nach dem RoHS-Hype habe ich mich im Baumarkt umgesehen. Und was finde ich da? Bastlerlot nennt sich das Zeug jetzt. Pb60Sn40 - Blei nicht zu knapp drin, finde ich. Irgendwie freut mich das, denn nichts geht hier über eine technisch einwandfreie Lötverbindung. Aber es ist auch unnötig. Der
100-Watt-Lötkolben für 15 Euro wird immerhin bis zu 500 Grad heiß; das reicht für Zinnlote nach RoHS dicke hin.
Und was ist daran verwunderlich? Es wurde ja nur die Verwendung von bleihaltigem Lot in Jubelelektronik verboten, das Lot selber nicht. Und solange noch genügend Ausnahmen bestehen wird man das auch im Baumarkt stets angeboten bekommen. Bleifreies Lot gibts dort ja schon seit langem, SnCu3 für die Kupferrohre/fittings.
??? Was soll das denn nun wieder? Dachte, dass man das Blei aus gesundheitlichen Gründen und wg. Umwelt und so verbannt hätte. Klempner löten Rohre, in denen durchaus auch Trinkwasser fließen kann. Dann hat man das Blei im Trinkwasser. Da stört es dann plötzlich nicht mehr? Da verstehe mal einer die Politiker...
Die Legierung Pb60Sn40 ist sinnvoll, da sie nahe dem Eutektikum liegt.
Naja, zur Verl=F6tung (was am Tage geklemmt wird, wird am Abend verl=F6tet) von Bleirohren d=FCrfte die Verwendung von Bleihaltigen Lot wohl auch kaum st=F6ren. Gruss Harald
"Christoph Müller" schrieb im Newsbeitrag news:462c8a8a$0$10187$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...
Wegen der Umwelt streicht man Schiffe auch mit bleihaltigen Farben (mengenmaessig groesster Bleiverbrauch), und schiessen Jäger (die selbsternannten Umweltschuetzer) natuerlich mit Bleischrot was dann ueberall in Wald und Seen verstreut liegt (mengenmaessig zweithaeufigster Bleiverbrauch).
Nichts dagegen, das Blei aus Benzin und Elektronik verschwindet, das Bleiverbot im Benzin hat die Bleiaufnahme der Menschen schon auf ca. 1/5tel reduziert, aber man sollte bei den groessten Umweltschweinen anfangen.
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Du sollst ja auch nicht die Rohre innen damit verkleiden. Ich hab jedenfalls keine Angst vor den paar mm² Bleihaltiger Zinnfläche im Rohr. BTW Kupferrohre nimmt man ohnehin nur bei hartem Wasser, da lagert sich dann auch eher Kalk ab, als dass da nennenswert was herausgelöst wir. Weiches Wasser frisst das Kupfer an, was weit weniger bekömmlich sein sollte, als das bischen Blei, vor allem für das Mauerwerk, wenn das Kupfer durch ist :-)
Klempner löten sogar Rohre, die aus Blei bestehen und durch die Trinkwasser fließt. Ist zwar nicht ideal, aber wenn alte Bleileitungen nicht komplett ausgetauscht werden (können) dann muß wieder mit Blei geflickt werden. Wenn man da Cu nimmt, dann korrodiert das restliche Blei ruck-zuck weg - es landet dann natürlich im wasser. Wenn Cu-Rohre gelötet werden, dann ist allerdings heute Sn97Cu3 oder ähnliches bleifreies Material üblich. Die höhere Temperatur und die agressiveren Flußmittel sind kein Problem, da die Chloridhaltigen Mischungen wasserlöslich sind.
Naja, eine Handvoll Milligramm Kupfer pro Tag ist ja für den erwachsenen Menschen nicht nur harmlos sondern sogar lebens- notwendig. Klar, allzuviel ist ungesund. Blei hingegen reichert sich langsam an, AFAIK.
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