Tod durch Fön in der Badewanne - Humbug?

Hallo,

ich bin gerade gestern irgendwie mit Freunden im Gespräch auf das Thema gekommen - ist ja auch ein gerne genommenes Filmklischee. Also zur Frage nun: Ich vermute, es ist nicht unbedingt tödlich für den Insassen, wenn man einen angesteckten Fön zu diesem in die wassergefüllte Badewanne wirft. Nehmen wir mal an, die Wanne ist aus Gusseisen - da gibt es doch deutlich mehr Wege für den Strom, als ausgerechnet durch den Körper des Opfers - oder? (Kaum jemand badet in nicht leitendem destillierten Wasser) Bei einer Kunsstoffwanne oder einem gefliesten Pool sollte auch nicht viel passieren. Ich gehe jetzt NICHT davon aus, das das Opfer den Fön im Schoß liegen hat oder gar in der nassen Hand hält, das wird vermutlich unangenehm.

Ich erinnere mich an eine Filmszene, da hält der Täter grinsend den Fön zwischen 2 Fingern und lässt ihn am Fußende der Wanne reinplummsen. Dann nickt er zufrieden und geht. Cut.

Das halte ich so für Blödsinn, oder?

Frank

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Frank Esselbach
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Das Problem wurde bereits in Mythbusters behandelt... Season 2, Episode 6. Wobei deren Tests mit den in den USA ueblichen 115V gemacht wurden.

Das Ergebnis war, dass es durchaus toedlich sein kann, die hier ueblichen 230V duerften nicht helfen.

Normalerweise sind Wannen emailliert und das isoliert. Ausser eben am Anschluss des Abflusses.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Du kannst Dich ja mal auf die Jagd machen nach Mythbusters Episode 19, in der genau dieses Thema mal untersucht wurde - sicherlich höchst anschaulich und ebenso, äh, wissenschaftlich wie das bei denen halt üblich ist...

Sorry, ich kenne die betreffende Episode selber nicht und kann deshalb zu den Ergebnissen nichts sagen. :)

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Juergen Weinelt
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Jürgen Weinelt

Ok - das Opfer ist dann Bestandteil einer Kondensatorplatte. Unangenhm nur, wenn sich ein Leck im Dielektrikum (Emaille) ausgerechnet unter dem Hintern befindet :))

Frank

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Frank Esselbach

Frank Esselbach schrieb:

grinsend den Fön

Gib es für diese "Unwägbarkeit" keinen FI ggf. 0.01 ?

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Matthias D.

Aeh, nein, eben nicht. Die Verbindung mit Erde erfolgt ueber den Abfluss (der ist normalerweise blankes Metall und geerdet), mitsamt dem Wasser in der Wanne ergibt das schon eine leitende Verbindung von der du dann ein Bestandteil bist. Es brauchen nur ein paar mA an der richtigen Stelle ankommen und schon ist Schluss.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Da wirst Du in DE wohl nicht viel Gl=FCck haben. FI-Schutzschalter sind=20 doch f=FCr Feuchtr=E4ume seit langem vorgeschrieben. Da m=FCsstest Du sch= on=20 ein Verl=E4ngerungskabel nehmen und den F=F6n an eine Steckdose au=DFerha= lb=20 des Bades anschlie=DFen.

Viel Gl=FCck,

Julien

P.S.: Liebe Kinder, nicht nachmachen, blah, blah...

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Julien Thomas

Es gibt jede Menge Installationen die aelter sind und bei denen deshalb kein FI vorhanden ist.

In USA ist aus diesem Grund uebrigens der FI im Stecker des Foens integriert. Warum macht das hier keiner?

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Der Haartrockner würde ja ein paar cent teurer...

Bernd

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Bernd Laengerich

Frank Esselbach schrieb:

Ich würd's nicht machen. An der Eintauchstelle sind 230V, am Abfluss 0V (Erde), dazwischen idelerweise linearer Abfall. Wenn die Füße sich nahe beim Abfluss befinden und die Eintauchstelle am Oberkörper, gibt das für den Plantschenden zwischen Oberkörper und Füßen ein Spanungsgefälle von eben diesen 230 Volt.

R.I.P.

Alfred

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Alfred Gemsa

Das ist einleuchtend. Aber: ist der Körper beser leitfähig als das Badewasser? Ich übertreibe jetzt mal und nehme an, wenn man sich in Quecksilber setzen würde (dass man da wegen der Dichte nicht eintauchen kann, vergessen wir jetzt mal), sollte kaum etwas passieren, weil Quecksilber ganz bestimmt und Badewasser evtl. etwas besser leitet als das Opfer?

