Was ist der Unterschied zwischen Elektronik-, Radio- und Bastlerlot?

Von Stannol gibt es handels=FCblich drei Lotdr=E4hte: Elektronik-, Radio- und Bastlerlot. Kann mir bitte jemand den Unterschied erkl=E4ren, besonders zwischen Radio- und Elektroniklot (ich nehme mal an dass Bastlerlot eher f=FCr gr=F6bere Sachen =E0 la Tiffany geeignet ist)? An die Firma habe ich schon geschrieben, aus der Antwort bin ich nicht schlau geworden, ich z=E4hle jetzt auf Euch!

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Karl Self
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Hallo Karl,

Wenn Du uns sagen kannst, wo man die auf deren Web Site findet, waere das einfacher:

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Frueher war das auf den gelben Rollen zum Elektronikbasteln und das habe ich immer benutzt. Ein Rest davon hat's sogar hier bis in den Wilden Westen geschafft ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

vermutlich unter Produkte - Retailprodukte

Das pdf dauerte hier aber einen Moment...

Peter

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Peter Kern

Hallo Peter,

Das ging hier recht flott. Nur diese Unsitte, pdf in Frames anzuzeigen. Seitenzahlen auf den Blaettern gibt's wohl auch nicht. Grummel.

Auf Seite 5 sieht das so aus, dass Radiolot das uebliche 60/40er bleihaltige Gemisch ist und Elektroniklot bleifrei ist. Da wuerde ich persoenlich natuerlich nicht mehr das nun gruen markierte Elektroniklot nehmen. Ich weiss aber nicht, wie weit bei Euch RoHS geht. Auf Seite 17 siehts aber wieder bleihaltig aus. Etwas verwirrend.

Wie auch immer. Karl, auf Seite 17 sind die drei Lotarten aufgezeigt. Dort sieht das HF-32 fuer moderne Elektronik ganz gut aus. HS10 scheint mir nicht so der Hit zu sein, da bleifrei.

Kleiner Tip: Wenn viel SMT Loeterei ansteht, ist ein sehr duennes Lot deutlich unter 0,5mm zu empfehlen. Ich benutze am liebsten "Kester No-Clean 15mils", welches etwa 0,3mm Durchmesser hat und das Flussmittel keine allzugrosse Sauerei macht.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Stimmt, Stannol schreibt zwar die Begriffe "Radio-, Elektronik-, Bastlerlot" auf die Rollen mit L=F6tdraht, so wie sie in meinem Baumarkt rumlagen, auf ihrer website verwenden sie diese Begriffe aber nicht. Ich habe hier eine schon etwas =E4ltere Rolle liegen, Typ HS 10 (S-Sn 60 Pb 38 Cu2), die ist rot-orange (die Rolle, nicht das Lot ;-) ). Das ist dieselbe Farbe wie das Radiolot. Ich werde im Baumarkt noch mal die genauen Produktbezeichnungen nachschauen. Sorry, aber damit habe ich nicht gerechnet.

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Karl Self

Hallo alle zusammen! Eigentlich ist die Differenzierung der diversen STANNOL Lote recht einfach (wenn man es weis.....(-8...). Radio- und Elektroniklote sind flussmittelgef=FCllte L=F6tdrahte, deren Flussmittelr=FCckst=E4nde nach dem L=F6ten auf der L=F6tstelle verbleiben k=F6nnen, ohne dass ein Risiko f=FCr Korrosion vorhanden ist. Radiolot ist mit einem Flussmittel nach der alten F-SW Klasse 26 gef=FCllt (Basis Kolophonium mit halogenhaltigen Zus=E4tzen - Flussmitteltyp=3DHS10). Elektroniklot ist mit einem recht milden Flussmittel nach F-SW32 (Basis Kolophonium halogenfrei aktiviert - Flussmitteltyp HF32) gef=FCllt. Das Bastlerlot ist mit einem recht aggressiven Flussmittel gef=FCllt. Dieses eignet sich eher f=FCr Metallarbeiten. Werden R=FCckst=E4= nde von diesem Lot auf einer Leiterplatte draufgelassen, kann und wird es recht schnell zu Korrosionserscheinungen kommen. Auch auf Metallen, daher sollen die wasserl=F6slichen R=FCckst=E4nde des Flussmittels aus Bastlerlot entfernt werden. Was die Legierungen angeht, diese sind mit den Namen "Bastler/Elektroni/Radiolot" gar nicht definiert. Diese sollten dann auf der Packung draufstehen. Standard in den Retailgebinden sind die bleihaltigen Sn60Pb40 bzw. Sn60Pb38Cu. Provate L=F6ter, die die Produkte nicht in VERKEHR bringen, d=FCrfen auch weiterhin mit bleihaltigen Loten arbeiten. W=FCrde ich auch empfehlen, da die bleifreien Legierungen alle bessere W=E4rme=FCbertragung erfordern und das viele , gerade =E4ltere L=F6tstationen so nicht optimal hinbekommen.

