Sensortasten mit MC14042B: Empfindlichkeit reduzieren?

Hallo,

ich habe einen Kofferradio von Philips. Der Radio hat vier "Senderspeicher" (Potis zum Einstellen des Senders) die über vier Sensortasten gewählt werden können. Mein Problem ist, dass dieser Radio, je nach Wetterlage und Luftfeuchte, total verrückt spielt. So kommt es vor, dass plötzlich mehrere "Kanäle" gewählt sind und ein Einstellen so unmöglich wird. In anderen Fällen kann ein Kanal einfach nicht abgewählt werden.

Offensichtliche Verschmutzung liegt nicht vor. Das Gerät ist im Inneren, wohl auch dadurch, dass die Luftschlitze mit luftdurchlässigem Stoff überdeckt sind, sehr sauber. Auch die Sonsortasten habe ich mehrfach gereinigt. Verschmutzung als Ursache scheidet also aus.

Um diesem Problem Herr zu werden, würde ich die Empfindlichkeit der Sensortasten gerne reduzieren oder einstellbar machen.

Die vier Sensortasten laufen alle auf einem MC14042B zusammen. Laut Datenblatt ein "Quad Transparent Latch". Ist es möglich, dass dieses Teil unter anderem für die Speicherung des letzten Zustands der Tasten verantwortlich ist?

Bevor die Sensortasten auf diesem IC zusammenlaufen, durchlaufen Sie noch eine Reihe von Dioden, deren Schaltung ich bisher noch nicht so gut überblicken kann (sieht irgendwie alles nach Gleichrichter aus, denn von jeder Sensortasten gehen zwei gegenläufig gepolte Dioden weg). Teilweise sind parallel zu den Dioden Widerstände geschaltet und von jeder Sensortaste geht ein 100 kOhm Widerstand auf eine gemeinsame Masse. Für einen Laien wie mich also reichlich Chaos. Weitere Transistoren vor dem genannten IC sind nicht zu finden. Offensichtlich ist der IC ausreichend empfindlich um direkt über die Sensortasten (mit der wirren Vorschaltung) angesteuert zu werden.

Alles in allem macht der Sensortasten-Kram etwa ein Fünftel der Platine aus.

Wo muss ich drehen, dass das ganze unempfindlicher wird? Ich habe an je einen Widerstand vor jedem Eingang des ICs gedacht. Ich hätte erstmal mit einem oder zwei Ohm probiert um nicht gleich zuviel des Guten zu haben. Statt der Widerstände je einen Trimmer und das ganze wäre einstellbar. Liege ich damit richtig oder total flasch?

Vielen Dank im Voraus

CU

Manuel

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Manuel Reimer
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Aus 100k nur 33k machen

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MaWin

MaWin schrieb:

Danke für den Tipp.

Das es nicht funktioniert hat, liegt aber an mir. Der besagte Widerstand hat nicht 100 Kiloohm sondern wohl weit mehr wie 20 Megaohm. Ich hatte den Widerstand im eingebauten Zustand gemessen und somit einiges weiteres mitgemessen...

Für den Fall, dass es beim Verstehen der Schaltung hilft möchte ich aber trotzdem darauf hinweisen, dass 100 Kiloohm an Stelle des Original-Widerstands zu "dauerhaftem Schalten" sämtlicher Tasten führt.

Um noch etwas mehr Klarheit zu erhalten, habe ich den Schaltplan (oder den Teil, den ich erfassen konnte, ohne Teile zu zerlegen, die ich selber nicht mehr montiert bekomme) einmal abgezeichnet. Im "aufgeschlüsselten" Zustand sieht alles jetzt garnicht mehr so kompliziert aus (davon abgesehen, dass ich leider nicht die geringste Ahnung habe was das Gewurschtel aus Dioden bewirken soll ... :-( ).

Jede Sensortaste besteht aus zwei Kontaktflächen (A und B). Alle Kontaktflächen B sind zusammengeführt und bilden eine gemeinsame "Masse", die ich im folgenden der Einfachkeit halber "B-Masse" nenne. Mit "IC" meine ich den MC14042B.

Von jeder Kontaktfläche A geht zunächst einer der >20MOhm Widerstände auf den Minuspol. Parallel zu jedem dieser Widerstände befindet sich auch eine Diode. Ihr Ring zeigt zur jeweiligen Kontaktfläche A.

Von jeder Kontaktfläche A wird über eine Diode auf die B-Masse gebrückt. Dabei zeigt der Ring der Diode in Richtung der B-Masse

Von jeder Kontaktfläche A wird über eine Diode auf Pin 5 des ICs (CLOCK) gebrückt. Der Ring zeigt zum IC-Pin. Dieser Pin ist auch über einen Widerstand (Größe habe ich jetzt nicht zur Hand) auf den Minuspol gelegt.

