Nachfrage: Massefläche

Nichts anderes meinte ich. Derzeit koennte ich z.B. einen Kunden per GSM ueberhaupt nicht erreichen weil er Urlaub in einem Jagdrevier macht.

In einer dicht besiedelten Stadt ist das nicht der Fall.

Und kurz vor Sylvester tun das drei bis fuenf Millionen andere auch :-)

Oder wenn das Ohnesorg-Theater Pause hat. Gibt es das eigentlich noch?

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg
Loading thread data ...

Doch, natürlich, weil es anders schlichtweg nicht funktioniert.

Na und? Es ergibt keinen Sinn, die Kapazität des Erstzugriffskanals höher zu machen, wenn eh nicht genug Sprechwege da sind. Ein GSM-Sektor bedient maximal ein paar Dutzend Gespräche gleichzeitig, das kriegt man locker über ein bis drei Signalisierungs-Zeitschlitze geregelt. Ich glaube, ab dem 3. oder 4. HF-Träger in einer Zelle stockt man überhaupt üblicherweise die Signalisierung erst um einen weiteren slot auf.

Du kannst das zu zerreden versuchen wie Du willst, die haben sich schon bissl Gedanken gemacht, und der Erfolg gibt dem Recht. Nur die amerikanischen Länder haben immer gelacht, GSM, was sollen wir damit, wir haben unser tolles AMPS/D-AMPS/TDMA. Sieht man ja, wohin das geführt hat :) Tot, töter, weg vom Fenster. Und (W)CDMA ist auch nicht so das Gelbe vom Ei, die Orthogonalität der codes ist halt nicht immer so gegeben wie man das gerne hätte, man hat riesen-Aufwand mit Interferenz, und alles ist recht wacklig. Man erschlägt die Probleme halt mit viel Technik, aber schön ist das alles nicht. Wurde damals übriegns bei den Planungen von den Amis forciert, OFMD wäre auch damals schon möglich gewesen. Naja, auch da drüben ist man lernfähig, LTE macht das nun besser.

Ein Klassiker ist übrigens ein volles Stadion. Gegeben seien 20 oder

30 GSM-Frequenzen, und ein bis zwei CDMA-Frequenzen, so, wie es halt real "in der Luft" aussieht. Was glaubst Du wohl, welches System einbricht? Einfach mal mit einem GSM/UMTS-Handy zu einem relevanten Bundesligaspiel gehen, zwischen den Modi wechseln und staunen.

-ras

--

Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Wie auch immer Du das wendest, klar kann man durch genuegend Signalisierungszeitschlitze das Verhaeltnis entsprechend "biegen", aber am Ende kostet es netto Bandbreite wenn mit uebermaessig Power reingegangen werden muss. Optimale Ausnutzung des Spektrums kann nur erfolgen wenn jeder nur mit der fuer seine Verbindung notwendigen Leistung reingeht. Immer.

ROFL! Ein texanischer Kunde ist derzeit nur erreichbar weil er CDMA benutzt. Mit GSM kannst Du das voll knicken da der naechste Tower viel zu weit weg ist. Da ich ihn ab und zu wegen technischer Rueckfragen erreichen muss waere GSM hier echt "suboptimal". Denn dann koennte er meine Nachricht erst naechste Woche abhoeren und antworten, was zu spaet waere.

Komisch, bei uns bricht nix ein. Wenn die 49ers gewonnen haben und jeder mit ueberaus wichtigen Mitteilungen wie "Hey, Leroy, sowat hasse noch nich jesehen" reihenweise seine Kumpels aus dem Stadion heraus anruft dann klappt das auch. Dito an proppevollen Flughaefen von wo ich ab und zu mal anrufen muss dass der Flieger nun doch verspaetet ist. Gleichzeitig mit einigen hundert anderen. Bei CDMA werden im Ausland oft Probleme herbeigeredet die ueberhaupt keine sind. Genau wie bei NTSC, was im Gegesatz zu ATSC ganz hervorragend funktioniert hat. ATSC hingegen, ja, das war eher ein Griff ins Klo. So wie es IMHO bei ISDN war :-) ...

