Tod durch 9V-Batterie in Ohmmeter?

Hier wird behauptet, jemand wäre durch ein Ohmmeter zu Tode gekommen:

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"...he pressed his thumbs hard enough against the probes to break the skin. Once the salty conducting fluid known as blood was available, the current from the multimeter travelled right across the sailor's heart, disrupting the electrical regulation of his heartbeat..."

Auch wenn ein angeblicher Insider die Sache bestätigt, glaube ich das nicht...

Wie hoch mag der Widerstand des Körpers sein, wenn man innerhalb der äußeren Blutgefäße mißt?

Falk P.S.: Elektronik am Körper ist wirklich gefährlich. Besonders, wenn man beim Verlassen des Raumes erst am Scheppern merkt, daß die Beinelektrode noch an dem auf dem Steckbrett aufgebauten EKG-Verstärker hängt ;-) Inzwischen ist alles wieder einsortiert. Alte TEK-Scopes sind für solche Experimente mehr zu empfehlen als DSOs. Erstere springen bei so wenig Zug nicht gleich vom Tisch!

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Falk Willberg
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"Falk Willberg" schrieb im Newsbeitrag news:hh8kd9$eqk$ snipped-for-privacy@news2.open-news-network.org...

Nun, seit der Schweinegrippe weisst auch du, daß jemand, der gleich nach der Impfung tot umfällt, nicht unbedingt wegen der Impfung gestorben ist, sondern bei sounsoviel Millionen Testpersonen halt einfach soundsoviele einfach so in der Zeit sterben.

Der Mensch muss also nicht an der 9V Batterie gestorben sein, es kann aber passieren, denn jeer weiss, dass der Tod (der Herzstillstand bzw. Kammerflimmern) durch den Strom im passenden Moment und nicht durch die Spannung eintritt.

Insofern ist das Beispiel nützlich, damit man weiss, dass nicht "sounsoviel Volt garantiert sicher" sein müssen, wie man an den hunderten von Toten durch die angeblich so sicheren und ungefährlichen Taser sieht. Es ist eben nicht jeder Mensch gleich und ihm mit demselben Grenzwert genüge getan.

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MaWin

MaWin schrieb:

Daß die Industrie mit Regierungen nach Belieben "Schlitten fährt".

Deswegen fragte ich nach dem Widerstand. Die Spannung war je angegeben.

Daß der Strom. und nicht die Spannung, tötet, weshalb viele Leute Angst vor Autobatterien haben. "700 Ampere, Wahnsinn!!11"

Falk

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Falk Willberg

Hallo Falk,

ich auch nicht.

  1. Der Stromfluß geht hier zum größten Teil am Herzen vorbei, weil der Blutstrom hier recht gut als Leiter fungieren dürfte und dann an der Aorta, respektive am Venenbogen die Blutgefäße zusammenkommen. Es gibt keinen nennenswerten Strom dabei, der den Herzmuskel durchströmen sollte.

  1. Es handelt sich hierbei um Gleichstrom. Der ist entweder so langsam angestiegen, dass er stimulationstechnisch unter "Einschleichen" gefallen wäre, oder einmalig so schnell, dass er mit entsprechend geringer zeitlicher wahrscheinlichkeit zu einer entsprechenden Reizung beitragen hätte können. Nicht per se ein Ausschluß, aber mit sehr sehr geringer Wahrscheinlichkeit belegt.

Der Widerstand des Körpers ist hier trotzdem Nachrangig. Hier kommt als erstes die Elektrodenimpedanz zum Tragen. Diese dürfte bei üblichen vernickelten Tastspitzen immer noch bei einigen kOhm liegen. Steck mal zwei Spitzen in Salzwasser (aber nur so weit, wie die Bluteindringung realistisch wäre).

  1. Man versuche mal ernsthaft sich mit (in der Regel relativ stumpfen) Tastspitzen beidseitig und freiwillig die Finger einzustechen. Das alleine hätte schon Darwin-Award-Potential...

Marte

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Marte Schwarz
*Marte Schwarz* wrote on Sun, 09-12-27 23:31:

Bei mir haben die Stecknadeln mit abgeknipsten Köpfen aufgelötet. Brechen gern, sind aber schnell ersetzt.

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Axel Berger

Hallo Falk.

Eine sch=F6ne scharfe gro=DFe Messspitze direkt ins Herz gerammt d=FCrfte auch t=F6dlich sein. Sogar bei 0V. :-)

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

Marte Schwarz schrieb:

Das setzt voraus, dass Muskel-Gewebe um einiges schwächer leitet, als Blut. Ich habe keine Ahnung, wie das Leitfähigkeits-Verhältnis hier ist, aber wenn der Unterschied nicht sehr groß ist, dann lässt Kirchhoff grüßen.

Das verstehe ich jetzt nicht. Ich würde bei vernickelten Tastspitzen durchaus davon ausgehen, dass der komplette Widerstand von Messgerät-Buchsen über Laborkabel bis zu den Spitzen unter 1 Ohm liegt. Oder meinste Du den "Inennwiderstand" des Messgeräts? Der dürfte von gewähltem Anzeigebereich und Bauweise abhängen.

Der Artikel in der URL des OP beschreibt, dass der Segler geschärfte Tastspitzen verwendete um mit voller Absiche seinen *Innen*-Widerstand zu messen. Amerikanische Soldaten sind halt taffe Kerle.

CU, Christian

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Christian Treffler

Hi Axel,

Ich hab mit Nähmaschinennadeln gekauft und an 2mm Buchsen gelötet. Die sind ungleich stabiler.

Marte

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Marte Schwarz

Hi Christian,

Der ist es aber...

Nein. Der Übergang von Elektronenleitung zum Ionenleiter ist nicht so trivial.

