Röhrenfrage ECL84 <> ELL80

Hallo liebe Zielgruppe,

ich möchte gerade meiner ersten Gehversuche mit Röhren machen. Dazu habe ich einen Netztransformator und zwei Gegentakltübertrager aus einem alten Grundigverstärker erstanden. Bestückt war der Verstärker mit

2 ELL80 und 2 ECC83 oder ähnlich.

Aufgrund der Preise für ELL80 und EL95 habe ich mir gedacht, das ganze mit 2* ECL84 je Kanal aufzubauen. Dafür sollten die Trioden als Vorverstärker und Phasenumkehrstufe herhalten (wichtig waren mir hier von den Pentoden getrennte Kathoden. Die Pentoden der ECL sollen die ELL80 / 2*EL95 ersetzen.

Ist das grundlegend so machbar? Die Kenndaten der Pentoden weichen so weit nicht von den ELL80 ab. Das ganze soll einfach eine Vorübung werden, bevor ich das Projekt KT88 angehe :-)

Von der Bestückung her habe ich darauf geachtet, daß ich alle Kathoden einzeln ansprechen kann und die Pentoden einigermaßen ähnliche Werte wie die Originalpentoden aufweisen.

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Mit freundlichen Grüßen
  Andreas Bockelmann    
F/V +49-69-13306797291
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Andreas Bockelmann
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Selber Hallo!

Ja es ist machbar. Ich habe ie Daten der PCL84 Pentode nicht im Kopf und auch keine rechte Lust jetzt danach zu suchen, IMHO ist die sowieso nicht als Audioröhre spezifiziert. Deine Ergebnisse werden suboptimal sein, da die Impedanzen Deiner Last (Ausgangsübertrager) nicht unbedingt mit den Daten der Röhren komform gehen werden, aber es wird funktionieren.

Siehe oben.

Für weeitergehende Infos frage mal hier:

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Gruß,

Holm

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L&P::Kommunikation GbR          Holm Tiffe  * Administration, Development
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Holm Tiffe

Hallo!

Ist die ECL84 eine Audioröhre? Ich kenne sie nur als Bildkippröhre in alten Fernsehern als P-Typ. Als NF-Verstärker wurden eher ECL82 oder 86 verwendet, habe ich auch selbst schonmal gemacht. Wäre vielleicht empfehlenswerter als die ECL84.

Gruß Thomas

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Thomas Stegemann

Thomas Stegemann schrieb:

Nein, eigentlich nicht, aber sie hat 3 Vorzüge:

1) Impedanzwert der Pentode liegt ungefähr im Bereich der Originalröhre 2) Die kathoden sind getrennt geschaltet. 3) Sie ist billig.

Mit Sicherheit. Das Problem was ich habe ist folgendes: Ich möchte als Eingangsstufe eine Schaltung abkupfern, bei der die Trioden in Reihe geschaltet sind. Die Triode an der positiven Seite bekommt das Eingangssignal eingekoppelt, das Gate der zweiten Triode liegt an Masse. Dadurch habe ich (zumindest in der Theorie) eine Eigangsstufe mit 100%ig symmetrischen Ausgangssignalen. Dazu brauche ich Trioden, deren Kathoden ich in ein beliebiges Potential (im Rahmen der Spezifikation) legen kann. Bei vielen, leistungsstärkeren ECL-Typen finde ich meist eine gemeinsame Kathode für Triode und Pentode. Damit kann man zwar schöne zweistufige Verstärker in einer Röhre realisieren, hat aber beide Systeme auf gleichem Kathodenpotential.

Ferner möchte ich nicht die Originalbestückung verwenden, da mir die ECLL800 zu schade sind. Günstig zu bekommende ELL80 möchte ich auch nicht nehmen, die werde ich lieber sparen, um ECLL800 zu ersetzen.

EL95 wären eine Alternative, aber Doppeltrioden sind auch nicht billig. Mit zwei ECL-Typen hätte ich zwei Trioden und zwei Pentoden. Grob überschlagsmäßig geschätzt sollte die Pentode einen Ra von 11kOhm haben, gegenüber den 10kOhm der Originalbestückung. Den Rest könnte man über die Versorgungsspannung austarieren.

Das ganze sollte nicht perfekt werden. Ich weiß auch nicht, ob ich in absehbarer Zeit ein größeres Selbstbauprojekt angehen werde. Vorher werde ich wohl erst einmal meinen Grundig NF2 restaurieren. Den kleinen wollte ich als Gag danebenstellen.