Bei weiteren Fragen einfach mailen! Gr=FC=DFe Jens Gruse

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On 10 Aug., 12:54, Karl Self wrote:

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nawerwohl

Am 10.08.2007, 14:50 Uhr, schrieb :

Na, für Reparaturen bleihaltiger Baugruppen, die es ja noch eine ganze Weile millionenfach geben wird, nimmt man doch wohl auf jeden Fall noch bleihaltiges Lot. Alles andere wäre ja komplett unsinnig. Da hättest Du dann beim Austauschen eines ICs von 50 den Gesamt-Bleigehalt des Boards vielleicht um 0,01% reduziert. Toll. Abgesehen davon, dass das ganze Bleifrei-Getue (wohl nicht nur) meiner Meinung nach ein ziemlicher Schmarrn ist. Schliesslich schleckt keiner an den Boards, und wenn das Zeug geregelt entsorgt wird (=würde), ginge von diesem elementaren Blei praktisch null Gefahr aus. Hätten sie mal lieber die atomare Endlagerung auf die Reihe gebracht - da ist die Gefahr für die Allgemeinheit doch um ein Vielfaches höher...

Im Übrigen kenne ich das Bastlerlot als 30%Sn/70%Pb, das Radiolot als

40%Sn/60%Pb und dea allseits beliebte Elektroniklot eben als 60%Sn, 38%Pb und 2%Cu.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Hallo Jens

Schoen, dass sich mal jemand direkt von der Firma meldet. Das geschieht im Internet viel zu selten.

Flussmittelrueckstaende machen wir aber auch bei Elektronikloten weg. Ein Drauflassen ergibt schnell Kriechstrecken, was bei hochohmigen Schaltungen wie FET-Eingaengen zu Fehlfunktionen fuehren kann.

Mit RoHS haben wir das in USA leichter. Wenn ich bei Kunden Produkte aus Europa mit RoHS-Fehlern habe, stelle ich einfach die Temperatur der Loetstation etwas hoeher und "verbleie nach".

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 10.08.2007, 15:28 Uhr, schrieb Joerg :

... dann hat der Bestücker nix getaugt. Unserer beherrscht jegliches Löten. Wir haben bisher keine höhere Ausfallrate als zu vor-RoHS-Zeiten. Gaaanz vereinzelte Lötschlüsse an kritischen Stellen (Schwallen bei sehr engem Pad-Abstand) kommen schon mal vor - die gab es aber mitunter bei Verbleit ebenfalls.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Hallo Ansgar,

Kann sein. Aber am Ende ist es eben so, dass man jetzt mehr fehlerhafte Loetstellen sieht als vor RoHS.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Bleihaltig+SMD hat man aber auch einen Erfahrungsvorsprung von >30 Jahren. Da sah es am Anfang ja auch manchmal nach Kraut und Rüben aus... Ich denke mal, dass sich das auch bald gibt und man das richtige bleifreie Bauchgefühl für Lötpaste, Schablone und Temperaturprofil wieder hat.

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         Georg Acher, acher@in.tum.de
         http://www.lrr.in.tum.de/~acher
         "Oh no, not again !" The bowl of petunias
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Georg Acher

Hallo Georg,

Das war aber schon ein Unterschied. Wir waren in den 80ern einer der ersten Betriebe, die vollstaendig auf SMT umstiegen. Aber es war fast das gleiche Lot wie schon bei Opa's Dampfradio, nur den Reflow Prozess mussten wir schnallen. Viele blieben auch dort beim Schwallbad (hoffe mal, so heisst Wave Soldering).