Frank

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Frank Esselbach

Frank Esselbach schrieb:

Wo fließt der Strom, wenn man zwei unterschiedliche Widerstände parallelschaltet, auch wenn der eine Widerstand sehr viel kleiner ist?

BTW, früher hieß es: Der Mensch = 27kOhm, 1/4 Watt --> Umax ca. 80V, aber bitte nicht überprüfen!!!

Alfred

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Alfred Gemsa

So ein Trumm wie auf

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möcht ich nicht an meinem Fön haben, wenn ich einen hätte.

Der billigste FI-Schutzschalter bei Conrad kostet 40 EUR. Das ist einer für 25 A, für den 2000-W-Haartrockner allein genügte einer für 10 A, den man vermutlich billiger bauen könnte, aber nicht für ein paar Cent. Auch in den USA wird das nicht unter $5 zu haben sein. Föne, ehm, Föns, achquatsch Haartrockner gibt's ab 5 EUR. Go figure.

Ausserdem funktioniert der bauseitig eingebaute FI auch beim Rasierer, Handyladegerät, Leselampe, Radio oder was immer den Leuten einfällt, dass sie es im Badezimmer betreiben könnten.

- Andi

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Andreas Karrer

Das spricht eher gegen Conrad. Die haushaltsüblichsten RCD/FI für Verteilerinstallation kosten im Elektrogroßhandel um 25-30 ¤. Die preiswerter herstellbaren elektronischen DIs kann man als Komponente im Industriemaßstab ganz offensichtlich weit billiger erwerben - ich habe schon DI-Schutzstecker und komplette Kabeltrömmelchen mit integriertem DI deutlich unter 20¤ angeboten gesehen.

Gruß Sevo

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Sevo Stille

Inzwischen sind die deutlich kleiner geworden.

So einer eingebaut ist. Was bei vielen Wohnungen eben nicht der Fall ist. Mit dem Teil am Stecker waere das kein Problem.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Frank Esselbach schrieb:

en

Hallo,

nat=FCrlich ist der K=F6rper besser leitf=E4hig. Man badet ja in =FCblich= en=20 Leitungswasser, das enth=E4lt weniger gel=F6ste Salze als Blutserum und=20 Gewebsfl=FCssigkeit. Wenn man in Meerwasser baden w=FCrde w=E4re die Leitf=E4higkeit des=20 Badewassers besser, das enth=E4lt mehr Salze als die K=F6rperfl=FCssigkei= ten,=20 weshalb man es nicht anstatt von S=FCsswasser in gr=F6sseren Mengen trink= en=20 kann.

Bye

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Uwe Hercksen

Frank Esselbach schrieb:

F=F6n

Dann

Hallo,

als T=E4ter w=FCrde man eine Methode brauchen die mit grosser=20 Wahrscheinlichkeit t=F6dlich ist. Als Opfer eines Unfalls sollte das mit =

sehr kleiner Wahrscheinlichkeit t=F6dlich sein.

Auch wenn keinerlei Sicherheitseinrichtungen wie FI etc. vorhanden sind=20 erf=FCllt der F=F6n in der Badewanne weder die Anforderungen eines M=F6rd= ers=20 noch die eines Opfers.

Bye

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Uwe Hercksen

per des

hi, da ist zwar blankes Metall zu sehen, aber es d=FCrfte nicht geerdet sein.= =20 Bei mir ist ein Kunststoffabflu=DF angeschlossen. Die Wanne selber wird=20 direkt mit einem Leiter auf Erde gelegt (>=3D4qmm). Kann nat=FCrlich sein= ,=20 das abgesplitterte Emallie eine leitende Verbindung herstellt. Gru=DF

Guido

--=20

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Guido Schwartenbeck

Tödlich sein kann und das es normalerweise nicht ist. Habe die Folge auch gesehen. Denkfehler von fast allen . wen ich den laufenden Föhn ins Wasser schmeiße fließt der Strom auch über den Kürzesten weg zurück. Das Netzkabel hat auch einen Nullleiter.

Gunter

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Wichtige Nachrichten an Bastler100ya-at-Yahoo.de
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gunter Kühne

Korrekt... Trotzdem fliesst der Strom auch noch ueber die Erdung der Wanne (sonst wuerde der FI, so vorhanden, nicht ausloesen). Es bleibt eine Parallelschaltung von Widerstaenden, womit sich der Strom aufteilt.

Fuer 'toedlich' braucht es ja auch nur ein paar mA.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

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