Vielleicht bin ich auch so verrückt und baue den kleinen mit EL95 und ECC83 auf. Das Gehäuse dann verkleinert dem NF2 nachempfunden und schon wäre der Gag komplett :-)

Es geht mir nicht darum, einen kleinen Röhrenverstärker zu haben, denn davon habe ich mehr als einen, ich möchte einfach mal selbst einen entwerfen und bauen. Die Übertrager für ELL80/ECLL800 oder je 2 EL95, sowie den passenden Netztrafo habe ich für wenig Euro bei Ebay erstanden, ein Konvolut Röhrensockel ebenfalls, jetzt muß ich nur noch die Röhren haben. Und die ECL84 ist zur Zeit neu (aus Altbeständen) für ca. 2-3 FRZ das Stück zu haben. Für die Originalbestückung des Verstärkers wäre ich mittlerweile schon dreistellig Euros los, und dann schon nur für die Röhren.

Und wie gesagt, ECLL800 zu verbasteln, täte mir weh, habe ich doch alleine jetzt schon 3 Geräte im Originalzustand, in denen diese original eingebaut sind.

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Mit freundlichen Grüßen
  Andreas Bockelmann    
F/V +49-69-13306797291
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Andreas Bockelmann

Hallo Andreas,

Huh? Macht man das nicht der Einfachheit halber mit einer Triode, im Kathodenzweig den gleichen Widerstand wie im Anodenzweig?

Wenn ich schon einen Roehrenverstaerker gebaut hatte, dann aber mit ordentlich Kawumm. Damit beim leisen Zupfen an der E-Gitarre auch die Dachbalken beben. Der letzte war mit vier Zeilenendroehren ausstaffiert. Da wurden bei "Stairway to Heaven" periodisch die Lichter im Zimmer dunkler. Sogar der Sicherungsautomat flog hier und da mal raus.

Gruesse, Joerg

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Joerg

ECL84 kenn ich nicht. PCL84 ist eine Videoendröhre, kommt mir von Philips-Fernsehern bekannt vor, hatte ich zu diesem Zweck mal in einem Selbstbau-Fernseher. Für NF ist die ECL86 typisch, google mal nach ultralinear ECL86, notfalls nochmals nerven, irgend- wo hab ich noch Schaltungen.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Andreas Bockelmann schrieb:

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Funktionieren würde das. In meinem Röhrenbuch wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, die ECL84 nicht für NF Verstärker einzusetzen. Es ist also sehr wahrscheinlich das du dich mit ungewollten Effekten herumplagen darfst. Also Entwicklungsarbeit leisten dürftest.

Die ELL80 war die Sparversion der EL95. Ich würde einen übersichtlichen Aufbau wählen. Das geht am Besten mit Einzelröhren.

Für die damals für NF Zwecke eingesetzten Röhren gibt es Schaltungen mit Dimensionierungen. Meine Erfahrung ist, das die sich damals mit ihren Röhren gut auskannten. Welche Röhre wo einzusetzen ist. Denn nicht alle "wichtigen" Eigenschaften finden sich in Röhrenhandbüchern. Die finden sich oft nur später als Anmerkungen zu anderen Eigenschaften.

-- gruß horst-dieter

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horst-h.winzler

Endröhren hab ich grad nicht viele da. Aber ECC83 und ähnliches eher. Notfalls Adresse übermitteln und ich schick ein paar Röhren fer umme.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Hallo Horst-Dieter,

Man konnte schon frueher so gut wie alle Roehren fuer vernuenftige NF Verstaerker verwenden. Man musste nur gegenkoppeln und das machte eben fast niemand. Bis auf die Ultra-linear Anzapfung, aber das war auch nicht bei jeder Roehre das gelbe vom Ei und die Trafos waren entweder kaum beschaffbar oder sehr teuer.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Thomas Stegemann schrieb:

Das ist richtig, aber die High-End-Fuzzys verwenden mittlerweile auch Trioden, die ursprünglich GHz-Bereich arbeten sollten.

Das Problem, daß ich dabei habe sind die Übertrager. Ich habe die noch nicht ausgemessen (da ich sie erst noch bekomme), aber laut dem Verkäufer sollten die aus einer Gegentakt-Endstufe mit ELL80 stammen. Nach meinen Unterlagen sollten die dann einen Raa von 10kOhm aufweisen. Bei der ELC84 käme ich überschlagsweise auf 11kOhm, dafür hängen an der Sekundärseite auch nicht 5 Ohm sondern 4 Ohm.