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Diese Leistung ist von der Zelle vorgegeben. Immer. Eine Mikro/Nanozelle erlaubt vielleicht nur 100mW, eine größere Zelle die vollen 2W. Das ist natürlich vorberechnet. Dennoch wird eben zunächst mit dieser maximalen Leistung gesendet und dann erst runtergeregelt, wenn praktikabel. Woher soll das mobile zuvor wissen, wieviel gerade noch ausreicht? Und ein Herantasten von unten würde den Aufbau der Verbindung unnötig lange dauern lassen, da ja schlimmstenfalls erst bei voller Pulle was ankommt.

Alles eine Sache des Ausbaus und der Konfiguration. CDMA ist dennoch eine Fehlentscheidung.

Was ich so pauschal bezweifle.

So? Da wird nix herbeigeredet, die Probleme sind real und fallen nur deswegen dem Nutzer selten auf, weil alle 500m eine Basisstation hingestellt wird. In einem Stadion mit 50000 Leuten jedoch werden die Interferenzen für CDMA zu groß. Selbst, wenn man für verschiedene Tribünen verschiedene Zellen aufbaut, so senden die alle auf der gleichen Frequenz und stören sich, ob der schieren Menge an Nutzern. Kann man hier regelmäßig erleben.

Vielleicht haben die Netzbetreiber bei euch auch einfach mehr Spektrum zur Verfügung? Das entzerrt das natürlich. Ist aber an sich unnötig und wäre hierzulande irrsinn, zumal es bei uns üblich ist, Zuweisungen bundesweit zu tätigen, nicht so ein Flickerlteppich wie in den USA, wo in jeder Ecke alles wieder anders is, wo es hunderte Netzbetreiber gibt. Da nimmt man es einfach hin, daß die Fußballfans mal bissl länger warten müssen, bis sie durchkommen.

-ras

--

Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Simpel: RSSI wurde vor Jahrzehnten erfunden, hatte damals nur nicht so ein fesches Kuerzel. Stichwort magisches Auge, oder unter uns Funkamateuren S-Meter :-)

HF-Strecken sind fuer gewoehnlich reziprok. Ausser in Science Fiction Filmen.

Braucht man nicht, siehe oben.

Absolutamente no. Der genannte Fall ist bei weitem kein Einzelfall, in Gegenden wie Alaska eher der Normalfall und auch da habe ich Kundschaft. GSM koenntest Du in vielen Faellen voll knicken, ausser wenn es eine nachgebesserte Variante ist wo man den Max-Distance Bug rausgemacht hat.

Wenn man hier in der Pampa liegenbleibt will man in der Lage sein auf den naechsten hohen Berg zu kraxeln und Hilfe herbeizurufen. Mit CDMA geht das, mit GSM oft nicht. Das kann ueber Leben und Tod entscheiden.

Sorry, eine system- oder standardbedingte Reichweitenbegrenzung ist eine technische Fehlentscheidung. Sowas kann mir niemand schoenreden.

Ich war bei solchen Events dabei. Das gleiche passiert alle paar Minuten bei "Dancing with the Stars" weil die Zuschauer nach jedem Tanz und dann nochmal am Ende aufgefordert werden Wahlstimmen fuer die besten Paare abzugeben. Meist maximal fuenf pro Telefonnummer. Das ist wie frueher Ohnesorg-Theater wo Wasserwerke am Druckabfall sehen konnten wann Pause war.

Komisch, hier nicht. Inzwischen ist es ueblich dass aber auch jeder nach der Landung vom Handy anruft sobald der Pilot das freigegeben hat. Gleichzeitiger geht kaum noch. Ok, ich tue das auch, weil meine Frau wissen moechte dass ich sicher gelandet bin. Ich habe es mit meinem CDMA Foenchen noch nie erlebt dass ich eine Feldstaerkeanzeige hatte aber keine Verbindung ins Telefonnetz bekam.

