Erfahrungen mit Rigol DS2072

Moin. Hier steht die Anschaffung von Oszilloskopen für allgemeine Elektr onik- Arbeitsplätze an. Noch vor fünf Jahren hätte ich dafü r ohne zu zögern die Kombigeräte von Hameg genommen. Bevorzugt das HM2008, wenn es die

Finanzierung zulässt. Da kann man mit einem Knopfdruck zwischen di gital und analog wechseln. Und _sehr_ rauscharm war der Digitalteil auch noch .

Nun sind aber bei Hameg vor ein paar Jahren sämtliche Röhrenm odelle ausrangiert worden. (bis auf das rein analoge Einsteigergerät HM40

0). Offenbar bekommt man mittlerweile selbst bei obskuren Zwischenhänd lern keine Neu-Geräte mehr. Echte Alternativen, wenn es sie je gab, fin de ich im Moment auch nicht. Sieht so aus, als wäre die Analogscope-Zeit

endgültig vorbei...

Also werden es Digi-Scopes werden. Gesucht sind Viel-Könner mit m glichst intuitiver Bedienung. Dabei muss es nicht das allerbilligste sein. Ein

Investitionsantrag sollte aber auch nicht nötig sein. Bei der Such e nach so einer eierlegenden Wollmilchsau ist mein Blick auf das DS2072 von Ri gol gefallen. Mit etwa 800 EUR ist es einigermaßen preiswert. Die Spec s sehen auf dem Papier ansprechend aus. In Foren und Blogs habe ich keine vernichtenden Urteile gefunden - Aber auch keinen neutralen Vergleich m it anderen Oszis ähnlicher, oder etwas höherer Klasse.

Wie sieht es hier in de.sci.electronics aus? Habt ihr Erfahrungen mit d em DS2072? Oder Empfehlungen für konkurrierende Geräte bis etwa

1300 EUR einschließlich MwSt?

Da wir hier recht viel Analog-Kram machen, interessieren mich besonders die "analogen" Eigenschaften:

  • Besonders wichtig: Wie groß ist der Noise-Floor ohne Mittelung ber mehrere Perioden?

  • Muss man viel an Mittelungsparametern fummeln, um bei langsamen Zeitablenkungen ein sauberes Signal zu bekommen?

  • Kommt der Trigger noch mit schwachen Signalen zu recht?

  • Hält der Vorverstärker bei hohen Frequenzen, was das Datenb latt verspricht?

Außerdem müssen regelmäßig neue Studenten/Doktorand en/Postdocs mit den Geräten zu recht kommen. Da gibt eine "normale" Bedienung viele Pu nkte in der B-Note. Also ein Bedienkonzept, bei dem ein Nutzer, der schon das e ine oder andere Oszi anderer Hersteller in den Fingern hatte, sich unmittel bar zu recht findet. Wie schlägt sich das DS2072 in dieser Disziplin?

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Kai-Martin Knaak
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Hol Dir mal die ganz neue c't Hacks - da ist ein ausführlicher und recht praxisfundierter Vergleichstest von Oszillen drin. Die haben zum Vergleich der Triggerqualitäten so ein Testboard von Tektronix (?) genommen, das recht fiese Impulsmuster erzeugt.

Hab jetzt deren Vergleichsergebnis hier nicht parat, aber der Artikel dürfte Dir eine Hilfe sein. Die Rigol-Geräte kamen da wimre auch recht gut weg.

Gruß, U.

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Ulrich G. Kliegis

Habe ich hier vor mir liegen :-)

recht

Allerdings haben sie von Rigol nur das DS1052 im Test. Und das wäre f ür die Anwendung hier doch ein wenig zu wenig.

  • Anzeige mit nur 320 x 240 Pixel

  • 2mV/div als höchste Verstärkung

  • keine Möglichkeit, mit dem Rechner auszulesen

  • "Knopf-Multiplexing" -- nur ein Verstärkungs und Offsetknopf für beide Kanäle

Im Hacks-Test finde ich zum Voltcraft DSO1062 die Aussage das Rauschen sei "überraschend gering". Allerdings gibt es andere Show-Stopper. Zum

Beispiel der geringe Blickwinkel für den Bildschirm bei wenig überzeugendem Kontrast und fälschliche Anzeige nicht aktueller Spur en.

