BGA reflow löten

Hallo Kollegen,

heute ist bei mir das erste Mal? - der Graphikchip eines PowerMac G5 soll gereflowt werden mit einem Heißluftgebläse.

In den div. Anleitungen, die ich gefunden habe, wird empfohlen, ein Stück Lötzinn auf den Chip zu legen, damit man weiß, wann die Temperatur erreicht ist.

Nun schaut das Ding etwas eigen aus:

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Wo empfiehlt es sich, das Lötzinn hinzulegen? - In die Mitte, auf den eigentlichen Chip? - Oder bzw. oder auch auf die grüne Trägerplatine drumrum?

Dank für Eure Einschätzungen.

Herzliche Grüße

Wolf

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Wolf
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Vielleicht hülft's mal jemandem:

Zuerst zerstoßenes Kolophonium in warmem Spiritus lösen und unter das fragliche Bauelement laufen lassen (kleine Spritze o.ä.)

Dann die Platine mit Alufolie (4-fach gelegt und zerkrumpelt) abdecken und Folie rund um den gesamten Chip (mitsamt Trägerplatine) ausschneiden.

Mit dem Heißlüßter auf Stufe 1 eine Minute vorgewärmt - und dann auf Stufe 2 gezielt auf den Chip gehallten, bis ein kleiner Lötzinnwurm geschmolzen war. Dann noch ca. 1 Minute weitergeheizt.

1/2 Std. abkühlen lassen - wieder zusammenbauen - zittern - und freuen. Bis jetzt läuft er schon 10 Std.

Grüße, Wolf

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Wolf

freuen.

Herzlichen Gl=C3=BCckwunsch! Wir machen hier kleine Reflow-Geschichten mit dem Pizza-Ofen, den man=20=

von Beta-Layout bekommt. Als BGA kam allerdings bisher erst eine defekt= e Grafikkarte in die R=C3=B6hre. Erstaunlicherweise war sie hinterher tat= s=C3=A4chlich wieder funktionsf=C3=A4hig.

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--=20 Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895=

Universit=C3=A4t Hannover, Inst. f=C3=BCr Quantenoptik fax: +49-51=

1-762-2211=09 Welfengarten 1, 30167 Hannover
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Kai-Martin Knaak

Aus früher Jugend habe ich noch so eine Skizze im Kopf: Transistor zwischen Gehäuse und Lötstelle beim Löten mit einer Zange anfassen,um die Hitze abzuleiten. Das hat sich ganz fest eingebrannt: Hitze macht Elektronik kaputt - und jetzt auf einmal soll sie sie wieder ganz machen. Die Welt ist sonderbar?

NB.: imac läuft schon ca. 25 Std. - denke fast, er ist über den Berg. Hoffen wir nur, daß auf der anderen Seite des Berges nicht der Jordan fließt?

Herzliche Grüße

Wolf

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Wolf

Das war schon zu alten Zeiten so. Es gab ein Messgeraet eines sehr namhaften Hersteller bei dem die Entwickler nicht beachtet hatten dass Reverse Vbe bei Transistoren irgendwo bei 5V ihr Limit hat. Das fuehrte dazu dass Stromverstaerkung und Rauschzahl ueber die Zeit schlechter wurden. Der Reparaturtrick hiess Annealing und lief in etwa so ab: Der Techniker zuendete sich eine Marlboro an, zog sich die genuesslich rein und drueckte den Zigarettenstummel am Ende auf den beiden Transistoren aus -> Alles wieder in Butter. Eine zeitlang jedenfalls ...

Camel ging auch. Dann trat allerdings ein Problem auf. In Amerika wurde das Rauchen an Arbeitsplaetzen verboten.

Man unterschaetze nicht Murphy's law :-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Am 03.02.2012 21:43, schrieb Wolf:

Ne, das bezog sich auf die Germanium Transistoren, und die konnten gerade mal 90°C ab. Die damaligen Löt(Brat)eisen konnten im Leerlauf auch mal 400..500°C heiss werden. Deshalb die Warnung. Mit deiner Heissluft und Zinnraupe als Anzeige werdens aber wohl kaum mehr als 200..250°C gewesen sein.

Butzo

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Klaus Butzmann

"Klaus Butzmann" schrieb im Newsbeitrag news:4f2c57e5$0$6568$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...

Ich erinnere mich noch ganz gut an einer meiner Jugendsünden, als ein TO3-Gehäuse die Anschlussleitung in Form einer Feder hatte. Bei zu großer Erwärmung lötete sich der Anschluss ab, die Feder zog den Draht weg, das Silizium hat es überlebt.

--

Wolfgang Horejsi www.gebrauchtemotorradersatzteile.de
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Wolfgang Horejsi

So eine Sünde hatte ich auch. Ein adHoc power supply mit einem BD130Y ohne jegliche Strombegrenzung oder Sicherung. Der Collector war aber mit einer fetten Lötöse angeschlossen.

Der Kurzschlussfall trat natürlich ein und wurde nicht bemerkt. Das Zinn aus der Lötöse ist über den _ganzen_ Transistor geflossen, aber er hat trotzdem noch funktioniert.

Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Für ungeübte Löter an Germaniumhalbleitern gilt das, ja.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am Sat, 4 Feb 2012 17:18:18 UTC schrieb "Ralph A. Schmid, dk5ras" :

Es gilt immer noch.

Auch wenn man bei SMD-Transistoren kaum mehr mit der Zange an die "Beinchen" kommt.

Hitze ist immer noch der natürliche Feind von Halbleitern.

Ade

Reinhard

--
"[Diese Gel-Wärmflasche ist ein] Medizinprodukt der Klasse I im Sinne 
der EU-Richtlinie 93/42/EWG"
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Reinhard Forster

Ach was.

Aber nicht mehr in dem Maße, daß ein durchschnittlich begaber Löter einen normalen Halbleiter mal eben schnell killt. LEDs sind empfindlich, und diverse HF-Spezialhalbleiter, mit denen der Durchschnittsbastler eh nie zu tun bekommt.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Fri, 3 Feb 2012 21:43:50 +0100, Wolf:

Ich hatte an zwei HP NC6000 Notebooks auch die Freude, BGAs per Heißluft nachlöten zu müssen. Das hielt beim ersten Mal fast 3 Monate, dann von Lötsession zu Session kürzer - bis ich die Nase voll hatte. Vor allem die Panik, ob man nicht soch irgendwas überhitzt oder mit Lötzinn-Spritzern einen Kurzschluß erzeugt hat - das brauch ich nicht regelmäßig. Der Stolz der erfolgreichen Reparatur war beim ersten Mal aber enorm ;-)

Andreas

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Andreas Oehler

Und so sprach Andreas Oehler:

Ist ja auch logisch. Der Fehler ist ja nicht das ordentliche verlöten, sondern die für den Einsatzweck ungeeigneten Materialien...

Nachlöten ist nur ein rumdoktoren an den Symptomen...

Roland

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Roland Ertelt

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