Bei uns muessen die Football Fans nicht warten. Ist lange her dass ich beruflich mit dem Cell Netz zu tun hatte, m.W. waren die zugewiesenen Bandbreiten zumindest vor vier Jahren nicht so sehr unterschiedlich zu anderen Laendern. Ob man ins Netz eines Konkurrenten reinkommt haengt nur von drei Dingen ab: Dass es kein GSM ist (bei meinem Fon jedenfalls), dass es einen Rahmenvertrag gibt, und dass man Roaming nicht abgeschaltet hat.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Am 05.10.2012 18:39, schrieb Joerg:

naechsten hohen Berg zu kraxeln ....

Der kann aber viel zu weit weg sein. :-)

Reply to
Hartmut Kraus

Moin!

Wie, hängt oben drauf kein Potsophon am Telegraphenmasten?

Gruß, Michael.

Reply to
Michael Eggert

Manchmal ja. Mein Auto hat sogar noch Muenzhalter fuer Quarters in der Mittelkonsole. Jeweils einen fuer Fahrer und Beifahrer, falls man im Zoff auseinandergeht und auf unterschiedliche Berge steigt :-)

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Ich wusste es! Ich wusste es seit Jahren: Ich arbeite in einem Science Fiction Film!

Nein, Joerg. In meiner Welt (die ich dann doch mit erstaunlich vielen Leuten teile) sind Mobilfunkstrecken nicht reziprok. Daher gibt es erstaunlich viele Varianten festzustellen, wie der Kanal jeweils gerade am Empfänger aussieht. Fading, anyone?

...

Klar. CDMA hat ja keine Reichweitenbegrenzung. Auch nicht standardbedingt. Und das die vielbeschworene unendliche Reichweite von CDMA ist dann doch irgendwann durch die Sendeleistung begrenzt und ebenso durch die Eigeninterferenz.

Reply to
Andreas Lobinger

Du hast es immer noch nicht bemerkt.

Nein, eben nicht, und bei Mobilfunk noch weniger, da fast alles über Reflektionen läuft, der Frequenzunterschied zwischen uplink und downlink relativ groß ist (und damit die Nullstellen in beide Richtungen örtlich nicht übereinstimmen), die Qualität der Empfänger am mobile unklar ist.

Das System ist so designt, daß das Verwenden der maximalen Leistung für den Erstzugriff gewollt ist, keinerlei Ressourcen verschwendet, nur Vorteile, aber keine Nachteile mit sich bringt. Ob Dir das gefällt oder nicht :)

Braucht man schon, siehe oben.

Da sist kein bug, sondern ein feature, und man kann auf 70km verdoppeln, was mehr als ausreichend ist. Es liegt einfach am Ausbau...wenn die bei euch CDMA besser ausbauen, dann ist das freilich das System der Wahl.

Quatsch. wenn 70km nicht reichen, dann ist das Gebiet eh als unversorgt zu bezeichnen. Wer sich da bewegt, ohne eine Notfallkommunikation mitzuführen, die nicht auf Zufälligkeiten basiert, der stirbt eben, wenn was schiefgeht. Das war vor 100 Jahren so, das ist heute so. Und wenn er sich nur das Bein bricht, dann ist auch nix mehr mit "auf einen Berg kraxeln", dann liegt er in seinem Tal und hat ein Problem, egal, ob er GSM oder CDMA dabeihat.

Man merkt, daß Du in Sachen Mobilfunktechnik nicht mal an der Oberfläche gekratzt hast. Ist ja nicht weiter schlimm, aber dann solche hanebüchenen Thesen in die Wlet zu setzen, das muß nicht sein.

-ras

--

Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Er kapiert es eh nicht, bzw. hat auf stur geschaltet.

-ras

--

Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Die reine HF-Strecke _ist_ reziprok. Das was man hinter den Verstärkern und Mischern sieht, nicht mehr. Vom digitalen Basisband mal ganz zu schweigen.

Gruß Henning

Reply to
Henning Paul

Aehm, Handys laufen nicht auf Kurzwelle :-)

Natuerlich hat man lokal schonmal Stoerungen welche durch einseitige Leistungserhoehung auf der Gegenseite ausgeglichen werden muessen. Allerdings stellt man Handy-Knoten nicht neben den Wechselrichter einer Gesenkschmiede.