Ein Agilent MSOX20xx könnte in unseren Fangbereich passen. Im Zweifel sfall ein Modell ohne viele Optionen. Die Test-Aussage zum Rauschen gefällt mir allerdings nicht wirklich. Beim Verstärkungsbereich 1mV wäre der Ra sen gut ein mV hoch, also ein ganzer Bildschirm-Zentimeter. Und bei 20 mV wär en es immerhin noch 0.2 Div. Mein altes HM1507 liefert bei fast allen Verstärkungsbereichen eine digitale Null...

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Kai-Martin Knaak

Noe, noch lange nicht. Es gibt sogar rein analoge, die es mit den alten Tektronix Boliden aufnehmen koennen:

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Auch Kombigeraete gibt es noch, allerdings haben die keine schnellen Digitizer:

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Kann ich nicht viel zu sagen, ausser dass ich einigen Kunden Instek empfohlen habe, da preiswerter. Das ist aber jetzt Jahre her.

Was ich auf jeden Fall empfehlen wuerde, da Ihr eine Hochschule seid und Analog-Kram anliegt: Schafft ein paar einfache analoge Scopes mit CRT zusaetzlich an. Das kann was ganz einfaches fuer wenig Geld sein:

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Nur so lernen die Leute, wie man kurzzeitige Gate Oscillations, Transition Instability und solche Scherze erkennt. "Leicht flatternd pulsierende Verdickungen auf Gekrissel" sieht man auf einem DSO nicht. Es gab in meinem Job viele Dinge, die erst sichtbar wurden, als ich mit Analogscope anrueckte oder eines aus der Rumpelkammer der Firma gezerrt hatte. Da fielen oft Kinnladen runter, weil deren Schlachtschiff-DSO nix fand, obwohl es fast den Gegenwert eines Cadillac gekostet hat.

[...]
--
Gruesse, Joerg 

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Joerg

Kai-Martin Knaak schrieb:

Das kann eigentlich nicht stimmen. Die Versionen mit dem D und E hinter der Produktbezeichnung (werden aktuell verkauft) werden alle mit USB+Software geliefert.

Haben die Rigol nicht schon lange USBTMC und SCPI-Protokoll?

Marc

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Marc Santhoff

Marc Santhoff schrieb:

Haben sie.

Christian

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Christian Zietz

Am 20.11.2013 01:01, schrieb Kai-Martin Knaak:

Das war zwar nicht direkt die Frage, aber ich kann aus Erfahrung sagen, daß sowohl Service, als auch die Software bei Rigol unter aller Kanone sind...

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Eric Brücklmeier

Eric Brücklmeier schrieb:

Bezüglich des Services kann ich das nicht bestätigen. Wir hatten hier an einem der Rigol-Geräte einen Garantiefall. Das Gerät wurde binnen kurzer Zeit problemlos von der deutschen(!) Niederlassung von Rigol getauscht.

Christian

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Christian Zietz

Am 20.11.2013 09:51, schrieb Christian Zietz:

Tja, mit der deutschen Niederlassung musste ich andere Erfahrungen machen - allerdings erst nach der Garantie ;-)

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Eric Brücklmeier

Die Agilent Scopes gefallen mir sehr gut, besonders von der Bedienung, alles flüssig (Rigol hat manchmal Probleme beim Bildschirmupdate, zumindest was ich so in den Videos von EEVblog gesehen hatte). Ich habe hier ein DSO-X 3012A. Aber stimmt schon, ganz unten rauscht es etwas, aber dafür kann man ja externe Verstärker nehmen.

Und auch der Support ist gut: Ich hatte letztens ein Bug beim Auto-trigger festgestellt, bei einer bestimmten Signalform, mit einem bestimmten dazu passenden Hold-Off. Der Support hat das Signal reproduziert und den Fehler bestätigt, und war in der nächsten Firmwareversion wie versprochen behoben.

