N'abend NG,
ich hätte da mal wieder ne Frage, die mich momentan beschäftigt. Es geht um einen Filmtransport, der ohne Fühlhebel für die Bandzugkraft auskommen soll. Im statischen Betrieb ist das ganze ja nicht besonders schwer, aus den Drehzahlverhältnissen (zwei Wickel mit variablem Radius, eine Rolle mit fixem Radius) lassen sich ja die aktuellen Wickelradien recht einfach berechnen. Motorstrom passend regeln -> Bandzug konstant, da: M~I, F=M/r => I~F*r. Zumindest näherungsweise stimmt das so, die Änderung des Trägheitsmomentes ist im statischen Betrieb (Bandgeschwindigkeit konstant) so gering, daß die Regelung darüber hinwegsehen kann. Wenn ich jedoch stark beschleunigen will, geht ja nach der Theorie der Großteil des Motorstromes in die Beschleunigung, die Proportionalität I~F*r stimmt dann so nicht mehr. Das hat zur Folge, daß mir bei Ignoranz des Trägheitsmomentes den konstanten Bandzug vergessen kann oder alternativ nur sehr langsam beschleunigen kann.
Das problem: (relativ) konstanter Bandzug ist wichtig. Wird der Bandzug zu groß, riskiere ich, daß Klebestellen aufgehen oder gar das Band reißt. Ist der Bandzug zu niedrig, wird nicht mehr ordentlich gewickelt, was bedeutet, daß beim anschließenden festziehen des Bandes die Drehzahlen keine Aussagekraft mehr haben oder im schlimmsten Fall gleich das Band auf dem Boden liegt... All die aufgezählten Möglichkeiten sind gleichermaßen ungünstig.
Sicher kann man das alles im voraus berechnen und mit nem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil für die Motoren lösen, doch dafür hat das Problem vermutlich zu viele Freiheitsgrade. Da fallen mir spontan ein: Durchmesser und Material des Wickelkernes -> Trägheitsmoment des Kernes Bandmaterial -> Dichte -> Trägheitsmoment des Bandes auf dem Wickel
Jetzt könnte ich natürlich im Betrieb das aktuelle Trägheitsmoment aus Strom und Beschleunigung ermitteln, doch da fallen mir a) der geforderte konstante Bandzug und b) die geforderten Gleichlaufeigenschaften auf die Füße. Sch*** nichtlineares, zeitvariantes System... Mal ganz davon abgesehen, daß die Rechenleistung des Microcontrollers (MC9S12XDP512 mit 16MHz, an der Taktfrequenz läßt sich aber noch drehen) für die nötigen Berechnungen nicht ausreichen dürfte. Zudem soll das Band auch noch synchron laufen (was aber *während* der Beschleunigung erstmal egal ist, danach kann man ja wieder synchronisieren).
Habt Ihr da noch Ideen, wie ich das angehen könnte??
Gruß und Dank, Florian