Mit den anderen ECL-Typen, die ich gefunden habe udn die getrennte Kathodenanschlüsse aufweisen bin ihc meist schon in einem ganz anderen Leistungsspektrum. Die ECL805 wäre eine prima Röhre, wenn ich die Übertrager dafür hätte. Nur habe ich keine Lust, in dieses Bastel-Vor-Projekt Geld zu investieren. Die Übertrager, die ich jetzt bekomme, kann ich anschließend als Ersatzteile für mindestens 3 meiner Stereo-Radios verwenden, die Anschaffung (20 FRz mit Netztrafo und Becherelkos) war somit sinnvoll, zumal zwei der drei bisher möglichen Transplantationsempfänger ebenfalls Grundig Geräte sind mit ECLL800 Gegentakt. (Und der BRAUN ist so kaputt, wenn der bei den Reparaturvesuchen ganz abraucht, iost der froh, einen Grundig-Übertrager zu bekommen, das passt dann schon :-)

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Mit freundlichen Grüßen
  Andreas Bockelmann    
F/V +49-69-13306797291
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Andreas Bockelmann

Rolf Bombach schrieb:

Hallo Rolf,

danke für das Angebot, aber Röhren habe ich. (Okay, die ECL würde ich zum Bastel zukaufen). Vielleicht baue ich den "Kleinen" doch mit EL95 auf, wenn ich die günstig bekomme. Die Originalbestückung mit ECLL800 ist kein Problem, die Röhren habe ich hier, aber die sind mir zum Basteln zu schade.

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Mit freundlichen Grüßen
  Andreas Bockelmann    
F/V +49-69-13306797291
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Andreas Bockelmann

Du meinst die Kathodynstufe, hat den Nachteil, daß auf Grund unterschiedlicher Ausgangsimpedanzen (Katodenfolger vs. Katodenbasis) bei höheren Frequenzen die Ansteuerung der Endstufenhälften unsymmetrisch wird.

Gruß,

Holm

--
L&P::Kommunikation GbR          Holm Tiffe  * Administration, Development
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Holm Tiffe

In article , Andreas Bockelmann writes: [..]

Die hat so krumme Kennlinien, daß diese Röhre in Audioanwendungen wenig Spaß bereitet. Das wußten sogar die Hersteller und haben "nicht für NF Anwendungen" dran geschrieben.

You get what you pay for ...

Gruß,

Holm

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L&P::Kommunikation GbR          Holm Tiffe  * Administration, Development
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Holm Tiffe

Joerg schrieb:

Man hat schon gegengekoppelt. Nur bei mehr als 10dB über den Leistungs Ausgangstrafo wirds interessant. Der Trafo dreht die Phase abhängig von der Frequenz, der Aussteuerung und der Last. Die Güte der Röhrenendstufe steht und fällt mit dem Ausgangstrafo. Du bekommst was du bereit bist zu bezahlen. mW einer der besten Röhrenvollverstärker war der mit 2x EL500 im Gegentakt von K+H.

Aber zu seiner ECL84 versus NF Endröhren sind einige Punkte zu beachten. Bei der ECL84 gibt es keine Schirmung zwischen den Systemen. NF-Endpentoden müßen locker min. die doppelte Betriebsspannung aushalten können. Von HF-Breitbandpentoden wird dies nicht in dem Maße erwartet.Sie sind für einen anderen Arbeitspunkt spezifiziert. Die Ausgangskapazität muß dafür möglichst niedrig sein. Das geht auf Kosten der Robustheit. Abgesehen davon das bei NF Röhren strenger auf niedrigerem Flickerrauschen, Brummen und Klingeln geachtet wird.

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mfg horst-dieter
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horst-d.winzler

Hallo Peter,

Ich wusste nicht mal, dass es die gibt (gab?). Allerdings ist beim Umzug auch meine geliebte Franzis Roehrentaschentabelle verschuett gegangen.

Mein erste NF Versuch war 2x2 PL509 in Gegentakt. Allerdings musste das dann wieder zerpflueckt werden, weil die Roehren zusammen mit einer fuenften fuer einen HF Verstaerker gebraucht wurden. Als Schueler lag ein zweiter Satz damals finanziell nicht drin.

Gruesse, Joerg

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Joerg

das war 1966 die letzte Entwicklung von Valvo, schau mal hier:

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ich habe 2 K+H VM40 mit diesen Röhren, in den Vorstufen sind ECC808

Gruss Peter

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Peter Voelpel

Hallo Peter,

Danke, das ist geschichtlich sehr interessant. Schade, dass die Roehre wohl nur eine kurze Produktionszeit hatte.

Dazu muesste man aber auch eine stilechte E-Gitarre aus der Zeit vor Woodstock haben.

Gruesse, Joerg

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Joerg

ja leider, mit der Neuflage bei Perkin Elmer hat es nun auch nicht geklappt

die VM40 sind Hi-Fi Verstärker

aber meine alte Höfner habe ich noch, habe ich 1967 gebraucht gekauft

Gruss Peter

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Peter Voelpel

Hmm, so ein 47 kOhm Widerstand kost auch nicht die Welt...

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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