Letztens wurde übrigens für die 2000'er und 3000'er Serie ein Easteregg entdeckt (neben einem Hack, um alle Optionen freizuschalten)

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Habe es gerade ausprobiert und das Raumschiff fliegt :-)

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Frank Buss

,

Hast Du einen Link?

Das das Rauschen nicht dramatisch ist, davon gehe ich aus. Ist schließ lich nicht die allerbilligste Ware. Spannend wäre für mich ein direkter

Vergleich zum Rigol DS2072. Denn das wäre für mich die Alternetive.

Auch die muss man erstmal in der gewünschten Bandbreite haben und mit Strom versorgen. Die Scopes sollen hier zum täglichen Gebrauch an "öffentlichen" Arbeitsplätzen stehen. Da erzeugen weitere Zusatzger äte etwas Reibungswärme.

Ah, Agilent ist sich also nicht zu schade, auch diesen Weg der Vermarkt ung zu gehen. :-)

Das Forum scheint im Moment einen Schluckauf zu haben.

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Kai-Martin Knaak

n,

Erfahrung mit der DS1000-Serie, oder mit der DS2000? Welcher Aspekt war an der Software schlecht?

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Kai-Martin Knaak

Hier gibt es ein Review für eins der neuen Agilent 4000 Scopes, im Vergleich zu einem Agilent 3000. Der Touchscreen beim 4000 sieht interessant aus. Triggerlevel per Finger zu verschieben kann nützlich sein:

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Kann sein, daß ich das Rigol mit dem einem anderen Scope verwechselt habe, denn hier stellt Dave das DS2072 vor und sieht wirklich gut aus:

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War wahrscheinlich ein Instek Scope was ich in Erinnerung hatte, denn das kommt nicht besonders gut weg. Scheint auch nicht ganz bugfrei zu sein:

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?t=43m37s

So einen Fehler kann ich mir bei einem Agilent nicht vorstellen und die Bedienführung vom Instek scheint auch gewöhnungbedürftig zu sein.

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Frank Buss

Frank Buss schrieb:

Unsere Agilent-Scopes (DSO/MSO7000-Serie) hatten anfangs auch einige böse Bugs, die allerdings nach und nach durch Firmware-Updates behoben wurden.

Bonusfrage: Bekanntlich wird es in ein paar Monaten keine Scopes mehr unter dem Firmennamen Agilent geben. Weiß jemand schon, unter welchem Namen die dann verkauft werden sollen?

Christian

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Christian Zietz

Nein, mit der VS Serie und damit mit der Software auf dem PC. Sehr buggy, schlecht bedienbar...

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Eric Brücklmeier

Am 21.11.2013 08:31, schrieb Christian Zietz:

Wenn nicht unter hp dann vermutlich unter Rigol? ;-)

--
mfg hdw
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Horst-D.Winzler

Am 2013-11-21 08:31, schrieb Christian Zietz:

Es wird wohl noch etwas mehr als ein paar Monate dauern. Wann der neue Name publik wird, weiss ich nicht, bin mir aber sicher, dass grade die möglichen Kandiaten geprüft werden.

Bernd (bei Agilent seit 2000)

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Bernd Nebendahl

An geeigneten Punkten geht das auch durch Fingerauflegen in der Schaltung. Ymmv - your movement may vary.

:)

Gruß, U.

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Ulrich G. Kliegis

Hat HP eigentlich irgendeinen Vorteil davon gehabt, den guten Namen aufzugeben?

Gruß, U.

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Ulrich G. Kliegis

Ich verstehe die Frage nicht ganz. 1999 wurde das der alte HP in HP (Computer, Drucker usw.) und Agilent (Messtechnik) aufgeteilt. HP hat den Namen behalten, weil im Consumer Bereich ein neuer Name schwieriger ist als bei Investitionsgütern (Messtechnik). Seit 1999 sind die beiden Firmen ja völlig unabhängig.

Bernd

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Bernd Nebendahl

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