Reflow Löten selber gemacht

Ich habe mir mal dieses Kit hier gekauft:

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und damit einer der zwei Testplatinen gelötet. Hier der Erfahrungsbericht:

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Ging recht gut damit, bis auf ein Bauteil, das wegen schiefem aufsetzen nicht gut angelötet wurden.

Die Firma bietet auch einen Controller mit Thermometer an, der kontrolliert den Ofen rauffährt, die Bauteile vorheizt usw. Ich habe es erstmal ohne Controller gemacht: Ofen auf die vollen 250°C vorgeheizt, Platine rein, durchs Sichtfenster gewartet, bis das Lot und die Schmelzkreide (mit Schmelzpunkt bei 232°C) geschmolzen ist (dauert ein paar Minuten) und dann Platine wieder raus. Werde ich demnächst bei einer richtigen Platine anwenden.

Kann da was schiefgehen ohne die Vorwärmphase für die Bauteile oder gibt es noch andere Tipps und Tricks, die ich mit der zweiten Testplatine vorher mal ausprobieren sollte? Wie lange darf die Platine überhaupt maximal im Backofen bleiben?

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Frank Buss
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Den Ofen wollte ich mir auch mal kaufen (weil es der billigste war), hab dann aber ein anderes Modell vom Haendler zugeschickt bekommen, was noch schrottiger war, dann ging er wieder zurueck. Nun arbeitet hier ein guter Moulinex.

Noch etwas knapp. Man sieht zu wenig Flussmittel in der Paste. Deine Bauteile schwimmen noch nicht gut in die zentrische Position. Bleifreie Loetpaste ?

Profis backen die Bauteile vorher, um Wasserdampf aus dem Kunststoff rauszubekommen (ja, auch so was ist da drin), damit die beim schnellen Aufheizen nicht platzen (kommt vor, ist aber sehr sehr selten, da aber Hobbyisten Bauteile laenger und feuchter lagern koennte es da noch noetiger sein) und die Vorwaermkurve ist zur Vermeidung von Spannungsrissen.

Ein Controller ist Gold wert, wenn man reproduzierbare Ergebnisse haben will. Klingt wie ein Job fuer einen AVR, kann man dann ja auch fuer Ton/Porzellanbrennoefen (bis 1200 Grad, einige Stunden) verwenden.

Je laenger sie drin ist, um so beschaedigter werden die Bauteile, um so kuerzer ist die zu erwartende (Rest-)Lebensdauer, eventuell ist sie schon beim rausnehmen defekt. Hat man tausend Bauteile, waere schon eine Ausfallquote von 0.1% fatal.

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MaWin

Ja, ist bleifrei, war so mit im Kit bei. Da das später in der Produktion aber auch damit gelötet wird, habe ich somit vergleichbare Resultate, denke ich mal.

Klingt vernünftig, habe mir mal den Controller bestellt. Könnte man wohl auch selber bauen, aber für den Preis lohnt sich das nicht und ist mal wieder, wie immer, wenig Zeit.

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Frank Buss

"Frank Buss" schrieb im Newsbeitrag news:4ytis24f50x$.2zeeozpsrxdi$. snipped-for-privacy@40tude.net...

Sieht wie bleifrei aus und ist auch bleifrei, haette ich mir ja denken koennen. Nimm Blei :-)

Wobei ich die Preise von Beta etwas ueberzogen finde, der Grill sollte damals 20 EUR kosten, Bauteilset fuer

15 EUR ? Das 'Handrakel' kostet im Baumarkt auch 2, klar, aber im 5er Pack (man nimmt eh besser eine Kreditkarte), und Tonbrennofenthermostaten koennte dasselbe koennen aber preiswerter sein (obwohl auch die meist Preise haben die einem die Schuhe ausziehen). Ich seh an Beta's Reflow-Controller kein Thermoelement, es wird also wohl nicht gemessen, sondern geschaetzt.
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MaWin

Ja, das geht auch preiswerter, wenn man sich das selber zusammensucht. Das SMD-Bauteilset hätte ich mir auch sparen können :-) Ist aber recht praktisch, einfach alles passend beisammen zu haben und nicht erst selber experimentieren zu müssen, z.B. welcher Spachtel ist am besten geeignet usw.