Marte

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Marte Schwarz

Marte Schwarz schrieb:

Danke, wieder was gelernt. Der menschliche Körper ist aber auch nicht trivial. Ob sich das mit reinem Salzwasser vergleichen lässt?

CU, Christian

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Christian Treffler

Wiebus schrieb:

Quantenmechanik halt: Die Messung beeinflusst das Geschehen.

Ciao/HaJo

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HaJo Hachtkemper

Christian Treffler schrieb:

Praktisch ja. Ich habe bei meiner Studienarbeit vor 25 Jahren dieses Modell benutzt. Allerdings müssen noch ferromagnetische Salze dazu kommen. Ich habe nicht im Kopf welche Werte es waren für Konduktivität, epsilon-r und mi-r, aber bei Interesse könnte ich mal in den Keller gehen und suchen.

Waldemar

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Waldemar Krzok

Falk Willberg schrieb:

Der angebliche Insider erzählt einen Haufen Mist. Da wird zum Beispiel unterschlagen, dass das Gerät selber einen Innenwiderstand hat, damit die Anzeige bei Null Ohm stehen bleibt und das Instrument nicht abraucht. Auch scheint ihm entgagen zu sein, dass die 9V Batterie nur für den

20Meg Bereich benutzt wird. Dort ist dann schätzungsweise ein 180kOhm drin für die 50uA (_mikro_Ampere). Für die andern Bereiche wird eine 1.5 V Batterie verwendet. Seine Rumrechnerei a la Ohm für Anfänger zeigt, dass er nicht viel Ahnung hat. "I considered the story an urban legend until I found the incident report referenced in the official Navy electrical safety guidelines. I now know it is true.". Genau diese Aussage werte ich als Indiz dagegen.

Hätte er ein DVM benutzt, hätte er vielleicht noch data hold drücken können.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Rolf Bombach schrieb:

Stimmt, damit ist der Fall klar: Selbst bei einer Anzeige von ~0 auf einem Drehspulinstrument wäre maximal der Strom geflossen, der Vollausschlag entspricht, also ein paar 10µA.

Es sei denn, die Navy würde gußeiserne....

Falk

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Ich habe nicht gegen Windows.
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Falk Willberg

Falk Willberg schrieb:

Hallo,

wenn man 9 V bei genügend kleinen Widerstand im gesamten Stromkreis direkt an Brustwand und Rückenwand genau über dem Herz anlegt soll diese kleine Spannung bereits gefährlich sein, aber direkt von Daumen zu Daumen glaube ich das nicht.

Bye

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Uwe Hercksen

Christian Treffler schrieb:

Hallo,

der Salzgehalt im Blut und in den Zellen dürfte ziemlich ähnlich sein, sonst gäbe es Probleme mit der Osmose.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

:

diese

Am Herzschrittmacher rumgefummelt?

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Wenn man das alles dann noch in Volt pro cm oder so umrechnet, dann sollte an keinem kritischen Organ sehr viel abfallen. Wenn man dem dann noch entgegenhält, wieviele Volt pro Meter die Reizleitung der Nerven innerhalb einer Zelle erreicht, dann sollte das alles lachhaft sein, was die 9V-Quelle so anrichtet.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

"Falk Willberg" schrieb im Newsbeitrag news:hh8kd9$eqk$ snipped-for-privacy@news2.open-news-network.org... ..

Hi, es klingt zumindest nicht ganz sauber. Könnte nämlich auch ein Isolationstester gewesen sein, dessen Energiequelle einen durchaus merklichen Strom, gar eine Wechselspannung induzierte.

Das ist nicht das Problem, da die Spitzen ja nur eine sehr begrenzte Oberfläche haben und darauf nur eine geringe Zahl an Ionen "landen" können.

Das gilt auch für lose Kleidung an der Drehbank und lange Schals auf dem Mopped.

Ein Pacemaker hat auch nur eine LiIon von 3,6Volt und verteilt "Schläge" von Millivolt bis wenigen Volt. Mit etwas Pech könnte ein dazu veranlagter Herzpatient durchaus eine unglückliche Phase erleiden und sich in eine Arhythmie hineinsteigern. Aus der ein simpler Defi oder eine rechtzeitige (brutale) Herzmassage ihn wieder rausreißen könnten. Nicht völlig unwahrscheinlich wäre eine Umdeutung des "Unfallgeschehens", falls der Patient seinen Zustand bemerkt und per Selbstversuch sich eine solche Ladung selbst verpassen wollte, aber "trotzdem" starb. Der Navy-Unfallermittler-Depp deutete das ganze dann als Unfall, vielleicht wegen der Entschädigung oder als Warnung gegen Nachahmer. Oder um die Karriere des Blindfisches zu schützen, der den Sailor mal angeheuert hat..

Eine besonders fiese Version ist auch denkbar, etwa wenn der Seemann bereits einen (alten) Pacemaker sein eigen nannte. Manche dieser Modelle wurden recht simpel gesteuert, mit zufälligen Signalen waren die durchaus zu stören, etwa in Kaufhaus-Diebstahlsgattern wurde den Trägern dann schummerig :-) mit etwas Pech hat der Isolationstester einen "Fiepser", dessen Sägezahn dem Pacemaker unmögliche Werte vorschrieb. Auch daran sind schon Leute gestorben. Weshalb Maschinenführer solche Teile nicht haben durften.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

gUnther nanonüm schrieb:

Klar, mit einem was-auch-immer-Tester kann alles mögliche passieren, hätte ich ja auch geglaubt. Es ist aber von einem "Simpson 260 multimeter" die Rede, das mit den 9V im 10M Bereich und den 1.5 Volt in den Bereichen x1R und x100R.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf Bombach

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