sich die Akkus für den Fahrstrom bzw. auch die wartungsanfälligen Stromabnehmer und Schleifkontakte ganz. Nebenbei kann man natürlich auch noch Daten darauf Übertragen. Als Sender kann man im Übrigen einen ganz normalen F/U von einem Drehstrommotor nehmen um die Leistung einzukoppeln.
Bauanleitungen gibt es m.W. fuer dieses Spezialgebiet nicht. Ich musste es mehr oder weniger 'von der Pieke auf' lernen. Heute gibt es aber einige Veroeffentlichungen. Suche mal per Google nach "inductive power transfer" und solchen Teil-Saetzen.
Man muss sich dafuer ziemlich tief in die Technologie von Ferrituebertragern und dergleichen einarbeiten. Auch in die EMV, denn diese Verfahren produzieren enorme Streufelder. Wenn Du experimentierst, aus leidiger Erfahrung noch ein Tip: Lege Kreditkarten und dergleichen an einen sicheren Ort einige Meter weg.
Am Mon, 16 Jan 2006 20:34:26 +0100 schrieb Hans Richter :
Ich mußte sowas mal bauen. Die Ladestation aus einer elektrischen Zahnbürste hatte einen freischwingenden Oszillator, den ich "aufzubohren" versuchte, weil ich auch über ca. 30mm 0,25W in einen Akku zu bekommen versuchte. Ich habe dann mit einer MOSFET Halbbrücke mit Treiber von IR gearbeitet (die 600V ICs gehen auch an 24V sehr gut), Kondensator masseseitig, bei 10% angezapft -> Verstärker, Schmittrigger, HB-Treiber. Das ganze eigentlich einem EVG einer Energiesparlampe ähnlich, abgesehen vom IR-Treiber statt dem Treibertrafo. Die Spule war eine fertige mit Rollenkern von 30mm Durchmesser (bei Kontakt der Spulen wurde der 0,6W Lastwiderstand im Test aber sehr schnell brennheiß). Im Leerlauf war die Resonanzspannung (etwa 125kHz dann auch bei 600Vpp), was nach kurzer Zeit zu >130° in der Spule führte. Mit einem Komparator noch eine Spannungsbegrenzung dazu, dann blieb es auch thermisch im Rahmen - es wurde einfach der Treiber blockiert, bis die Spannung wieder etwas abgeklungen war.
wenn Du die "Zentrierhilfe" (die IMO Teil des Übertragers ist) nicht brauchst müsste ein Schalenkern reichen. Den Luftspalt so klein wie möglich auslegen. Und für eine "vernünftige" Leistungsübertragung bei dem kleinen Kern mit der Frequenz rauf. Freischwinger, Frequenz dürfte unkritisch sein. "Drüben" wird ja sowieso gleichgerichtet, geregelt & geladen...
Heinz
PS: Haben die Zahnbürsten nicht auch eine "Nase" auf dem Haltedorn???
Die Materie ist allerdings oft etwas komplizierter als dort dargestellt. Zum Beispiel wird haeufig Serienresonanz verwendet, um die Streuinduktivitaet wenigstens der Primaerseit in den Griff zu bekommen.
Auch das Zahnbuerstenbeispiel ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Ein Mittelsteg wie dort beschrieben braucht etwa die Philips Sonicare Serie nicht. Je glatter eine Kontaktflaeche ist, desto weniger kann sie verunreinigen. Hygiene ist besonders im Badezimmer wichtig.
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