Wie soll das denn genau genug geschätzt werden können? Da ist laut Anleitung auf der CD, die ich hier habe und die sowohl die Ofen-Only Variante beschreibt, als auch den Controller, ein Sensor bei, der auf der Platine angebracht wird. Der Controller sieht brauchbar aus, mit automatischen Lernmodus für den Ofen (wie lange braucht der zum Aufheizen und wie lange heizt der nach) und per PC einstellbarer Temperaturkurve mit Vorheizphase usw.

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Frank Buss

Hallo Frank

Ich hab zwar keine Ahnung vom Reflowlöten, aber bist Du nicht etwas zu großzügig mit der Schmelzkreide? Ich kenne die Anwendung nur so, dass man einen Strich damit macht, so wie mit Kreide eben. Bei erreichen der Nenntemperatur wird der Strich dann transparent oder es findet ein Farbumschlag statt. Das feine daran ist, dass man das sogar auf rotierenden Wellen oder ähnlichem machen kann.

Grüße Flo

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Florian Rist

Doch die resultierenden Stachelkissen sind kuenstlerisch gesehen sehr huebsch. Solange das RoHS Zeugs ueber die Jahre bloss nicht auch solche Stalagmiten produziert ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Liebe Mit-Experimentierer ;-)

"MaWin" schrieb im Newsbeitrag news:fo7hqm$9cn$ snipped-for-privacy@online.de...

Ist dieses Flußmittel normalerweise in der Paste enthalten, oder müßt ihr das dazumischen? Wie kann man die Paste verfeinern, wenn zuwenig Flußmittel drinnen ist?

Du erwähnst die Thematik Bleifrei / verbleit. Kann man das auf den Bildern gut erkennen? Ich tue mir noch immer schwer dies zu sehen :-( Wenn es da nicht so viele verschiedene Hersteller von Paste gäbe. Habt ihr Erfahrungen welche Paste da eher geeignet ist, und welche weniger?

Hier habe ich meine größten Bedenken. Sind nicht die thermischen "Zeitkonstanten" des Ofens eher ein Problem. Ich habe einfach Angst, daß viele Bauteile schon allein deshalb kaputt gehen weil der Ofen zu lange braucht um ordentlich zu heizen, oder ist das einfach nur eine Frage der "Power" :-)

Wie dick ist eigentlich die Schablone die beim Set dabeiliegt? Auch hier kann man viel verlieren bzw. gewinnen.

Wie lange hat man etwa Zeit die Bauteile zu platzieren, bevor die Paste unbrauchbar wird?

Es gab einmal "leere" IC Gehäuse zu kaufen, um das Löten üben zu können. Ohne Innenleben, nur mit Anschlußbeinchen. Versuchsobjekte sozusagen. Kann man so etwas heute noch kaufen?

LG, Andreas.

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Andreas Aigner

Das Zeug fühlt sich an wie fester Wachs und krümelt nur, wenn man versucht damit Striche zu machen und haftet auch nicht auf der Platine (auf rauhem Holz aber scheinbar schon), aber ich versuche demnächst dünnere Scheiben abzuschneiden :-) Mit dem Controller wird das aber wohl nicht mehr notwendig sein.

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Frank Buss

Hallo Frank

Hmm, ja kann ich mir vorstellen, der Lötstoplack ist schon arg glatt. Vielleicht mal direkt auf einem IC versuchen?

Grüße Flo

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Florian Rist

Da hat Frank gegenueber uns einen Heimvorteil. In USA haben wir bei 120V nur 15A pro Phase, maximal 20A (aber selten). Damit gibt es keine Elektrogeraete ueber 1200W, mit viel Glueck schon mal 1500W.