Bei RoHS jedoch haben die Eurokraten offenbar gemeint "Och, wir machen das jetzt einfach mal, wird schon gutgehen". Bis heute ist es mir (und vielen anderen) nicht gelungen, detaillierte Ergebnisse aus der Massenproduktion dazu zu finden. Was ich persoenlich erlebt habe, war eher traurig. Oder auf gut Deutsch es durfte nachgeloetet werden und das habe ich dann gleich mit Bleilot gemacht, damit es auch haelt.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Das ist doch quatsch. Mittlerweile duerfte hier alles umgestellt haben. Was ich an Platinen bis jetzt hab machen lassen sah alles gut aus und ich musste noch nie was nachloeten.

Probleme sehe ich momentan nur noch bei der Reparatur von bleifreien Platinen. Da muss man teilweise signifikant mehr Temperatur aufbringen und das koennte schonmal schiefgehen. Da ist es dann besser zum ausloeten mal die persoenliche Faulheit zu ueberwinden und eine dickere Loetspitze reinzumachen.

Interessant ist hoechstens noch die Frage der Langzeitstabilitaet. Es wuerde mich uebrigens nicht wundern wenn bleifrei da auch Vorteile hat weil es stabiler ist. (weniger kalte Loetstellen an beweglichen oder schweren Teilen)

Olaf

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Olaf Kaluza

Hallo Olaf,

Die sind sicher auch noch nicht alt. Ich hatte letztens einen VME Extender hier, nach dem Staub zu urteilen ein paar Jahre alt. Alles rissig gewesen.

Die ist hier immer drin :-)

Ausser, wenn ich viel 0603 und 0402 loeten muss.

Das ist ja eben die Frage: Gibt es Daten zur Langzeitstabilitaet? Accelerated Aging Tests und so?

Weniger schlechte Loetstellen? Ahem, warten wir's ab. Meine Erfahrungen sind wenige, aber bisher gehen die in die andere Richtung.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Wer baut den heute noch Sachen die laenger als zwei Jahre halten sollen. :-) Das mahen ja schon allein die Elkos bei dem ganzen Konzumerkram nicht.

Ich meine nicht schlechte Loetstellen bei der Herstellung, sondern solche die mit der Zeit entstehen. Also Klassiker wie kalte Loetstellen am Zeilentrafo (okay den gibt es nicht mehr) oder die Loetstellen an 3.5mm Buchsen wo immer mit dem Kopfhoerstecker dran gewackelt wurde.

Olaf

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Olaf Kaluza

Hallo Olaf,

Ich zum Beispiel. Meist Medizinelektronik. Da gibt es Geraete aus den

80ern, total zerbeult und verkratzt, die sind heute noch wacker im Einsatz.

Die meinte ich auch. Ich haette von den Eurokraten als Minimum erwartet, dass sie gesagt haetten "Also wir pflanzen Euch jetzt ein neues Gesetz auf und hier sind die Versuchsergebnisse, die zeigen, dass es Euch keine nennenswerten Nachteile bringt". Letzteres wurde AFAICT nicht hinreichend bis gar nicht gemacht.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Hallo Joerg,

da, wo ich arbeite, heißt das Ding "Lötwelle".

Übrigens liegt hier noch 'ne EBF 11 ;-) ...

Ciao

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Hallo Reinhard,

Danke, wusste ich nicht. Nach der Uni lief auf der Arbeit alles in Englisch.

Wenn Deutschland nicht so weit weg waere ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

=E4nde

ot

17

nt

tel

Toll dass hier einer von Stannol mitliest und -schreibt. Zwischenfrage: sehe ich es richtig dass es von Stannol unter der Bezeichnung HS 10 (mindestens) drei verschiedene Legierungen angeboten werden, und zwar Sn60Pb38Cu2, Sn99Cu1 und (Tusch!) Sn95,5Ag3,8Cu0,7 (laut Conrad-Katalog 2007)?

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Karl Self

OK, das ist offenbar so. Die Stannol-Nummer bezeichnet nur den Verwendungszweck, nicht die Zusammensetzung, ROHS-compliance oder L=F6ttemperatur. Man lebt und lernt.

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Karl Self

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