Ich habe oft mit Funktechnik zu tun, derzeit meist bei 400MHz und

900MHz. Es gibt aufgrund unterschiedlicher Sende- und Empfangsfrequenz natuerlich Unterschiede bei Ausloeschungseffekten in stark bebautem oder gebirgigem Gebiet, aber das macht echt den Kohl nicht fett und kann ueber RSSI Austausch erledigt werden. Fuer mich gibt es keinen Grund warum ein Geraet per default mit voller Sendeleistung in eine Multi-User Funkumgebung reinplatzen soll.

Klar. Doch man kann mit CDMA von einem Berg aus oft Verbindung bekommen. Ganz besonders wenn man eine Richtantenne benutzt. Viel Glueck beim Versuch desselben mit GSM.

Hier ist ein Beispiel:

formatting link

Mit Parabolantennen kommt man ueber 20dBi, und dann gibt es noch Spezis die sich zum Schrottpreis eine von diesen alten Monster Stallitenschuesseln besorgen, ein Fundament giessen und sich so ihren "Telefonanschluss" fuer die Jagdhuette in der Pampa besorgen.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Muss mir nicht gefallen, ich benutze es einfach nicht :-)

Hierzulande definitiv nicht. Lustig sind immer Warnschilder an der Strasse wie "No services next 106 miles". Da sollte man einen dezenten Blick auf die Tanknadel werfen. Ich weiss noch wie mich ein deutscher Touri erschrocken ansprach. "Heisst das da kommt gar nix die naechsten

170km?" ... "Doch, Wueste, Tumble Weeds, hie und da ein Rinderskelett, manchmal kommt einem sogar ein Auto entgegen".

Falsch. Menschen sind in diesen Gegenden so gut wie nie allein unterwegs. Es ist hier sehr oft vorgekommen dass solch ein Notruf aus der Pampa Leben gerettet hat. Hint: Es reicht wenn einer raufkraxelt.

Tja, ich habe etliches an Telemetrie-Funk aufgebaut und das funktioniert alles. Meist Agrarbereich, da zaehlt Reichweite mehr als anderswo.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Ausser in Sueddeutschland :-)

--
SCNR, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Es mag sein, das deine reine HF-Strecke reziprok ist. Vor die Anwendung dieses Wissens, haben die Götter aber die Stationarität gestellt, d.h. (für Joerg übersetzt): Es bringt mir nichts den Kanal genau zu messen, weil er sich, bis ich dieses Wissen anwende, bereits wieder geändert hat.

Reply to
Andreas Lobinger

Ach, und du denkst Mehrwegeempfang ist auf Kurzwelle beschränkt? (apropos 'beschränkt').

Tja, und ich habe oft mit Mobilfunktechnik zu tun, und das, was bei dir den Kohl nicht fett macht, treibt von der Netzplanung bis zur Entwicklung ein paar Leute in die Überstunden...

Wenn (!) der RSSI Austausch übrigens ach-so einfach wäre, warum wissen das die CDMA Profis nicht und bauen für die jeweilige power-control Regelung eine Schleife auf?

OK, ich verstehe. Am Montag werde ich den Leuten die 5G zZ entwickeln sorgfältig beibringen, das wir die Kapazitätsziele aufgeben und mehr für die Reichweite tun sollten. In der Regel werde ich dann gefragt, ob dafür nicht der Richtfunk zuständig ist, aber was solls...

Reply to
Andreas Lobinger

Joerg wrote on Sat, 12-10-06 16:59:

Versteh' ich nicht, das gibt es durchaus auch selbst in Deutschland. Klar, irgendwelche Ausfahrten und Dörfer sind da immer, aber wer will schon Sonntags mit leerem Tank in der Pampa rumsuchen müssen.

Reply to
Axel Berger

Gut, wenn einer mit 300km/h ueber die A3 prescht und dabei unbedingt telefonieren muss darf er ein Watt drauflegen.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
Reply to
Joerg

Nur, daß wir zwei HF-Strecken haben, uplink und downlink, mit ca. 5% Differenz, bezogen auf die Endfrequenz.

-ras

--

Ralph A. Schmid 

http://www.schmid.xxx/ http://www.db0fue.de/ 
http://www.bclog.de/
Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.