Aufpassen muss man bei Bauteilen wie Elkos, oder solchen die Klebverbindungen haben. Dazu gehoeren z.B. geschirmte Induktivitaeten, wo oft ein Ferritdeckel draufgeklebt ist.

Frueher waren die noch billiger, doch heute gibt es so billige Bauteile, dass es kaum lohnt. BAV99 oder MMBT3904 fuer SOT23, irgendein TTL/CMOS Chip fuer SO oder TSSOP.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Da war nichts dabei im Kit zum zumischen.

Meine Schieblehre sagt 0,15mm.

Keine Ahnung, aber ich glaube nicht, daß das kritisch ist. Die Konsistenz der Paste scheint auch nach Stunden noch dieselbe zu sein. Ändert sich wohl erst nach Tagen, wenn man die Dose unverschlossen und nicht gekühlt lagern würde.

Nimm einfach ein paar billige normale Bauteile, viel billiger wird es nicht werden als ein paar Cent pro Widerstand oder IC :-)

4 Cent SMD-Widerstand:
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?name=RHM1.00KFCT-ND 9 Cent 10-SOIC Widerstandsarray:
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?name=746X101473JPCT-ND 29 Cent für ein klassisches 14-DIP Gehäuse:
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?name=74AC08PC-ND
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Frank Buss

Ja, da scheint es besser drauf zu halten. Kann man am besten aufbringen, wenn die schon festgelötet sind :-)

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Frank Buss

Ich wuerde einfach ein Thermoelement mit reinlegen. Beim letzten Multimeter aus China war sogar eines dabei, mit feuerfestem Kabel, obwohl in der Werbung nichts davon stand. Diese Kabel sind sehr duenn und passen meist durch die Dichtlippe einer Ofentuer.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Jörg,

Dann habt Ihr ja sogar einen Vorteil. Bei Euch gibts keine Staubsauger mit über 2000Watt, die damit eigentlich nur Krach und Wärme erzeugen, statt Saugleistung -> Strom2Noise-Converter. Vermutlich erreicht man auch mit 1000W ne ordentliche Saugleistung. Ich hatte mal gehört, dass die Staubsaugerentwickler bei uns die Motoren auf möglichst schlechten Wirkungsgrad optimieren, um möglichst viel Watt verkaufen zu können.

Michael

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Michael Rübig

Wir haben einen Staubsauger englischen Ursprungs, einen Dyson. Der ist zwar auch laut, aber an dessen Saugleistung kommt fast niemand ran.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Könnte ich machen, ich habe hier rein zufällig ein paar PT1000 Sensoren rumliegen. Müsste ich aber wohl ein anderes Kabel dranmachen, sieht recht dick aus mit so roter Plastikummantelung; nicht so, als würde es 250°C aushalten. Bei dem Controller soll aber auch ein Sensor dabei sein.

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Frank Buss

Keine Ahnung ob das alle Firmen so machen, aber ich habe mal gehört, daß die Staubsauger möglichst laut gebaut werden, weil wenn die leise wären, dann der Durchschnitts-Verbraucher angeblich denken würde, die würden nichts leisten.

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Frank Buss

Andreas Aigner schrieb:

Ist enthalten und man kann die Pasten nicht wieder verfeinern.

Die kann man immernoch bekommen. z.B. bei Amkor. Macht aber weniger Sinn fürs Hobby. Da kannst du gleich Restposten alter ICs draufsetzen.

- Henry

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www.ehydra.dyndns.info
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Henry Kiefer

Sieh Dir doch mal

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an. Die Temperatur mißt er mit einer 1N4148.
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Habe ich auch mal probiert. Es funktioniert.

Ich löte trotzdem weiterhin mit dem ollen 49? Pollin Löteisen und 1mm Spitze.

Falk P.S.: Ich suche immer noch Cu-Vollmaterial, aus dem sich ca 7mm Durchmesser drehen lassen.

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Falk Willberg

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