Die Kontaktflächen A sind danach der Reihe nach mit den Pins 13, 14, 4 und 7 verbunden (D0 bis D3).

Die B-Masse ist über einen Keramikkondensator an Pin 13 (D2) und direkt mit Pin 16 (VD0) und Pin 6 (POLARITY) verbunden.

Problem bleibt wie gehabt: Je nach Klima oder wasauchimmer schalten die Tasten von selber. Die Tasten sind so extrem empfindlich, dass es sogar ausreicht nur eine der Kontaktflächen (die jeweilige Kontaktfläche A) zu berühren. Mir würde es aber vollkommen ausreichen wenn nur dann geschaltet wird, wenn ich beide Kontaktflächen berühre.

Vielen Dank im Voraus

CU

Manuel

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Manuel Reimer

"Manuel Reimer" schrieb im Newsbeitrag news:44906b24$0$4515$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Dann reduzier ihn auf 6.8MOhm, z.B. durch Parallelschalten von 10MOhm

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MaWin

MaWin schrieb:

Das "weit mehr wie 20 Megaohm" ist laut Widerstands-Tabelle leider 100 MOhm...

Wenn ich hier auch auf ein Drittel gehen wollte, dann bräuchte ich irgendwas um die 30 MOhm. Das habe ich aber leider nicht da und müsste erst bestellt werden.

Vorrätig habe ich 5 MOhm. Ich habe also einfach mal zum Test zwei von den selbigen in Reihe geschaltet (also 10 MOhm) und dann den 100 MOhm Widerstand damit ersetzt.

Vorläufiges Ergebnis: Das Problem "eine Taste überempfindlich" ist weg. Scheinbar kann jeder Kanal einzeln geschaltet werden.

Wäre es ratsam dennoch einmal mit 30 MOhm zu versuchen, in der Hoffnung die Empfindlichkeit noch ein bisschen zu reduzieren (es reicht immer noch aus eine der Kontaktflächen "A" zu berühren. Berühren der Kontaktfläche "B" ist nicht nötig).

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Hallo Manuel,

Ok, gerade eines meiner Designs frisch vom Bestuecker bekommen. Da ist ein 1-bit Register aus Schmitt Trigger Invertern und Widerstaenden drauf. 4.7M Widerstaende, Pegel 5V. Ein kurzes Antatzen dieser Widerstaende (Baugroesse 0402) mit dem Finger reicht zum schalten.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Soll heißen ich kann meinen 10 MOhm Widerstand erstmal drinlassen und damit beobachten ob das Problem wirklich beseitigt ist?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Manuel Reimer schrieb:

Klar, sogar mit 5M sollte das noch einwandfrei laufen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Manuel,

Wenn die Spannung niedrig genug ist und keine Gefahr fuer Leib und Seele besteht, warum nicht?

Ich schalte ueber die "parasitaeren 0402 Sensortaster" in meiner Schaltung gerade standig hin und her, da brauche ich die Time-Outs des Digitalteils nicht abzuwarten. Klappt mit 4.7M jedes Mal. Obwohl wir hier Hochsommer haben und die Haut recht trocken ist (allerdings trinke ich eine Menge Wasser bei der Arbeit).

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

"Manuel Reimer" schrieb im Newsbeitrag news:449160be$0$4511$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Wieso 30 wenn es schon bei 10 immer noch zu empfindlich ist ? Verteil deine 5er an jeden Eingang und schau halt ob dir das Ergebnis gefaellt.

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MaWin

MaWin schrieb:

Keine Ahnung. Ich habe diese Schaltung nach wie vor nicht verstanden...

Also: 5 MOhm sind drin und ich würde behaupten das Problem ist

*wesentlich* entschärft. Man kann jetzt in 99% aller Fälle fast absolut zuverlässig so schalten wie es gewünscht ist.

Gestern hatte ich trotz 5 MOhm Umbau aber wieder das Problem, dass ich beim Versuch auf den Kanal für "manuelle Einstellung" (kein voreingestellter Kanal) auch gleichzeitig der Kanal für die dritte Voreinstellung ausgewählt wird. Nach etwas hin und herschalten hat's dann wieder funktioniert und ich konnte den Effekt zumindest an diesem Tag nicht mehr reproduzieren.

Was hat es eigentlich mit den Kondensator zwischen Pin4 (Anschluss für eine der Sesortasten die Probleme macht) gegen Tasten-Masse (B-Masse) auf sich? Merkwürdigerweise finde ich den Kondensator nur für eine Taste (sollte vielleicht mal intensiver suchen, vielleicht finden sich noch weitere).

Auf jedem Fall schonmal vielen Dank an alle die mir geholfen haben! So ist der Radio immerhin einigermaßen zuverlässig. Mein Fazit ist, dass ich froh bin, dass die Sensortasten wieder vom Markt verschwunden sind.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

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